Beiträge von ingosixecho

    [quote pid='355799' dateline='1489257106']
    Gibt es in BB überhaupt Morcheln? Ich bin noch nie welche begegnet. Brauchen sie nicht eher basischen Boden, die hier kaum zu finden ist? Ich dachte das sei das wichtigste.
    [/quote]


    Hallo Szivas,


    im Regal im Kaufland hatte ich gestern gerade getrocknete Morcheln gesehen. Zu teuer für meinen Gustus! :D
    Morcheln gibt es in Brandenburg massenhaft. Schau mal nach den entsprechenden Beiträgen in den vergangenen Jahren.


    GR Ingo

    Hallo Miteinander,


    die ersten Morcheln im deutschsprachigen Raum wurden mittlerweile gemeldet. Der Gerald mal wieder! Schaut mal bei den Doppelpilzen rein. Ich glaube, der sammelt irgendwo in Franken. Bei uns in B/BB wird es auch nicht mehr lange dauern. Die Grünlandpunkte liegen momentan um die 130.
    Wenn es so weiter geht, werden die 200 Punkte um den 20.03. herum überall fällig sein. Ab dann sollten die ersten Spitzmorcheln in den Startlöchern stehen.


    Grüßlis Ingo

    Hallo Ulli,


    vielen Dank für diesen Link - sehr hilfreich. Den kannte ich noch nicht. Man kann ganz gut erkennen, dass es im Rheintal mit der Vegetation schon jetzt losgeht. Die zwei bis vier Wochen, die in unserer Gegend noch an den 200 Punkten fehlen, schaffen wir bestimmt auch noch.


    Grüßlis Ingo


    Craterelle


    :D Sehr schöne Idee!!! Was ist, wenn wir immer nur die Minimaltemperaturenm addieren? Morcheln im Juni? Nein - entscheidend ist die tägliche Durchschnittstemperatur der jeweiligen Wetterstation!
    Nach der momentanen Prognose kommen etwa 5-6 Punkte an jedem Tag hinzu. Damit landen wir mit der Prognose in der letzten Märzwoche. Damit dürfte es ziemlich sicher (so an die 97,472 %) sein, dass man in Berlin/Brandenburg zu Ostern ausgewachsene Sptizmorcheln finden kann. Wenn heuer nicht eine völlig unerwartete Trockenperiode einsetzt. Da glaube ich im Moment aber nicht dran.


    GR Ingo


    Na Ingo wenn das Wetter so bleibt blühen die Forsyhtien in 2 Wochen


    Hallo Miteinander,


    wenn das Wetter der vergangenen beiden Tage so bliebe, würde es tatsächlich so eintreffen. Ein wenig Klimakunde gefällig? Wir hatten in den vergangenen beiden Tagen eine für die Jahreszeit extrem hohe Tagesmitteltemperatur von fast 10 °C.
    Wollen wir den Faden mal weiter spinnen - für die Mathefreunde unter uns. Momentan liegt die GTS (Grünlandtemperatursumme) im Oderland bei etwa 50 °C. Normal ist für uns im März eine Tagesdurchschnittstemperatur von ca. 3,5 °C. Sollte diese Durchschnittstemperatur so eintreffen, würden wir am Monatsende bei einer GTS von etwa 160 °C landen, was der Forsythienblüte und somit dem Morchelstart ziemlich abträglich wäre.
    Würde es aber mit 10 °C Durchschnittstemperatur durch den März gehen, wären die 200 Punkte bereits zur Monatsmitte erreicht. Das wäre sogar deutlich über dem zu erwartenden April-Durchschnitt.


    In den vergangenen drei Jahren lag die Durchschnittstemperatur immer einige Grad über dem 30-jährigen Durchschnitt. Mit dem Durchschnitt von 2015 zum Beispiel (5,9 °C) könnten die 200 Punkte um den 25.03. herum erreicht werden. Andersrum ging es in 2013 - daran dürften sich die meisten ja noch gut erinnern. Durchschnittstemp. März bei -1 °C! Damals blühten Forsythien und Spitzmorcheln irgendwann Ende April.


