Beiträge von Austernseitling
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na was denn nun? War es an Fichte oder Tanne?
Weiss ja nicht, wies in Österreich ist, aber für uns Schweizer:innen ist das auch immer schwierig: Der Laie sagt beiden Bäumen Tanne, dann lernen wir, ah, es gibt Rottanne und Weisstanne... und dann kommen die Deutschen und sprechen von Tannen und meinen die Weisstanne. Und schliesslich müssen wir merken, dass Rottannen für euch Fichten sind...
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darf ich mir ein Bild "klauen"?
Nur zu! Was willst du denn damit machen?
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Dominik, Leider, dieser Schillerporling hat beim Menschen nach derzeitigem Wissen keinerlei belegte Wirkung, auch wenn ein großer russischer Schriftsteller darüber geschrieben hat. Es tut mir leid, Dich da enttäuschen zu müssen.
Da bin ich mir nicht so sicher. Ich bin weder Arzt noch Chemiker, aber Jügen Guthmann erwähnt in seinem Werk "Heilende Pilze" schon einige wissenschaftliche Arbeiten, die gewisse Wirkungen nachgewiesen haben sollen. Kennst du das Buch? Oder hast du selbst Einblick in die Forschung zum Chaga?
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Liebe Pilzmenschen
Bei 1a-d) bin ich mir mittlerweile recht sicher, dass ich hier Neolentinus cyathiformis / Becherförmiger Sägeblättling gefunden habe. Sehr festes, weisses Fleisch, Geruch ziemlich neutral, Wachstum an einem total vermoderten (richtig weichen), liegenden Laubholzstamm im Auwald wenige Meter von der Aare (530 m.ü.M.) entfernt. Die Lamellen wirken bei diesen jungen Fruchtkörpern wie Leisten. Es gibt viele Anastomosen.
1a)
1b)
1c)
1d)
Bei 2, der vermeintlich zweiten Art, die ich in der Nähe fand, könnte es sich ebenfalls um diesen Pilz handeln, wie ich nun recherchiert habe. Insbesondere aufgrund des tollen Pilzporträts von Beorn auf diesen Seiten hier gelange ich zu dieser Überzeugung. Etwas macht mich jedoch stutzig: Ich nehme einen deutlichen anisartigen, parfürmierten Geruch wahr. Das finde ich nirgends so beschrieben. Was meint ihr dazu? Ich habe jetzt seit gestern immer mal wieder dran gerochen und bin überzeugt von dieser Geruchsverordnung. Ist das möglich? Die verschiedentlich angegebenen Verwechslungspartner kommen für mich nicht wirklich in Frage. Anastomosen sind bei diesen älteren Fruchtkörpern nicht mehr sichtbar. Aber viele Zwischenlamellen.
2a)
2b)
2c) Blick auf Stiel (braun mit weissen Warzen):
2d+e) Fruchtkörper war extrem zäh; konnte ihn leider nur sehr schlecht abreissen.
Ich finde es eindrücklich, wie ich bis vor 2 Stunden sicher war, hier zwei ganz verschiedene Pilzarten gefunden zu haben und nun ziemlich sicher bin, dass es die gleichen sind. Beim Schlüsseln im Winkler/Keller bin ich ausgehend vom einen Fruchtkörper glatt auf den "anderen" gestossen. So macht es Spass!
Könnt ihr mir folgen? Was haltet ihr vom Anisgeruch? Hat das schon mal jemand wahrgenommen beim Becherförmigen Sägeblättling? Oder habt ihr andere Vorschläge?
Danke für eure Gedanken!
LG Andreas
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Danke Stefan, 200 Pilze, da haben wir schon mal eine Zahl. . ich werde schauen, was da noch einigermaßen groß und häufig ist und ins Auge sticht, so dass es aufgerafft werden könnte. Auswendiglernen ist eine gute Strategie, aber fast nur für Juristen.
Sorry Martin, es schaut ganz so aus, als scheinst du trotz der vielen kompetenten Antworten noch nicht ganz zu verstehen. Doppelgänger gehören unbedingt dazu. Besuch doch mal eine Pilzwoche in Hornberg bei Björn, im Schwäbischen bei Krieglsteiner oder in Thüringen bei Gminder. Oder noch besser, trete einem Pilzverein in deiner Umgebung bei. Dann lernst du deine Kenntnisse schnell einschätzen.
LG Andreas
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Aber dass Bilder von solch fein zonierten Exemplaren gar nicht so viel im Netz zu finden sind, ist schon eine interessante Feststellung.
