Hallo Bernd,
die Bestimmung vieler Schildflechten ist keine einfache Sache. Es gibt zwar einige wenige Arten mit Alleinstellungsmerkmalen, viele andere können aber nur anhand zahlreicher zu vergleichender Merkmale voneinander getrennt werden. Wobei manche Merkmale für jemanden, der sich erstmals mit der Gattung beschäftigt, nur schwer zu beurteilen sind. Hinzu kommt die große Variabilität vieler Schildflechten in Abhängigkeit vom Standort, von der Witterung, vom Entwicklungszustand und weiteren Faktoren. Ohne entsprechende Felderfahrungen wird man da viele Arten nur schwer auseinanderhalten können oder verschiedene Formen einer Art für verschiedene Arten halten.
Zunächst einmal brauchst Du zur Bestimmung „etwas“ Literatur und da geht kein Weg am zweibändigen Standardwerk von Wirth/Hauck/Schultz: „Die Flechten Deutschlands“ vorbei. Der hierin zu findende Schlüssel für Peltigera arbeitet mit recht ausführlichen Beschreibungen und ist damit ein sehr gutes Hilfsmittel für die Bestimmung. Auf jeden Fall ist der folgende Hinweis zu beherzigen, den Wirth/Hauck/Schultz ihrem Peltigera-Schlüssel voranstellen:
Zitat: „Trotz der beträchtlichen Größe der Thalli sind einige der Peltigera-Arten schwer zu bestimmen und erst nach intensivem Studium einigermaßen sicher anzusprechen. Die Variabilität ist bei einigen Arten erheblich und kann nicht im Schlüssel zum Ausdruck kommen.“
Was Deine aktuelle Anfrage betrifft, so zeigen die Fotos die Unterseite der Flechten nur ansatzweise oder undeutlich. Erforderlich sind Fotografien, die das Adernetz und die Rhizinen auf ganzer Lappenlänge zeigen, so wie auf dem folgenden Foto.
Unterseite von Peltigera ponojensis

Am besten mehrere Unterseiten ablichten, wobei darauf zu achten ist, dass man möglichst junge, frisch aussehende Thalli auswählt.
Ich habe zwar eine Idee, um welche Art es sich diesmal handelt (ziemlich sicher eine der bereits von Dir gezeigten), möchte aber weitere Fotos (von der Unterseite dieser Schildflechte) abwarten.
LG Ingo