    Aber Achtung - das gilt nur für unsere Region. Im Rheinland z. B. liegen die GTS Summen schon heute deutlich über 100 Punkten! Wer mehr darüber wissen möchte, dem empfehle ich Georg's Wetterzentrale-Forum. Ihr wisst schon - da wohnt auch das Doppelpilze-Forum! :)


    Grüßlis Ingo

    [quote pid='354482' dateline='1488021774']


    übrigens deine Wetterstation Müllrose mit der Grünlandtemp. finde ich sehr interessant-gibt es die auch für ander Orte
    am besten nördlich von Berlin


    Gruß Norbert
    [/quote]


    Hallo Norbert - geht doch! :cool:


    Ich war heuer mal am Helenesee nach dem Rechten und dem Linken schauen. Unterwegs auf der B1/B5 gab es einige kleinere Gewässer zu sehen, die sogar noch Eis am Rande hatten. Ausserhalb von geschützten Gärten, in der freien Natur also, wird es noch eine ganze Weile dauern. Die Haselnüsse jedenfalls blühen bei mir auf dem Campingplatz noch lange nicht. Nach privaten Wetterstationen nördlich von Berlin hatte ich bisher nicht gesucht. Vielleicht gibt es da ja welche. Wenn du keine Wetterstationen findest - macht nichts. Wenn die Forsythien blühen, sind die Kriterien auch erfüllt.


    GR Ingo

    [quote pid='354467' dateline='1487974086']


    also Ingo dein "westpolnischer" Wortlaut stört mich etwas-bin zwar Berliner aber absoluter Brandenburgfan (steige hoch du roter Adler.... :D
    [/quote]


    Hallo Willy,


    nur mal so aus meteorologischer Sicht: die Regionen östlich Berlins sind klimatisch schon eher kontinental geprägt. Es ist also normal, wenn es hier später warm wird und die Frühjahrspilze später erscheinen, als zum Beispiel in NRW. Wenn sich jemand ein Biotop geschaffen hat, im Temperaturschatten eines Hauses zum Beispiel, ganz toll! Aber das ist nicht representativ. Bei mir in der Wohnung blühen auch gerade Hyazinthen. Es wird wohl noch gut sechs Wochen dauern - siehe GTS Summe. Das Frühjahr wird auch dieses Jahr nicht ausfallen.


    p.s. Auch in deinem Profil ist nicht zu erkennen, wo du her kommst. Hier lesen ja viele Leute mit, die aus anderen Regionen stammen. Vielleicht korrigierst du das ja noch. Ganz ohne Smiles übrigens.


    GR Ingo

    Hallo liebe Jägerin der Judasohren,


    schön, dass die Majas schon bei dir herumfliegen. Leider ist in deinem Profil keine Angabe zu deinem Wohnort zu finden. Das solltest du vielleicht, bei aller gewünschten Anonymität, mal nachtragen. Ich glaube nämlich nicht, dass irgendwo in Brandenburg in der vorigen Woche bienenartige Insekten unterwegs waren. Das dürfte schon allein am fehlenden Futter scheitern. Trotzdem - ein herzliches Willkommen hier im "westpolnischen" Regionalthread. :thumbup:


    Gruß Ingo

    Hallo Miteinander,


    spannende Geschichte das! Merkwürdig, dass die Seite jetzt erst irgendwem auffällt. So wie die Seite gestaltet ist, scheint sie (gefühlt) aus den 20-er Jahren des vorigen Jahrhunderts zu stammen. Allein die wissenschaftlichen Namen der präsentierten Arten sprechen schon für sich.
    Nach eigener Auskunft, ich hatte inzwischen etwas Zeit für Web-Recherche, betreibt die Firma das Geschäft auch schon seit 1920! Die Pilze scheinen allesamt aus Rumänien zu stammen, wo sie auch verarbeitet werden. Damit handelt es sich also um Produkte made in EU, wofür dann auch selbiges Recht gelten sollte. Das dürfte somit nicht mehr allein in den Bereich der lokalen oder bundesrepublikanischen Rechtssprechung fallen.
    Allein der Werbetext offenbart schon einen Widerspruch. So werden die Grünlinge allein als eingelegt verarbeitet präsentiert. Am Ende des Textes findet sich der Hinweis, dass es sich um getrocknete Pilze handeln soll. Für den Fall, dass die Grünlinge in EU Länder ausgeführt werden, in denen diese noch nicht gebannt sind, dürfte es ohnehin kaum Handhabe gegen das Geschäft geben.
    Vielleicht genügt ja eine kurze Nachfrage beim Verursacher, wie das tatsächlich gemeint ist. Könnte ja gut sein, dass es gut für's Geschäft ist, je mehr Angebote präsentiert werden.


