Beiträge von Wolfgang P.

    Hallo Heidi,


    die große Wiese zieht sich so über 1,5 km. Ich glaube nicht, dass wir danach noch woanders hin müssen. Am Ende der Wiese ist eine Bank, da hättest Du einen guten Überblick über die Grüppchen, die im oberen Teil der Wiese an verschiedenen Stellen im Gras knien.


    Wenn allerdings alle schon nach 100m mit der Kamera am Boden und dem Po in der Höhe in die Pilz-Anbetungsstellung gehen, müsstest Du Dir einen Campingstuhl mitnehmen.


    Gruß,


    Wolfgang

    Hallo Saftlingsfreunde,

    auf der anderen Rheinseite, 20 km Luftlinie entfernt, habe ich heute die ersten 3 Saftlingsarten gesehen.

    Die Chancen sind also nicht schlecht, dass was kommt.


    Grüße,


    Wolfgang

    Hallo Wolfgang, beinhaltet der Pilzgewerbeschein bei Euch auch eine Ausnahmegenehmigung von der BundesartenschutzVO?

    Hallo Wutzi,


    ich kenne wie gesagt niemanden mit so einem Schein, aber die Rechtslage findet man in der BArtSchV §2, Abs. 1:


    >>Die nach Landesrecht zuständige Behörde kann im Einzelfall für die in Satz 1 genannten Pilze weitergehende Ausnahmen von den dort genannten Verboten zulassen, solange und soweit die Erhaltung der betreffenden Arten landesweit oder in bestimmten Landesteilen nicht gefährdet ist.<<

    Danach dürfen nach deutschem Recht prinzipiell für Steinpilze, Pfifferlinge und Morcheln Sammelgenehmigungen erteilt werden.


    Gruß,


    Wolfgang

    Hallo an alle,


    ganz so einfach wie wutzi das darstellt, ist es leider nicht, denn in der Tat sieht das Gesetz Ausnahmegenehmigungen vor.


    Ob die wirklich vergeben werden, hängt wohl von der jeweiligen zuständigen Naturschutzbehörde ab - das kann in jedem Landratsamt (oder wer auch immer im jeweiligen Bundesland zuständig ist) unterschiedlich gehandhabt werden.


    Leider weiß ich es auch nur vom Hörensagen und kenne niemanden persönlich, der eine Genehmigung bekommen hat. Was ich gehört habe, kann man in manchen Gegenden den Antrag unter Angabe von einem Waldstück und einem Zeitraum stellen, und muss eine Gebühr bezahlen.


    Das meiste, was auf ebay verkauft wird, wird aber illegal sein.


    Grüße,


    Wolfgang

    Hallo Klaas,


    ich habe oben "sarcitulum" geschrieben, meinte aber "sarcitum".


    Im Gröger läuft das so:


    B mit Trichterlings-Habitus --> Teilschlüssel t

    1b Zystiden fehlend --> 12

    12b Frk gefärbt --> 16

    16b Sp länglich --> 21

    21b Stiel nicht blau --> 22

    22b Stiel gefärbt --> 24


    Jetzt kommt die Frage nach dem HDS-Pigment. Leider hast Du auch in der zweiten Bild-Runde die Kondensor-Blende so weit geschlossen, dass ein "schön scharfes" Bild rauskommt. Was beim Fotografen oft eine gute Idee ist, ist im Mikro-Bereich ein Problem. Du müsstest die Huthaut untersuchen mit einer Blende, die so weit offen ist, dass das Bild matt und flau ist und fast keinen Kontrast hat. Das einzige, was man dann noch an Strukturen erkennt, sind pigmentierte Huthaut-Inkrustationen. Erkennt man gar nichts mehr, fehlen diese - oder die Blende ist zu weit offen. Das ist zugegeben ein Rezept, das ein paar Fragezeichen hinterlässt...


    Am intrazelluzären Pigment gibt es keinen Zweifel. Es gibt auch keinen Zweifel an lichtbrechenden Inkrustationen - aber danach wird nicht gefragt.


    Frage ist, ob auch die Inkrustationen noch Pigment tragen - das kann ich anhand der Bilder nicht beurteilen. Außerdem musst Du auch in der Subkutis nach inkrustiertem Pigment suchen - manchmal ist es nur dort.


