Russula, sehr rot, sehr hart ... aber ... --> R. lepidicolor (Falscher Zinnobertäubling)

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 3.818 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von abeja.

  • Hallo,

    eine Komödie in mehreren Akten. ==18


    1. Akt:


    wie wir alle wissen, gibt es ja zur Zeit keine Pilze.

    So gut wie keine Pilze jedenfalls, das ist bei mir aber nichts Neues.

    Trotzdem fand ich am letzten Sonntag natürlich etwas:

    exakt 30 gr. essbare Lungenseitlinge (nicht etwas 300 gr.), die ich in der Hoffnung auf mehr (von bekannten Dürrständer-Buchen) mitnahm.

    Allerdings habe ich die an den anderen Stelle verpasst, da waren sie schon trocken.

    Mit viel Butter geschmurgelt und dann mit Chiabatta "aufgetunkt" waren aber auch diese 30 gr. ein echter Genuss, sehr aromatisch.



    So, aber da leuchtete plötzlich noch etwas sehr rot. Kein Einzelpilz!

    Sondern 5 Stück in unterschiedlichem Alter - und sie kamen mir vor wie "die hatte ich noch nicht" (oder "die hatte ich nur so ähnlich")


    Details


    Fundort:

    Buchenmischwald auf Kalk,

    Hochrhein ca. 450 m, genau genommen in Bettingen, CH (ganz grenznah) am Rande des sogenannten "Wyhlengraben", das ist ein tiefer schluchtartiger Bacheinschnitt - ungefähr bei 47.56777, 7.68658

    Die Pilze befanden sich direkt bei Buchen, allerdings gibt es in 20-30 m Entfernung auch eine Tanne, eventuell auch ein paar andere Arten.


    5 Pilze

    Hutdurchmesser ca. 6 bis über 10 cm

    Hutfarbe leuchtend rot, ein Pilz mit etwas dunklerer Mitte, ein Pilz mit etwas hellerer Mitte

    Huthaut samtig erscheinend (kein Glanz), beim jüngsten Pilz weißlich bereift ... was das glänzt, war REGEN (ein bisschen)

    Huthaut nicht abziehbar (nur winzigste Fetzen) darunter rötlich

    Huthaut am Rand teilweise zurückgezogen/teilweise nicht (am gleichen Pilz)

    Lamellen teilweise mit rötlicher Einfärbung am Rand, teilweise nicht (am gleichen Pilz)

    Stiel nicht gemessen, aber nicht sehr stämmig

    Stielfleisch trotz Madenlöchern sehr fest

    Stiel sehr zart rosa überlaufen (meist einseitig, meist unten, nicht bei allen Pilzen gleich ausgeformt)

    Hutfleisch, Stielfleisch und Lamellen weiß, Lamellen bei Alterung leicht cremefarben werdend, ansonsten nur bräunliche Verfärbungen in den Madengängen


    Ich dachte zuerst an Russula rosea (Russula lepida), den Harten Zinnobertäubling (dazu passen Konsistenz, Farbe und Form, makr. Huthautbeschaffenheit und Fundort eigentlich ganz gut).


    Pilz 1







    Pilz 2 (etwas nass vom Regen, Huthaut bei allen Pilzen samtig)








    Pilz 3





    ABER... KEIN Geruch (erst) und KEIN Geschmack:

    Zuerst nahm ich bei keinem der Pilze einen Geruch war (nicht nach Menthol, nicht nach Zedernholz, nicht nach Bleistift) und alle Pilze schmeckten mild (auch nach längerem Kauen und Einspeicheln, keinerlei Mentholkomponente bzw. Zahnpastakomponente oder Holzkomponente).

    Als ich jedoch Teilstücke von 3 Pilzen im Döschen hatte und nochmal daran roch, da rochen sie deutlich obstig (Apfelkomponente), Geschmack bei erneutem Probieren immer noch mild (nichts Herbes, Kratzendes, Bitteres, Aromatisches, Schärfliches, Frisches von hinten im Hals in die Nase Steigendes)


    Ich vermutete wg. Geruch/Geschmack dann den (seltenen) Falschen Zinnobertäubling, Russula lepidicolor.

    Dazu passen neben Geruch/Geschmack auch die Konsistenz, Farbe und Form, makr. Huthautbeschaffenheit und Fundort.

    Als Quelle habe ich den Gröger und div. Internetseiten benutzt, die sich dann teilweise auch ein bisschen widersprechen.

    Von 3 Pilzen nahm ich ein Teilstück zum Aussporen mit und einen Stiel für die chemischen Reaktionen.



    Sporenpulver:

    weiß - nicht Kopierpapier-Weiß, sondern Küchenrollenpapier-Weiß/ Eierschalen-Weiß/ Ziegengouda-Weiß (= 1b?), dunkelt nicht nach

    Russula lepidicolor soll weißes/weißliches Sporenpulver haben, das Sporenpulver von Russula rosea/ lepida wird manchmal mit weiß bezeichnet (Bon), oft wird aber auch cremefarben genannt (creme sollte aber eher wie Butter sein?)