    p.s.
    Der Thread ist mal wieder ein tolles Beispiel für Legendenbildung aufgrund von Halbwissen. Erst wird darüber gefachsimpelt, dass Erdritterlinge in Fernost großen Kummer bereitet hätten. Tatsache ist, dass aus jener Gegend die aktuellen Forschungsergebnisse stammen, bei denen auch bei der Terreum- Gruppe jener Wirkstoff entdeckt wurde. Die angeblichen Todesfälle mit den Grünlingen wurden für Frankreich und Polen angegeben. In Polen gab es genau zwei Vergiftungsfälle mit Laubwaldgrünlingen, die restlos geheilt werden konnten. Die dokumentierten Todesfälle stammen einzig aus Frankreich. Wer aktuellere Daten kennt, möge sich bitte melden.


    Ich hoffe, mein Statement kommt nicht zu derbe rüber, aber manchmal sollte man die Kirche auch im Dorf lassen. Die Grünlinge blieben auf dieser Seite ziemlich lange unentdeckt. Vielleicht bestelle ich mir jetzt mal ein Kilo getrocknete Bischofsmützen. Sauer eingelegte Grünlinge schmecken bestimmt eher wie Gewürzgurken. :cool:


    Grüßlis Ingo

    Hallo Miteinander,


    hier wurde ja noch gar kein Regional Jahresthread eröffnet - los geht's. Das momentane Klima da draußen ist eben genau so pilzfreundlich wie im vergangenen Mai oder auch September. Was eher weniger verwundert in dieser Jahreszeit. Vor der Haustür sah es vor zwei Tagen noch so aus:



    Das gibt es auch nicht in jedem Jahr. 15 cm Schnee mitten in Berlin Marzahn. Inzwischen ist wieder alles weggeschmolzen. Am Helenesee bei FFO stand das Tauwasser fast überall knöchelhoch. Im See selbst hatte es allerdings noch nicht einmal für ein paar Eiswürfel gereicht.



    Das wird wohl in der nun folgenden Dauer-Frostperiode passieren. Warum mir das Ganze hier dennoch den Startbeitrag wert ist?! Ein Blick in meine Aufzeichnungen verriet mir, dass im Anschluss an kalte Winter meist gute Pilzjahre folgten. Vor allem, wenn in solchen Wintern auch reichlich Niederschläge in Form von Schnee fielen. Gute Beispiele in den letzten Jahren: 2010, 2011, 2013. In den letzten beiden Jahren gab es ja bekanntlich viel zu milde Winter, immer verglichen mit dem langjährigen Durchschnitt. Dafür gab es dann so gut wie keine Pilze zur üblichen Pilzsaison, von Juili bis Oktober. Also - vielleicht doch ein gutes Omen für die diesjährige Pilzsaison.


    Wann die losgehen wird? Nunja - jede Frostperiode wird mal ein Ende haben. Ich habe hier mal eine Seite der lokalen Wetterstation in Müllrose verlinkt:


    http://www.ehemalige-ffo.de/test/html/custom.html


    Wenn man diese Seite nach unten scrollt, findet man einen für die Botanik interessanten Index: die Grünlandtemperatur(summe)!
    In der Regel beginnt das Wachstum der Spitzmorcheln (Morchella elata), wenn dieser Index die 200 Punkte Marke erreicht. Im vergangenen Jahr war das schon Ende März der Fall. Vergleicht man den momentanen Wert (ca. 7 Punkte am 05.02.2017) mit dem anderer Jahre so kann man leicht erkennen, dass der Index noch ganz tief im Keller steckt. Es wird in diesem Jahr sicher deutlich länger dauern mit den ersten dunklen Spitzen.



    Obwohl ich schon richtig gespannt bin. Ich muss mal nachsehen, ob ich irgendwo noch eine Sackkarre herumstehen habe.==morchel==morchel==morchel==morchel==morchel



    Bitte beachten: das ist ein Regionalthread. In Norditalien, also da wo Pablo und Co. wohnen, sind die 200 Punkte viel eher dran.


    Grüßlis und eine tolle neue Pilzsaison - Ingo

    Hallo ihr Drei,


    hübsche "normale" Pilzchen zeigt ihr da! Das erinnert mich fast an meinen Beitrag vor zwei Monaten. In den letzten beiden Jahren freute ich mich schon über jeden Pilz mit Hut und Stiel, der mir begegnet ist. Ich glaube, ich war länger in diversen Wetterforen zu Besuch als bei den einschlägigen Pilzseiten.
    Eigentlich kann es nur besser werden.


