Beiträge von Wolfgang P.

    Solche Borstgraswiesen sind dort die regionaltypischen Magerwiesen.

    zur Ergänzung: die genaue Lage kann man auf der Rheinland-Pfälzischen Seite unter

    LANIS

    ansehen. Borstgrasrasen sind die hellbraunen Flächen, die mit DF0 gelennzeichnet sind.

    Magerrasen (ED1) kann man auch angucken für Wiesenpilze. EA und EC (Fett- bzw. Feuchtwiesen) kann man sich sparen.


    In Hessen gibt's sowas sicher auch, aber da hab' ich den Link nicht parat.


    Grüße,

    Wolfgang


    Ich kenne tatsächlich einen Standort, an dem Hieracium pilosella in Massen wächst. Der Standort ist eine stillgelegte Tonkuhle, an dem es aufgrund von Pionierbäumen auch an Birkenpilzen und Rotkappen wimmelt.

    Neben H. pilosella kommen dort auch andere Habichtskräuter wie H.aurantiacum vor.

    Achtung - Pflanzen siedeln sich schneller an als Pilze. Junge Offenlandstandorte haben ggf. schon alle Zeigerpflanzen, aber die Pilze brauchen noch ein paar Jahrzehnte.

    Die besten Wiesenstandorte haben eine 1000-jährige durchgehende Tradition als Magerwiese.


    Andere Habichtskräuter wären für mich schon eher ein "Anti-Zeiger".


    Bei den Gräsern ist nicht nur Nardus ein Zeiger, insgesamt sollte eine Saftlingswiese überwiegend aus schmalblättrigen Gräsern bestehen und nicht aus breitblättrigen.


    Grüße,


    Wolfgang

    Hi Plejades,


    wenn das eine Wiesenkeule sein sollte (im Laubwald eher unwahrscheinlich, aber möglich), hätte ich Interesse an Details (Fundort, Begleitflora) und Exsikkat.


    Zunächst sollte man aber prüfen, ob sie nach Mehl riecht, dann wäre es Clavulinopsis corniculata.

    Und sicherstellen, dass es nicht doch ein junger Hörnling ist, der dürfte sich gar nicht zerreißen lassen.


    Grüße,


    Wolfgang

    Ich würde aber Hieracium pilosella in die Runde werfen, als eine Art wo man suchen kann.

    Bei Hieracium pilosella gehe ich mit.


    meine Favoriten:

    Sanguisorba minor (Wiesenknopf) ist ein wichtiger Zeiger für eine lange durchgehende Bewirtschaftung als Wiese.

    Rhinantus (Klappertopf) als Halbschmarotzer zeigt extensive Bewirtschaftung.

    Betonica officinalis (Heilziest) zeigt auch "gute" Wiesen


    Bei mir gucke ich auch nach Thymus und Primula, in höheren Lagen nach Meum (Bärwurz).


    Ein gutes Indiz ist auch die Wuchhöhe kurz vor der Mahd, die Saftlingsgesellschaften halten irgendwie den Bewuchs niedrig - oder umgekehrt.


    Grüße,


    Wolfgang

    Hi Karolin,


    nah dran, aber nur fast am Ziel. Der Sparrige Schüppling hat einen trockenen Hut, aber dieser sieht klebrig aus. Da gibt es einen "Hochthronenden Schüppling", der gerne über Kopfhöhe wächst (gern an Erle und Birke), und hier in die engste Wahl fällt. Ganz genau wird's wie so oft nur mit Mikros.


    Grüße,


    Wolfgang

    Hi Bernd,

    wenn sich der Holotyp als nicht geeignet zur (genetischen) Untersuchung erweist, wird ein Neotyp danach ausgesucht, dass er möglichst genau den Angaben des Holotyps entspricht und aus derselben Region stammt wie der Holotyp.


    Dann wird er sequenziert, und alle späteren Bearbeiter können anhand der Sequenz unterscheiden, ob sie incanum s.str. (im Sinne des neuen Neotyps) oder verae vor sich haben.


    Ob das Merkmal der mittleren Sporengröße tragfähig ist, oder ob man ein anderes Unterscheidungsmerkmal findet, oder ob man bis in alle Zukunft immer eine Sequenz ziehen muss, wird sich erst noch erweisen. E. verae ist ja noch recht neu als Name, und längst nicht in der Merkmalsbreite erforscht.


    Gruß,


    Wolfgang

    Hi Bernd,

    Du kannst Dich gerne für die ICN-Kommission bewerben, um den Augias-Stall endlich auszumisten.


    Bis dahin musst aber die Typusart der Gattung nachsehen (Fr. ex Kummer 1871): der Riesenrötling Entoloma sinuatum, nicht sinuata. Oder Du schaust in Mycobank den Gender nach.


    Grüße,


    Wolfgang

    Wird dadurch das aus griechischen Fragmenten zusammengesetzte Entoloma im Lateinischen zu einem Neutrum? Nein. Denn ICN sagt ja selbst aus, dass alle Taxa ungeachtet ihrer Herkunft (grammatikalisch) wie Latein zu behandeln sind. Folglich ist Entoloma als "lateinisches" Wort feminin, da keine Argumente vorgebracht wurden, warum es das auch noch mögliche Maskulinum sein muss. Ein Neutrum kann es auf keinen Fall sein.

