Siderophilie oder ist das Lyophyllum (atratum)

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 1.817 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Tricholomopsis.

  • Hallo,


    bei diesem Fund denke ich an Lyophyllum atratum, allerdings überzeugt mich die siderophile Granulation nicht um den Fund der Gattung Lyophyllum/Tephrocybe zu zu schreiben.


    Ich bin wie beim Tintlingsartikel von H.Zehfuss vorgegangen und habe genau die 3 Minuten in Eisenbeize und die 2 Minuten in Karminessigsäure eingehalten. Es bilden sich aber wenn überhaupt nur ganz feine Granulate, die ich mit dem Mikroskop, nicht wirklich sauber von anderen evtl. angefärbten Zellinhalten trennen kann.


    Hier ein paar Bilder, die aber mehr vermuten lassen, als das was ich so mit dem bloßen Auge gesehen habe:



    Hier der Pilz:


    Geruch: tranig (etwa wie der Gurkenschnitzling)

    Geschmack: mild

    Hut: D 1,5 - 2 cm, nach 6 Tagen im Kühlschrank entwässert (hygrophan)

    Basidien 4, Schnallen +

    Sporen: ca. 7x3,5 µm, weiß, inamyloid


    Fundort: eine Brandstelle konnte ich nicht sehen, ich habe aber auch nicht näher danach geschaut, die Pilze wuchsen auf einem großen mit Moos bewachsenem Felsbrocken in einem Steinbruch mit kleinem See, dort wird im Sommer gegrillt und gecampt




    Sporen: in FN2 sind die Sporen etwas breiter gezeichnet


    LG, Chris

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  • EDIT: wenn es ein Lyophyllum ist, passt L. boudieri viel besser, und müsste auch nicht zwangsläufig auf Brandstellen wachsen

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  • Hallo, hat denn niemand eine Idee, bzw kann mir aus seiner Erfahrung berichten wie eine siderophile Granulation auszusehen hat

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  • Hallo Chris


    Also ich bilde mir ein, dass ich auf deinen Bildern eine siderophile Granulation erkenne.

    Allerdings geht der Vergleich besser mit zwei Bildern, eines ohne Behandlung in Wasser, das andere nach der ganzen Zeremonie in Chloralhydrat.

    Zudem funktioniert es nach meiner Erfahrung nicht immer gleich gut, zumindest mit der kalten Methode die ich anwende (nach "Der Tintling" 2003):

    1. 2-3 Minuten in Eisenbeize legen (auf keinen Fall länger)

    2. Abtupfen

    3. 2 Minuten in Karminessigsäure legen (nicht länger)

    4. In Chloralhydrat gut quetschen und mikroskopieren, so dass du Basidien ohne störende Hintergrund siehst.


    Ich muss zugeben, dass ich selten ein Bild davon mache. Das hier scheint halbwegs ok zu sein. Es zeigt die Basidien von Lyophyllum decastes.

    Vielleicht hat sonst jemand noch ein besseres.

    Diese schwarze Marmorierung ist beim unbehandelten Präparat nicht da.


    Gruss Raphael

  • Hallo Raphael,


    danke genau so wie du es beschrieben hast hatte ich es auch gemacht, bei H.Zehfuss ist halt eine Basidie abgebildet, die riesige Placken enthält, aber so etwas feinere Granulate wie du sie hier zeigst hatte ich wohl auch.


    LG, Chris

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  • Servus Chris,


    ich färbe meist heiß, das heißt ich koche in Karminessigsäure - das ergibt m.E. eine deutlich kröftigere Färbung, auch wenn es etwas aufwändiger ist. Ich sehe auf deinen Fotos auch eine siderophile Granulation. Wie groß die Tropfen sind, ist artabhängig. Sie tritt auch nicht nur bei den Lyophyllaceae auf, sondern auch z. B. bei Entolomataceae, was hier aber nicht zur Diskussion steht (nur als Zusatzinfo).


    Liebe Grüße,

    Christoph