Beiträge von Ditte

    Hallo Toby, also der Risspilz ist sicher nicht curvipes, der hat eine andere Sporenform und auch andere Zystiden: Wichtig war das erste Bild, das zeigt eben ganz andere Zystiden, als sie curvipes hat.

    Deine Art ist eine aus der recht großen Gruppe der oben bereiften Arten, das gibt es einige, die sich extrem ähnlich sind - auch wenn die Auswahl durch sauren Boden und Fichte eingeschränkt wird. Da geht keine weitere Bestimmung über die wenigen Fotos. Auf jeden Fall sieht es, nach den beiden Mikrobildern zu schließen, nach einer interessanten Art aus.

    Herzlich, Ditte

    Das passt schon, Stefan! Ich hab auf meiner Website noch ein Foto hinzugefügt, dass eine Zystide mit Hals zeigt und ich häng das Foto hier an. Die Zystiden können variieren. Ich seh zwar keine Größenangaben für Sporen und Zystiden, aber in diesem Fall sehe ich kein Problem mit der Bestimmung als margaritispora: Das Makrobild der Hüte von oben macht klar, dass es keine Art aus der mixtilis-Gruppe sein kann und auch die Form der Zystiden schließt das aus. Der gesprenkelte Hut spricht eindeutig für margaritispora, und die Mikros widersprechen dem nicht.

    Was wuchs denn Bäume in der Nähe, Sebastian? Corylus, Fagus?

    Herzlich, Ditte


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    Hallo Schupfnudel, deine Sendung hab ich bekommen, und eben habe ich den Fund untersucht. Es handelt sich um Inocybe tabacina. Wieder weiß ich nicht, wie deren deutscher Name heißt. Ich war zuerst irritiert, weil sehr wenig von der für die Art typischen Velipellis in der Hutmitte zu sehen ist. Aber es passen die Hutfarbe, der oft abgeriebene Hutrand, die recht glatte Hutoberfläche, der sehr helle Stiel, das Habitat und die Mikrodetails. Ich häng mal ein Bild von einem Hut der Art an.

    Inocybe tabacina ist keine häufige Art, du hast damit also einen schönen Fund gemacht!

    Herzliche Grüße an alle, Ditte

    Liebe Claudia und wen es interessiert,

    ich hab ja deinen Fund schon untersucht - wie ich dir persönlich schrieb. Es handelt sich dabei um Inocybe glabrodisca, keine Ahnung, wie die auf Deutsch heißt. Das ist eine Art, die nicht häufig ist, also ein schöner Fund zum Kartieren. Ich vermutete das schon, war mir aber nicht sicher, weil die Hüte auf deinen Fotos sehr bunt erscheinen, das ist untypisch.

    Sehr typisch dagegen ist der dicht weißbestrumpfte Stiel. Der ist der Grund, warum ihr Erstbeschreiber, P.D. Orton, die Art für ganz bereift gehalten hat und es um diese Art daher also mächtig Verwirrung und viele Fehlbestimmungen gab.

    Der Stiel ist aber eben nur so typisch dicht überfasert, und nur oben bereift. Weiterhin charakteristisch sind die oft recht langhalsigen, dickwandigen Zystiden. Das ist in der Gruppe ziemlich selten. Diese beiden Merkmale in Verbindung mit im Durchschnitt recht kleinen Sporen und der feinfaserigen Hutoberfläche macht die Bestimmung im Vergleich zu vielen vielen anderen Arten recht leicht.

    Ich habe auch überprüft, dass ich sowohl Funde von kalkhaltigem Boden wie solche aus sauren Gegenden habe. Das passt also gut. Und die Art wächst bei Laub- wie bei Nadelbäumen.

    Hier ist noch ein typisches Foto der Zystiden.


    Herzliche Grüße an dich und alle...

    von Ditte


    Danke dir! Also für mich sieht das so aus, als sei der eben so. Ja, wenn du magst, dann trockne ihn und schick ihn mir - und ich seh, was ich machen kann. Schick mir einfach eine mail an meine gmx. Adresse: Also Vorname.Bandini at gmx.de, dann schick ich dir meine Adresse.

    Liebe Grüße Ditte

    Hallo Schupfnudel, dein Risspilz sieht für mich interessant und ungewöhnlich aus mit diesem abgefaserten Hutrand. Könnte das auf starken Regen zurückgehen? Falls nicht: ja, wirklich interessant. Was ich auf die Entfernung aber leider nur sagen kann ist, dass ich denke, es handelt sich um eine höckersporige Art mit ganz bereiftem Stiel. Für mehr müsste ich ihn selbst untersuchen.

