Beiträge von kuhmaul

    Ich bin nach Stöbern im Internet auf den Netzflockigen Rosa-Täubling gekommen. Könnte das hinkommen?

    Hallo umossoh,


    ich mache zwar nur Urlaubsvertretung, aber das könnte schon gut hinkommen.

    Sie dir nochmals genauer die Aussenhaut der Stielspitze an, fällt dir da etwas auf? Ich meine jedenfalls da etwas zu erkennen.


    LG

    claus

    Hallo Uwe, hallo Thiemo,


    danke erstmal für das schöne Bild und die Rückmeldung und dass ich mit der Bestimmung nicht so verkehrt liege.

    Na gut, dann muss ich also akzeptieren, dass der Kleiderschrank eines Täubling noch ein Stück breiter ist wie angenommen. ==taube


    Liebe Grüsse

    claus

    Hallo Täublingsfreunde,


    mit EINHELLINGER kommt man mit SpP Ib und scharf direkt zu den Atropurpurinae. Da weder Erlen vorhanden, noch NH3 pos rosa Reaktion war lande ich also bei Russula fragilis. Soweit passt ja auch alles, Makro- wie Mikro-Merkmale. Das was mich stört ist die vorhandene und überwiegend braune Hutfarbe mit dem nur leicht violettem Hutrand. Habe ich bis jetzt eigentlich nur in intensiveren Farben, aber noch nie in so düsteren Farben aufgefunden. EINHELLINGER erwähnt kein braun, MARXMÜLLER zeigt kein braun und ich habe auch im Netzt keine vergleichbaren braunen Fotos gesehen. Ok, er heisst ja Wechselfarbiger- bzw. Zerbrechlicher Spei-Täubling habe aber sonst keine andere Idee, könnt ihr da mal drüberschauen ob ich den unter dem Namen ablegen kann? Ich gebe euch mal die Funddaten:


    R21-019 fragilis

    07.08.2021 - 13:52

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    Anz. Exemplare: 2

    Haupt Baumpopulation: Kiefer

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    SPORENPULVER, Ib,

    GESCHMACK, verzögert, scharf, sehr scharf/brennend,

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    FUNDORT, Mischwald, Laubwald, Waldweg, Laubschicht, feucht, Kollin 400 - 800 m,

    BÄUME 20m UMKREIS, Buche (Fagus), Kiefer (Pinus), Lärche (Larix),

    EXEMPLARE, jung, paarweise,

    HUT GRÖSSE, 4 - 6 cm,

    HUT FARBE, violett/purpur, bräunlich/braun,

    HUT OBERFLÄCHE, gedrückt/vertieft, matt, seidig,

    HUT MITTE, dunkler, br/gr/sw,

    HUT RAND, glatt - nicht gerieft, leicht gerieft, lappig,

    PEELING, 1/3 abziehbar, 1/2 abziehbar,

    UNTER HUTHAUT, weisslich,

    LAMELLEN, spröde, weiss bis creme, rel eng-stehend, Y-gabelig,

    STIEL OBERFLÄCHE, weisslich/creme, ockerlich/bräunlich, fleckend,

    STIEL KONSISTENZ, weich, voll, wattig, wässrig,

    GERUCH, neutral,

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    Chemie:

    FeSo4, negativ / falb-ocker, nur schwach rosa,

    GUAJAK (8 sec), Stiel: + bleibt blass gn/bl, Lam: 0 negativ,

    PHENOL (gepr.),

    KOH (gepr.),

    NH3 (gepr.),

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    Sonst. Angaben: dunkel-violetter Hutrand, Hut nächster Tag mehr braun-schwarz-violett


    1) Fundstelle, nächstliegender Baum ist Kiefer


    2) rel. feuchter Zustand


    3) der grössere der beiden Pilze


    4) hielt ich wegen dem leicht verzögerten doch sehr scharfen Geschmack erst für eine R. badia


    5) Huthaut 1/3 - 1/2 abziehbar, darunter weisslich


    6) Stielbasis leicht gelbfleckig


    7) Lamellen weisslich und gegabelt


    8) am nächsten Tag


    9) der Kleine ist fast nur braun-schwarz


    10) ausser Schneckenfrass sehe ich auch keine Kerben


    16) SpPulver Ib


    18) Dz mit oelartigem Inhalt, zahlreich, geschnäbelt, kopfig, in allen Formen, iPh keine,

    Ornament netzig wie vorgeschrieben


    Seht ihr da eine normale R. fragilis halt nur in violett-braun?

