Hiesfelder Wald 22.06.2019

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 3.586 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Oehrling.

  • Hallo zusammen,


    am Samstag war ich auf einer Tour im Hiesfelder Wald und dort besonders im Rotbachtal unterwegs. Erfreulicherweise zeigten sich dort eine ganze Menge an richtig großen Pilzen und sogar für die Pfanne fand sich das ein oder andere Exemplar.


    1. Neoboletus erythropus oder wie immer er gerade heißen mag.


    2. Amanita rubescens


    3. Amanita gemmata


    4. Ceratiomyxa fruticulosa


    5. Fuligo septica


    6. Eine Scutellinia. Sporengröße (19.4 +- 0.7 ) x (13.3 +- 0.5) µm, Asci 195-220 µm lang und 16-23 µm breit. Randhaare 400-470 µm lang, 23 µm breit, Wanddicke 4-5 µm. Sporen warzig und mit vielen Öltröpfchen. Auffällig die geteilten Paraphysen. Fruchtkörper waren sehr groß (geschätzt >1 cm Durchmesser) und wuchsen im Morast auf totem organischen Material wie Eicheln, Stöckchen und Blättern.

    Kann es sich hier um Scutellinia patagonica handeln?


    6. Russula sp.

    Sporengröße (7.5 +- 0.4) µm x (5.8 +- 0.3) µm

    Geschmack mild, Geruch vor Ort keiner feststellbar. Jetzt ist ein ganz leichter, angenehmer Geruch feststellbar, den ich aber nicht näher zuordnen kann. Standort unter Fagus sylvaticus.


    Björn

  • Servus Björn,


    Fruchtkörper waren sehr groß (geschätzt >1 cm Durchmesser) und wuchsen im Morast auf totem organischen Material wie Eicheln, Stöckchen und Blättern.

    Kann es sich hier um Scutellinia patagonica handeln?

    wenn ich mir den Fruchtkörper so anschaue kommt mir S. nigrohirtula oder

    auch S. umbrorum in den Sinn.

    Der Fruchtkörper scheint auch nicht reif zu sein, und da wird´s ja bekanntlich ganz schwierig.


    Grüße

    Felli

  • Servus

    wodran erkennt man, daß er reif ist? Ich hatte die gemessenen Sporen aus einem Sporenabschußpräparat alla Ralf gewonnen.

    Das wundert mich etwas, denn deine Ascusbilder zeigen allesammt unreife Asci. Die Sporen "stoßen " nicht an der Ascusspitze an, der Platz zwischen den Sporen ist sehr unregelmäßig und sogar die typische Guttulen in den Sporen sind teilweise noch nicht einmal vorhanden. Das sind für mich Kriterien der Unreife.

    Konntest du das Sporenornament in H²O schon erahnen/erkennen?


    Natürlich ist es auch möglich, dass schon einige reife Asci dabei waren, die schon auschleuderten.


    Grüße

    Felli

  • Hallo Felli,


    in der Tat merkwürdig. Was das Sporenornament angeht, hatte ich in der Tat den Eindruck, daß ich da in Wasser schon etwas erkennen konnte. Ansonsten hatte ich den Fund auch bei FB gepostet, wo Ralf mir eine Liste mit Hausaufgaben geschrieben hat. Es werden noch Haare von außen benötigt und die Sporen sollen in Baumwollblau gekocht werden. Ich sehe mich zwar schon fluchen, werde da heute Abend aber mal mein Bestes geben.


    Björn

  • Hallo Björn,

    der gelbe Täubling könnte was aus der Chamaeleontinae-Ecke sein, z. B. R. vitellina, lutea oder risigallina. Dazu müssten die letzten Haarglieder weit überwiegend kurz und keulig bis kopfig sein. Ich muss gestehen, nach deinen Fotos fällt es mir etwas schwer dies einzuschätzen. Auch sollte er inkrustierte Primordialhyphen haben. Das sind lange, relativ dünne (nur unbedeutend dicker als gewöhnliche Haare), mehrfach septierte wurmartige Gebilde, auf denen sich, betrachtet in Kongorot, grünliche Ablagerungen befinden. So etwas sehe ich auf deinen Fotos leider auch nicht, aber das heißt nicht, dass sie tatsächlich fehlen.

    Am besten lassen sich solche Sachen überprüfen, wenn man vor dem Anwerfen des Mikroskops schon halb weiß, was man sehen "sollte".

    Ähnlich gefärbt, aber ohne kopfige Haare und ohne Primordialhyphen, wäre R. solaris, aber der schmeckt deutlich scharf und hat auch nicht so dunkles Sporenpulver. Der ist es glaube ich eher nicht.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo Oehrling,


    da gebe ich dir vollkommen Recht. Wenn man vorher weiß, wonach man im Mikroskop zu schauen hat, wird alles viel einfacher. Leider habe ich mit Täublingen bisher keine Erfahrungen, von daher ist es jetzt am Anfang erstmal ein Glücksspiel. Wird dann hoffentlich besser mit der Zeit, wobei mein Hauptschwerpunkt im Moment ja eher bei den Phytoparasiten angeht. Was den konkreten Fund angeht, hatte Felix Hampe bei Facebook auch den Russula risigallina ins Spiel gebracht.


    Björn

  • Hallo Björn,

    falls du dich irgendwann tiefer in die Täublinge reinarbeiten wolltest, hätte ich als Tipp für dich, einen speziellen Sprödblättlerkurs bei einer der Pilzschulen, die so was anbieten, zu absolvieren. Das hilft ganz schnell ganz viel weiter.

    FG

    Oehrling

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