Von Lembeck nach Haltern 22.1.2022

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 3.413 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von boccaccio.

  • Hallo zusammen,


    am letzten Samstag war ich auf einer größere Tour von Lembeck nach Haltern in der Hohen Mark unterwegs. Wie schon an anderer Stelle erwähnt, war die Motivation dahinter eine Beobachung bei ObsIdentify von Phaeotremella foliacea s.str., die mir bis dato noch fehlte. Gefunden habe ich sie dann zwar leider nicht (dafür einen Tag später ganz unverhofft hier in Duisburg bei mir), aber auch so war es eine nette Tour mit interessanten Funden.


    1. Ziemlich am Anfang gab es an den Alleebäumen jede Menge Flechten. Darunter auch diese Xanthoria parietina mit Gallen auf den Apothecien. Im Prinzip gibt es wohl Tremella caloplacae, die so etwas macht. Leider konnte ich keine typischen Basidien nachweisen und habe mikroskopisch nur einige breitere, hyaline Hyphen gefunden - und daneben auch noch braune Hyphen eines Hyphomyceten.


    2. Eine Peniophora quercina mit auffälligen Gallen. Mikroskopisch gab es dann auch einen Befall, der sich aber nur schwer von der Peniophora isolieren ließ. Aber Fremdsporen waren klar erkennbar. Vor ein paar Wochen hatte ich bei unserer Tour auf dem Friedhof in Düsseldorf-Gerresheim schon mal etwas ähnliches gefunden (dort aller dings keine Makrofotos gemacht) und konnte dann auch septierte Basidien erkennen. Beim Phragmoproject wird eine Platygloea cf. mycophila als Parasit an P. quercina angegeben, der ganz gut zu meinem Fund zu passen scheint.

    Hier Mikrobilder vom Düsseldorfer Fund:


    3. Dacrymyces capitatus


    4. Der Blick vom Feuerwachturm auf die Hohe Mark


    5. Gelber Glibber an Kiefer.... nicht mehr wirklich zu bestimmen


    6. Phaeotremella frondosa an Carpinus betulus. Sporengröße schließt hier Phaeotremella fimbriata aus


    7. Die Täublingssaison hat begonnen! Diese scharfen Russulas unter Eiche habe ich mir dann aber nicht genauer angeschaut.


    8. Fusarium heterosporium, ein Parasit an Mutterkorn


    Björn

  • Hallo Felli,


    ich habe leider keine Makrofotos von dem Fusarium gemacht, weil ich das gerade während eines Nieselregenschauers gefunden hatte. Das Fusarium scheint aber die Bildung des Mutterkorns zu verhindern, man hat dann nur ein die leicht verdickte Grasfrucht, aus der bei feuchter Witterung eine rosafarbenen Masse quillt. Jule hat den Pilz auf ihrer Homepage auch dargestellt.


    Björn

  • Hallo Björn,

    danke fürs Teilen deiner Funde.

    Zur Nr.8 hätte ich auch noch eine Frage. Auf Jule's Seite steht, dass die reifen Konidien eine "Schnabelzelle am Scheitel" haben. Da kann ich mir nicht so richtig was drunter vorstellen, hast du das gesehen ?


    LG Sandra

    Liebe Grüße aus dem Vogtland

    die Schwarzhex

    :gwinken: Sandra

    (PC 100 - 10 (fürs APR 2020) = 90 - 15 (APR 21) = 75-10 (APR22) = 65 + 7 (APR 22 Auflösung) - 5 (Rätsel-Gedicht)= 67 - 10 (APR 23) = 57 + 5 Gnanzierung = 62 - 10 (Ast-Wette gegen Björn) = 52 )

  • Hallo Sandra,


    wie diese Schnabelzelle genau aussehen soll, weiß ich auch nicht. Ich habe jedenfalls nichts in der Richtung gesehen. Ich habe aber im Internet gelesen, daß es da wohl Strains geben soll, die diese Zelle haben und andere, bei denen der Schnabel fehlt.


    Björn