Die Boleten diesen Jahres

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 1.706 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Oehrling.

  • Hallo zusammen,

    Dieses Jahr war hier in Baden-Württemberg ein richtig gutes Jahr für Boleten. Anfang Juli kam der erste gute Röhrlingsschub und im September und Oktober gab es praktisch durchgehend einiges an Röhrlingen zu finden. Ich mach hier mal eine kleine Bilderstrecke, da ist nicht alles dabei was ich an Röhrlingen gefunden kann, da ich einige Filz- und Rotfußröhrlinge nicht sicher bestimmen kann.


    1.Gemeiner Steinpilz (Boletus edulis), erster Fund am 13.07, letzter frischer Fund am 17.10., gefunden unter Fichte, Tanne und Buche

    2. Sommersteinpilz (Boletus reticulatus), 09.07. - 27.10., gefunden unter Buche und Eiche

    3. Silberröhrling (Butyriboletus fechtneri) 09.07. - 13.09. gefunden unter Buche

    4. Wahrscheinlich Falscher Anhänhselröhrling (Butyriboletus subappendiculatus) 16.09 - 03.10. gefunden unter Fichte

    5. Eventuell Blauender Königsröhrling (Butyriboletus fuscoroseus), war ein Einzelexemplar am 13.09. unter Buche, daher habe ich ihn nicht durchgeschnitten, aber Oehrling meinte er kommt an der Stelle vor

    6. Flockenstieliger Hexenröhrling (Neoboletus erythropus) 26.05. - 06.11. gefunden unter Fichte, Tanne und Buche. Ob der erste vom 26.05. unter Buche N. xanthopus ist, weiß ich nicht.

    7. Netzstieliger Hexenröhrling (Suillellus luridus) 09.07. - 02.11. gefunden unter Eiche, Buche und Hainbuche

    8. Glattstieliger Hexenröhrling (Suillellus queletii) 09.07. - 13.09. gefunden unter Eiche

    9. Eventuell Suillellus mendax 09.10. unter Buche

    10. Schönfußröhrling (Caloboletus calopus) 12.09. unter Fichte

    11. Wurzelnder Bitterröhrling (Caloboletus radicans) 09.07. - 13.09. unter Eiche, Buche und Hainbuche

    12. Satansröhrling (Rubroboletus satanas) 09.07. - 13.09. unter Eiche und Buche

    13. Birkenpilz (Leccinum scabrum) 16.09. - 06.11. unter Birke

    14. Birkenrotkappe (Leccinum versipelle) 09.10. - 17.10. unter Birke

    15. Espenrotkappe (Leccinum leucopodium) 09.10. unter Espe)

    16. Laubwaldrotkappe (Leccinum aurantiacum) 09.10. unter Buche

    17. Nadelwaldrotkappe (Leccinum piceinum?) 02.10. unter Fichte

    18. Pappelraufuß (Leccinum duriusculum ) 10.10. - 08.11. unter Espe

    19. Maronenröhrling (Imleria badia) 12.09. - 06.11. unter Fichte und Tanne

    20. Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus) 26.09. - 30.10. unter Buche und Eiche

    21. Goldröhrling (Suillus grevillei) 13.09. - 04.11. unter Lärche

    22. Grauer Lärchenröhrling (Suillus viscidus) 10.11. unter Lärche

    23. Düsterer Röhrling (Porphyrellus porphyrosporus) 13.09. unter Fichte

    Bei manchen bin ich mir nicht 100% sicher. Dieses Jahr an bekannten Stellen nicht wiederfinden konnte ich Strubbelkopf, Hainbuchenraufuß und gelbporiger Raufuß (Bei dem ist wohl leider die Eiche dem Sturm zum Opfer gefallen). Außerdem konnte ich dieses Jahr wirklich keinen einzigen Gallenröhrling finden. Gefunden aber nicht fotografiert habe ich diverse Rotfüße, und Kuh- Butter- und Körnchenröhrling. Ansonsten frohe Feiertage und ein gutes Neues euch allen.

    Viele Grüße

  • 17. Nadelwaldrotkappe (Leccinum piceinum?) 02.10. unter Fichte

    Hallo Schrumz,

    Ich denke du liegst mit piceinum richtig wegen der dunklen Hutfarbe, vulpinum kenne ich mehr fuchsrot. Die Österreicher haben oder sind dabei eine dritte Nadelwaldrotkappe zu beschreiben,

    viele Grüsse

    Matthias

  • Hallo Christian,

    ein sehr schönes Pilzbilderbuch hast du zusammengestellt. Es freut mich, dass da auch Funde von unserer gemeinsamen Virngrund-Exkursion Eingang gefunden haben. Jetzt ist es an dir, für dich die bestimmungswesentlichen Merkmale der einzelnen Röhrlinge (z. B. die Unterschiede der einzelnen Rotkappen, oder der innerhalb der Butyriboletus-Gattung) zusammenzustellen, und dann kann man mit Fug und Recht sagen, dass du ein Röhrlings-Auskenner bist. Im nächsten Jahr kannst du dann noch mehr die Filzröhrlinge und selteneren Schmierröhrlinge beackern, dann macht dir in Sachen Röhrlingen so schnell keiner mehr was vor.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo,

