Junger, dickfüßiger Röhrling - Steinpilz oder Gallenröhrling?

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 1.324 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Werner Edelmann.

  • Hallo liebe Leute,


    der gepinnte Gallenröhrling-Thread ist geschlossen. Ich hoffe es ist ok, dass ich diesen aufmache.


    Habe diesen noch jungen Röhrling gefunden (siehe Galerie Imgur: The magic of the Internet)


    Er hatte ein weißes Stielnetz, weiße Röhren und eine Hutfarbe, die auf der einen Seite Rotbraun war und auf der anderen Hellbraun bzw. Ocker. Außerdem war er auf der Seite mit der er auf dem Bundsandstein auflag, weiß benebelt. Der Pilz war noch fest im Boden und nach dem Aufschneiden noch sehr fest und frisch. Im Schnitt war er komplett weiß und verfärbte sich nicht.


    Ich bin eigentlich von einem Fichtensteinpilz ausgegangen, wegen des weißen Netzes und des schmalen weißen Randes am Hut, allerdings war die Huthaut nicht geschmeidig, wie ich das gewohnt bin sondern rau und ohne Glanz. Der Stil war an manchen Stellen auch seltsam gelblich.


    Habe dann ein Fetz vom Stil gekaut und bekam einen bitteren Geschmack im Mund, allerdings keineswegs intensiv sondern nur sehr subtil.


    Habe den Pilz nicht gegessen, alleine schon wegen den weißen Stellen, aber mich hätte trotzdem interessiert, was es sein könnte - Steinpilz oder Gallenröhrling?

  • Servus Matthi,


    sieht für mich sehr nach einem Kiefernsteinpilz aus - rotbrauner Hutfarbton, starke weiße Bereifung, Stiel schon so jung mit gelbockerlichem Grunfton.


    Gallenröhrlinge haben, wenn sie so jung sind, keine puderig verschlossenen Poren - mit der Lupe sieht man dann die zusammengedrückten Poren, bei jungen Steinpilzen sind die Poren unsichtbar unter einem weißen "Puder" verborgen.


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Hallo Christoph,


    vielen Dank für die Einschätzung. Das leuchtet ein. Ich hatte den Kiefernsteinpilz überhaupt nicht auf dem Schirm, da das Gebiet, in dem ich unterwegs bin eigentlich reine Fichtenmonokultur ist. Wenn ich das nächste mal dort bin, werde ich mal schauen, ob dort iwo eine Kiefer eingestreut ist.

    Das erklärt auf jeden Fall, warum mir der Steinpilz etwas seltsam vorkam ggü. den Steinpilzen, die ich sonst finde. Das mit der Bereifung habe ich bisher z.B. noch nie gesehen und dachte, das wäre eine Art Schimmel. Wieder was gelernt :)


    Viele Grüße!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Matthi!


    Boletus pinophilus ist nicht auf Pinus als Mykorrhizapartner fixiert. Der kann auch mit Eichen und / oder Rotbuchen, auch andere Nadelbäume wären theoretisch als Mykorrhizapartner vorstellbar.



    LG; Pablo.

  • Achso okay. Die ein oder andere Rotbuche gibt es schon in dem Gebiet oder er hat sich mit den Fichten eingelassen. Wird in dem Areal wahrscheinlich trotzdem eher eine Ausnahmeerscheinung sein, aber ich werde bei zukünftigen Steinpilzfunden dort mal ein bisschen genauer hinschauen.


    Dank jedenfalls für den Hinweis, Pablo!

  • Servus beinand',

    ich hab in Tirol im Zillertal regelmäßig Boletus pinophilus bei Fichten gefunden. Da gibt's kilometerweit kein Kiefer, außer an der Baumgrenze mal paar Zirben. Bergfichtenwald auf Quarzphyllit mit Tannen und weiter oben auch Lärchen untermischt.

    An liabn Gruaß,

    Werner