Hallo liebe Pilzfreunde,
die Tage klingelte das Telephon und eine Frau fragte, ob ich „der mit den Pilzen“ sei. Ich sagte „Ja“, weil ich wusste, wie sie das meinte.
Vor einiger Zeit hatte ich einen kleinen Beitrag in der Presse, wo ich über den Gelbblättrigen Gewächshaus-Schirmling, Lepiota xanthophyllum, informierte. Gleichzeit bat ich darum, mich bei einem vermuteten Fund zu informieren.
„Ja, genau der Pilz wie im Bild in der Zeitung wächst bei mir im Kübel meiner Palme, welche im Wohnzimmer steht.“
Nun weiß man ja, wie man mit solchen Aussagen umzugehen hat. Aber selbst, wenn es nicht L. x. war, so musste es zumindest etwas Ähnliches sein. Also schon spannend die Sache.
Und aus diesem Grund will ich euch den Fund hier zeigen.
Gestern bin ich dann in Richtung des Pilzfundes gestartet.
Und in der Tat wuchsen 3 Stück 10 cm große Pilze in besagten Blumentopf. Auf den ersten Blick sah man, dass eben nicht der erhoffte Lepiota xanthophyllum war.
Pflanzen haben es in der Wohnung dort schwer, sie erhalten nur einmal wöchentlich etwas(!) Wasser. Aus diesem Grund waren die FK auch schon grenzwertig trocken. Wasser gab es vor 3 Tagen, da waren die FK noch sehr klein, wie man mir sagte.
Das Substrat ist eine Mischung aus gekaufter, torfhaltiger Erde und Komposterde. Seit 3 Jahren erscheinen laut Aussage unregelmäßig FK.
Auf dem Substrat lag jede Menge SP von heller, leicht gräulicher bis hellgelblicher Farbe.
Ich habe den Pilz zu Hause dann als Chlorophyllum brunneum, den Gerandetknolligen Safranschirmling, bestimmt.
Büschelig wachsende FK, welche für mich leicht unangenehm riechen:
Braune Schuppen auf den Hüten:
Die Knolle ist, wenn man genau hinsieht, abgesetzt:
Blick auf den Ring:
Die Lamellen sind frei, unten auf den Lamellen sieht man SP liegen:
Das Schnittbild zeigt die Färbung rund 1 min nach dem Schnitt. Ich vermute das auf Grund der trockenen FK die Färbung nicht stärker ist; die FK waren grenzwertig trocken. Die Orangerote Färbung vergeht nach kurzer Zeit, um einer dunkleren zu weiche:
Für mich waren das die ersten Exemplare von Chlorophyllum brunneum, welche ich live gesehen habe.
Von daher hat sich der Aufwand gelohnt.
Viele Grüße,
Steffen