    In diesem Sinn - einen Guten Rutsch und ein Frohes Neues an alle, die hier mitlesen.


    GR Ingo


    Die zweite Art sollte dagegen durchaus zur Gruppe um >Tricholoma batschii< gehören. Da müsste man mal nach den nadelbäumen in der Umgebung Ausschau halten. Andererseits scheint es ja so zu sein, daß es da im südeuropäisch - atlantischen Bereich (Portugal) einige Abweichungen gibt, die eventuell auch eigene Arten bilden, welche noch gar nicht definiert sind.


    Hallo Pablo,


    wozu nach Nadelbäumen suchen? Wenn die braunen, fastberingten Ritterlinge im Laubwald wachsen, handelt es sich um T. ustaloides. Sogar die Riefen an den Huträndern (siehe BW Pilze!) vermeine ich zu erkennen. Der deutsche Name (Bitterer Eichenritterling) ist mal wieder irreführend. Die wachsen auch bei Buchen und Hainbuchen - ev. sogar bei Picea!
    Nummer 1 halte ich auch für T. fulvum bzw. deren Forma nictitans. Die hohlen Stiele können schon bestimmungsrelevant sein. Bei T. fulvum spez. kann man die fast immer beobachten. Tolles Adventsthema übrigens. Schön, dass in Portugal gerade Pilzsaison ist.


    GR Ingo


    [quote pid='346301' dateline='1480201523']
    Die hier nennen sich Amanita pini. Schon mal gesehen? Ähnliche Pilze mit leicht genattertem Stiel unter Laubbäumen heißen A. argenteum.


    Hallo Ingo,



    unter A. argenteum finde ich nur eine Schmetterlingsart. Ich nehm mal an, dass du die nicht meinst. Koennte es sich um einen Schreibfehler handeln?


    lg. Dieter
    [/quote]


    Oh weh,


    im Eifer des Gefechtes würde ich mal sagen. Dass Amanita argenteum eine Schmetterlingsart ist, hätte ich nie im Leben gedacht. :D
    Was mir zu deinem Fund eben noch eingefallen ist: ähnliche Amaniten, in Deutschland aufgefunden, wurden in den vergangenen Jahren gerne mal als Amanita mairei bestimmt. Was falsch war, da es sich hierbei um eine typisch mediterrane Art handeln sollte. Funde wie deinen mit mitteleuropäischer Literatur bestimmen zu wollen, ist wohl nicht immer zielführend. Vielleicht hilft da ja die Monographie von Poumarat & Neville weiter.


    Grüßlis Ingo


    Hallo DieterB,


    wo siehst du die Unterschiede zu Amanita vaginata? Auf den ersten Blick kann ich keine sehen, deshalb meine Frage.


    Hallo Veronika,


    nichts für ungut, aber woran machst du Amanita vaginata fest? Das ist ein Aggregat aus verschiedenen, grauhütigen Streiflingen.



    Die hier nennen sich Amanita pini. Schon mal gesehen? Ähnliche Pilze mit leicht genattertem Stiel unter Laubbäumen heißen A. argenteum.


    Gruß Ingo

    [quote pid='346027' dateline='1480024275']
    Das wäre dann ein Erstfund für uns, und würde uns natürlich sehr freuen!==Pilz22
    [/quote]


    Hallo Miteinander,


    die Bilder sind 'ne Wucht! :P Das sind meiner Meinung nach schon Austernseitlinge. Ziemlich jung noch und vermutlich schon mindestens einmal vom Frost getroffen. Was viele Pilzfreunde, mitunter auch erfahrene oft missverstehen: Austernseitlinge sind keineswegs frostresistent. Die wachsen bevorzugt in Mildphasen im Winterhalbjahr. Wenn die mal durchgefrostet waren, sollte man sie nicht mehr kulinarisch verwenden. Es gibt nur sehr wenige Pilze, die wirklich resistent sind. Neben den Samtfußrüblingen zum Beispiel Morcheln. Aber trotzdem - Gratulation zum Erstfund!


    Grüßlis Ingo


    Hallo Craterelle,


    danke für diesen Link. Waren das noch Zeiten, als Felix (Thüringer Holz) in den Foren online war.
    Ich sehe eben, dass auch mein Chef damals was geschrieben hatte. :cool: Acht Jahre ist das nun schon wieder her.
    Ich habe zwar keine Ahnung, was Felix heute zu diesem Täubling sagen würde. Aber die Auswahl zwischen
    Mustelina und Integra scheint mir hier etwas zu eng gefasst.