    Danke für eine Korrektur oder eure Meinung dazu


    claus

    Hallo Sebastian,


    das ist ja eine schöne Marathon Tour gewesen. :gfreuen:

    Ansonsten noch 05 R xerampelina, den ich gerne zeige, weil ich ihn bei uns vor der Tür noch nicht gefunden habe:

    Kleine Frage, hat der wirklich nach Hering gerochen und nicht nach Pelargonien?


    Super Bericht, Danke dafür

    Grüsse

    claus

    Hallo Täublingsfreunde,


    letztes Jahr hatte ich ja schon einmal eine Gegenüberstellung zweier R. melliolens Funde HIER gezeigt.

    Gestern hatte ich nun das Glück wieder so ein Exemplar zu finden und das möchte ich euch hier zeigen. Einen Vergleich der mikroskopischen Merkmale mit denen aus dem letztem Jahr ist also durchaus interessant. Gefunden nahe am Rand eines Mischwaldes, bestehend aus Buchen, Fichten, Lärchen und vereinzelt auch Eichen, nur diesmal etwas schmächtiger und durch Schneckenfrass fast keine Lamellenfragmente für einen Sporenabwurf übrig. Dennoch lieferten diese Überbleibsel genügent Sporenmaterial um die Sporen auszumessen etc. und sogar noch die SpP-Farbe festzustellen.


    Die Hauptmerkmale dieses sehr farbvariablen Täublings sind unter anderem ein sichtbares gilben oder bräunen von Stiel und Hut, der evtl. schon vorhandene Honiggeruch (am Exsikkat), dann die multi-septierten Pileozystiden, aber vor allem die grossen netzigen und kugelrunden Sporen deren Ornament-Warzenhöhe fast gegen Null geht und somit wie punktiert erscheint.


    Hier erstmal die Fundmerkmale:


    R21-018 melliolens

    07.08.2021 - 13:38

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    Eingestufte Art: melliolens

    Anz. Exemplare: 1

    Haupt Baumpopulation: Buche

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    SPORENPULVER, Ib, IIa,

    GESCHMACK, mild,

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    FUNDORT, Mischwald, Laubwald, Waldrand, Laubschicht, feucht, Kollin 400 - 800 m,

    BÄUME 20m UMKREIS, Buche (Fagus), Kiefer (Pinus), Lärche (Larix), Eiche

    EXEMPLARE, mittel, einzeln,

    HUT GRÖSSE, 4 - 6 cm,

    HUT FARBE, rötlich-braun,

    HUT OBERFLÄCHE, gebuckelt, matt, seidig, klebrig/speckig,

    HUT MITTE, dunkler, br/gr/sw

    HUT RAND, glatt - nicht gerieft,

    PEELING, 1/3 abziehbar,

    UNTER HUTHAUT, weisslich,

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    LAMELLEN, spröde, weiss bis creme,

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    STIEL OBERFLÄCHE, weisslich/creme, ockerlich/bräunlich, rostig, fleckend,

    STIEL KONSISTENZ, fest, voll, wattig,

    STIEL VERLETZUNG, ins cremeliche, ins bräunliche,

    GERUCH, neutral, schwach, Bonbons, später Honig,

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    Chemie:

    FeSo4, nur schwach rosa,

    GUAJAK (8 sec), Stiel: ++ hell dann dunkler, Lam: ++ hell dann dunkler,

    PHENOL (gepr.),

    KOH (gepr.),

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    Sonst. Angaben: Stiel am nächsten Tag leichter Honiggeruch

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    Die Bilder zum Fund:

    1) bei Kiefer, Buche


    2) Hutdurchmesser kaum 5cm


    3) Hut leicht fettig/klebrig, matt dennoch leicht seidig glänzend


    4) Stiel Frasstellen gilbend, die Basis rostbraun fleckend


    5) Lamellen tja..., abgefressen, das kann ja heiter werden, aber unten sind ja noch 5 Lamellenfragmente!


    6) Die Huthaut bis zu 1/3 abziehbar, darunter weisslich


    7) SV, Dermatozystiden nur sehr schwach angefärbt, aber vorhanden


    8) KF, irgendwelche Inkrustierungen keine festgestellt


    9) Kongo, multiseptierte Pileozystiden bis zu 8 mµ Breite


    10) Kongo, DZ hier mit elf mal septiert, Oehrling nannte das mal "sieht aus wie Büroklammern", Recht hat er!