    Hi Bernd,


    in Art. 62.2 (c) des ICN steht :

    Zitat

    Compounds ending in ceras, dendron, nema, stigma, stoma, and other neuter words, are neuter.

    Gruß,


    Wolfgang

    Hi Bernd,


    hast Du incanum mikroskopisch von verae getrennt? Übrigens incanum, weil Entoloma trotz der -a-Endung neutrum ist (... Gendern für Fortgeschrittene ;) ).


    Grüße,


    Wolfgang

    Was ist in solchen od. ähnlichen Fällen denn der Schlußstrich, hmm?

    Leider hat Bon seine Belege so heiß getrocknet, dass die DNA restlos zerstört ist. Grundsätzlich könnte aber natürlich auch in 100 Jahren nochmal jemand kommen und den Typusbeleg mit neuen Methoden untersuchen, und zu einem anderen Ergebnis kommen. So ist das in der Wissenschaft: eine entgültige Gewissheit gibt es nie, man muss immer zweifeln.


    Für einen normalen Feldmykologen und Kartierer gilt aber bis auf weiteres: sicher in Europa nachgewiesen und sowohl mikroskopisch als auch genetisch unterscheidbar sind genau 4 Chlorophyllum-Arten: olivieri, rhacodes, brunneum und molybdites.


    Grüße,


    Wolfgang

    Hi Bernd,

    das zweite Keulchen sieht ja spannend aus!

    Entwickelt sich da gerade eine Clavulinopsis dichotoma? Den Standort sollte man im Auge behalten!


    Bei den Keulchen ist m.E. noch nicht alles erforscht.


    Grüße,


    Wolfgang

    Hallo,


    das könnte ein Pilz aus der Gruppe um den Kupferroten Gelbfuß Chroogomphus rutilus gewesen sein.

    Für eine Bestimmung ist der ganze Pilz incl. Stiel erforderlich.


    Erst braten, dann fragen ist eine leichtsinnige Vorgehensweise.


    Gruß,


    Wolfgang

    - Hygrocybe constrictospora - der Kleiner Schnürspor-Saftling

    Über diesen Saftling ist kaum etwas zu finden und meine Literatur kennt ihn überhaupt nicht.

    Kannst Du mir eine Quelle nennen?

    Die DGfM hat diese Art in "Hygrocybe constrictospora - ein Nachweis aus dem bayerischen Allgäu" kurz vorgestellt.

    Diese Artikel sind wohl nur für Mitglieder zugänglich, richtig?

    Hi Magicman,


    Die meisten Feldmykologen bestimmen Saftlinge mit "dem Boertmann", Fungi of northern Europe Band 1, es gibt aber auch andere gute Bücher.


    Was das Beiheft 9 der ZfM angeht: das ist auch Mitgliedern nicht online verfügbar, sondern wurde schlicht noch nicht digitalisiert und auf Zobodat eingestellt. Das soll nächstes Jahr erfolgen. Ist aber noch auf Papier im Handel:

    Der Natur Shop | Bemerkenswerte Pilze | Naturschutz-Produkte online kaufen
    Bemerkenswerte Pilze - Beiheft 9 (1999): Bemerkenswerte Pilze - Icones miscellanaae fungorum, 120 S. In diesem Heft präsentieren 15 Autorinnen und Autoren aus…
    www.der-natur-shop.de

    Das Bild dort sieht Deinem Fund schon recht ähnlich, auch wenn der Stiel dort stämmiger war (Bayern halt... ;) ), das muss aber nicht überall so sein.


    Ohne Mikroskop wirst Du Dich H. constrictospora und andern Saftlingen aber nicht annähern können.


    Gruß,


    Wolfgang

    Hi Tonio,


    die Art "E. platyphylloides" wird in der gebräuchlichen Fachliteratur nicht anerkannt, mit 123pilze kann man keine Pilze bestimmen (und Rötlinge schon gar nicht).


    Ich würde bei den deutlich exzentrischen Stielen auf excentricum tippen, der hätte riesige geschnäbelte Cheilocystiden, die aber rasch zerplatzen. Du solltest mal eine intakte Lamellenschneide untersuchen.


    Grüße,


    Wolfgang

    Hallo Rainer,


    zu müsstest zumindest noch abgrenzen zu:


    - insipida, für die der gelbe Rand typisch wäre, mit klebriger Huthaut

    - constrictospora, meist mehr orange, aber es gibt auch rote Formen, nur mikroskopisch abtrennbar

    - cantharellus, mit meist stärker heraublaufenden Lamellen, aber Du zeigst nur den Lamellenansatz eines Fruchtkörpers.


    Ohne Angaben zu Sporenform und Klebrigkeit der Huthaut sind rote Saftlinge nicht bestimmbar. H. miniata ist als "Arbeitsname" plausibel.


    Grüße,


    Wolfgang