Beiträge von Climbingfreak

    Hallo,


    nach den großen Waldbränden letztes Jahr wurde die Fachgruppe Mykologie Dresden vom Nationalpark für ein Kartierungsprojekt angesprochen. Wir sagten natürlich mit Freuden zu. Wir wurden auch vom Ranger per Auto zu der Brandstelle gefahren, denn zu Fuß wäre das ein ziemlich beschwerlicher und langer Anmarsch gewesen.


    Hier ein paar Impressionen



    cf Geoscypha tenacella, cf. da noch unreif und ein Sporenornament in den Asci nur zu erahnen ist



    Pholiota highlandensis - Brandstellenschüppling, pers. Erstfund von mir.



    Psathyrella s.l. muss noch bestimmt werden. Auffällig war das üppige Velum, was als vergänglicher Ring oder Hutrandbehang sichtbar war.



    Bei dem "Nabeling" habe ich gestern aufgrund von Zeitmangel nur mal kurz reinmikroskopiert. Sporen 7-8 x 5 µm; wirkten in Wasser feinzarzig. Falls jemand eine konkrete Idee dazu hat, bitte gern.



    An einem ansitzenden angesengten Buchenast eine überständige Daldinia. Toffel hatte die auf der Exkursion letztes Jahr bestimmt und den Namen genannt, hab ihn leider wieder vergessen.


    Einige Impressionen von den Brandstellen. Es war beeindruckend wie schnell die verbrannte Erde wieder "grün" wurde. Es waren vielfach spannende Moose zu beobachten.






    Aus den verbrannten Stämmen wuchsen sehr viel Rotrandige raus. Die Gruppe musste fotografiert werden, da optisch sehr eindurcksvoll mit dem tollen roten Rand.


    Damit verabschiede ich mich an dieser Stelle.



    l.g.

    Stefan

    Hi,


    ja war eine sehr schöne Tour. Jederzeit gern wieder. Vieles hat Jörg ja schon vorgestellt. :)


    Zum Tintling: Haustintling s.l. war ja aufgrund des massiven Ozoniums und der Velumbeschaffenheit schnell klar. Ich hatte schon aufgrund der "Scheide" im Feld vermutet, dass das Coprinellus ellisii sein müsste. War es dann auch. Die kleinen bohnenförmigen Sporen von 6-8 µm Länge haben das bestätigt.


    Natürlich ist mir die aktuelle Situation bei den Domestici bewusst. Da gibt es derzeit einige genet. Arten, die nicht mit der Morphologie zusammenpassen. Dennoch habe ich den Fund als C. ellisii kartiert, weil die Morphologie zur Artbeschreibung genau passt. ;)




    Cornelius hat noch einen tollen Rostpilz gefunden. Wuchs mitten in einem Bestand von Lerchensporn. Da es aber keinen Rost an Lerchensporn gibt, der Telien ausbildet, musste das eine andere Pflanze sein. Hinter den Kulissen bei FB konnte die Pflanze als Moschuskraut bestimmt werden. Demzufolge ist der Pilz Puccinia adoxae.



    Gestern in meinem "Märchenwald" wollte ich mal nach meinen Gyromitra cf inflata schauen. Es standen auch reichlich da. :)



    So weit von meiner Seite mit den Ergänzungen.


    l.g.

    Stefan

    Hi,


    tja was soll ich sagen. Ich bin immer noch fassungslos. Das beweist mal wieder auch, dass unsere Zeit hier auf diesem schönen Planeten endlich ist und dass wir Chancen für schöne Erlebnisse nicht verschieben sollten, denn niemand weiß, was morgen sein wird.


    Ich kannte Peter nicht persönlich, hätte ihn aber sehr gerne kennen gelernt z.B. bei einer gemeinsamen Bergtour.


    Peter war ein toller Fori. Sein Humor, seine Art zu schreiben und die Art, wie er seine Meinung vertrat, haben das Forum unheimlich bereichert und werden hier sehr fehlen.


    Farewell Habicht.


    l.g.

    Stefan

    Hallo nochmals,

    mittlerweile bin ich mir ziemlich sicher, dass es sich um einen sehr kräftigen Grauen Faltentintlung handelt. Was mir allerdings noch aufgefallen ist, ist der starke Geruch nach altem Leder. Eigentlich sollte er ja angenehm pilzig riechen. Ist das jemand von euch schon mal aufgefallen?

    LG

    romana

    Hi,


    bei mir rochen die Faltentintlinge s.l. immer neutral. Vielleicht hast du eine neue Art gefunden oder aber dein Fund riecht aufgrund der Witterungsverhältnisse nach Leder. Manchmal machen Pilze komische Dinge. :)


    Ansonsten sehe ich hier auch "nur" C. atramentaria. Für C. romagnesiana fehlen mir die braunen Flecken auf dem Hut. C. acuminata scheidet auch aus.


    l.g.

    Stefan

    Hi,


    sehr schöne Bilderstrecke. :)


    Zitat

    Diese würde ich Glimmertintlinge (Coprinellus miraceus sl.) nennen und hoffe, dass das mit dem sl. so stimmen kann. Sie wachsen im Wurzelbereich einer Esche:

    Besser wäre es, wenn du hier Coprinellus Sect. Micacei schreiben würdest, denn die 3 in Frage kommenden Arten sind in der Gruppe enthalten. Bei der Angabe "s.l." oder "agg." sind die in Frage kommenden Arten nur eine Teilmenge der Sektion; nicht die gesamte Sektion, wie es bei den Glimmertintlingen der Fall ist.


    Ich freue mich auf jeden Fall, dass du darauf sensibilisiert bist, dass es mehrere Glimmertintlinge gibt.


    Tipp: Wenn Glimmertintlinge ein deutliche Stielbereifung haben (erkennst du schon mit einer Einschlaglupe), dann sind das auch die echten Glimmertintlinge. Die anderen beiden Arten haben keine Stielbereifung mit echten Caulozystiden.


    l.g.

    Stefan


    P.S. Pluteus cervinus agg. wäre ein Fall für ein s.l. oder Aggregat, da es in der Sektion mit den Hakenzystiden mehr Arten gibt, als zu dem Artenaggregat gehören.

    Hi,


    ohne Check der Stielbereifung kann das auch C. saccharinus oder truncorum sein. Letzterer natürlich nur, wenn das Substrat Weide oder Pappel ist.


    Übrigens ist die gesamte Sektion sehr einfach mikroskopisch zu bestimmen.


    l.g.

    Stefan

    Servus beinand',

    Peniophora an Zitterpappel wär P. polygonia. Die schaut aber anders aus, eher rosa und nicht so violett, und würde flächig angewachsen sein. Ich könnte mir Initialfruchtkörper von Chondrostereum purpureum vorstellen.

    An liabn Gruaß

    Werner

    Da stecke ich leider nicht so tief in der Materie drin. Ist halt immer die Frage, ob das Substrat wirklich Espe ist und ob nicht auch noch andere Peniophora-Arten da dran wachsen können.


    l.g.

    Stefan

    Hi,


    Düngerlinge sind Schwarzsporer; natürlich abgesehen vom Heuschnittpilz. Dadurch und durch die geschickten Lamellen sind die gut kenntlich. Viele musst du zur Bestimmung auf Artebene mikroskopieren.


    Düngerlinge wachsen gerne, aber nicht ausschließlich auf Tierdung/oder dungdurchsetzter Erde.


    l.g.

    Stefan