    11) Kongo, Huthaut Haare nach oben verjüngt aber stumpf endend


    12) Melzer, mein Lamellen-Not-Präparat war nun durch den spärlich gewonnenen Sporenabwurf hinfällig


    13) Wasser, die Sporenform ist fast rundlich


    14) Melzer, eine gewisse Warzenhöhe ist nicht feststellbar


    15) Melzer, das Ornament durchweg netzig mit feinen Verbindungen, ein letzter Zweifel schwindet


    16) Messprotokoll aus 36 Messdaten


    Wenn es jemandem weitergeholfen hat, freue ich mich.

    Bis demnächst wieder


    claus

    während R. velutipes auf dem Stiel schnell (ca. 5 Sekunden), aber in den Lamellen langsam (20++ Sekunden) reagiert.

    Hallo Andreas,


    auf die Schnelle ist hier eine Vertauschung der Reaktionen bei Guajak passiert, die ich hiermit zusätzlich noch mit einem Bild korrigiert darstellen möchte. Also: auf Stiel neg, auf Lamellen pos, s. Bild. Passiert halt mal. Bei Vergrösserung des Bildes sieht man auch die für R. velutipes die so oft beschriebene Stielbeflockung und die Sulfovanillin Reaktion.

    Hoffe das hilft.


    Grüsse

    claus


    Guajakreaktion an R. velutipes

    Grüss dich Oehrling,


    habe bei meinen Notitzen zu pseudointegra gerade gelesen, dass das ja nur am Exsikkat stattfinden soll, also Fehlalarm.

    Notizen:

    gröger: St mit SV am Exsikkat eosinrot

    mm: Mit SV am Exsikkat nicht eosinrot, also negativ, doch schreibt Romagnesi im nachfolgenden Text, dass diese Reaktion mit sehr frischem Sulfobenzaldehyd (am Exsikkat) durchaus eintrete.

    J: "Sichere Probe auf der weißen Stielrinde des Exsikkats!"


    Zu R. cremeoavellanea, die hat aber keine Tennisschläger wie mein (unser) Pilz soweit meine Literatur es her gibt...??

    Aber ich werde mal einen Vergleich anstellen, danke für für Antwort


    claus

    Hallo Thiemo,


    da magst du sogar Recht haben mit den Sporenbildern von dir. Auch auf diesem neuen Bild rechts oben ist so ein breiteres Element zu sehen das ich auf deinem letzten Kongo-Bild schon verwundert festgestellt hatte.

    Wenn man dazu noch die Endglieder der abgebildeten Haare dazu genauer betrachtet sind diese auch spitz zulaufend und irgenwie zipfelig.

    Schade dass dein SV nicht funktioniert, aber Tennisschläger ist Tennisschläger, war wohl ein Boris Becker Tag. ==lamgiftig


    Grüsse


    claus

    Hallo Thiemo,


    also eine R. laeta kannst du nach deinem Sporenornament ausschliessen, die hab´ ich gefunden (s.u.).

    Mein anderer rothütiger mit dem langen zerbrochenen Stiel entpuppt sich vermutlich als R. pseudointegra, zwar keine SV Reaktion am frischen Stiel aber Guajak Stiel neg. Lamellen pos. HDS passt soweit, Sporen sind noch zu untersuchen.


    Da sieht man, wenn nicht alle Glieder der Täublingskette zusammengefügt werden können ist eine Bestimmung nicht so ganz einfach.

    Zu den zwei Fragmentpaaren die mir Oehrling untergejubelt hat bin ich auch noch nicht gekommen.


    Hallo Oehrling, Rudi, Täublingsfreunde,


    Hier mein "Boris Becker" Täubling von diesem wunderbaren Tag:


    1) kleiner Pilz 5cm Dm, rosa-orange mit creme-gelber Tönung, Stiel weiss, fragil


    2) Huthaut bis 1/2 abziebar, Hutrand kurz schwach höckrig gerieft


    3) Lamellen frisch beige bis ocker, alt ocker bis gelblich, Zwischenlamellen vorhanden


    4) Der Clou: mit SV am Frischpilz sofortige Reaktion, aber schnell vergehend


    5) SV, grossteils zylindrisch eingefärbte aber auch ab und zu verdickte DZ?