    Herzlich, Ditte

    Liebe Claudia, tja, also so sagt mir das erst einmal nicht viel. Kannst du mal checken, ob auch in der unteren Stielfhälfte metuloide Zystiden vorhanden sind und kannst du mir etwas über das Habitat sagen? Welche Bäume wuchsen in der Nähe. Wo bist du? Ist das dort bergig oder Flachland, Sandboden oder wie sieht es da aus, wo die Pilze wuchsen? Ich kriege auch keinen Eindruck von der durchschnittlichen Sporengröße. Vermutlich müsste ich den Fund selbst untersuchen.

    Herzlich, Ditte

    Hallo alle, insbesondere aber Hallo Stefan,

    was die Risspilze angeht, so stimme ich dir zwar zu, dass das nicht lacera ist, ABER, ich muss deine Aussage korrigieren, an der du das festmachst - damit sich weder bei dir noch bei sonst jemandem diese Aussage im Kopf verankert. Inocybe lacera kann sehr wohl eine weißliche Velipellis haben, wenn die Furchtkörper jung sind. Ich hänge ein Foto an, wo man das sehr gut sieht.

    Und @ Wutzi: Da das Mikroskop gerade nicht eingemottet ist, gibt es dann noch Mikrobilder von dem Fund?

    Herzliche Abendgrüße in die Runde, Ditte

    Okay, das scheint mir eindeutig, fein, damit ist das Problem gelöst, fein:): Inocybe pholiotinoides.

    Herzlich, Ditte

    Hallo Sebastian und Stefan (und natürlich wen es sonst interessiert),

    also zum einen hat meiner Ansicht nach dein Fruchtkörper leichten Nachtfrost abgekriegt, denn dieser abrupte Farbwechsel ist typisch für Inocyben, bei denen das der Fall war - ansonsten aber sehr untypisch.

    Zum anderen ist die Zystidenform mit den teilweise sehr langen und auf KOH deutlich reagierenden Hälsen - beides gut erkennbar auf zwei der Kammschnittfotos - charakteristisch zum einen für Arten aus der cincinnata-Gruppe, zum anderen für Inocybe pholiotinoides. Um nun zu entscheiden, in welche Gruppe dein Fruchtkörper gehört, müsste man wissen, ob der Stiel bis zur Basis bereift ist, was dann für pholiotinoides spräche, oder nur ganz oben bereift ist, was für die cincinnata-Gruppe spräche. Ich kann die Bereifung auf den Fotos aber leider gar nicht erkennen. Der glatte Hut spricht eher für pholiotinoides, doch könnte das auch auf den Frost zurückgehen - falls es denn welchen gab.

    Habitat und Jahreszeit sind für beide Arten(gruppen) möglich, breit angewachsene Lamellen auch.

    Mehr lässt sich so dazu leider nicht sagen,

    herzlich Ditte

    Grüß dich, Pablo, also er meint, es sei natürlich besser, ordentlich getrocknetes Fleisch zu nehmen. Ich denke auch, dass das offene Innere von so einem Riesenbovist nach den langen Monaten von Bakterien kontaminiert sein dürfte - und außerdem wäre es für dich ein ziemlicher Aufwand ohne Auto wieder nach Nußloch zu fahren.

    Ich dachte, dass vielleicht ein paar Foristen Riesenbovist getrocknet im Glas hätten. Da das aber nicht der Fall zu sein scheint, such ich eben selbst im nächsten Jahr einen frischen Pilz und trockne für ihn ein Stück davon.

    Liebe Mittagsgrüße, Ditte

    Liebe Foristen, Pablo Alvarado (das ist der spanische Mykologe, bei dem man Pilze sequenzieren lassen kann) hat mich nach einem Exsikkat von Calvatia gigantea gefragt, das er zu Vergleichszwecken mit solchen aus dem Mittelmeerraum benötigt. Ich vermute, dass er es sequenzieren wird. Ich habe ihm gesagt, dass ich selbst keins habe, aber mich umhören würde. Ich gebe also seine Frage hiermit an euch weiter.

    Falls also jemand ein Stückchen davon hat, das er ihm schicken wollen würde, würde sich Pablo sicher sehr freuen.

    In diesem Fall bitte ich darum, dass er oder sie möglichst Pablo deswegen direkt kontaktiert. Seine email adresse ist sein Name mit einem Punkt dazwischen und dann @ gmail.com.

    Liebe Grüße an alle, Ditte

    Außerdem warten noch ca. 60 Inocybeaufsammlungen auf dich im Herbar, leider hab ich wenig Zeit?

    Interessieren dich die Sammlungen noch?

