Beiträge von Cortinarius

    Hallo Lukas,

    dein Fund gehört zu den Bitteren Schleimfüssen , Sektion Vibratiles
    DIe bisherige Untergattung Myxacium, Schleimfüsse ist ja genetisch nicht haltbar, entsprechend sortieren sich die einzelnen Sektionen an unterschiedlichen Stellen im genetischen Baum der Cortinarien.
    Die Sektion Vibratiles ist aber gut abgrenzbar und es gibt eine aktuelle Arbeit von Soop et all von 2023 über diese Sektion bzw. Untergattung
    Vibratiles

    Es gibt 3-4 europäische Arten mit jung weislichen Farben.
    Am ehesten in Frage kommen:
    C.barbatus, Kristallschleimfuss der typisch im Laubwald wächst. Rein makroskopisch passt der gut auf deinen Fund mit zugespitzte Stiele oft büschlig wachsend und sehr bitter ..

    Nur die Bäume sprechen gegen diese Art, ich kenne den nur aus dem reinen Buchenwald


    dann Cortinarius leucoluteolus Rob.Henry (= C. emollitoides Bidaud, Moënne-Locc. & Reumaux)

    Wenig schleimig und oft nur leicht bitter. Die Art wird auch bei Nadelbäumen angegeben, ich hab sie allerdings noch nicht im Nadelwald gefunden.

    und Cortinarius alboamarescens Kytöv., Niskanen & Liimat. den ich gar nicht kenne

    Gruss

    Uwe

    Wie Thiemo schon geschrieben, ist hier ein deutlicher Honiggeruch zu erwarten.

    Mit dem aufgerissenen Stiel wäre das dann C.elatior ( mit verwirrenden deutschen Namen wie langstieliger oder auch kleiner Schleimfuss)

    C.collinitus hätte dagegen keinen Honiggeruch und wie C.stillatitius (Honigschleimfuss) einen glatten Stiel

    LG

    Uwe

    Hallo Rainer,

    Jetzt sehe ich die Grössenverhältnisse, das war bei den ersten Bildern nicht so ersichtlich.

    Die Pilze sind also deutlich schmächtiger wie ich dachte.

    Jetzt fehlt nur noch eine Angabe zu den Farben.

    Auf den ersten Bildern haben die Hüte mittig ein fuchsiges, rotbraun, bei den neuen Bildern ein schmutziges mittelbraun ohne jegliche Rottöne

    Was entspricht denn der Realität ?

    Mit den Farben wäre ein Risspilz schon wieder denkbar, kann aber auch eine der kleinen Telamonien sein.

    Da würde ein Sporenabdruck helfen, ansonsten bin ich da raus.

    LG

    Uwe

    Hallo Urs-Peter,

    Das sieht schwer nach durchwässerten Cortinarius turgidus, Tonweisser Dickfuss aus

    Eine recht häufige Telamonie im neutralen bis kalkigen Buchenwald, oft in grösseren Trupps rumstehend.

    Frag mich nicht wie man den so erkennt, das ist Erfahrung und zig-hundertfach gesehen

    Gruß

    Uwe

    Hallo

    Das sollte schon L.fulvissimus sein.

    Frisch und bei feuchtem Wetter sind die sehr orange- bis rotbraun

    Auch passt das Biotop ganz gut.

    Bei mir wächst er auf dem Friedhof bei Birken

    L.badiosanguineus ist eher ein Pilz des Bergnadelwalds.

    Gruß

    Uwe

    Hallo Rainer,

    Ist deine "Inocybe" nicht doch eher ein Cortinarius.

    Auf dem 6. Bild mit der Schnecke am Stiel (Lamellenansicht) sieht man das Sporenpulver als braunen Ring auf dem weissem, wolligem Velum. Hatte es dort auch Buchen ?

    Vergleich mal mit C.vulpinus, der Hut mit dem geknickten Rand und der fuchsigen Farbe in der Mitte und blasserem Rand mit weißem wolligen Velum am Stiel ist sehr typisch für diesen Artenkomplex

    In dem Umfeld gibt es noch zwei weitere Arten,

    C.pseudovulpinus ( gilbend bei Hainbuche) und C.obsoletus (kleiner und schmächtiger, Laubwald)

    Gruß

    Uwe

    Hallo Karl-Heinz

    Die habe ich wegen der nicht neonfarbenen Stiele ausgeschlossen.

    gerade grüngelb Töne werden auf solchen Fotos oftmals ziemlich verfälscht.
    Das ist für mich kein Ausschlusskriterium. Alles andere passt perfekt zu recht frischen Schwefelköpfen.