    6) KF, fein und auch grob incrustierte lange iPH, auffallend hi und da eine aufgeblasene incr. DZ


    7) Kongo, Haare zyl. zugespitzt aber apikal rund, wie ein Zipfel


    8) Kongo, Huthaut grossteils sehr geordnet ohne Wirrwarr


    9) "Boris Becker" lässt grüssen, nach längerer Suche ein Tennisschläger


    10) Wasser, Sporenform oval mit bis zu 1,5mü hohen Stacheln


    11) Melzer, das Ornament bis auf einzelne Grate komplett isoliert


    12) Messprotokoll


    Wenn ihr nichts einzuwenden habt, würde ich diesen Fund gerne als Russula laeta/borealis ablegen.

    Bis später


    claus

    Hallo Andreas,


    sag ich doch, ohne Referenz zu anderen Täublingen sagt das nichts und ob jemand am Anfang etwas mit falb, nichts, oder sehr schwach rosa was anfangen kann sei mal dahingestellt.


    Grüsse

    claus

    Bei dem Großteil bin ich mir sicher, dass es Frauentäublinge sind. Die Lamellen waren biegsam, der Stiel eher brüchig, nicht faserig.

    Hallo Thomas,


    bei Täublingen ist der Stiel absolut brüchig wie ein Stück Apfel ohne irgend welche Fasern zu bilden und nicht wie du schreibst:

    "eher brüchig". Andere grüne Pilze <X lassen grüssen.


    Wenn du dann einen Täubling als solchen erkannt hast, beim Reiben oder bei Druck er aber schmierige Lamellen hat dann sollte dies der Frauentäubling sein auch wenn er grün sein sollte. Nur der Frauentäubling hat biegsame Lamellen. Deine Bilder sehen sehr danach aus dass das Sporenpulver weisslich werden sollte, aber letztendlich hast du ihn untersucht ob er biegsame Lamellen und brechendes Fleisch hat.


    Die Chemie wird uns hier nicht viel sagen, sondern erst wenn man eine Eingrenzung oder einen Nachweis einer gewissen Art gegenüber einer anderen Referenz erhalten will. Guajak, FeSo4, KOH 20%, evtl. Phenol werden dir als Einstieg im Bereich Täublinge erstmal reichen.

    Berichte bitte über deinen Sporenabwurf...


    Liebe Grüsse

    claus

    (Fingerkuppen haben sich nach dem Anfassen der Pilze seltsam angefühlt)

    Hallo Luca,


    dies ist übrigens ein Zeichen mehr, dass es sich um R. violeipes handeln sollte, passiert durch seine wachsartige Oberfläche.

    Normalerweise ist dieser Pilz sehr fest und riecht auch leicht nach Krabben. Die Lamellen allerdings sollten brüchig sein, schmierige Lamellen hat nur der Frauentäubling! Versuche beim nächsten Täublingsfund mal schneller und fester über die Lamellen zu streichen.

    Mit Guajak hat dieser Pilz Null-Reaktion gegenüber R. cyanoxantha.

    Deine Fundbeschreibung ist :daumen: weiter so...


    Ich schliesse mich der Meinung von Werner :Kuschel: an.

    Grüsse

    claus

    Hallo Sebastian,


    erst mal Daumen hoch für die klasse Arbeit und Dokumentation deines Fundes, egal was dabei rauskommt! :daumen:


    Nach dieser Heimlichtuerei mit R. (l.) lilacea würde ich sagen, lehnen wir uns entspannt zurück und warten auf die Entscheidung/Erklärung von Oehrling. Er hat garantiert die grössere Erfahrung zu den ganzen Kriterien dieses Fundes. Meine Tendenz kennst du ja, aber so langsam werde ich doch auch nervös.


    Danke nochmals für deine erstklassigen Mikrofotos und für das ganze Drumrum.


    Liebe Grüsse

    claus

    Hallo Oehrling,


    du sprichst für mich in gewissen Rätseln sodass ich annehmen muss, dass du zu den Roseinae tendierst, echt?

    Für mich scheidet R. velutipes aus, siehe Bilder:


    R. velutipes, hat Ornament teilnetzig


    R. velutipes, die eosinreaktion bei mir am FRISCHPILZ


    und für mich R. velutipes keinen rötlich überlaufenen Stiel besitzt, R. minutula ist nur mit evtl. rötlichem Fleck beschrieben, passt aber soweit auch.