    Gruß,

    Wolfgang


    Hi Klaas,


    der hat doch Schnallen.


    Bei Entoloma (wie bei manchen anderen Gattungen) erkennt man das oft nur daran, dass das Septum einen Knick oder eine Stufe hat. Bei den Arten ohne Schnallen ist die Hyphe an der Verbindung stark eingeschnürt.


    Weil neue Basidiolen gerne aus der Schnalle herauswachsen, kann man Schnallen meist nur an den ganz jungen Basidiolen unverwachsen erkennen.


    Gruß,

    Wolfgang




    Hi Klaas,

    "Schnallen sind nirgendwo zu finden" kann ich fast nicht glauben.


    Kannst Du mal ein Zupfpräparat der Lamelle (richtig vollständig mit 2 Nadeln zerzupft, nicht gequetscht) in Kongo zeigen, so dass die Basis von lauter einzelnen Basidiolen zu sehen ist?

    Nach etwas Nachgrübeln und Nachlesen wäre ich jetzt bei E. sarcitulum, auch vom Standort, aber dafür braucht's natürlich Schnallen.


    Gruß,


    Wolfgang

    Hallo an alle,


    für einen Trichterling wären die die Lamellen schon sehr weit stehend.


    Gibt's noch einen trockenen weißen Schneckling? Wie hat der Pilz gerochen?

    Bei den Schnecklingen wäre ich 'raus, die gibt's bei mir im Flachland nicht...


    Gruß,


    Wolfgang

    Hi Klaas,


    Gute Foto-Doku und welcome back! Sieht für mich nach einem schwierigen Fall aus, und leider zeigst Du keine Schnallen an Basidien, und für die zuverlässige Beurteilung der Pigmentierung ist die Blende etwas zu weit geschlossen (dadurch sehen auch optisch transparente Inkrustierungen dunkel aus und täuschen ein Pigment vor).


    Die knotigen Sporen und sterilen Schneiden, zusammen mit (vermutlich) gemischter Pigmentierung gibt es z.B. bei E. enderlei. Mach' ein Exsikkat, das nicht zu heiß getrocknet wurde, da wird ggf. eine Sequenz nötig. E. farinasprellum hätte fertile Schneiden, aber passt ansonsten auch ganz gut. Das müsste man nochmal sicherstellen, dass Bild 2 Cheilos sind.


    Gruß,

    Wolfgang

    Hi Maria,


    10m zur Kiefer ist ja nicht so viel. Ich kenne die Art auch aus Steppenrasen bei Kiefer.


    Ansonsten gibt es aber allerlei mehr Mykorrhizapartner, als man sich normal so denkt: sehe ich da Blätter von Sonnenröschen? Bärentraube hat viele Ektomykorrhizen, und Cortinarius pratensis macht sogar Ektomykorrhiza mit Sauergräsern.


    Gruß,


    Wolfgang

    Hi Wastl,


    noch ein Vorschlag:


    schneide doch einen Fruchtkörper der Länge nach durch und lege ihn auf ein weißes Zewa oder Tempo, das mit Brennspiritus (oder 80%igem weißen Rum etc. - Ethanol so pur wie möglich) getränkt ist.


    Dermocybe cinnamomea färbt in wenigen Minuten orangebraun aus, Gymnopilus penetrans blassgelb, andere Pilze eher gar nicht.


    Gruß,

    Wolfgang


    (ich bin dabei bei Dermocybe, würde aber keine Punkte drauf wetten)


    EDIT: Alis war schneller...

    Hallo an alle,


    so ausgeprägte Wasserflecken auf dem Hut kenne ich eigentlich nur von Lepista-Arten, nicht vom Mönchskopf. Den sehe ich aber nicht so oft und C. alexandri noch gar nicht.


    Zu Lepista passt aber die Ökologie nicht so gut. Für mich nicht vom Bild bestimmbar. Mikros erwünscht.


    Gruß,

    Wolfgang

    Hallo romo,


    vom Bild sollte Deine Artbestimmung passen, wobei ja eine Bild-Kommentierung niemals eine Essensfreigabe ist.