Hier habe ich sowas als Beispiel gefunden:
Gastein im Bild - Archiv/Pilze - Heterobasidion annosum
Vielleicht hängen die feinen Wachstumszonen mit der Höhenlage zusammen? Weit oben wachsen Porlinge langsamer (wie auch Bäume).Danke Ingo für deine Überlegungen und Recherchen im Netz. Irgendwie stehe ich da etwas auf dem Schlauch; ich empfinde deine Fotos als recht typisch für den überall beschriebenen Heterobasidion annosum. Natürlich er ist feiner zoniert als auf so manchem anderen Foto, aber ich sehe auf meinen Fotos kein Kakaobraun, sondern Dunkelrot und Grün. Sehe das nur ich? Bisher dachte ich nicht, dass ich farbenblind bin, nun bin ich mir nicht mehr ganz sicher ...immerhin sehen wir alle einen Wurzelschwamm;-)
Zur Höhenlage: meine Fotos stammen aus Höhen zwischen 520 und 650 m über Meer, für Schweizer Verhältnisse aus dem Flachland - rund um Bern.
Bleiben wir dran! Weiss jemand etwas um den Neomyceten Heterobasidion irregulare? Aufgrund der bestätigten Fundmeldungen auf iNaturalist aus F, D, I wäre dessen Auftreten ja sehr wahrscheinlich in der Schweiz. Auf der CH-Verbreitungskarte gibt es jedoch noch keinen Eintrag.
Danke fürs Mitdenken!
LG Andreas
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Hallo Craterelle
Voilà mein Rezept.
än guätä!
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Hallo allerseits
Interessant, der invasive Berliner Bärlauch! Bei uns gibts schon seit einem Monat wieder den echten Bärlauch :))
Ich mache Bärlauchpesto auch immer ohne Käse, der kann auf Wunsch noch hinzugefügt werden direkt auf der Pasta. Die Haltbarkeit im Kühlschrank ist so viel unproblematischer. Gläser auskochen, wie von Steffen beschrieben mit Olivenöl bedecken und das hält in der Regel recht lange.
Mittlerweile geh ich jedoch lieber auf Nummer sicher und lasse mich nicht stressen mit dem Konsum: Ich mache sozusagen Bärlauchpestowürste und lege sie ins Gefrierfach. Da kann ich jeweils 1 h vor dem Essen so viel abschneiden, wie ich grad brauche. Ebenso mache ich das mit dem Eierschwämmlipesto und Thaicurry-Paste. Bewährt sich bestens und benötigt viel weniger Olivenöl. Somit ist das Gericht nicht so ölig, was ich persönlich sehr schätze.
Gutes Gelingen und liebe Grüsse
Andreas
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Hallo Werner
Herzlichen Dank für deine schnelle Antwort! Ich glaube dir gerne, kann es jedoch immer noch überhaupt nicht nachvollziehen: Warum finde ich keine Bilder im Internet von einem Heterobasidion, der so aussieht, wie diejenigen, die ich hier eingestellt habe? Ausnahme ist dieser Link hier.
Heterobasidion Root Disease (HRD) Found In Fond Du Lac And Racine Counties |
Die in Büchern und auf Homepages abgebildeten Wurzelschwämme sind immer Braun mit weissem Rand und wirken auf mich etwas massiger als meine Fruchtkörper. Die Erscheinungsform, die ich da fotografiert habe, scheint mir überhaupt nicht einmalig oder selten zu sein. Auf mich wirkt das etwas suspekt. Kannst du (oder jemand anderes) das erklären?
Merci und schönen Abend!
Andreas
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Liebe Pilzmenschen
Ich sehe diesen Pilz gefühlt immer mal wieder an morschen Baumstrünken in der Schweiz. Er hat die Konsistenz von Gummi und riecht sehr angenehm pilzig. Angeblich soll er an Kiefernstummeln wachsen (sagte unsere Pilzkontrolleurin im Verein heute auf Exkursion). Ich bin mir dessen nicht ganz sicher, da das Holz jeweils schon sehr morsch ist. Sie vermutet eine Art Wurzelschwamm (Heterobasidion sp.). Ich werde nicht schlau mit meiner Literatur. Interessanterweise finde ich mit Google Lens kaum wirkliche Bildübereinstimmungen im Netz. Nur ein Bild aus Nordamerika passt gut: Heterobasidion irregulare; den gibts als Neomycet in Europa, z.B. gibts bei iNaturalist eine Meldung aus dem Burgund und eine aus München. Auch bei unseren einheimischen Wurzelschwämmen wird teilweise angemerkt, dass sie gezont auftreten können, aber ich finde keine entsprechenden Fotos. Wie gesagt, mir ist der sehr schöne und farbenfrohe Pilz schon mehrfach aufgefallen. Er hat dunkelrote (Aubergine), weisse und grünliche (Algen?) Zonen auf dem Hut, wird 10-15 cm gross (Durchmesser), die Poren sind weiss und fein und bräunen leicht auf Druck. Ich bin nicht sicher, ob der Rosastich auf Bild 3 der Realität entsprach. Das Fleisch ist im Querschnitt weiss (Exemplar von Bild 6+7), ein kleines bisschen Richtung Hellbraun. Die Fotos 1-4 habe ich vor drei Wochen aufgenommen; 5-7 heute andernorts.
