Teil 4
Eigentlich wollte ich am 22.04. gegen 10 Uhr nur schnell ins Moor spazieren um mir die Schlüsselblumen genauer anzusehen. Aber dann war das Wetter so schön und ... naja, zurück war ich dann am Abend um 20 Uhr. Was für eine Wanderung in ein weiteres wunderschönes Tal welches ich bisher noch nicht besucht hatte.
Diese Gegend hier ist echt der Wahnsinn. Im nachhinein wollte ich noch einmal nachrecherchieren wo ich da eigentlich genau gelaufen bin und bin dabei zufällig auf den Bayerischen Denkmal-Atlas gestoßen Das hier die Römer waren ist ja klar, dass hier im Mittelalter einiges los war ebenfalls, dass es hier Gräber und Siedlungen aus verschiedenen weiteren Zeiten gibt ebenfalls. Dass man aber bei einer kleinen Tages-Wanderung über 13 verschiedene geschichtliche Sachen läuft (nur wenige Meter entfernt gäbe es da noch mehr), also dies hat mich jetzt doch verblüfft. Größtenteils unwissentlich überquerte ich folgendes:
- Freilandstation des Mesolithikums sowie Siedlung der Metallzeiten
- Siedlung der Hallstatt- und der frühen Latènezeit
- Siedlung der Urnenfelderzeit
- Siedlung der Bronze-, Urnenfelder-, Hallstatt- und Völkerwanderungszeit, außerdem Grabhügel mit Bestattungen der Bronze- und der Hallstattzeit, ferner Körpergräber der Völkerwanderungszeit
- Villa rustica der römischen Kaiserzeit
- Siedlung der Bronze- und Urnenfelderzeit
- Hoch- und spätmittelalterliche Kapellenwüstung St. Gunthildis
- Siedlung der Hallstattzeit
- Siedlung der römischen Kaiserzeit
- Freilandstation des Mesolithikums, Siedlung der jungsteinzeitlichen Michelsberger Kultur, der Urnenfelderkultur, außerdem Siedlung der späten Hallstatt- bzw. frühen Latènezeit sowie der späten Latènezeit
- Abschnittsbefestigung vorgeschichtlicher Zeitstellung und des frühen oder hohen Mittelalters
- Weinbergterrasse wohl im Hoch- und Spätmittelalter bewirtschaftet
- Freilandstation Spätpaläolithikums und Mesolithikums sowie Siedlung des Neolithikums und Wallanlage des frühen Mittelalters
Ist dies nicht schier unglaublich?
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Die ersten Mehlprimeln blühten

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Wegen der ganzen Schlüsselblumen war ich dort.

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Tja ... eine Herbstzeitlose ohne Staubblätter die sich in der Jahreszeit vertan hatte?

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Vorfreude auf ganz viele verschiedene Orchideen! Hier vermute ich, aber mit den Orchideen stehe ich ganz am Anfang, das Breitblättrige Knabenkraut (Dactylorhiza majalis) - die Blüte wird es zeigen.

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Ich beschloss ein Tal welches an das Moor grenzt zu besuchen und wurde dort gleich blühender weise begrüßt.
Genau hier war eine Siedlung der Bronze-, Urnenfelder-, Hallstatt- und Völkerwanderungszeit, außerdem Grabhügel mit Bestattungen der Bronze- und der Hallstattzeit, ferner Körpergräber der Völkerwanderungszeit.

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Für mich ist es immer noch und jedes Mal ein Glücksfund. Der Gute Heinrich.
Dieses Foto entstand bei einer Villa rustica der römischen Kaiserzeit die unter der Erde vor sich hinschlummert.

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Mir gefallen diese Häuser ja so gut.

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Schmetterlinge gab es auch. Das Kleine Wiesenvögelchen

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Und dies hier ist der Kleine Perlmuttfalter (Issoria lathonia)

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Ein wunderschönes Tal.

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Natürlich gab es auch hier überall die Buchs-Kreuzblumen.

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Die Blüten der Gräser faszinieren mich total. Eine Freundin verriet mir dann, dass dies das Nickendes Perlgras (Melica nutans) ist - von Gräsern habe ich selbst keine Ahnung.

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Immer wieder Quellen.
Ziemlich genau hier, so habe ich nachträglich gelesen, war eine Siedlung der Bronze- und Urnenfelderzeit.

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Neben einer der vielen Quellen leuchteten Rote Lichtnelken.

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Ich liebe so etwas - Ruinen aus dem 11. Jahrhundert mit einer Erweiterung aus dem 13. Jahrhundert. Im Hintergrund die heutige, neu erbaute, St.-Gunthildis-Kapelle.

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Den Neubau fand ich jetzt nicht so beeindruckend, dafür war ich aber begeistert von den Massen an Käfern die dort herum krabbelten. Der Asiatische Marienkäfer (Harmonia axyridis)

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Überall flächendeckend Veilchen. Auch diese Variationen ließen sich an einer Stelle im Tal finden.

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Küchenschellen fanden sich an diversen Hängen ebenso - ich finde die ja auch verblüht wunderschön.

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Vergissmeinnicht, egal welche, sprechen einfach die Seele an - findet ihr nicht auch?

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Kleiner Perlmuttfalter (Issoria lathonia)

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Irgendwann überquerte ich dann den Bach um auf der anderen Seite des Tales zurück zu laufen.

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Der Knoten-Beinwell, der dort zahlreich stand, war kurz vor der Blüte.

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Gegen die Sonne zu fotografieren muss ich noch ein wenig üben 

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Pilze gab es doch tatsächlich auch
Judasohren die oben aus einem Baumstumpf herauswachsen hatte ich allerdings bisher auch noch nicht.

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Die Vielfalt der Buchs-Kreuzblumen fasziniert mich.

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Zu meinem Erstaunen blühte dort noch sehr zahlreich der Huflattich.

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Der Heidespanner (Ematurga atomaria)

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Die Vielfalt der Formen und Farben ist einfach nur wunderbar. Es gab den ganzen Tag über kaum einen Meter Wegstrecke an dem es nichts gab, so eben auch immer wieder die nun blühenden Berberitzen.

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Zu solch einem Acker kann man den Landwirt nur beglückwünschen.

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Die Vielblütige Weißwurz fängt zu blühen an.
Dieses Foto ist über einem Freilandstation des Mesolithikums, Siedlung der jungsteinzeitlichen Michelsberger Kultur, der Urnenfelderkultur, außerdem Siedlung der späten Hallstatt- bzw. frühen Latènezeit sowie der späten Latènezeit entstanden.

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Diese vier, vorbildhaft nur zu zweit und mit gebotenem Abstand, watschelten eine geraume Zeit gemächlich vor mir her und ließen sich durch mich nicht stören. Erst als der im Hintergrund zu sehende Spaziergänger näher kam wichen sie in die Wiese aus.

Jedenfalls war es ein traumhaft schöner Tag. Ich schließe diesen Beitrag mit einem letzten Foto das ich vergessen hatte in den Beitrag einzufügen welches mir aber gut gefällt.
Liebe Grüße
Maria