    Hallimasch ist roh sehr giftig, wird nicht von allen Menschen vertragen, und wirkt leicht abführend.

    Die Leute, die ihn trotzdem essen, finden ihn meist sehr lecker.


    Gut durcherhitzen ist aber zwingend!


    Gruß,

    Wolfgang

    Benjamin,

    Du kommst nicht herum, von jedem Fruchtkörper die Geschmacksprobe zu machen.


    Die biegsamen Lamellen unterscheiden den Frauentäubling von anderen violett-grünen Arten wie den Grauvioletten Reif-Täubling oder den Papageientäubling. Alle drei sind mild und sind deswegen eßbar.


    Gruß,

    Wolfgang

    Aber das ist auch ein Saprobiont. Ein Symbiont, der von seinen Wirtsbäumen abhängig ist, könnte vermutlich auch mit deren Ableben ein Problem bekommen.

    Hi Marion,


    deswegen ist ein Mykorrhiza-myzel nicht nur mit einem Baum verbunden, sondern mit vielen. Je nach Pilzart sogar mit verschiedenen Baumarten. So kann der Pilz seine Abhängigkeit von einzelnen Baumpartnern reduzieren.

    Der Pilz übermittelt ja sogar organische Nährstoffe vom Mutterbaum an seine Sämlinge - das hilft dem Baum seine Kinder groß zu ziehen, und der Pilz ist gleich mit den Bäumen von morgen verbandelt.


    Dass Pilze potenziell unendlich alt werden können, mag stimmen. Allerdings ist hierzulande die letzte Eiszeit erst 10.000 Jahre zu Ende, und danach mussten erstmal die Bäume und die Pilze über Samen bzw. Sporen einwandern. Buchen gibt es ja erst seit 8000 Jahren wieder. Und die wurden dann zu Beginn der Industrialisierung fast flächendeckend abgeholzt und "verköhlert".


    Das, was Mykorrhizapilze wirklich nicht vertragen, ist eine Forstwirtschaft mit Kahlschlag. Oder der Wechsel der Baumart, z.B. von Eiche/Hainbuche zu Fichte wie vielerorts im 19. Jahrhundert (als Grubenholz für die Stahlindustrie und den Kohlebergbau), oder von Fichte zu (amerikanischer) Douglasie, wie es jetzt wegen dem Klimawandel diskutiert bzw. schon praktiziert wird.


    Bis sich eine stabile Douglasien-Pilzgemeinschaft bildet, wird es Jahrhunderte dauern. Für wirklich langlebige Pilze sind die Umweltbedingungen in Deutschland also viel zu wechselhaft.


    Grüße,


    Wolfgang

    Was ist die Lebenswerwartung eines Pilzes in Jahren? Sagen wir zB eines Steinpilzes?

    Hallo Julian,


    der eigentliche Pilz im Boden lebt Jahrzehnte bis Jahrhunderte, vielleicht -tausende? Hängt sicher von der Art ab, aber gerade die Dickröhrlinge finden sich meist in Wäldern mit langer konstanter Waldbewirtschaftung. Das deute ich als Zeichen, dass sie sehr alt werden.


    Vergleiche mit dem größten Lebewesen der Welt:

    Gift- und Speisepilze: Das weltgrößte Lebewesen - Lebensmittel - Gesellschaft - Planet Wissen


    Der Fruchtkörper des Pilzes, also das was wir landläufig "Pilz" nennen, ist gewöhnlich erstmal für viele Wochen erbsengroß im Boden, um sich dann in Rekordzeit von wenigen Tagen mit Wasser vollzupumpen und aus dem Boden zu strecken ("Wachsen" im Sinne von Zellteilung muss er dann nicht mehr). Nach ca. 2 Wochen hat er dann seine Sporen ejakuliert und ist zerfallen.


    Gruß,


    Wolfgang

    Hi allmende,


    das ist einer der kleinen weißen Trichterlinge.


    Die genauer zu bestimmen ist eine besondere Kunst. Ich belasse es daher bisher immer bei "kleiner weißer Trichterling", selbst wenn ich sie selbst finde und mikroskopieren könnte.

    Und bevor Du nachfragen musst: giftig weil Muscarinhaltig.


    Gruß,


    Wolfgang