Kennt jemand diese Art?
Danke für jeden Tipp!
Liebe Grüsse, Andreas
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Danke Irmtraud!
Kennt sich jemand mit den Lentinellus-Arten (Nummer 2) aus?
Danke schon im Voraus:-)
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Liebe Pilzmenschen
Durch die grauenhaft hohe Schneefallgrenze aus dem Skitourenfieber ins Pilzfieber abgestürzt, habe ich gestern beim Kraxeln in den Niederungen verschiedenste Pilze ausmachen können, die ich noch nicht kannte.
1) Hier glaube ich an einen Gallertfleischigen Fältling Phlebia tremellosa. Der scheint häufig zu sein, mir war er unbekannt. Liege ich richtig?
Sorry, ich musste mich im Steilhang über den Baumstrunk runter lehnen und Fotos machen, ohne zu sehen, ob sie scharf werden...
2) Dieser seitlingsähnliche Pilz an einem modernden, schon richtig weichen, liegenden Fichtenstamm würde ich gemäss meinen Recherchen als Zähling bezeichnen.
Die runzlige Oberfläche spricht für den Runzelhütigen Zähling Lentinellus vulpinus. Lentinellus castoreus Filziger Zähling oder Lentinellus ursinus Geschichteter Zähling würde ich aufgrund der filzigen Hutmitte aber nicht komplett ausschliessen. Wie seht ihr das? Kann man dazu noch was sagen oder sind die Fruchtkörper zu alt?
links ein Querschnitt; sehr breite Lamellen und Schneiden gesägt
Herzlichen Dank für eure Meinungen zu den zwei Pilzen!
Erfreut durfte ich überdies feststellen, dass es an der Stelle, an der ich Ende November die prächtige Lorchel (mein Avatar) gefunden hatte, immer noch mehrere, vergammelte Exemplare an mehreren Baumstämmen und Wurzelstöcken zu sehen gab:
In der kommenden Saison möchte ich rechtzeitig da sein und die Exemplare mikroskopieren lassen. Ob es Bischofsmützen sind oder allenfalls Vielgestaltige Lorcheln? Ich bin gespannt!
Von Judasohren wimmelte es nur so:
In diesem Sinne: Pilz statt Pulver, ein frohes neues Jahr euch allen:-)
Liebe Grüsse, Andreas
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Hallo Josh
So viel ich weiss (ohne Gewähr) und lese, ist der Birkenporling jung sogar roh essbar. Also gibt es da wohl keine Gifte abzubauen. Andererseits ist es wohl eher empfehlenswert die getrockneten Stückchen 20 min. lange auszukochen, um die vitalisierenden Stoffe zu lösen.
LG Andreas
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Sorry, aber ich kann eure Handgeruchsprobleme überhaupt nicht nachvollziehen
Bei mir gab es viele Schwefelritterlinge und ich hab sie immer wieder angefasst und "auseinandergenommen", da sie mir vor dieser Saison gar nicht so geläufig waren - erst recht nicht die mit amethystfarbenen, fast braunen Hüten. Sie riechen in meiner Nase wirklich furchtbar, aber an den Händen blieb da nichts haften. Auch Elfenbeinschnecklinge glaube ich dieses Jahr etwa von Mitte September bis Mitte Oktober immer wieder gefunden zu haben ich wüsste (auch nach KOH-Test) nicht, was es denn sonst sein sollte. Die riechen ja kaum nach etwas, zuweilen etwas chemisch, aber nicht stark. Auch an meinen Händen habe ich gar nichts besonderes festgestellt. Und ich bin ziemlich geruchssensibel...
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Hatten bei euch die Schwefelritterlinge auch so ein bombiges Jahr
Hallo Sabine
Ja, das kann ich bestätigen. Ich hatte den Schwefelritterling in den vergangenen Jahren selten mal gesehen (inkl. Bestimmungsabende im Verein). Dieses Jahr kam er mir andauernd unter die Augen und leider auch unter die Nase....
LG Andreas
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Hallo
Das ist eine Bischofsmütze Gyromitra infula oder allenfalls die Vielgestaltige Morchel Gyromitra ambigua. Letztere gibt es vermutlich nicht nur in Skandinavien, sondern auch bei uns, aber die Leute kennen sie nicht... Siehe auch meinen Thread dazu. Man müsste die Lorchel mikroskopisch untersuchen, makroskopisch lassen sich die beiden Arten nicht klar abgrenzen.
