NSG Heiden und Magerrasen bei Trupbach 9.10.2021

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.553 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von hilmgridd.

  • Hallo zusammen,


    am Samstag ging es beim APR-Wochenende in Hilchenbach mal zu einem uns noch unbekannten Gebiet: Das NSG Heiden und Magerrasen bei Trupbach. Ein ehemaliger Truppenübungsplatz der Belgier auf saurem Boden. Da dieser Tage ja die Wiesenpilze eher wachsen als ihre Kollegen aus dem Wald, machten wir uns einige Hoffnung auf interessante Funde..... und wurden dann auch nicht enttäuscht.


    1. Panaeolus papilionaceus


    2. Lepista panaeolus


    3. Hygrocybe miniata


    4. Mycena olivaceomarginata


    5. Clavulina laeticolor


    6. Eine blaustielige Entoloma. Die Hüte erscheinen auch bei den ganze jungen Fruchtkörpern ohne Blauton zu sein. Der Hut ist faserig bis feinschuppig und nicht durchscheinend gerieft. Die Huthaut hat intrazelluläres Pigment, die Basidien sind 4-sporig ohne Basalschnalle. Zystiden sind keine vorhanden. Wenn ich dann mit FE5a oder Funga nordica schlüssel, laufe ich mit dem polierten Stiel leider immer ins Leere.


    7. Cuphophyllus virgineus


    8. Weitere gelbe Keulchen, die allerdings sporenlos waren und deshalb unbestimmt bleiben müssen.


    9. Clavaria fragilis


    10. Wenn man im Gras kniet und nach kleinen Keulchen sucht, findet man manchmal auch rosa Zuckerwatte: Laetisaria fuciformis


    11. Eine Hygrocybe, die es leider nicht unters Mikro geschafft hat.


    12. Entoloma conferendum


    13. Dibaeis baeomyces


    14. Entoloma jubatum oder: Ceci n'est pas une Conocybe


    15. Dermoloma cuneifolium


    16. Clathrus archieri war in allen Alterstadien reichlich vorhanden. Sehr schön auch das Hexenei mit dem typischen violetten Basalmycel.


    17. Hier hatten wir im Feld auf besseres gehofft, da die Fruchtkörper recht klein waren. Aber am Ende "nur" Aleuria aurantia


    18. Dann gab es da noch kleine Bovisten mit einem Durchmesser von <1 cm. Im Feld hatte ich gehofft, daß das Bovista pusilla würde. Aber da paßt das Capillitium nicht, das vom Lycoperdon-Typ ist, keine Septen hat und viele Poren aufweist. Die Sporen messen 4.0-5.2 µm, im Mittel 4.4 µm, sind schwach warzig und haben kein Pedicel. Da bleiben dann nicht mehr viele Bovista-Arten im Rennen: B. paludosa und Bryoperdon acuminatum sind habitatsmäßig raus. B. aestivalis s.l. sollte kleinere Sporen und eine Subgleba haben und B. furfuracea sollte vereinzelt Septen im Capillitium haben. Hat da jemand eine Idee zu?


    Björn

  • Hallo Björn,


    bei Deinen blaustieligen Rötlingen sehe ich einen deutlich blauvioletten Ton in den Hüten. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass die Stiele ganz jung (!) fein überfasert bis flockig waren und dann zügig verkahlt sind. Hattest Du wirklich ganz junge Exemplare? Kleine Fruchtköper mit nicht voll aufgeschirmten Hut können unter Umständen auch schon recht alt sein. Ohne Schnallen und ohne Zystiden gibt es nicht allzu viele Arten, die makroskopisch zu Deinem Fund passen. Eventuell ist es Entoloma atrocoeruleum, siehe z.B. hier: Entoloma - Dokumentationen 2009


    LG Ingo

  • Hallo Ingo,


    auf den Fotos sehen die Hüte tatsächlich blauviolett aus. Im Feld hatte ich gezielt auf den Farbton geachtet und war dort zu dem Schluß gekommen, daß da ein Blauton fehlt. Inwiefern die Fruchtkörper jetzt wirklich ganz jung waren kann ich leider nicht mehr sagen. Ich denke, daß der Fund mir einfach noch mal zeigen will, bei Rötlingsfunden schon im Feld noch genauer hinzuschauen und auch gezielter nach ganz jungen Fruchtkörper zu schauen und daß der konkrete Fund dann zur häufigsten Rötlingsart überhaupt wird: Entoloma sp. :D


    Björn

  • Hallo Björn,

    eine schöne Doku wieder, ich bin gern mitgegangen. Die "rosa Zuckerwatte" finde ich ja allerliebst :)

    Den Tintenfisch hab ich bis jetzt noch nie gefunden, ich wußte gar nichts von dem schönen violetten Mycel. Danke für's Zeigen!

    Und die nächsten Orangebecher leg ich auch mal unters Mikro, bin begeistert von den schönen "U-Boot" Sporen.

    Lg Sandra

    Liebe Grüße aus dem Vogtland

    die Schwarzhex

    :gwinken: Sandra

    (PC 100 - 10 (fürs APR 2020) = 90 - 15 (APR 21) = 75-10 (APR22) = 65 + 7 (APR 22 Auflösung) - 5 (Rätsel-Gedicht)= 67 - 10 (APR 23) = 57 + 5 Gnanzierung = 62 - 10 (Ast-Wette gegen Björn) = 52 )