Veränderlicher Spaltporling?

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.816 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Fredy.

  • Guten Abend!


    Was meiner Buchbestimmung zufolge passen könnte, wäre der Veränderliche Spaltporling (Schizopora paradoxa). Substrat ist ein toter Kirschbaum, wo noch viele mehr dieser rundlich-ovalen Pilze wuchsen. Der Durchmesser des abgebildeten Exemplares ist ca. 5 cm.


    Stimmt meine Bestimmung vielleicht oder weiss jemand etwas besseres?


    Grüsse, Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Glaube ich eher nicht. Weis zwar nicht genau was es ist - eher eine corticiode Art -
    (aber das ist Schizopora vermutlich auch).
    Die einzelnen, spitzen Zähnchen passen nicht gut zu Schizopora.
    Gruß Mykado

  • Hallo Fredy!


    An Kirsche wächst gern Hyphoderma radula (Reibeisenrindenpilz).
    Die Unregelmäßigkeit der Zähne und ihr teilweises Verschmelzen miteinander würde mir dafür gefallen. Bilder von jüngeren Fruchtkörpern (runde cm-große Initialflecken) hast du nicht zufällig auch noch, die gäben mir etwas mehr Sicherheit.


    Natürlich gibt es auch bei zähnchenbildenden Rindenpilzen so allerhand.


    VG Ingo W


    Achso: Schizopora paradoxa ist es sicher nicht. Der bildet keine echten Zähne, sind mehr zerschlitzte Poren. Passt auch sonst nicht.

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

    Link: Gnolmengalerie

    Link: APR 2023

    Link: Phalabstimmung 2023

    Link: Nanzen

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  • Hallo Mykado! Um den Unterschied von "spitzen Zähnchen" zu "geschlitzten Poren" beurteilen zu können, müsste ich erst einmal beides gesehen haben, um Vergleichsmöglichkeiten zu haben. Ich denke aber, dass ich mit dem Reibeisenpilz ganz gut liegen würde. Die einzelnen runden Flecken, die ich gesehen habe, sehen einfach nur etwas anders aus, als die Abbildung bei Laux, wo ein zusammengeflossenes Exemplar dargestellt wird.


    Hallo Ingo! Hätten die Initialfruchtkörper auch solche Zähnchen oder wären die flach? Ich kann mich eigentlich nur daran erinnern, dass es auch sehr viele kleinere Fruchtkörperchen mit dem gleichen Aussehen gab.


    Ich danke Euch! Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

    Einmal editiert, zuletzt von Fredy ()

  • Hallo Fredy!


    Mal ein Beispiel für zerschlitzte Poren von Schizopora paradoxa. So passiert das beim Pilz, wenn er seitlich am Substrat wächst:
    Schizopora_paradoxa_2_JS20040717.jpg


    Er "täuscht" gewissermaßen durch die unvollständigen Porenseitenwände plattgedrückte Zähnchen vor.


    schizoporaparadoxa01xsj.jpg
    schizoporaparadoxa02xsj.jpg


    Wachsen die Fruchtkörper an der Unterseite, sieht das Hymenophor unregelmäßig "irrgartenporig" aus:
    Schizopora.paradoxa.-.lindsey.jpg


    Betreff Hyphoderma radula = Basidioradulum radula

    Zitat


    Hätten die Initialfruchtkörper auch solche Zähnchen oder wären die flach?


    Die idealen frischwachsenden Initialfruchtkörper sind rundlich, die längsten Zähne sind in der Mitte, die Zähne sind sehr unregelmäßig geformt, teilweise miteinander verschmolzen, oft seitlich plattgedrückt, Abstand zueinander recht unregelmäßig, Farbe dieser gelblich bis ocker, der frischzuwachsende Rand ist weiß und ohne Zähne.
    images?q=Hyphoderma+radula&hl=de&client=firefox-a&rls=org.mozilla:de:official&sa=N&um=1
    (Oh, das ist aber eine lange Adresse! Weiß jemand, ob man so langen Adressen auch kürzere Namen zuweisen kann?)


    Bei der Bildersuche im Internet habe ich übrigens festgestellt, dass da ziemlich viele Bilder offensichtlich falsch betitelt sind, ist also mit Vorsicht zu genießen. Beide besprochenen Arten sind miteinander vertauscht oder es werden andere Hyphodontia- oder zähnchenbildende Arten gezeigt.
    Beide Arten sind übrigens häufig, also nur eine Frage der Zeit, dass du den paradoxa findest.
    Man könnte da noch viel dazu palavern über Farbverlauf, wo sie am Ast wachsen, Größe, eventuelle Hutkantenbildung, Algenbefall usw., ich denke aber, es reicht erst mal.


    VG Ingo W


    Zusatz: Wäre der Referenzpilz für Radulomyces an Eichenästen gewachsen, wäre z.B. schon wieder Cerocorticium molare (Gezähnelter Reibeisenpilz) eine Option, der hat nämlich auch oft so graulich durchwässerte Zuwachsränder.

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    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

    Link: Gnolmengalerie

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  • Das ist sehr ausführlich und hilfreich Ingo! Da freue ich mich schon jetzt auf meinen ersten paradoxa!


    Bis dann! Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!