LG Andreas
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Gibt es in dem Buch auch Anwendungsrezepte bzw. Anweisungen? Wenn da zB. "zur Behandlung von Durchfällen" steht, wird dann erklärt, wie die Behandlung konkret erfolgen sollte? Oder versteht sich das Buch eher nur berichtend? Sprich, wenn ich jetzt solche Beschwerden hätte, könnte ich das Buch dann zu Rate ziehen?
Hallo Michael
Ich versuche das Buch etwas einzuordnen.
"Heilende Pilze" ist kein Rezeptbuch. Zuweilen steht etwas grob beschrieben, wie der Pilz für diesen und jenen Zweck verarbeitet wird. Details erfährst du eher selten. Zu den behandelten Pilzarten gibt es meist folgende Kapitel:
- Medizinische Verwendung (ethnologische, historische und zeitgenössische Berichte aus der weiten Welt)
- Inhaltsstoffe (Abgleich Anwendung/Forschung in Asien mit Resultaten westlicher Hochschulen)
- je nach Art: Toxikologie/Vergiftungsverlauf/Gegenmassnahmen
- Verwendung in der Küche (auch beim Fliegenpilz!!)
- Wissenswertes (oft Kulturgeschichtliches; beim Fliegenpilz höchst spannend)
- Standortansprüche
- Gattungsmerkmale (dabei werden oft auch andere Arten der Gattung kurz abgehandelt sowie Verwechslungspartner)
Alles ist sehr gut mit Quellenangaben angereichert. Ich selbst kann mit dem ausgiebigen Chemieteil zu jeder Art wenig anfangen - Chemiker:innen und Mediziner:innen werdes das wohl sehr schätzen. Das Kulturgeschichtliche und die Interpretation von westlichen Forschungsergebnissen in Zusammenhang gesetzt mit den bekannten Anwendungen aus aller Welt finde ich jedoch höchst interessant. Zudem schätze ich die persönliche Einschätzung des Autors sehr. Mir zeigte das Buch gut auf, dass Pilze als Heilmittel ernst genommen werden können. Es kommt gut heraus, dass man (mindestens aus unserer westlichen Sicht) noch sehr wenig weiss.
Ich selbst habe ausser Schmetterlingstrameten-Sud zur Stärkung meiner Immunabwehr noch nichts ausprobiert.
Wer sich für Pilze interessiert, wird in jedem Fall auf seine Rechnung kommen mit dem Buch. Es ist immer mal wieder toll, ein Kapitel zu lesen und es irgendwann wiederzulesen.
Liebe Grüsse
Andreas
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Hallo Weedniss ,
welche medizinische Nutzung erwartest du dir von Fliegenpilzen?
Viele GrüßeMichael
Hallo allerseits
Guthmann schreibt in seinem Standardwerk Heilende Pilze Folgendes:
und dann folgen 15 (!) Seiten zum Fliegenpilz. So abwegig ist das also nicht - auch wenn im Falle des Fragestellers vielleicht nur der letzte Punkt von Interesse ist;-)
LG Andreas
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Immerhin: Ich habe den gesuchten Pilz gefunden auf dem Foto! Ich bin zufrieden
Merci für die schöne Auflösung!
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Ich bitte, um die Last Minute Abgabe der Gattung!
Vielleicht spielt ja Andreas auch mit?
lg RainerDanke für die Erinnerung. Aber ich habe (nur) die Gattung angegeben;-)
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Vermutlich hast du völlig recht, Schrumz. Mir leichten deine Begründungen ein. Ich habe jedoch auch das Gefühl, das in CH viel mehr kartiert wird als in D. Nur schon, weil es viel niederschwelliger möglich ist.
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Hui, eindrückliche Exemplare! Ich glaube es euch ...und hatte mich ja auch bereits korrigiert:-)
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Hallo Schrumz
Ah ja, das ist wohl die identische Meldung. Ich hatte sie auch gesehen hier im Forum. Für mich war deine Meldung hier jedoch nicht wirklich einordenbar. Wie gesagt, ich kenne mich nicht aus mit Mikroskopieren und soweit ich lesen kann und deine Masse sehe, ist das für mich nicht klar. Auf iNaturalist hat Nicolas Schwab deine Meldung jedoch verifiziert und der hat ja doch ein gewisses Renommé. Vielleicht sollte ich eher direkt bei ihm nachfragen, wie es um Gyromitra ambigua in der Schweiz steht. Es könnte ja sehr wohl sein, dass diese Art hier vorkommt, aber da sie weder in CH noch in A und kaum in D kartiert ist, kartieren wohl viele ihre Funde ohne zu mikroskopieren als G. infula.
Vielleicht erfahren wir hier ja noch mehr darüber. Ich fände es spannend.
LG Andreas