Beiträge von boccaccio

    Hallo Claudia,


    die Peronospora und Puccinia haben halt den großen Vorteil, daß man da nicht ewig dran rummikroskopieren muß, wie an diesen drei Urlaubs-Rötlingen, wo man dann am Ende immer noch nicht weiß, was es ist und Karl fragen muß :D



    Björn

    Hallo zusammen,


    wenn man einen (ausreichend üppigen) Sporenabwurf hat, würde ich die Amyloidität der Sporen immer makroskopisch prüfen, in dem ich einfach etwas Melzers neben der Sporenmasse platziere und das mit einer Nadel etwas Melzer zur Sporenmasse ziehe oder umgekehrt etwas Sporenpulver ins Melzers rühre. Das funktioniert nach meiner Erfahrung deutlich besser als der mikroskopische Nachweis der Amyloidität.


    Ansonsten ist Amanita phalloides wie praktische alle Amanita-Arten unter dem Mikroskop nicht sonderlich spannend.


    Björn

    Hallo Michael,


    Psathyrella ammophila hatte ich vor kurzem bei meinem Urlaub in Cuxhaven auch. Die scheint nach Regen durchaus auch im Sommer fruktifizieren zu können. Du kannst in den Dünen auch mal Ausschau nach Carex arenaria halten. In Cuxhaven habe ich dort fast immer Anthracoidea arenariae dran gefunden, ein Brandpilz, der in den weiblichen Fruchtständen sitzt und dann kleine schwarze Kuller anstelle von Seggenfrüchten bildet. Stellenweise war das sogar ein richtiger Massenpilz:



    Björn

    Hallo Bernd,


    für die Unterscheidung von E. verae/incanum würde ich auf jeden Fall einen Sporenabwurf machen. Das klappt bei Entolomas fast immer sehr zuverlässig und man hat dann eine große Menge an Sporen, die für die Sporenmessung richtig liegen. Dann erkennt man mit etwas Übung oft schon am Sporenbild ohne genaue Messung, ob der Q-Wert eher zu incanum oder verae paßt.


    Björn

    Hallo zusammen,


    ich hätte zwar jede Menge Bi-Bos (Bielefelder Boleten) zu zeigen, bin aber gerade im Urlaub an der Nordsee und werde deshalb wohl nicht am Zoom-Meeting teilnehmen. Hier oben ist es übrigens so regnerisch, daß sogar schon die ersten Dünenpilze in Form des Sand-Zärtlings wachsen.



    Björn

    Hallo zusammen,


    auf dem drittletzten Bild sieht man, daß sich der Fruchtkörper in ganze, stabile Stücke zerlegen läßt, das ist bei Ceratiomyxa poroides nicht möglich. Das wird schon ein richtiger Porling, also im Zweifelsfall ein Fall fürs Mikroskop sein.


    Björn

    Hallo Stefan,


    für mich wirken die Lamellen sogar fast schon etwas rosastichig, was bei einem Täubling natürlich gar nicht sein kann. Deshalb habe ich der Farbe keine weitere Bedeutung beigemessen und sie als dem Kunstlicht geschuldet abgetan.


    Björn

    Hallo zusammen,


    bei Nr. 1 erkennt man am Rand den gefelderten Hut, das sollte also Russula virescens sein. Nr. 2 kann Russula cyanoxantha sein, wenn die Lamellen eben wirklich nicht spröde sind. Nr. 3 halte ich für eine Griseinae. Nr. 4 und 6 sind Russula violeipes, der hat eine ganz eigentümliche Hutfarbe und auch Huthautstruktur, die sich aber nur schwer in Worte fassen läßt. Nr. 5 sind ja schon als Tapinella atrotomentosa und Calocera viscosa benamst worden.


    Björn

    Hallo Peter,


    die Antwort steht im ersten Band von Sarnari auf Seite 56. Die Inkrustationen an den Zystiden sieht man wohl nur mir Karbolfuchsin und sie sind deutlich subtiler als die an den Primordialhyphen.



    Björn

    Hallo zusammen,


    ich habe mir mal die Mühe gemacht, in die Originalquellen zu schauen (was man ja eigentlich immer machen sollte). Und dort wird geschrieben, daß es in Europa wohl in erster Linie Gyroporus castaneus s. str. gibt, wobei natürlich das Vorkommen anderer Sippen aus dem Komplex nicht ausgeschlossen werden kann (aber was kann man im Leben schon mit Sicherheit ausschließen). Also ist das mit dem Artenaggregat aus meiner Sicht bis auf Weiteres ein unnötiges Scheumachen der Pferde.



    Björn

    Hallo zusammen,


    am letzten Wochenende hab ich eine längere Wanderung in der nördlichen Eifel gemacht und dabei natürlich auch wieder jede Menge Pilze gefunden, die ich hier zeigen möchte.


