Flechten im Steinbruch - Peltigera ...?

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 791 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Maria.

  • Hallo Ihr Lieben,


    diese Flechten sind mir aufgefallen. Kann man dazu etwas sagen?


    Funddaten: Altmühltal, 02.05.2023, alter Steinbruch, ganz oben an eher sonniger und trockener Stelle


    Vielen Dank für Eure Hilfe


    Liebe Grüße


    Maria



    Habitat

  • Hallo Maria,


    eine Peltigera würde auch ich hier sehen!

    Du solltest bei Peltigera die Unterseite eines Lappens vorsichtig und weit vom Substrat lösen und dokumentieren.

    In Bild 4 ist davon leider wenig zu sehen.


    Die stark undulierten Ränder fallen auf, Rhizinien sind nicht sehr viele zu erkennen... das könnte vielleicht für P. malacea sprechen.

    P. malacea kenne ich nicht aus eigener Anschauung.

    Sie kommt auf besonnten, saurem Magerrasen, Zwergstrauchheiden, erdverkrusteten Felsen u.ä. Standorten vor.

    Vergleiche mal damit!


    LG, Martin

  • Hallo Maria,


    alle auf den Fotos erkennbaren Merkmale sprechen meines Erachtens für Peltigera rufescens, auch der Standort ist für diese häufige und weit verbreitete Art sehr typisch. Wenn Du einige Lappen (wie von Martin vorgeschlagen) vorsichtig vom Untergrund löst (idealerweise im feuchten Zustand) dann müsste es bei P. rufescens in etwa so aussehen wie auf dem folgenden Foto.


    Peltigera rufescens, Unterseite mit Rhizinen


    LG Ingo

  • Hallo Ihr Lieben,


    ich war gestern noch einmal dort und habe weitere Fotos gemacht.


    Die Farben reichten gestern von Schwarz, Braun, Grün bis hin zu einem hellen Grau-Weiß.








    Ich habe noch mehr Fotos falls diese nicht reichen.


    Was für eine Flechte ist dies?


    Liebe Grüße


    Maria

  • Hallo Maria,


    mit den jetzt besser zu beurteilenden Unterseiten und Rhizinen ist das eindeutig Peltigera rufescens. Die Art hat von allen bei uns vorkommenden Schildflechten die geringsten Ansprüche an die Luft- und Bodenfeuchtigkeit und ist in der Lage auch sehr trockene und sonnige Standorte (wie bei Deinem Fund) zu besiedeln. Allerdings ist der Zuwachs hier entsprechend gering und die Thalli sehen eher mickrig aus (im Vergleich zu Vorkommen der gleichen Art an feuchteren Standorten).

    Dass ein- und dieselbe Art in Abhängigkeit vom Standort und in Abhängigkeit von den zuletzt vorherrschenden Witterungs- und Wachstumsbedingungen sehr unterschiedlich aussehen kann, ist bei Schildflechten "normal" und kann die Bestimmung unter Umständen sehr schwierig gestalten. Eine Vorstellung von der "Variabilität" der Peltigera rufescens liefert u.a. die folgende Seite: https://www.waysofenlichenment…ens/Peltigera%20rufescens


    LG Ingo

  • Vielen Dank Ingo, auch für die verständlichen Erklärungen. Diese Flechten empfinde ich ehrlich gesagt als höchst kompliziert. Aber ich sehe sie mir sehr gerne an und bin oft fasziniert


    Liebe Grüße


    Maria