    Auf meinem gut abgeglichenen Monitor meine ich hier auf dem Hut auch leicht violette Farbtöne zu erkennen.
    Zudem scheint der Hut zum Rand hin ein wenig bereift zu sein. Der recht junge Fruchtkörper steht inmitten
    von Kiefernnadeln und - der Stiel ist schon jung hohl. Diese ganzen Merkmale, zusammen mit dem späten
    Erscheinungstermin macht bei mir eben ein wenig Kopfkino. Ich meine sogar, den Geruch von Heftpflaster
    zu verspüren.


    Es könnte sich eigentlich auch um Russula turci - den Jodoform-Täublig handeln. Der sieht jung auch mal so aus.
    Wenn bloß Felix da wäre. :(


    Gruß Ingo

    Irrlicht@Norbert
    auch die Farbe passt... aber was sehe ich der hat ja einen gerippten Hutrand 8| .. hab ich das schonmal bei Pappelritterlingen gesehen? Ich kann mich nicht erinnern hmmm.


    Na sowas auch....


    Ingo
    ich kenne die Art nicht so sehr von sandigen, sauren Böden, eher von schweren Böden, gestörten Böden und organischen Böden wie hier..
    und meist mit Espen, was aber sicher daran liegt dass es hier die häufigste Pappelart ist. Espen sind auch richtige Pappeln :D und schöner als diese ollen Hybridpappeln sowieso, wenn ich das mal so offen sagen darf :D



    Siehe oben! :nana:

    tja du bist eben das was man einen ganz klassischen Splitter nennt :D
    ohne Sequenzen vor meinen Augen enthalte ich mich da :P auch was die anderen Braunen betrifft..



    Ich sehe das mal als Kompliment! So ganz ohne Felkdmykologie und "Denkanstösse" werden wir auch in 10 Jahren noch hier sitzen und angesichts solcher Bilder herumschwafeln. Ich weiss, wovon ich schreibe, denn vor glatt 10 Jahren habe ich damit im pipi - Forum angefangen. Etwas vorangekommen sind wir mit dem Thema allerdings schon.


    GR Ingo


    Hallo Konrad,


    Braune Ritterlinge und Espenblätter! Das macht natürlich erst einmal richtiges Kopfkino. Es könnte schon was Anderes sein. Bevorzugter Standort von T. populinum sind sandige, saurere Böden bei echten Pappeln. Hier aber gab es Espen, Birken, Kiefern und Fichten. In dieser Größe erscheinen auch Arten wie T. flavobrunneum / pseudonictitans etc. Natürlich könnte es der berühmte Espenritterling sein, der auch bei Weiden wächst und völlig unbitter ist. Was ich damit sagen wollte - ich vermute auch im Dunstkreis von T. populinum mehrere Arten!


    Grüßlis Ingo

    Hallo Sarah,


    anhand der Beschreibung und des mediterranen Standortes auf Meereshöhe dürfte es sich hier um T. caligatum handeln. Die von Stefan angesprochene T. ilkaii ist eine eher boreale Art und hier auszuschließen. Wenn es dir weiter hilft, hier der Link zu den aktuellen ITS Sequenzen der Ritterlinge von Morten Christensen:


    https://www.researchgate.net/p…_morphological_characters


    oben rechts auf den Button <read full text> gehen und dann die pdf öffnen.


    Viel Spass damit - Ingo

    [quote pid='345316' dateline='1479557563']
    Wie ist das aber eigentlich mit der Hybridbildung bei Pilzen? Das gibt's bei Tieren und Pflanzen - warum nicht auch hier?
    [/quote]


    Servus Helmut,
     
    da kann ich nicht viel zu sagen. Vielleicht wissen die Pilzzüchter hier im Forum darüber besser Bescheid.


    GR Ingo
    [hr]


    Ebenso wie ich mich schwertue, in Aufsammlung 7 eine Tricholoma stans (im Sinne von FNE4) zu sehen, da die anderen Pilze die dazu passten, an dem Standort am selben tag doch irgendwie anders aussahen.