    1. Hymenoscyphus fraxineus


    2. Puccinia graminis ex Arrhenatherum elatius


    3. Puccinia graminis ex Dactylis glomerata


    4. Sawadaea bicornis ex Acer campestre


    5. Septoria aegopodii ex Aegopodium podagraria


    6. Puccinia laschii ex Cirsium oleraceum


    7. Puccinia cnici-oleracei ex Cirsium oleraceum


    8. Ceratorhiza rhizodes ex Brachypodium pinnatum


    9. Filiella pastinacae ex Laserpitium latifolium


    10. Phragmidium sanguisorbae ex Sanguisorba minor


    11. Tilletia olida ex Brachypodium pinnatum


    12. Coleosporium petasitis ex Petasites hybridus


    13. Ramularia coleosporii ex Coleosporium petasitis


    14. Puccinia carniolica ex Dichoropetalum carvifolium


    15. Puccinia jaceae ex Centaurea scabiosa


    16. Auch mal eine gesunde Pflanze: Goodyera repens


    17. Uromyces geranii ex Geranium sylvaticum


    18. Uromyces valerianae ex Valeriana officinalis agg.


    19. Golovinomyces orontii ex Valeriana officinalis agg.


    20. Podosphaera amelanchieris ex Amelanchier lamarckii


    21. Podosphaera filipendulae ex Filipendula ulmaria


    22. Erysiphe alphitoides ex Quercus robur


    23. Triphragmium ulmariae ex Filipendula ulmaria


    24. Peronospora senneniana ex Lathyrus sylvestris


    25. Puccinia punctata ex Galium sylvaticum


    26. Thekopsora areolata ex Prunus padus


    27. Puccinia polygoni-amphibii ex Persicaria amphibia


    28. Claviceps purpurea ex Phalaris arundinacea


    29. Pseudorhytisma bistortae ex Bistorta officinalis


    30. Tubifera ferruginea


    Björn

    Hallo Bohan,


    ich habe zwar keine Ahnung, worum es sich bei deinem Fund handelt (bin mit dem Phragmo-Schlüssel aber auch zu Serendipita gekommen, wo nichts paßt). Du kannst aber mal Nathan Schoutteten kontaktieren, der interessiert sich eigentlich immer für solche Funde.


    Björn

    Hallo Rebecca,


    ohne daß ich viel Ahnung von Tricholoma hätte und auch mit alpinen Pilzen nicht sehr vertraut bin, erinnert mich dein Fund zunächst mal an Chamaemyces fracidus. Der hat auf jeden Fally Cheilozystiden, die Sporengröße paßt auch und insbesondere die Schüppchen am Stiel in Kombination mit Guttationstropfen passen auch gut. Vielleicht kannst du ja mal in diese Richtung vergleichen.


    Björn

    Hallo zusammen,


    auch wenn der Pilz ja seit der Erstellung des Portraits seinen Namen in Hortiboletus rubellus geändert hat, steuere ich mal Bilder von einer mikroskopierten Kollektion bei, die ich gestern auf dem Alten Friedhof in Duisburg gemacht habe.


    Pilze am Fundort

    Schnittbild

    Huthaut in KOH

    Huthaut in Kongorot

    Hymenialtrama in Kongorot

    Basidien und Zystiden in Kongorot

    Sporen in KOH, Maße 11±0,5 µm × 5,2±0,3 µm, Q=2,1±0,1; 10-11,7 µm × 4,6-5,7 µm, Q=1,8-2,4


    Björn

    Hallo Uwe,


    ja, das ist Phragmidium violaceum und man sieht auf der Unterseite Uredien und Telien. Ein Grund für die Sporenstadien und den Wirtswechel ist, daß Rostpilze ja als obligate Parasiten auf einen lebendigen, grünen Wirt angewiesen sind. So kann der Rost dann im Frühjahr z.B. Aecien auf einem Frühblüher wie Allium ursinum bilden und anschließend mit Uredien und Telien auf eine andere Pflanze wie Phalaris arundinacea wechseln und hat so die ganze Vegetationsperiode optimal ausgenutzt. Das scheint als Strategie tatsächlich ganz gut zu sein, denn Blatläuse zeigen zum Teil ein sehr ähnliches Schema mit mehreren Generationen (darunter sich geschlechtlich und ungeschlechtlich vermehrende) und Wirtswechsel.


    Björn

    Hallo Cognacmeister,


    mit den Sporenmaßen sollte das in der Tat Uromcyes lycoctonii sein. Ein Hinweis noch zur Messung: Du hast immer Kreise um deine Sporen gelegt und deren Durchmesser gelegt. Besser ist es, wenn man Geraden mißt und die einfach längs und quer über die Spore legt. Damit bekommt man dann insbesondere bei ellipsoiden Sporen auch Länge und Breite.


    Björn

    Hallo zusammen,


    hier mal eine Aufsammlung von Erysiphe circaeae auf Circaea lutetiana aus dem Duisburger Stadtwald vom 23.7.2025. Dieser echte Mehltau ist auf Hexenkraut eigentlich fast immer und überall zu finden. Auf den Blättern und Blütenständen der befallenen Pflanzen sieht man den weißen Rasen der Anamorphe, am Stängel sind die Chasmothecien als dunkle Punkte zu erkennen.


    Fruchtkörper mit braunen, schlaffen und unverzweigten Anhängseln

    Chasmothecien mit 3-5 Asci

    Asci mit 3-5 Sporen


    Björn

    Hallo zusammen,


    nachdem es im Ruhrgebiet auch mal wieder geregnet hat, kommen die ersten Pilze aus dem Boden. Hier eine kleine Kollektion von Russula parazurea unter Fagus und Quercus vom 23.7.2025 aus dem Duisburger Stadtwald. Die Eisensulfat-Reaktion ist trivial, die Guajak-Reaktion negativ. Sporenpulverfarbe IIb.


    Sporen in Melzer

    Pileipellis in Sulfovanillin

    Pileipellis in Kongorot


    Björn