roter porling

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 5.461 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von mackie.

  • hallo pilzfreunde,
    ich habe mal wieder einen, den ich in meiner literatur nicht finde.
    mich begeistert bereits das aussehn. er war als farblicher gegensatz zur birke, auf deren liegendem stamm er wuchs, richtig fotogen. von unten hellbraun. die poren waren (noch?) so klein, dass ich sie praktisch nicht erkennen konnte. der hut des 2. exemplars war 7cm breit und ca. 4-5mm dick. er fühlte sich an wie eine gummischeibe, war also relativ fest. druckempfindlich war er nicht. funddatum gestern im mischwald.


    habt ihr vorschläge für die bestimmung?


    1 2

    gruß
    mackie
    (klammere dich nicht so an dein leben. ein restrisiko muss jeder pilzfreund tragen.)

  • Hallo Mackie!


    Hier ist wieder einiges an Eigenkombination gefragt: Du bringst zwar Anmerkungen zum zweiten Pilz, warum bringst Du diese nicht auch zum ersten Pilz (Verfärbungen, Größe?) und umgekehrt?


    Beim ersten Pilz ist zumindest das Substrat offensichtlich, beim zweiten Pilz wiederum keine Angabe! Beim ersten Pilz fehlen sämliche Angaben zu einer etwaigen Verfärbung, der Dicke und der Größe im Allgemeinen.


    Gehe ich recht in der Annahme, dass Du den zweiten Pilz nicht am gleichen Substrat wie den ersten Pilz gefunden hast?


    Vergleiche mal Pilz 1 mit dem Samtigen Schichtpilz (Stereum subtomentosum)! Einen anderen Schichtpilz habe ich auf Birke noch nie gefunden, eine Striegeligkeit wie beim Striegeligen Schichtpilz (Stereum hirsutum) scheint mir nicht vorhanden.


    Beim zweiten Pilz bin ich mir wirklich unsicher und wage auch keinen Bestimmungsversuch, denn es fehlt mir das Substrat, eine genaue Beschreibung der Oberseite und eine Ansicht / Beschreibung der Poren.


    Gruß,


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

    Einmal editiert, zuletzt von Fredy ()

  • hallo fredy,
    es tut mir leid, dass ich mich zweideutig ausgedrückt habe. es handelt sich bei beiden bildern um den gleichen pilz nur verschiedene exemplare. ich habe von den pilzen einen abgezupft, mit der unterseite nach oben auf den birkenstamm gelegt und fotografiert (nr. 2). die breite habe ich bei nr. 2 gemessen. ich wollte nur einen typischen wert. die pilze wuchsen seitlich aus dem birkenstamm.
    ich wollte dich nicht in die irre führen.

    gruß
    mackie
    (klammere dich nicht so an dein leben. ein restrisiko muss jeder pilzfreund tragen.)

  • Hallo Mackie!


    Wenn man es weiß, dann ist es natürlich klar :) ! Aber im Normalfall würde man natürlich nicht von "verschiedenen Exemplaren" reden und die Bilder mit "1" oder "2" betiteln sondern von der "Oberseite" und der "Unterseite" einer Art reden bzw. die Bilder mit "Oberseite" oder "Unterseite" betiteln...


    Ich würde also weiterhin auf einen Samtigen Schichtpilz (Stereum subtomentosum) tippen.


    Farbe, Unterseite und schmale Anwachsstellen sprechen dafür, ein Gilben der Unterseite bei Reiben mit Spucke würde die Sache absichern, eine Verwechslung mit dem mir noch nie vorgelegenen Prächtigen Schichtpilz (Stereum insignitum) kann ich nicht ausschließen.


    Gruß,


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

    Einmal editiert, zuletzt von Fredy ()

  • Hallo Mackie!