    So - etwas verspätet meine tagesaktuelle Meinung zu den mehr oder weniger bglatthütigen Exemplaren - hier Aufsammlungen 4 bis 8 und ev. auch 9.
    Zuerst einmal - die gezeigten Exemplare der Kollektionen 4 - 6 kommen rein optisch fast an die Beschreibung von T. stans in den FNE4 heran. Bis auf die wattigen Hutränder! Diese sind hier Ursache für den markanten Farbübergang im Bereich der Stielspitze. Ich würde mich jedenfalls nicht wundern, wenn du irgendwann mal an jungen Pilzen einen Cortinarest fändest. In solch gewaltigen Gruppen kenne ich eigentlich nur Pappelritterlinge und, von Bildern her, Niedergedrückte Ritterlinge. Nicht wundern - das ist die 1:1 Übersetzung für Tricholoma pessundatum. Auch die Proportionen deiner Funde erinnern eher an die beiden vorgenannten Arten. Die Ritterlinge, die ich in meiner Region T. stans nenne, sehen schon etwas anders aus:






    Die Hutfarben sind eigentlich immer in diesem hellen Braunton gehalten. Egal, ob es nass war oder einige Tage trocken. Roh probiert sind die jüngeren Pilze ähnlich bitter wie die kleinen Striaten. Bei älteren Exemplaren verliert sich die Bitterkeit zunehmend. Wenn ich die mal fand, dann meistens einzeln oder in kleinen Gruppe mit max. drei Exemplaren. Ob das die gleiche Art ist wie deine Funde - ich habe da große Zweifel!


    Die Kollektionen 7 + 8 könnten zur selben Art gehören wie die Aufsammlungen 4 - 6. Zumindest die Hutfarben und auch die Proportionen scheinen ähnlich zu sein. Die allergrößte Schnittmenge gibt es allerdings, von der Beschreibung her, zu Tricholoma muricatum. Im Web sollte doch etwas dazu zu finden sein. In dieses Schema könnte dann auch deine 9. Aufsammlung, falls es tatsächlich keine Feinschuppigen R. sind, hineinpassen.
    Allerdings ist die muricatum Theorie - wie bereits ich im Tintlingsbeitrag Aug. 2016 zum Thema der 3. Kollektion beschrieben, eher so etwas wie eine Gehhilfe für mich. Vielleicht solltest du tatsächlich mal ganz oldschool-mäßig Sporenmessungen durchführen. Möglicherweise gibt es ja doch konstante Ergebnisse. Zusammen mit der Guajak-Reaktion. Wobei du, allein zum Abgelich mit internationalen Ergebnissen, schlussendlich nicht um die genetische Absicherung herumkommen wirst.


    Das wäre es erstmal zu diesem Thema.


    Gibt es eigentlich schon eine aktuelle Veröffentlichung zu den vier Grünlingsarten?


    Grüßlis Ingo

    [quote pid='345230' dateline='1479470031']
    An der Zuordnung von Aufsammlung 9 zu zu Tricholoma imbricatum habe ich irgendwie schwer zu kauen gerade. Das ist nicht nur der intensive Mehlgeruch, sondern auch die Färbung (Tricholoma imbricatum bei mir stets trüber, fast ins Graubraun spielend), die Struktur der Schuppen und die Tropfpunkte sowie die angedeuteten Hutrandrippen, die ich bei Tricholoma imbricatum noch nie gesehen habe, egal wie stark es gepladdert hat.
    Der Pilz ist für mich auch weiter zu beobachten. Natürlich kann es möglich sein, aber gefühlsmäßig wiederstrebt mir das, den als Feinschuppigen abzulegen.
    [/quote]


    Nun Ja!


    Wir alle wissen ja, dass Ritterlinge variabel sein können. Daher hier noch zwei Bildchen zum Thema. Funde aus 2007!




    Tricholoma imbtricato-pessun-populinum würde ich sagen!



    Gruß Ingo

    [quote pid='345230' dateline='1479470031']


    Hi back!


    Wenn der "milde albobrunneum" tatsächlich eine nördlichere Ausbreitung hat, was macht der dann bei Mannheim in der Oberrheinebene? "Aufsammlung 10" sollte zu der Art gehören, die ist aus der Viernheimer Heide...

    Du hast recht. ich hatte etwas unglücklich formuliert. Der milde scheint überall verbreitet zu sein. Der kleine bittere könnte eine nördliche Verbreitungsgrenze haben.

