Beiträge von Craterelle

    Die verfärbung (Zeit des Umschlagens von orange- nach weinrot) taugt aber in der Tat nicht zur trennung von Lactarius deliciosus. Das ist bei beiden Arten ungefähr gleich.

    Ahoi Pablo! Es verstört mich etwas, dass bei deinen Edelreizkern die Milch überhaupt nach weinrot umfärbt. Meine machen so etwas nicht, und nach allem, was ich in der Literatur finde, sollten sie das auch gar nicht.


    Zitat von Laux

    MILCH karottenrot, langsam verblassend, später graugrün

    Zitat von Gerhardt

    Milch karottenrot, auf Schnittflächen lange Zeit unverändert (nicht weinrot werdend)

    Zitat von Gminder

    Milch orange, unveränderlich

    Einzig bei Bon findet sich ein Verweis auf eine Varietät mit weinrot umfärbender Milch:

    Zitat

    Milch und F orange, dann oft ausblassend und zuletzt leicht grünend (weinrot verfärbend in var. rubescens Schmitt)

    Ob die dann bei euch vorherrschend ist?


    LG, Cratie

    Mikromeister, danke für die Übersicht zur Denaturierung von Lektinen. Ich werde vielleicht dazu übergehen, Hallimasch & co. im Dampfdrucktopf zu garen, wenn Temperaturen über 100°C effektiver sind. Das Kochwasser schütte ich übrigens niemals weg, dieser Ratschlag erscheint mir unsinnig.


    Und: auf dem Mount Everest keine lektinhaltigen Pilze zubereiten, dort werden ohne Überdruck die nötigen 75° nicht erreicht ==Gnolm19.

    Es geht doch nicht um das Chitin. Sonst wäre die Problematik bei den als roh genießbar geltenden Arten wie Steinpilz, Kaiserling, Mohrenkopf etc. dieselbe. Die werden jedoch tatsächlich vielfach roh, also auch ohne kalte Garungsverfahren, konsumiert.


    Hier ging es um die Floxen (flockenstielige Hexenröhrlinge) und andere Arten, mit denen nach Rohrverzehr Vergiftungsfälle aufgetreten sind, für die - s.o. - eine andere Substanz als das Chitin verantwortlich sein muss. Wiederum s.o.: die einzelnen Substanzen sind bisher meiner Kenntnis nach nicht identifiziert, können also weder nachgewiesen werden noch kann irgendwer wissen, ob sie durch Säure und/oder Salz zersetzt werden.


    Und die Diskussion zu den Butterpilzen findest du sicher selbst, wenn du einfach nur deine Beiträge durchguckst.


    Beste Grüße,

    Craterelle

    Hallo,

    Die Selbstbenennung "Notorische Spaßbremse" ist ja schon mal arg untertrieben. Nun ja, jedem sein selbstgewähltes Image und Plaisir.

    Ich erinnere mich an einen gewissen Foristen, der andere behandelt hat, als würden sie ihre Mitmenschen mit Butterpilzen umzubringen versuchen. Butterpilze gibt's übrigens nach wie vor im Handel, ohne auch nur eine Warnung auf der Verpackung.


    Damit durch Salz oder Säure irgendetwas gegart werden kann, benötigt es zwingend Zeit, wie du in deinem letzten Beitrag nun auch angemerkt hast. In dem davor, der Dritte durchaus zum Nachmachen hätte verleiten können, war das leider gar nicht erwähnt.


    Ich den allermeisten Fällen sind die hitzelabilen Toxine unbekannt, soweit mir bekannt ist. Dass sie durch kalte Garmethoden ebenfalls zerstört werden ist nicht ausgeschlossen, allerdings völlig unklar welcher Konzentrationen von Salz und/oder Säure und welcher Einwirkzeit dies bedarf. Solange die Stoffe unbekannt sind, lässt es sich nicht mit Labormethoden feststellen, sondern nur in heroischen(?) Selbstversuchen, von denen ich - genau wie Oehrling es getan hat - jedem außer dir abraten würde.


    Beste Grüße,

    Craterelle

    Und immerhin kann der zweite Fund ein erster Schritt sein, sich mit den Merkmalen von Täublingen vertraut zu machen, um diese irgendwann ganz sicher zu erkennen und dann innerhalb dieser Gattung auch Geschmacksproben vorzunehmen. Mit Sporenabdrücken kannst du dagegen sofort anfangen, das ist ganz einfach und manchmal kommen fast Kunstwerke dabei heraus.

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    LG, Craterelle

    Hallo Alexander,


    Interessant! Ich habe damals bei meinem Test keinen Hechtgeruch wahrgenommen, aber vielleicht weiß ich auch einfach nur nicht, wie Hecht riecht.


    Ich kann mich erinnern, dass ich den Kampf gegen die Huthaut irgendwann aufgegeben habe, ich fand das Abziehen keineswegs einfach.


    Die fertige Pfanne sieht für mich ziemlich ähnlich aus, wie ich die Pilze von der Konsistenz her in Erinnerung habe: Glibber. Ich habe es nicht nachgeguckt, aber besser als 4 ist der bei mir wahrscheinlich nicht weggekommen.


    LG, Craterelle

    Ich habe gerade noch einmal länger im Grundkurs Pilzbestimmung geblättert, weil einige Freunde mich um Empfehlungen für Pilzbücher baten.


    Dabei fiel mir zum einen auf, dass einer der von Christoph monierten Fehler bereits in der 4. Auflage korrigiert war (andere aber nicht).


    Zum anderen bin ich zu dem Schluss gekommen, dass für mich der Schlüsselteil an einigen Stellen wenig logisch aufgebaut und insgesamt eher unübersichtlich erscheint.


    Bsp. Lamellenpilze ohne Sprodblättler und Röhrenpilze mit lamelligen Hymenophor (in meiner Ausgabe S. 200):



    Hier wird in Punkt 1.b der Aniszähling gesondert aufgeführt. Vielleicht hat es damit zu tun, dass er offenbar wie die Ohrlöffelstachelinge zu den Sprödblättlern gehört (wusste ich auch noch nicht)? Aber wenn der Schlüssel die genetische Verwandtschaft der Arten abbilden wollte, würden die Zählinge dann ja ganz woanders hingehören. Ich schätze, in den meisten Schlüsseln wäre er mit anderen seitlich gestielten Gattungen zusammen behandelt worden.


    Punkt 2 und 3 treffen die Unterscheidung zwischen Coprinaceae und Agaricales, verweisen aber auf denselben nachfolgenden Schlüssel auf S. 299. Das scheint einfach ein weiterer Fehler zu sein, Coprinaceae werden dort nämlich gar nicht behandelt, sondern ab Seite 290 mit zwei Gattungsbeschreibungen abgehandelt.

    Das sieht für mich nicht wie ein Schwefelporling aus, der hat viel leuchtendere Farben. Prüf doch mal, ob das Fleisch schwärzt. Dann wäre es der Riesenporling, den ich hier vermute.