    Stereum subtomentosum (Samtiger Schichtpilz) ist sehr wahrscheinlich mit der von Fredy schon erwähnten Verwechslungsmöglichkeit von Stereum insignitum (Prächtiger Schichtpilz), welcher bisher vorerst nur im Süden und Südwesten Deutschlands nachgewiesen wurde (?).


    Das Gilben ist sehr schön an frischen Fruchtkörpern zu sehen, ob es bei deinen noch klappt? Ich denke beinahe, ich sehe ein paar gelbe Flecken und Kratzer.


    Übrigens, dass du die Poren nicht erkennen konntest, wundert mich nicht. Er hat nämlich keine.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

    Link: Gnolmengalerie

    Link: APR 2023

    Link: Phalabstimmung 2023

    Link: Nanzen

  • hallo zusammen,
    da ich keine literatur über die beiden von euch vorgeschlagenen pilze habe, habe ich mal gegoogelt. beide arten sind offensichtlich optisch ungeheuer variabel, was mich zweifeln lässt, ob eine makroskopische bestimmung überhaupt möglich ist. nun ist das internet nicht der massstab aller dinge, wie ja auch gerd schon festgestellt hat. gefunden habe ich pilze in der nähe von ingolstadt. ich denke mal, das zählt auch pilzmässig zum süddeutschen raum.
    die fehlenden poren sind ein echter gag.


    am montag versuche ich mal, den fundort wiederzufinden und einen fruchtkörper mit nach hause zu nehmen. vielleicht kann ich mit dem mikroskop einige erkenntnisse gewinnen. im internet habe ich aber leider keine beschreibungen gefunden.


    vielen dank für eure hilfe.

    gruß
    mackie
    (klammere dich nicht so an dein leben. ein restrisiko muss jeder pilzfreund tragen.)

  • Hallo Mackie!


    Prima, wenn du ein Mikro hast: Jetzt musst du bloß noch nachweisen, dass deiner keine Pseudoacanthophysen hat (was schwieriger ist, als dieselben nachzuweisen). Theoretisch findest du aber keine, denn erstens ist deiner "subtomentosum-rotbräunlich", zweitens kein deutlicher Stielansatz und drittens hast du deinen an Birke gefunden und nicht im Wald an Buche.
    Kleine Hilfe, weil du keine Literatur dazu hast:
    Wunderbare "Rindenpilz"-Seite von Werner Pohl mit schönem Portrait (St. ostrea ist das gleiche!)
    Aphyllophorales News - Holzpilze - Porlinge - Rindenpilze: October 2006


    Pilzbrief von Jahn mit Schlüssel:
    PB_Bd_8_11.pdf


    VG Ingo W

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    Link: Gnolmengalerie

    Link: APR 2023

    Link: Phalabstimmung 2023

    Link: Nanzen

  • hallo ingo,
    das sind wirklich interessante links. allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass ich es schaffe, pseudoacanthophysen zu erkennen, weil ich noch nie welche gesehen habe und auch keine erfahrung mit färbetechnik habe. melzers reagenz müsste ich mir auch erst beschaffen. eigentlich wäre die auseinandersetzung damit etwas für den winter. aber dann habe ich leider auch keine präparate.:( jetzt studiere ich erst mal in ruhe deine links.


    vielen dank

    gruß
    mackie
    (klammere dich nicht so an dein leben. ein restrisiko muss jeder pilzfreund tragen.)

  • Hallo Mackie,


    auch für mich hast du nur die Wahl zwischen
    - "Stereum subtomentosum" (Samtiger Schichtpilz)
    - "Stereum insignitum = S. ostrea" (Prächtiger Schichtpilz)


    ---> In der "Online-Kartierung" sind für Bayern noch keine Funde für "S. insignitum" eingetragen. Und auch imBW-Atlas werden nur Funde in Hessen, Saarland und Baden Württemberg erwähnt.


    Mein Vorschlag:
    - Ärgere (Finger mit spucke anfeuchten und Reiben) einmal die Zuwachskante auf der Hutunterseite. Bei deutlichem "Gilben" würde ich "S. subtomentosum" vermuten.