    Wie sieht es mit deinem Buch aus?


    LG Harzi

    Lieber Harzi, tja, natürlich interessieren sie mich noch. Du hast ja oft interessante Funde. Eine der Kollektionen, die ich schon von dir habe, gehört beispielsweise zu einer neuen Art, die in der nächsten Myc Bav beschrieben wird. Ich schick dir den Artikel, wenn er erschienen ist.

    Am besten gibst du die Kollektionen mal jemandem mit, der dich besucht und dann auf die Bayerntagung geht. Du kriegst doch oft Besuch! Und wenn ich dann Fragen zu einer Kollektion habe, schickst du mir die betreffenden Fotos. Vielleicht jemand, der hier mitliest?

    Buch: Oh ich sitze ununterbrochen daran. Aber allein das Sporen- und Zystidenmessen nimmt schrecklich viel Zeit in Anspruch, denn insgesamt sind das bei ca. 500 Arten plus hunderten von Typuskollektionen ca. 100.000 Einzelmessungen - und das ist nicht übertrieben!

    Es dauert also noch ein paar Jahre, zumal wir auch noch Holoypen untersuchen müssen.

    Liebe Sonntagsgrüße Ditte

    Gute Morgen, Harzi, ja das hatte ich erwartet: Das ist Inocybe assimilata. Kenntlich u.a. an der dichten grauen Velipellis in der Hutmitte, der Zystidenform und den typischen Caulozystiden, die mehrfach gegliedert sind und in einem konischen Element enden.

    Liebe Grüße und frohe Weihnachten dir und Allen,

    Ditte

    Grüß dich, Harzi! Es macht Spaß, deine schönen Fotos anzuschauen!

    Was die Inocybe spec angeht, kannst du da mal Caulozystiden von ganz oben am Stiel fotografieren und posten? Ich denke ich weiß welche Art das ist, zur Sicherheit aber würde ich gern Fotos dieser Caulozystiden sehen.

    Liebe Abendgrüße von Ditte

    Halle Alle, also ich finde die Argumente, dass man deutsche Namen für den Normalgebrauch hat, generell auch gut und in Ordnung, nur sollten die dann nicht irreführend sein und nach Möglichkeit keine schrecklichen Wortgebäude werden, wie die oben genannten: bleiben wir bei dem Beispiel Inocybe tjallinigiorum, dann begreife ich echt nicht, warum, wer auch immer den deutschen Namen vergeben hat, den Pilz nicht einfach den Tjallingi(i)-Risspilz genannt hat, denn das ist sein Name. Bereiftknolliger Risspilz ist, wie gesagt, irreführend. Außerdem: WENN der wissenschaftliche Name sich ganz leicht ins Deutsche übernehmen lässt, warum es nicht tun?

    Und wer eigentlich, die Frage wurde oben bereits gestellt (aber eine Antwort darauf habe ich nicht gesehen, vielleicht in der Eile aber auch überlesen..??) , bestimmt, wie ein Pilzname verdeutscht wird? Wer macht das?

    Herzliche Sonntagsgrüße in die Runde, Ditte

    Nun, da bin ich ganz deiner Meinung, Stefan! Sich krampfhaft einen deutschen Namen auszudenken, der dann auf zig andere Arten auch passt, finde ich auch nicht gut...Wenn ich einen Fundbericht mancher holländischer Mykologen lese, stolpere ich über jeden einzelnen Namen, und ich weiß nicht, was da nun gemeint ist - und oft fehlt der wissenschaftliche Name, so dass die Identifizierung nur über niederländische Pilzbücher oder das Internet geht. Dafür gibts ja die wissenschaftlichen Namen, damit es weltweit einfach jeder versteht.

    Herzlich Ditte

    Inocybe tjallingjorum, der Bereiftknollige Risspilz; wer kommt bloß auf solche bescheuerten Namen?

    Lieber Stefan, also ich finde weit eher Namen nicht gut, die auf ein Merkmal hinweisen, das kein stabiles Merkmal ist und daher den, der sich darauf verlässt, in die Irre führt. Beispiel: Inocybe albomarginata, die meist genau das nicht hat, wonach sie benannt ist: nämlich keinen weißen Hutrand. Und gerade erst habe ich mit einem sehr bekannten ausländischen Mykologen eine Exkursion gemacht, bei der wir albomarginata fanden, und sein prompter Satz war: "Die hat ja keinen weißen Rand!?" Genau das passiert aber sehr häufig,und ich weiß nicht, wie oft mir aus diesem Grund falsch bestimmte Inocyben untergekommen sind. Jedenfalls zur Aufklärung des Namens, den Thom Kuyper vergeben hat: Er hat den Namen zu Ehren von F. Tjallingii und dessen Frau verwendet, Ehrenmitglieder der Niederländischen Mykologischen Gesellschaft, aufgrund ihres überragenden Wissens über die Mykoflora der Ijsselmeerpolder. Nun weißt du es....;)