    Ja genau das versuche ich gerade Oehrling aber ich muss da auf jeden Fall auch noch ein paar mal mit Experten ins Feld, unsere Exkursion hat definitiv geholfen, aber gerade bei den Rotkappen kommen bei mir noch einige dicke Fragezeichen auf. Hier ist zwar wahrscheinlich nicht der Ort für so eine Diskussion aber ich berichte mal von meinem Problem. In den Wäldern in denen ich unterwegs bin ist es fast unmöglich, sich zu 100% auf einen Partnerbaum festzulegen, eine Buche, Birke oder Espe steht eigentlich fast überall im sonstigen Nadelwald mit drin, in den Laubwäldern fehlt an einigen Orten zwar die Fichte, aber da steht fast überall eine Tanne rum. Mir ist zwar nicht bekannt, dass die mit Rotkappen Mykorrhiza bildet aber wer weiß? Dann lese ich viel über die Farbe der Stielschuppen, worüber ich fast gar nichts lese ist die Verfärbung der Stielschuppen. Außer vielleicht bei versipelle verfärbten sich die Stielschuppen bei allen Rotkappen, die ich gefunden habe teilweise deutlich. Bei den Espenrotkappen von reinweiß, wie im Bild im Post über orange bis bräunlich zu fast schwarz. Die nächsten sollten alle Espenrotkappen sein, von der Hutfarbe will ich gar nicht anfangen.

    Natürlich kann man sagen man muss die Stielschuppen in frischem Zustand betrachten, aber wie soll ich den beurteilen? Diese Espenrotkappe hat noch niemand angefasst und die Stielschuppen fangen schon an sich zu verfärben.

    Bei der vermeintlichen Laubwaldrotkappe waren die Schuppen anfangs rotbräunlich, einige verfärbten sich innerhalb eines Tages schon fast in Richtung schwarz. Wenn ich also jetzt eine Rotkappe mit orange bräunlichen oder rotbräunlichen Schuppen finde, kann ich mir ja nicht sicher sein, ob es eine sehr frische Laubwald- oder eine ältere Espenrotkappe sein könnte. Währenddessen herrscht bei den Nadelwaldrotkappen so wie ich das gelesen habe immer noch Uneinigkeit und jetzt wird schon die nächste Art beschrieben. Sporen helfen auch nur im komplett ausgereiften Zustand und anstatt dass ich sie einfach esse, fasziniert mich das dann irgendwie noch mehr. Irgendwie verflixt.

    Viele Grüße

  • Hallo Christian,

    zum Problem mit den Rotkappen: an diesem Punkt angekommen, brauchst du Fachliteratur jenseits des PAREYs oder des GERHARDTs. Du brauchst (leider oft teure, schwer erhältliche und zudem noch fremdsprachige) Spezialliteratur, in der die Rotkappenarten nicht nur oberflächlich, sondern tiefgründig beschrieben sind, und in denen auch eine richtig gute, treffende Ikonografie enthalten ist. Du brauchst Austausch mit Röhrlingsexperten wie z. B. Jürgen Schreiner oder Wolfgang Klofac, die die Fragen alle schon vor Jahren erfolgreich durchgeackert haben, die sich dir momentan stellen. Solche Leute triffst du auf Tagungen. Die setzen sich dann auch mal mit dir an den Tisch, oder du gehst an deren Tisch, so dass du ihnen deine Fragen stellen und im Idealfall deine Funde diskutieren kannst. Z. B. gibt es bei den Pilzfreunden Stuttgart einen monatlich stattfindenden Arbeitskreis in Stuttgart-Degerloch, bei dem so etwas sicherlich möglich ist. Möglicherweise bieten auch Pilzschulen Röhrlingsseminare an, bei denen du auf Gleichgesinnte triffst.

    FG

    Oehrling

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  • Hehehe. Kennich.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Servus Schrumz ,

    auch mir ist in dieser Saison kein einziger Gallenröhrling untergekommen.


    Woran das wohl liegen mag?

    :gkopfkratz:


    Danke für den schönen Beitrag!

    liebe Grüße


    Marion und Marcus


    Pilze sind für uns wie Hunde: Sie treiben uns bei jedem Wetter raus in die Natur und bescheren uns das ein- oder andere Ungeziefer :worm: im Haus. Nur dass wir sie nicht füttern - sondern futtern!
    100 Pilz-Chips (die vom Anfang) warten auf's Setzen

  • Hallo Hukos,

    es handelt sich mMn um natürliche Zyklen. In jedem Jahr gibt es "ausfallende" Pilzarten. Letztes Jahr waren es viele Röhrlingsarten, z. B. Birkenpilze und Rotkappen, dieses Jahr waren es die Speisemorcheln (bei guten wettermäßigen Wuchsbedingungen!) und Pfifferlinge, nach denen man vielfach vergebens Ausschau hielt. Nächstes Jahr stehen sie dann in gewohnter Anzahl wieder bereit.

    FG

    Oehrling

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