Seltsame Helvella

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 352 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wolfgang P..

  • Hallo

    Ich denke, ich habe etwas Seltenes gefunden. Die Lorchel ist bis auf die Stielbasis schwarz. Das, was sich Hut nennt, ist von beiden Seiten schwarz. Der Stiel ist glatt, keine Rillen vorhanden. Die Stielbasis geht von dem Schwarz über ein Braun zum Weiß über. Auf einem Weg im Mischwald gefunden. Alle ähnlichen Lorcheln, die ich verglichen habe, passen nicht wirklich. Die Lorchel ist 7 cm lang.


  • Könnte das eine etwas verkrotzte Helvella atra sein? Aber die hast du bestimmt schon verglichen?

    Pilzige Grüße,

    Grüni/Kagi  ==12


    112 Pilzchips


    (120PC Stand 07.01.24 -15 Einsatz APR 2024 = 105 PC +4PC Platz 9 APR 2024 +3PC Gnolmhessisch-Bonus = 112PC Stand 05.01.2025)


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  • Achso. Ich meine, die auf Abbildungen schon ohne Stielrillen gesehen zu haben, und manche Beschreibungen sagen auch "ungerillt". 🤷‍♀️ Weiß auch nicht, was jetzt stimmt. Vllt auch sehr variabel; ich lasse mich da gern eines Besseren belehren, da ich sie noch nicht in der Hand hatte.

    Siehe hier auch aus dem Wikipedia-Beitrag zur Elastischen Lorchel:


    https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&opi=89978449&url=https://de.wikipedia.org/wiki/Elastische_Lorchel&ved=2ahUKEwjs9tHfifKPAxVq9AIHHXZILAcQFnoECBsQAQ&usg=AOvVaw2UQgkp2qSlrNEe3GDoqkIV

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    Einmal editiert, zuletzt von Grüni/Kagi ()

  • Danke, Wolfgang, für den Hinweis und den Link zur Arbeit von Skrede. 53 Seiten in wissenschaftlicher Fachsprache (nein, am Englisch liegt es nicht) nachzulesen, ist mir leider zu hoch, bin nur interessierte Laiin. Dann muß es für mich wohl bei "unklar" bleiben.

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  • Hi Grüni,

    dann kann ich mal spoilern: atra ist als Art definiert worden, bei der der Stiel Rillen hat. Damit ist der Name für diesen Fund 'raus.

    Man muss beim Skrede-Schlüssel auf S.214 mit --> 2 --> 30 loslegen.

    Dann kommen Fragen zu den Hutlappen, die ich an dem Foto nicht klar erkennen kann.


    Gruß,


    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang, danke für die "Essenz" des Textes bezüglich H. atra. Nun habe ich wieder was Neues gelernt!

    Diese Erkenntnis müßte jetzt nur noch den Weg in die verschiedenen Beschreibungen finden.

    Pilzige Grüße,

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  • Es gab noch einen kleineren Fruchtkörper, den Hut davon zeige ich jetzt mal. Der ist auch ganz schön "verhunzt"!

    na, das ist doch eindeutig "unregelmäßig mehrlappig", und der Hutrand nicht am Stiel anliegend ("deflexed").


    Damit kommt man im Schlüssel weiter 30 -->43 --> 50.


    Da weiß ich auch nicht genau, wie die Unterscheidung glatt/bereift gemeint ist.


    Bei "bereift" ginge es weiter --> 51 --> zu Helvella pezizoides.


    Fotos von Helvella pezizoides · iNaturalist NZ


    Gruß,


    Wolfgang

  • Diese Erkenntnis müßte jetzt nur noch den Weg in die verschiedenen Beschreibungen finden.

    Das wird leider nie passieren. Es ist nicht verboten, irgendeinen Unsinn zu schreiben, Pilznamen für sich selbst anders zu definieren als der Originalautor, Beschreibungen aus den letzten 100 Jahren von mehreren Artauffassungen zusammenzufassen etc. Nur kann der Leser damit halt gar nichts anfangen, sondern wird maximal verwirrt. Und es ist auch unwissenschaftlich bis falsch.


    Deswegen ist die Vorgehensweise besser, sich bei jeder Gattung an einen "Vertrauens-Autor" zu halten, und dessen Artkonzept zu folgen. Und auch beim Sequenzvergleich nur seinen Bestimmungen in der Genbank zu glauben.


    Das war bei Helvella dreißig Jahre lang Jürgen Häffner (Beih. Z. Mykol 7, 1987), aber durch die Sequenzierungen wurden weitere Arten erkannt.

    Jetzt ist es eben Skrede (2017).


    Die Schwierigkeit jetzt ist es, zu jeder Gattung den geelgneten "Vertrauensautor" zu finden.

    Und ja, bis sich so eine Sichtweise auf eine Gattung allgemein durchgesetzt hat, dauert es 20 Jahre und mehr, und wir leben halt in Zeiten, in denen sehr viele Gattungen gleichzeitig in Frage gestellt werden.