    Herzlich, Ditte

    Hallo Beli, also was die Kollektion unter Eiche angeht, so sind die Fruchtkörper, was man gut auf dem Foto mit mehreren Fruchtkörpern sehen kann, im Prinzip anfangs schon glatt. Aufgrund von Wachstumsbedingungen (zuviel Sonne oder Hitze, zuviel Regen etc.) passiert es aber bei Inocyben sehr oft, dass die Oberfläche aufschuppt, aufplatzt oder rissig wird, und dann sehen die Kollektionen schon teilweise sehr unterschiedlich aus. Ich häng dir mal Fotos ein und derselben Art an, die im Prinzip einen glatten Hut hat. Das könnte ich beliebig erweitern ...

    Zudem steht in der Erstbeschreibung der suecica, dass der Hut aufschuppen kann.

    Dass deine Pilze so groß ware, wusste ich allerdings nicht, denn dein Exsikkat kam in Krümeln bei mir an, und in der Beschreibung oben habe ich keine Angaben zur Größe gefunden (vielleicht auch nur übersehen). Meine Kollektionen hatten größere Fruchtkörper als die bei Jukka in der Erstbeschreibung angegebene Größe, aber so groß wie deine sind sie nicht. So was kann allerdings durchaus vorkommen, wie ich von zahlreichen anderen Fällen her weiß, und die Art ist ja auch noch nicht sehr gut bekannt. Da außerdem alle übrigen Merkmale prima auf suecica passen, und ich die in Frage kommenden ansonsten noch möglichen Arten alle mit eigenen Kollektionen habe, und auch die jeweiligen Holotypen untersucht habe, bleibe ich - jetzt aber mit einem cf. wegen der ungewöhnlichen Größe - bei I. suecica. Ich werde nun die Kollektion aber, wenn möglich, sequenzieren lassen. Das wird aber dauern.


    Was die cervicolor-pisciodora Frage angeht, so hänge ich hier ein Foto einer typischen cervicolor an. Typisch ist ist die "gesträubte" Hutmitte, das ist bei pisciodora nicht der Fall. Da bricht die Hutmitte eher schollig auf, wie man das auf deinen Fotos auch sehen kann (ich halte alle Fruchtkröper auf den gezeigten Bilder für eine Art). Wie groß waren denn die Sporen maximal? Du schreibst ja, dass die mikroskopisch untersucht worden wäre.


    Herzliche Mittagspausengrüße, Ditte






    Hallo Beli und wen es interessiert: Ich hab mir deinen Risspilz angeschaut, da hast du was Feines gefunden! Denn es handelt sich um eine Art, die erst 2016 beschrieben wurde, nämlich Inocybe suecica.

    Die habe ich selbst mehrere Male gefunden in den letzten Jahren und auch jetzt gerade wieder in Tirol. Der Holotyp wuchs bei Eiche, so wie dein Fund auch. Meine Funde wuchsen in einer Art Auwald, und auch bei dem Holotyp war Alnus in der Nähe, und deine Pilzlein wuchsen in der Nähe eines Sees. Das passt also gut.

    Die Art sieht - so unterschiedlich die Fruchtkörper auch ausschauen können - insgesamt so aus, als würde sie zur Sektion Splendentes, also zu den "Ganzbereiften" gehören, aber die Stiele sind nicht immer bis unten bereift und dort auch nur sehr spärlich.

    Charakteristisch sind für die Art die grauliche (wie man sieht oft leicht klebrige) Velipellis, der recht glatte braune Hut, der nach außen rimos oder leicht fibrillos wird, dann recht kleine Sporen, die im Durchschnitt kürzer als 9 µm sind, aber auch wiederum nicht sehr klein, und Zystiden wie die auf dem angehängten Foto. Diese Kombination schließt andere Arten, die hier nach dem Aussehen vielleicht in Frage kommen könnten, wie etwa I. metrodii oder I. pseudoreducta etc. aus.


    Deine hier im selben Thread hier gezeigten gelblichen Risspilze gehören zur Untergattung Inosperma, und dort zur rimosa-Gruppe. Mehr lässt sich so nicht sagen. Ach so, doch, es ist nicht rimosa.


    Herzlich, Ditte

    P.S. Deine in dem hübschen Beitrag über die Berge gezeigte Risspilzart ist nicht cervicolor, sondern pisciodora.