    Grüße
    Gerd

  • Hallo Gerd!


    Sicherlich steht es irgendwo, aber ich gehe mal den bequemen Weg und frage dich einfach: ist es eigentlich "amtlich", dass St. ostrea an der Fruchtschicht nicht gilbt?


    VG Ingo W

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    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

    Link: Gnolmengalerie

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    Link: Nanzen

  • hallo zusammen,
    heute war ich noch einmal an der stelle, wo der stereum wächst (48g 43,365 n, 11g 33,283 o).
    - bezüglich dicke muss ich mich korrigieren. die pilze sind nicht einmal 1mm dick.
    - die pilze sind nicht mehr so leuchtend rot. der algenbefall hat sich sehr verstärkt. ich füge ein foto bei.
    - gestern war hier leichter nachtfrost, der die pilze vielleicht geschädigt hat.
    - der spucketest mit reiben war negativ. die pilze zeigten keine reaktion weder auf der ober - noch auf der unterseite.
    - beim spucketest ist mir ganz wenig spucke von den pilzen an die zunge gekommen. das hat bereits für einen unangenehmen geschmack gereicht.


    3

    gruß
    mackie
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  • hallo Ingo,



    Sicherlich steht es irgendwo, aber ich gehe mal den bequemen Weg und frage dich einfach: ist es eigentlich "amtlich", dass St. ostrea an der Fruchtschicht nicht gilbt?


    - Eine Literaturstelle, die deine Frage definitiv beantwortet, kann ich leider nicht bieten.
    ---> Aber immerhin, im Gegensatz zu "S. subtomentosum" wird bei "S. insignitum" in der mir bekannten/eingesehenen Literatur nirgens ein "zitronengelbe Verfärbung an geriebenen Stellen des frischen Hymeniums" erwähnt.
    --------------


    - Übrigens bin ich mehrfach auf folgende Merkmale gestoßen:


    (a) Der Fruchtkörper von "S. insignitum" wird als auffällig starr/steif und der von "S. sumtomentosum" als recht biegsam bezeichnet.


    (b) "S. insignitum" hat ein enges Wirtsspektrum (vorwiegend Fagus, selten auch Caprinus; Hinweise auf Vorkommen an Betula gibt es nicht) während "S. subtomentosum" ein breites "Laubholzsprektrum" (inkl. Birke) besetzt.


    (c) Der Hutrand von "S. insignitum" wird im Gegensatz zu "S. subtomentosum" als +glatt und nicht deutlich gewellt angegeben.


    Grüße
    Gerd


    Literatur:


    [1] H. Jahn (1979): Pilze die an Holzwachsen.


    [2] G.J. Krieglsteiner (2000): Die Großpilze Baden-Württembergs Band1


    [3] W. Jülich (1984): Kleine Kryptogamenflora Band II/b1


    [4] WPB


    [5] WPB

  • Hallo Gerd!


    Danke für deine Infos.
    Vielleicht sehe ich ja irgendwann auch mal St. ostrea/insignitum selbst und stelle dann fest, dass man die beiden eigentlich gar nicht verwechseln kann. Ist ja oft so, dass man die Pilze einfach mal gesehen haben muss und einiges wird klarer.


    VG Ingo W

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    Link: Nanzen

  • - Übrigens bin ich mehrfach auf folgende Merkmale gestoßen:


    (a) Der Fruchtkörper von "S. insignitum" wird als auffällig starr/steif und der von "S. sumtomentosum" als recht biegsam bezeichnet.


    hallo gerd,
    die fruchtkörper waren biegsam wie gummi.
    insofern mehren sich die merkmale für s. subtomentosum.


    vielen dank für dein engagement.

    gruß
    mackie
    (klammere dich nicht so an dein leben. ein restrisiko muss jeder pilzfreund tragen.)