Das sollte Lycoperdon marginatum sein

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 130 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von kruenta.

  • N'abend allerseits,


    im aktuellen Schafgelände wächst [auf Sand unter Pionier-Kiefern] ein Stäubling mit markant abblätternder Außenhülle. Das allein deutet schon auf Lycoperdon marginatum, aber auch alle anderen Eigenschaften passen.

    Jeppsen zeigt in "Puffballs ..." nur Exemplare von einer einzigen Stelle in der Slovakei und da sind keine mit solch abblätternder Hülle dabei. Auch sind seine Exemplare ungestielt, flacher. Andere Bilder, darunter hier im Forum (Lycoperdon marginatum - Abblätternder Stäubling) passen besser.

    die einzelnen Spitzen fallen auch sehr schnell ab

    die meisten Exemplare sind noch weiß, aber mit erkennbar abgetrennter Subgleba

    das mikroskopierte Exemplar ist schon braun innen, 28 mm breit

    daher in Wasser, Sporen 4-4,5 µm dick feinwarzig (in Luftblase besser erkennbar), tels mit kurzem Sterigmenrest, Hyphen gelb - Verzweigung oder Septen habe ich nicht gefunden [die Probe stammt allerdings von oben kurz unter der Hülle - das sieht vielleicht anders aus, wenn man tiefer stochert oder ein vollreifes Exemplar nimmt], 3-4 µm dick, gelegentlich mit Poren, relativ "dickwandig". Daneben noch transparente Hyphen.

    Im Jeppsen steht für Litauen zwar ein Vorkommen, aber das litauische Büchlein zu den Gastros von 1986 und die aktuelle Checklist von 2024 listen die Art nicht. Dass GBIF Punkte in LT hat, darunter einer im Stadtzentrum von Vilnius kann man wohl getrost ignorieren.


    Ich nehme an, dass die Schafe nicht alle zertrampeln und es richtig reife Exemplare geben wird. Dann werde ich hier ergänzen.


    LG, Bernd

  • Beitrag von Karl W ()

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  • Hallo Bernd,

    das sieht doch gut aus für L. marginatum. Hier eine Abbildung mit Stiel. https://www.inaturalist.org/observations/59373003
    Jeppson schreibt ja dazu "often with radially plicate base".
    Es müsste zwischen Endo- und Exoperidie eine dünne Zellschicht zu finden sein, die laut Kreisel auch für das rasche Ablösen der Endoperidie verantwortlich ist.
    Jeppson: The brown velvety layer of the endoperidium consists of thick-walled large (up to 90 mµ in diameter) spaerocysts, seperating the two peridia
    Auch wenn die Zellen jung noch weiß sind, sollten sie doch zu finden sein.

    LG Karl

  • Hallo Peter, hallo Karl,


    danke Euch.

    Mit den Zeichnungen und der Beschreibung von Frau Dr. Maser habe ich natürlich auch verglichen (ihre Tafeln benutze ich sehr gern), sie zeigt ja auch ein umgedreht birnenförmiges Exemplar sehr ähnlich zu dem mikroskopierten in Bild 6. Wo genau diese bis 90 µm großen Zellen zu finden sein sollen habe ich noch nicht ganz verstanden - beim Jeppson klingt das, als wären das Zellen der Endoperidie. Karls Verweis auf Kreisel, dass dies eine Zwischenschicht zwischen den Peridien ist, die dann wohl auf der Endoperidien verbleibt ist da erhellend. Schau ich mir morgen im Detail an und zeige es dann. Ich meine, sie auf die Schnelle als glasige Objekte im Auflicht gesehen zu haben.


    Das Biotop ist wieder, wie auch bei B. tomentosa im vorigen Jahr, unüblich, nämlich ein junger Kiefernwald, der auf bis ca. 1992 Acker, wild wächst. Zudem weiden da seit einigen Jahren die Schafe, meist einmal für 3...4 Tage pro Jahr. In diesem Jahr sogar das zweite Mal. Es sind aber mehr Exemplare da, als oben gezeigt. Und direkt unter den Bäumen gibt es ja nichts zum Grasen und eigentlich auch kein Grund zum Zertrampeln. Ich schau morgen, ob eventuell ein paar kräftige Äste zum Schutz platziert werden sollten.


    LG, Bernd