    Hier einen Hinweis bei GROEGER S. 554, NACH dem Abzweig zu den Roseinae


    Als was deutet man nun die Reaktion von Sebastians Pilz? eosinrot?, trübrot?, violett?

    Wird so ein Test nun am Frischpilz oder am Exsikkat, oder egal durchgeführt? Das SV Thema ist für mich wie Gummi! Letztes Jahr erst verzweifelt.


    Eine R. l. hat nach der Guajak-Tabelle auch keinerlei Reaktion, eine var carnicolor ein +

    Eine R. l. ist meines Erachtens mit ihren Gesamtmerkmalen inkl. SpP Farbe noch nicht aus dem Rennen und weiterhin mein Favorit.


    Liebe Grüsse

    claus

    Hallo mein lieber Sebastian,


    schöne Funde mit ebenso schönen Bildern!

    Bei deinem letzten Täubling gebe ich mal meinen Tip mit R. l. ab.

    Bin auf morgen gespannt. Danke für deinen Beitrag


    claus

    Hallo Pilzfreunde,


    "ei, was hammer denn da schön Grünes, sieht aus wie ne R. aeruginea, wunderbar". Das wäre dann also Fund Nummer 2 von dieser Art.

    So begann gestern mein erster Täublingsfund in diesem Jahr. Der Standort hier am Waldrand im Gras war zwar ein anderer, aber Birken standen hier ja auch rum, also. Fotos wurden gemacht und das Protokoll angefangen. Alles schien zu passen. Am Punkt "Lamellen brüchig oder schmierig" war es dann aus mit Traum R. aeruginea. Hää??? Schmierige Lamellen? und wie die schmierig waren! Elastisch schmierige Lamellen haben doch nur die Frauentäublinge?! Oder auch ab und zu aeruginea? Eisensulfat raus, Test negativ, keinerlei Reaktion, tatsächlich ein Frauentäubling?. Was R. aeruginea jetzt für eine Reaktion haben soll wusste ich nicht auswendig. Es blieb mir nichts anderes übrig, als den Sporenabwurf am nächsten Tag abzuwarten mit dem Ergebnis SpP = Ia und R. aeruginea ist mit IIb-IIc dann aus dem Rennen. Mein Täublingsjahr startet wie gewohnt mit einer Falle. Jetzt aber zur Fundbeschreibung:


    R21-001 cyanoxantha fo ?

    23.06.2021 - 12:20

    Ort: Rhön / Unterfranken

    GPS: / / 438m

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    Arbeits Name: aeruginea

    Anz. Exemplare: 2

    Haupt Baumpopulation: Buche

    Sonst. Angaben: Stiel madig, Stiel Oberfläche bei Berührung leicht gräulich, Huthaut gummiartig, total flexible Lamellen

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    Sporenpulver, Ia,

    GESCHMACK, mild,

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    FUNDORT, Laubwald, Waldrand, Grünfläche/Wiese, Gras, feucht, Kollin 400 - 800 m,

    BÄUME 20m UMKREIS, Buche (Fagus), Eiche (Quercus), Birke (Betula), Pappel (Populus),

    EXEMPLARE, mittel, einzeln,

    HUT GRÖSSE, 7 - 10 cm,

    HUT FARBE grün/gelb, creme/weiss,

    HUT OBERFLÄCHE, gedrückt/vertieft, seidig, glänzend, klebrig/speckig, radial aderig,

    HUT MITTE, heller, ws/cr,

    HUT RAND, leicht gerieft, eingerollt,

    PEELING, 1/2 abziehbar,

    UNTER HUTHAUT, weisslich,

    LAMELLEN, schmierig flexibel, beige bis ocker, Y-gabelig,

    SCHNEIDE, braun, rost, fleckig,

    STIEL OBERFLÄCHE, weisslich/creme, ockerlich/bräunlich, fleckend, runzelig/geriffelt,

    STIEL KONSISTENZ, zerbrechlich,

    STIEL VERLETZUNG, ins grau/schwarze,

    GERUCH, schwach, Brot/Gebäck, Käse,

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    FeSo4, negativ oder falb,