    Gruss

    Uwe

    Hallo zusammen,

    der Alkoholtest funktioniert schon ganz gut, allerdings solltest man noch die Umfärbereaktion mit Ammoniak ( notfalls auch KOH) testen.
    Die Anthrachinonfarbstoffe der Hautköpfe färben mit Ammoniak nach Purpur/Magenta um.
    Aus andere Gruppen ( z.B. grüne Rauhköpfe) lassen sich auch ähnliche Farben lösen, die aber nicht umfärben.
    Ich sehe auf den Bildern aber einen Gelbton in den Lamellen und die Hutform der Pilze passt auch gut zu gewissen Hautköpfen.
    Die bereits vorgeschlagenen Arten wären sicher mögliche Kandidaten.
    Mehr ist da aber nicht zu machen.
    Gruss

    Uwe

    Hallo zusammen,

    Stefan ( Öhrling) hat ja schon C.torvus ins Spiel gebracht.
    Da gehört der Fund sicherlich hin. Ob das jetzt C.torvus s.str. ist oder eine nahestehende Art, ist so nicht zu sagen.
    Im Atlas de Cortinaire werden etliche Variationen und nahestehende Arten beschrieben, in wie weit die genetisch verifizierbar sind ist mir nicht bekannt.
    Auffällig ist, dass mir noch nie ein nach C.torvus aussehender Pilz in die Hände gekommen ist, der eine auffälligen Geruch gehabt hätte.

    Entweder wird diese Eigenschaft seit Jahrzehnten von Pilzbuch zu Pilzbuch abgeschrieben, oder es gibt halt eine häufige Nachbar-Art oder Variation der Art ohne Geruch.

    Meiner Erfahrung nach ist diese geruchlose Variante eine recht häufige Art im neutralen bis leicht sauren Buchenwald .
    Der "echte" C.torvus wird explizit als Charakterart des sauren Buchenwalds angegeben. Ich bin mal gespannt ob mir der riechende Torvus jemals begegnen wird

    Gruss

    Uwe

    Hallo

    Wer nicht so lange warten will, kann bei Shitake folgenden Trick anwenden, wenn er nicht zu dicke Stämme geimpft hat.

    Nach einem Jahr Lagerung, 24 h unter Wasser legen z.B. im Regenfass oder ähnlichem. Dann die Stämme so fest wie möglich mit der Kopfseite auf den Asphalt stoßen. Mehrmals beidseitig wiederholen.

    Nach 10-14 Tagen wachsen dann erfahrungsgemäß die ersten Fruchtkörper

    Natürlich ohne Garantie, hat bei mir aber schon öfters funktioniert.

    Gruß

    Uwe

    Hallo Frank, Hallo Stefan

    Im Schwarzwald heißt der dann T.pseudonictitans und wächst bei Fichte.

    Genetisch soll er sich nicht von T.fulvum unterscheiden. Makroskopisch hat er eigentlich nie gelbliche Lamellen.

    Gruß

    Uwe

    Eigentlich antworte ich ungern auf Anfragen ohne Anrede, Namen und Grüße

    Entsprechend kurz auch die Antwort


    Ich gehe mit beiden Bestimmungen mit

    1. C.splendens mit gleichmässig gelbgefärbtem Hut ohne braune Flecken, langstielig und mit schwacher KOH Reaktion im Fleisch

    2. C.citrinus, mittig braun/schwarzfleckig, Sporen kleiner, KOH im Fleisch negativ

    Euer Fund ist Cortinarius vulpinus oder wenn man die neue Nomenklatur anerkennt Phlegmacium vulpinum

    Ophiopus ist wahrscheinlich das gleiche (also Synonym) aber aus USA beschrieben.

    Ich weiss allerdings nicht ob die Typen sequenziert sind.

    In Europa nehme ich lieber den europäischen Namen.

    Die Schweizer sind Ophiopus gewöhnt, da dieser schon von Breitenbach/Kränzlin in Pilze der Schweiz Band 5 verwendet wurde.

    Vulpinus wurde da für Pseudovulpinus benutzt, was heutzutage definitiv nicht mehr korrekt ist.