Psathyrella aus dem spadiceogrisea-Aggregat

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 494 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von romana.

  • Hallo,

    jetzt hab ich mich mal wieder an die Bestimmung einer Psathyrella getraut, weil ich eine sehr hübsche Kollektion gefunden habe und die Pilze auch auffällige Merkmale haben. Ich habe mit dem Melzer-Schlüssel für diese Gruppe geschlüsselt und lande bei Psathyrella groegeri oder phegophila - beides Namen, die ich noch nie gehört habe.


    Fundort: Wiese in einem Augebiet, Waldrand

    auffällig: jung runzeliger Hut, insgesamt sehr hell, Lamellen relativ hell, eher nicht so zerbrechlich


    Sporen: (6)7-8 x 4-4,5, meist 8 x 4 (10 gemessen), eher dickwandig, manche bohnenförmig, deutlicher Keimporus


    Cheilocystiden(?): häufig, meist ballonförmig, tw. mit kleinen Kristallen, 13-15 x 22-23
    Pleurocystiden: tw. apikal dickwandig, 45-48 x 15-18


    Der jung runzelige Hut würde auf P. fatua hindeuten, doch für diese Art sind die Sporen zu kurz.


    P. niveobadia käme auch in Frage, aber die braunen Auflagerungen auf den Zystiden fehlen.


    Ich weiß, eine sehr schwierige Gruppe, aber vielleicht hat hier ja jemand Erfahrung damit. Wäre schön, das Rätsel lösen zu können!


    LG

    romana










    103-15 APR2017+17(3.Platz)+2(Wette)=107-1(OBR)-15 APR2018=91+13(3.Platz)+8(Wetten)=112-2+7(Wette)=117-15 APR2019=102+8(8.Platz)=110-15 APR2020=95+12(3.Platz)+27(Wetten)=134-15 APR2021=119+10(4.Platz)+12(Wetten)=141-15+16 APR2022=142-15(APR2023)=127

  • Servus Romana,


    das wird schwierig mit der Lösung dieses Rätsels, fürchte ich :gkopfkratz:

    Schau dir auch mal den Schlüssel in Voto et al. (2019) "A revision of the genus Psathyrella, with a focus on subsection Spadiceogriseae" an (findest du im Netz).


    Ich komme mit beiden Schlüsseln nur selten zu eindeutigen Ergebnissen, weil die Unterschiede doch recht subtil sind.

    Dazu kommt, dass Voto et al. den Epitypus, den Andreas Melzer für P. spadiceogrisea designiert hat, offenbar ignoriert haben und einige amerikanische Arten berücksichtigen, die in Andreas' Schlüssel nicht drin sind. P. spadiceogrisea ss. Melzer ist demnach P. albescens ss. Voto et al.


    Die Hutfarben deiner Pilze sind dunkelbraun, die hellen cremgelblichen sind durch Hygrophaneität stark ausgeblasst. Der kräftige Habitus (wie groß sind die Schwammerln?), ungestreifte Hüte und das ausgeprägte Velum würden ganz gut zu P. niveobadia passen. Ich weiß nicht, ob die bräunlichen Zystiden-Auflagernungen immer vorhanden sein müssen. Immerhin scheinen ja einige apikal etwas dickwandig zu sein.


    Es bleibt wohl nichts anderes übrig, als im Sinne eines der Schlüssel zu bestimmen und ein cf. dahinter zu setzen. Wenn man es genau wissen will, wird man um eine Sequenzanalyse kaum herumkommen.


    Beste Grüße

    Hias

  • Hallo zusammen,

    eine ähnliches Problem hatte ich letzte Woche auch

    Meine Micros decken sich ziemlich mit deinen, allerdings waren bei mir die Pleurozystiden nicht so häufig wie bei dir.
    Sporengrösse war exakt gleich. Microbilder habe ich leider keine gemacht.
    Standort im Herbst radikal abgemähter Grünstreifen mit viel Goldrute und ähnlichem
    Jetzt viele Anemonen/Scharbockskraut mit grossen Mengen Dumontinia tuberosa

    Hier die Pilze


    Stark hygrophan, siehe zweites Bild liegender Pilz
    Am nächsten Tag waren alle Exemplare komplett ockergelblich ausgebleicht.
    Auffallend waren noch die zugespitzten, fast wurzelnden Stiele


    Ich bin bei der Bestimmung auf P.niveobadia gekommen.

    Die Abbildung in Ludwigs Pilzkompendium hat für mich gut gepasst


    Gruss

    Uwe

  • Hallo ihr beiden,

    danke für eure Einschätzungen! Psathyrella niveobadia habe ich auch schon mal bestimmt, der damalige Fund hatte diese braunen Auflagerungen, aber die müssen wohl nicht immer vorhanden sein. Ich habe die Pilze im Mai neben einer Straße gefunden und mir ist gleich der helle Stiel und der gelbe Rand aufgefallen. Bei der diesjährigen Kollektion fehlt mir dieser Rand, aber der ist wohl auch nicht konstant. Mit dem allgemeinen Schlüssel von Melzer bin ich übrigens gleich zu P. niveobadia gekommen.

    Die Pilze sind relativ kräftig und nicht so zerbrechlich, Hutdurchmesser ungefähr 5 cm, aber noch nicht aufgeschirmt. Auch der Standort passt für P. niveobadia besser, also werde ich den Fund mal so benennen. Er kommt ins Herbarium/Fungarium und wer weiß, vielleicht wird er ja auch noch sequenziert.

    Ach ja, stimmt - die Hüte sind dunkelbraun und blassen ocker aus… Danke für die Korrektur!

    LG

    romana

    103-15 APR2017+17(3.Platz)+2(Wette)=107-1(OBR)-15 APR2018=91+13(3.Platz)+8(Wetten)=112-2+7(Wette)=117-15 APR2019=102+8(8.Platz)=110-15 APR2020=95+12(3.Platz)+27(Wetten)=134-15 APR2021=119+10(4.Platz)+12(Wetten)=141-15+16 APR2022=142-15(APR2023)=127