    GUAJAK (8 sec), Stiel: ++ hell dann dunkler, Lam: +++ schlagartig,

    PHENOL,

    KOH,

    NH3,

    SV,

    ANILIN,

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    MIKROSKOPIE, Frischpilz,

    DERMATOZYSTIDEN, Dz vorhanden, Dz zylindrisch, Dz schmal, Dz kopfig,

    SEPTEN, Dz 0 - unseptiert,

    PRIMORDIALHYPHEN, iPh keine vorhanden,

    HAARE - HYPHEN, H zylindrisch, H fadenförmig, H apikal rundlich,

    SPORENPULVER, SpP von Abwurf,

    SPORENFORM, Sp länglich, Sp 6 - 8 mü, Sp 7 - 9 mü,

    ORNAMENT, Orn fein, Orn isoliert, Orn vereinzelt,

    WARZENHÖHE, Warzen stumpf, Warzen bis 0.5 mü,

    HILARFLECK, Hilar inamyloid,



    1) Fundort


    2)


    3) in Natura erschien er mir ein wenig grüner...


    4)


    5) Hut radialadrig und speckig- klebrig, der leicht lila Ton war nicht zu sehen


    6) Huthaut bis fast zur Hälfte abziehbar, darunter weisslich


    7) Lamellen cremefarben, stark gegabelt und wie der Stiel rostfleckig


    8) Die Eisensulfat Stelle, auch nach Std. keine Reaktion


    9) Das war die gestellte Falle, die äusserst schmierigen Lamellen


    10) Die Sporenpulverfarbe mit Ia


    11) KF, keine Inkrustationen festgestellt


    12) SV, sehr schwache Färbung der Pileozystiden


    13) Kongo, DZ nur spärlich vorhanden, apikal sehr oft mit Köpfchen


    14) Kongo, Dermatozystiden nur bis zu 4,5 mü breit


    15) Kongo, Dz von dem Haargewusel sehr schwer zu unterscheiden, Haare zylindrisch, schmal, lang, apikal rundlich


    16) Wasser, die Sporen im Messmedium


    17) Melzer, Warzenhöhe nicht mehr als 0,5 mü, Sporenform überwiegend oval


    18) Melzer, das Ornament isoliert mit feinsten Verbindungen, Hilarfleck inamyloid


    19) Messprotokoll der Sporen

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    Da sich dieser Pilz für mich als Laie mikroskopisch von den anderen beschriebenen Unterarten der Gattung Indolentinae nicht unterscheiden lässt nenne ich ihn Russula cyanoxanta fo. cyanoxantha. Irgendwelche Einwände?


    Vielen Dank für euer Interesse und bis bald...

    Grüsse aus der Rhön


    claus

    Hallo Thiemo,


    warum kommst du eigentlich von R.subterfurcata ab? Da würde auch vieles passen, incl. Ornament und Eiche.

    Und da dies eine Griseinae ist, kann die bestimmt auch lila. Siehe dir die Seiten 194 - 197 in MM doch noch mal an.

    Diese apikale Zipfel an den DZ sehe ich auch bei deinen Mikros und auch teils stark ovoide Sporen.


    LG

    claus

    Wohlgemerkt zupfen nicht quetschen, und das mache ich, indem ich die flache Seite der Pinzette geschlossen auf das Lamellenstück auflege und ich dann die Pinzette öffnen lasse.

    Hallo Wolfgang,

    irgendwie kapier ich diesen Vorgang nicht, kannst du das noch mal anders umschreiben? Oder meinst du "zwischen die Pinzettenbacken"?


    Danke :gkopfkratz:

    claus

    Hallo Pilzfreunde,


    es ist mir eine Ehre hier zu den Spezialisten dazu gerufen zu werden, vermutlich wegen meinen Täublingsbeiträgen.

    Ja es stimmt schon, dass die Gattung Russula eine Leidenschaft von mir ist, die mich sehr interessiert, aber mich auch jedes Jahr immer wieder vor neue Herausforderungen stellt. Das ist das schöne daran.

    Ihr seht, ich bin selbst Lernender, aber sehe darin kein Problem, den anderen bei einer fundierten und zu einem Ziel führenden Anfrage zu helfen. Ihr könnt mich gerne als sogenannte "Urlaubsvertretung" aufnehmen und was "die" manchmal verzapfen, wisst ihr ja.


    In diesem Sinn Grüsse

    claus