Urnen gesucht und Sonnen gefunden

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 2.758 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wutzi.

  • Hallo zusammen,


    die Saalfelder Pilzgruppe hatte in der vergangenen Woche die Schwarzen Urnen zum Ziel. Die ursprüngliche Planung zerschlug sich dann leider, doch am Sonntag fuhren denn doch einige Pilzler in das einzige kartierte Vorkommen von Urnula craterium von Thüringen bei den Drei Gleichen und waren sehr erfolgreich. Ich war leider noch ein bisschen erkältet und hatte mir Abstinenz verordnet.

    Hier ein Teil der Ausbeute vom Sonntag:


    Bernd hatte dieses gefüllte Urnengefäß fotografiert.


    Von Stefan stammen die folgenden drei Fotos: einmal diese kleine Urnengruppe


    Dieses Prachtexemplar und dann noch ein kleines Wunder


    Wahrscheinlich will das einmal eine Verpel werden.


    Insgesamt entdeckten die Saalfelder am Sonntag drei Fundstellen mit bis zu 17 Exemplaren der kleinen schwarzen Urnulas.

    Gestern fühlte ich mich fit genug, um nach den Urnen zu schauen, doch leider Fehlanzeige. Ich fand nicht eine einzige, obwohl mir die Standorte bekannt waren und ich zwei der drei Stellen auch gefunden hatte, aber von Urnen keine Spur. Vermutlich ein Fall von Urnenblindheit. Da muss ich wohl nächstes Jahr einen neuen Anlauf mit den Saalfeldern starten==Gnolm13.

    Glücklicherweise gibts auf der Welt neben Pilzen noch ein paar andere schöne Dinge. 1 Pilz - in Worten EIN! Pilz - war auch dabei.


    Es gibt vor allem diese kleine Sonnen. Schon deshalb steht das Gebiet um die Drei Gleichen alle Jahre wieder auf unserem Ausflugskalender.


    Über die goldigen Adonisröschen staunt sogar der Pilzspürhund.


    Adonisröschen sind die Gute-Laune-Blumen schlechthin.


    Kaum zu sehen, so klein sind sie - Frühlings-Hungerblümchen.


    Ob das die Gemeine Gelbflechte ist, weiß ich nicht genau. Auf alle Fälle ist sie ihr sehr ähnlich.


    Einige Schlehenbüsche blühen schon.


    Wenn man genauer hinschaut, sieht man im lichten noch unbelaubten Laubwald überall Farbtupfen.


    Goldsterne,


    Lerchensporn,


    Himmelschlüssel,


    Leberblümchen,


    Gelbe edit: Buschw Windröschen,


    Kuhschellen und sogar -


    - jawoll, sogar ein Teil der unzähligen Märzenbecher blüht zumindest an schattigen Standorten noch immer.


    Die alten Torfstiche zwischen Mühl- und Wachsenburg sind im Frühjahr ebenfalls einen Ausflug wert. Silberreiher und Kraniche haben wir zwar diesmal auch nicht gesehen, aber allerlei anderes Wassergeflügel, blühende, summende Weidenbüsche und immer wieder ein wunderschönes Spiel von Licht und Schatten im Wasser.


    Kopfweiden



    Und hier der einzige frische Pilz mit Hut und Stiel.


    Ich habe ihn nicht bestimmt, vermute aber, dass es ein irgendein Düngerling ist.


    Huflattich. Nichts Besonderes, aber auch eine Gute-Laune-Blume.


    Abschließend noch ein Blick über die Torfstiche zur Wachsenburg. Abends gab es frisches Brot mit der ersten Bärlauchbutter. Auch ohne die seltenen Urnulas war es ein wunderbarer Ausflug und Frühlings-Erwachen.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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    Einmal editiert, zuletzt von Wutzi ()

  • Hallo Claudia,


    nur eine leise Anmerkung zum Namen 'Gelbes Buschwindröschen': 'Buschwindröschen' blühen weiß, blüht's gelb, kenne ich es als 'Gelbes Windröschen'.


    Liebe Grüße

    Dieter

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    zu deinem vermuteten "Düngerling". Für einen echten Düngerling sind die Lamellen zu hell. Ich vermute hier eher P. foenisecii, den Heuschnittpilz. Hat übrigens mikroskopisch sehr hübsche Sporen.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo Stefan, dankefürDeine Einschätzung. Aber hast Du das Foto mal ausgezoomt. Da scheinen rabenschwarze Sporen durchzuschimmern. Aber ich habe tatsächlich keine Ahnung. Schade, dass ich ihn nicht mitgenommen habe.

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Danke Dieter, also ohne Busch. Das werde ich gleich ändern.

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Auch ohne die seltenen Urnulas war es ein wunderbarer Ausflug und Frühlings-Erwachen.

    Und ich bin sehr gern mitgegangen, Claudia!

    Danke für diesen stimmungsvollen Beitrag.

    Und die wunderschönen Pflanzen waren mehr als nur eine Entschädigung für die fehlenden schwarzen Tulpen.


    Ich LIEBE diese Thüringer Steppengebiete!

    So habe ich wunderbare Touren im Gebiet Schwellenburg bei Erfurt gemacht und mit Peter Welt die Gipshügel des NSG Spatenberge bei Hemleben besucht.

    Letzteres führte vor gut 10 Jahren sogar zu einem Boletus-Artikel.


    Die "Drei Gleichen" kenne ich fast nur vom Vorbeifahren auf der Autobahn, aber die würde ich mir gern einmal im Frühjahr ansehen.

    Vielleicht gemeinsam im nächsten Jahr, wenn sich hoffentlich das Leben wieder normalisiert hat?

    Sind von mir gut zwei Stunden Autofahrt, das wäre es wert!

    Zu den Trockengebieten des Thüringer Beckens habe ich folgenden schönen Aufsatz gefunden, der Lust auf mehr macht.


    Liebe Grüße

    Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

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    Chips: 72

  • Schön, dass Du mitgekommen bist, Nobi. Und es ist eine gute Idee, auf der Durchreise die Abfahrt Wandersleben herunterzufahren und sich ein Stündchen umzuschauen. Übrigens zu jeder Jahreszeit, auch wenn der Frühling mit den Adonisröschen wohl die schönste Zeit ist. Vielleicht klappt das im nächsten Jahr wirklich einmal mit einer gemeinsamen Exkursion in diese besondere Steppenlandschaft. Ich würde mich freuen.

    Den Artikel kannte ich noch nicht. Danke! Ohne den Beitrag zu kennen, haben wir wohl in den letzten drei Jahren die schönsten Ecken um die Drei Gleichen erkundet. Irgendwie erläuft sich das von selbst, wenn Du von einer Burg zur nächsten läufst und Dich ein bisschen umsiehst. Aber jetzt habe ich noch zusätzlich ein paar Hintergründe.

    Einige der Gebiete sind mir als Orchideenstandorte im Gedächtnis. Da gibts hier auch noch jede Menge zu erkunden und bestaunen. So ein Jahr ist einfach zu kurz.

    Lieben Gruß


    Claudia


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