Urdenbacher Kämpe 06.04.2019

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 4.136 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo zusammen,


    heute war ich noch mal in der Urdenbacher Kämpe. Viel Neues im Vergleich zum Besuch vor 2 Wochen gab es nicht. Die Käppchenmorchel ist etwas gewachsen - aber es war auch endlich ein falscher Mehltau auf dem Lerchensporn.


    1. Peronospora alsinearum auf Stellaria media


    2. Puccinia sp. auf Ficaria verna. Die Pflanzen waren nicht sonderlich verformt und die Sporengröße spricht auch eher für P. poae.


    3. Uromyces ficariae auf Ficaria verna


    4. Peronospora ficariae auf Ficaria verna


    5. Entyloma ficariae auf Ficaria verna


    6. Und auch mal Ficaria verna ohne Pilz



    7. Eriopezia caesia


    8. Auf Laubholz, entweder Esche oder Eiche. Basidien 4-sporig, keine Schnallen erkennbar, auffällige, kristallbesetzte Zystiden um die 95 µm. Daneben aber auch zystidenartige Elemente, die ohne Kristalle waren. Sporen elliptisch um die 5 µm



    9. Rost auf Arum maculatum


    10. Adoxa moschatellina mit Puccinia adoxae


    11. Auricularia auricula-judae


    12. Morchella semilibera


    13. Kertzschmaria deusta


    14. Peronospora bulbocapni auf Corydalis cava


    15. Plasmopara nivea auf Aegopodium podagraria


    16. Puccinia aegopodii auf Aegopodium podagraria


    Björn

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Björn!


    Die Zystiden und die dichten Hyphenstrukturen von dem Corti (8) erinnern mich an Peniophorella pubera. Die hatte ich aber noch nicht mit so warzigen Fruchtkörpern, und normalerweise sind die relativ großen Sporen bei der Art leicht zu finden. Man kann sich ohne Sporen dann aber auch noch an den (manchmal zunächst schwer zu sehenden) Gloeozystiden orientieren: Wird zwar oft verschwiegen, aber die hat Peniophorella pubera eben auch, zusätzlich zu den Lamprozystiden.


    Um die eriopezia caesia hat sich noch eine Mollisia in Stellung gebracht, die habt ihr aber vermutlich nicht angeguckt?



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,


    die Mollisia habe ich ganz gekonnt ignoriert ;)


    Was die Nummer 8 angeht, habe ich gerade mal die eine Spore, die auf einem meiner Fotos abgelichtet ist, ausgemessen und komme auf 5.5 µm x 2.3 µm also deutlich zu kleine für P. pubera. Dann hab ich den Pilz gerade auch noch mal unterm Mikro gehabt und nach Schnallen gesucht. Nach 10 Minuten Suche habe ich die dann auch endlich gefunden. Außerdem hat der Pilz ein Bad in Sulfovanillin bekommen. Gloeozystiden habe ich dabei aber keine entdecken können.

    Wobei ich mit dem (selbstangerührten) Sulfovanillin so meine Schwierigkeiten habe. Ich habe hier im Forum gelesen, daß man einen Tropfen Schwefelsäure nimmt, dort Vanillinkristalle zufügt und rührt bis eine quittengelbe Lösung entsteht. Das war bei mir auch nach minutenlangem Rühren nicht der Fall. Muß man da einfach noch länger warten?


    So, kurz vom Abschicken noch mal ein Blick durchs Mikroskop. Also vereinzelt sehe ich da zystidenartige Dinge, deren Inhalt hellviolett gefärbt sind. Leider liegen die alle so, daß man sie nicht gescheit in einem Rutsch scharf fotografieren kann.


    Björn

  • Ich habe hier im Forum gelesen, daß man einen Tropfen Schwefelsäure nimmt, dort Vanillinkristalle zufügt und rührt bis eine quittengelbe Lösung entsteht. Das war bei mir auch nach minutenlangem Rühren nicht der Fall. Muß man da einfach noch länger warten?

    Hallo Björn,
    ich mache das immer so wie beschrieben und es funktioniert problemlos. Wenn ich SV-Kristalle in die Schwefelsäure gebe sehe ich schon beim ersten Kontakt mit der Säure (ohne zu rühren) sofort eine Gelbfärbung um die einzelnen Kristalle herum. An hoher Reinheit des von Dir verwendeten SV dürfte es nicht liegen, da mein SV mit DAB7 sehr rein ist. Vielleicht bist Du zu sparsam mit SV (oder verschwenderich mit Schwefelsäure ;)). Bliebe die Konzentration der Schwefelsäure als mögliche Ursache. Ich verwende 65%ige.

    LG Karl

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Björn!


    ja, so eine Spore wäre deutlich zu klein. Aber man kann an einer einzelnen Sporen auch keine Bestimmung festmachen.

    Die Gloeozystiden von Peniophorella pubera sind SV - negativ, wie bei allen Arten der Gattung. Es sind für mich dennoch Gloeozystiden, weil sie in KOH und in Melzer durch einen refraktären Inhalt auffallen, also zumindest das Licht anders brechen als die Basidien.
    Aber ohne Sporen und ohne entsprechende Gloeozystiden sind wir hier aufgeschmissen - dazu gibt es einfach zu viele Cortis mit Lamprozystiden (und Schnallen).



    LG, Pablo.