Russula integra var. ?

Es gibt 31 Antworten in diesem Thema, welches 2.698 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Corinne.

  • Der Fund wird als R. integra abgelegt.

    Hallo Andy,

    das darfst du natürlich machen, wenn du unbedingt etwas "ablegen" willst, aber die Sporen passen definitiv nicht auf R. integra. Zu klein und das Ornament zu flach. Und die inkrustierten PH-ähnlichen Elemente in der Huthaut werden dadurch auch nicht erklärt. MMn gehört das hier in die Gruppe um R. laeta.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Lieber Stephan, liebe Beteiligte


    Verzeihe/verzeiht mir, dass ich nachfrage, aber ich möchte mein bescheidenes Wissen stets verbessern und habe nochmals das Geschehen verfolgt und mich aufgrund deines Inputs soeben erneut nochmals bei den Laetinae’s umgesehen und Andy’s inkrustierten PH-ähnlichen Elemente angeschaut.


    Zuerst meine Frage: Wäre den R. laeta oder überhaupt eine Laetinae in einem Fundort wie jenem von Andy (1000 müM, kalkhaltig mit Picea abies) denkbar?


    Gerne möchte ich auch nochmals betreffend Interpretation der Bilder nachfragen. In Karbolfuchsin werden die Zystidien von Andy’s Fund meines Betrachtens nach nicht wie typische Inkrustationen wie zum Beispiel bei einer Chamaeleontinae ausgewiesen und erinnern mich eher an die wie in Marxmüller bei R. Integra in Karbolfuchsin beschrieben „Tröpfchen“. Zumindest auf den von Andy ersten gezeigten Bildern.


    Natürlich ist es für mich schwierig, die Pileozystidien von PH‘ zu unterscheiden, aber scheint sich aufgrund der keuligen Enden nicht eher um Pileozystidien zu handeln.


    Die für R. laeta typischen „pfannenförmigen“ Pileozystidien weist eigentlich (zumindest gemäss Beschrieb und Zeichnungen in Marxmüller) auch R. integra - wenn natürlich auch nicht so ausgeprägt - aus oder interpretiere ich diese nicht richtig?


    Bei den Laetinae‘s wäre wie ich es interpretiert habe, einzig der Birken und Hainbuchenbegleiter R. cremeoavellanae, wessen Pileozystidien in Karbolfuchsin mit „Inkrustationen ähnlichen Tröpfchen“ reagieren sollte. R. laeta sollte zudem in Karbolfuchsin eigentlich nur ganz schwach reagieren. Oder liege ich auch hier falsch?


    Entschulde Stephan und entschuldigt alle, dass ich hier meinen Gedankengänge nochmals einwerfe, doch helfen mir eure Erfahrungen und Inputs immer sehr viel weiter.


    Herzliche Grüsse
    Corinne

    Hinweis: Mit meinen Beiträgen und Kommentaren kann ich keine Tipps/Empfehlungen zum Verzehr abgeben. Zur Pilzbestimmung für Speisezwecke den Pilzsachverständigen vor Ort konsultieren. Vielen Dank.

  • Hallo Andy,

    danke für das Update. R.integra hatten wir zuletzt auch favorisiert (#11). :daumen:

    Schon lange wird diskutiert, dass sich hinter R.integra mehrere Arten verbergen könnten. Dies oder die oft große Variabilität in den Mikromerkmalen (Sporen wie HDS) könnte hier mMn als Erklärung dienen, den Pilz zumindest als R.integra agg. zu benennen. Wie ich Eingangs schrieb, gehört der Fund zumindest sicher (wie auch die von Oehrling ins Feld geführte Gruppe um R.laeta) zu den Integrinae.

    VG Thiemo

    Bestimmungen anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Sichere Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben!

  • Hallo Corinne,

    Ich weis nicht ob das deine Frage beantwortet aber


    Brauner Ledertäubling R.integra agg.
    Palisander-Täubling R.melitodes
    Bereifter Ledertäubling R.carminipes  
    Leuchtendroter Täubling R.laeta
    Freudiger Täubling R.cremeoavellanea


    gehören zu den Integrinae. Diese haben per Definition sowohl inkrustierte DCY als auch iPh. Reagieren also alle mit Karbolfuchsin, jedoch mehr oder weniger stark und deutlich.

    Die Strukturen, die das Foto in #16 zeigt sind eindeutig DCY.
    Bild 10 in #1 zeigt eindeutig, dass die DCY inkrustiert sind.

    Ich meine auf den Bildern in Beitrag #1 auch iPh zu erkennen aber für mich nicht 100% eindeutig. Nicht jeder Tropfen oder jedes gefärbte Körnchen darf als iPh gedeutet werden. Wichtig ist eine eindeutige Zuordnung zur Hyphenwand. Sollte man keine iPh finden, führen die iDCY zu den Paraintegrinae - die Gruppe um R.integriformis in kühlen Nadelwäldern wäre dann zu vergleichen.

    VG Thiemo

    Bestimmungen anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Sichere Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben!

    Einmal editiert, zuletzt von Steigerwaldpilzchen ()

  • Lieber Thiemo


    Dank ganz herzlich für deine Erläuterungen. 🙏


    Oh, ist das neu, dass R.laeta und R. cremeoavellanea nun zu den Integrinae zählen?


    Sie gehörten doch bis anhin zu den Laetinae, Untergattung Coccinula und die Integrinae zur Untergattung Polychromidia.


    Dass R. laeta auch iPH‘s ausweist wusste ich ebenfalls nicht. Darf ich dich noch fragen, aus welcher Quelle du diese Angaben entnommen hattest?


    Liebe Grüsse

    Corinne


    Hinweis: Mit meinen Beiträgen und Kommentaren kann ich keine Tipps/Empfehlungen zum Verzehr abgeben. Zur Pilzbestimmung für Speisezwecke den Pilzsachverständigen vor Ort konsultieren. Vielen Dank.

  • Hallo Corinne,

    Du findest nähere Informationen im SARNARI (S.1080 ff.). Die Coccinula sind nach neuerer Ansicht eine überholte, einst künstlich geschaffene Gruppe. Sarnari führt die Pilze mit iDCY & iPh als Integrinae zurecht zusammen.Dort findest du auch dass R.laeta ("poorly differentiated") iPh hat.

    VG Thiemo

    Bestimmungen anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Sichere Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben!

  • Lieber Thiemo

    Danke dir herzlich!

    Ich hätte vor der Platzierung meiner Frage in SARNARI nachschlagen sollen.

    Beste Grüsse

    Corinne

    Hinweis: Mit meinen Beiträgen und Kommentaren kann ich keine Tipps/Empfehlungen zum Verzehr abgeben. Zur Pilzbestimmung für Speisezwecke den Pilzsachverständigen vor Ort konsultieren. Vielen Dank.