    Ebenso wie ich mich schwertue, in Aufsammlung 7 eine Tricholoma stans (im Sinne von FNE4) zu sehen, da die anderen Pilze die dazu passten, an dem Standort am selben tag doch irgendwie anders aussahen.


    Habe ich etwas überlesen? Wer hat denn da schon einen Namen dran geschrieben? Die gezeigten Pilze deiner Kollektionen 4 bis 8 sind meiner Ansicht nach weder Fisch noch Fleisch. ich muss noch ein wenig darüber nachgrübeln.


    GR Ingo


    [/quote]

    Hallo Freunde der weißbraunen Ritter,


    ich versuche es mal mit einem nicht ganz so langen Text. Also- eine sichere Benennung der gezeigten Arten ist natürlich unmöglich. Vor allem mangels passender Bestimmungsliteratur. Nimmt man sich die FNE4 vor die Brust, gibt es eben mal drei Beschreibungen, die zu den hier gezeigten Arten passen könnten. T. stans und pessundatum für die glatthütigen Arten und albobrunneum für die striaten.


    Die besagten Tintlingsbeiträge bieten etwas mehr Lösungsansätze. Genau drei für jede Sippe und damit imho doppelt so viele wie die FNE4.
    Wobei der Fokus hier auf Ansatz liegt. Die Beiträge stellen den Momantanzustand (m)eines Meinungsbildungsprozesses dar - nicht mehr und auch nicht weniger. So ist es gut möglich, dass noch weitere Arten in den jeweiligen Gruppen existieren. Andererseits könnte es auch sein, dass es tatsächlich nur drei oder vier Arten gibt, die dann aber extrem variabel, vom Aussehen und vom Geschmack her sein sollten. Ein weiteres aktuelles Ritterlingswerk ist das der Nordamerikanischen von Bessete at. al von 2013. Dort ist die Beschreibung von T. muricatum drin - nicht ganz unwichtig, wie ich finde.


    Die aus meiner Sicht einfachere Gruppe scheint momentan die der striaten Ritterlinge aus dem albobrunneum -Komplex zu sein. Wer den Beitrag aus dem Tintling aus Aug. 2014 kennt, wird mitbekommen haben, dass ich heftigst nach dem Original-albobrunneum von Persoon fahnde.


    Den habe ich hier seit langem mal wieder gesehen - Kollektion 3 und noch viel ausgeprägter - die Funde von Alex. So ein Mist, dass ihr davon nichts mitgenomen hattet. :haue: Diese Textur auf der Hutoberfläche hatte ich bisher nur einmal selbst gesehen. Dazu noch die relativ stämmigen, verdrehten Stiele, die Größe der Fruchtkörper und der beschriebene, saubittere Geschmack. Ich hoffe, dass wir damit in den nächsten Jahren ins Geschäft kommen.


    Die beiden ersten Kollektionen stimmen ziemlich sicher mit meiner Beschreibung von Kollektion 1 - Arbeitsname T. pini - überein. Die Beschreibung dieser Kollektion wurde bei MHK (Michael-Hennig-Kreisel) sehr zutreffend (als T. albobrunneum) vorgenommen.
    Meiner Meinung nach handelt es sich bei der Beschreibung von T. albobrunneum in den FNE4 um eine Sammelbeschreibung, die eher auf die von mir beschriebene Kollektion 3 - striate Hüte, teils geriefte Hutränder und wenig bis nicht bitter - zutrifft. Hutdurchmesser nach FNE4 bis 9 cm und kaum bitter. Die Kollektion 10 trifft hier auch auf diese Beschreibung zu. Dazu - völlig mild. Kollektion 11 aus dem Norden - vielleicht auch, nur etwas etwas untypisch verkümmert.


    Es spricht einiges dafür, dass die milden Vertreter (Nummer 3) eher in den nördlichen Regionen zu Hause sind während die bitteren Winzlinge im Norden nicht vorhanden sind. Verbreitungsgrenze eventuell Mitte Brandenburg. Bei Konrad (Irrlicht) gibt es sie nicht mehr. Das sollte man vielleicht im Auge behalten


    So - wie angedroht - dass schwierige (interessantere) Zeugs lasse ich mir für später.
    Noch einen Satz zu Kollektion 9. Auch wenn die mehlig rochen - es sind ziemlich sicher Feinschuppige Ritterlinge (T. imbricatum). Von denen hatte ich in den letzten 25 Jahren hunderte gesehen und, vor allem nach ergiebigem Regen, sehen sie auch mal so aus.


    LG Ingo