    (Ich hatte bisher da nur cf.-Exemplare, die nicht ausgesport haben.)


    Zusammengeschoben von 3 Hutfragmenten Pilz 1,2,3




    Im Gröger steht zur Guajak-Reaktion bei Russula lepidicolor: negativ, in anderen Quellen steht was von "uneinheitlich", oft wird sie "schwach und verzögert" genannt.

    "Negativ" bedeutet wahrscheinlich, dass sie sehr langsam kommt, im Vergleich mit anderen Täublingen und bedeutet NICHT, dass gar keine Färbung eintritt (?).

    Russula rosea/ lepida soll GU-positiv sein (= Reaktion in welchem Zeitrahmen? Innerhalb 5 Sekunden ausreagiert oder doch auch nach Minuten?).


    Deshalb beschreibe ich es im Detail:

    Guajak-Reaktion:

    beim Auftragen: nur gelber Fleck (manche andere Pilze färben sich SOFORT -in Millisekunden - dunkel grün-blau, oder sie verfärben sich innerhalb von 3-5 Sekunden)

    nach 3 Sekunden: sehr heller lindgrüner Fleck

    nach 5 Sekunden: heller türkisgrüner Fleck

    nach 30 Sekunden: blauer Fleck

    nach 1 Minunte: etwas dunklerer petrolblauer Fleck

    nach 5-6 Minuten: maximale Färbung erreicht


    mit Eisen-II-Sulfat keine signifikante Reaktion - man liest "rosa-grau" - ich sehe da aber eher ein trübes Gelb-grau (???)

    mit Phenol rötliches Braun.

    mit KOH keine besondere Reaktion, ein bisschen hell-gelb


    Bleibt noch der Test mit Sulfovanillin am getrockneten Fleisch - und das ist m.M. nach positiv, sehr leuchtend eosin/johannisbeerrot.

    Allerdings schlägt auch hier die Farbe nach 1-5 Minuten leicht ins Violette um und verblasst danach.

    IST DAS NORMAL? Bei Russula velutipes/aurora war das eigentlich ähnlich, vielleicht das Verblassen langsamer (nicht genau beobachtet).

    Eine NEGATIVE Reaktion wäre z.B. ein trübes Violett als ERSTE und ausschließliche (?) Färbung.

    Allerdings las ich bei Wiki etwas davon, dass die Färbung dauerhaft sei/ sein soll ???


    nach 30 Sekunden (Stiel von Pilz 2)


    SV sofort, Stiel nach 5 Minuten




    SV nach 1 Minute, Stiel nach 6 Minuten


    SV nach 4 Minuten



    Im Bon steht zur SV-Reaktion von Russula rosea/ lepida (zum Vergleich): "mit SV violett oder trüb purpur-grau, nicht rosa"


    Interessant fand ich folgende spanische Seiten, wo u.a. die milden, roten Täublinge gut beschrieben werden (auch Fotos, auch Mikromerkmale).

    Mir kam es da aber auch auf die makroskopischen Beschreibungen und chem. Reaktionen an.


    Harter Zinnobertäubling (positive Gu-Reaktion, rosa !!! SV-Reaktion vorhanden !!! aber innerhalb 1 Minute flüchtig!!!)

    Guía de Setas y Hongos de Navarra.: russula rosea (= lepida)

    CARNE compacta, dura, granulosa, blanca, con olor suave y agradable, como frutado y sabor mentolado muy característico, como a pasta de dientes, con el reactivo fenol da una coloración púrpura-vinoso, con el guayacol azul verdoso, con el sulfato ferroso primero grisáceo y al final anaranjado y lo más característico es con la sulfovanilina recién preparada da rosa vivo de una manera muy fugaz en menos de un minuto se decolora.

    ESPORADA en masa crema.


    Falscher Zinnobertäubling (langsame Gu-Reaktion, deutliche SV-Reaktion, die aber nach ein paar Minuten verschwindet, Phenol ROSA !!!???)

    Guía de Setas y Hongos de Navarra.: russula lepidicolor

    El guayacol da una reacción azulada bastante lenta y la sulfovanilina da una bella reacción carmín o rosa viva en la parte baja del pie rojiza, mientras que muy poco, (pero da) en la parte alta y blanca. En ambos casos esta coloración se pasa en unos minutos. Potasa amarillo en pie y sombrero, fenol lentamente da rosa y fenolanilina da rosa vivo.

    ESPORADA en masa blanca.


    Netzflockiger Rosa-Täubling (Fleisch weich, deutliche SV-Reaktion)

    Guía de Setas y Hongos de Navarra.: russula aurora (= velutipes)

    CARNE compacta, granulosa, pero no muy dura, blanca y sin sabor ni olor especial que se poner de un bonito rosa-rojo con la sulfovanilina.

    ESPORADA en masa blanca.


    Russula zvarae (der soll farblich auch wie R. rosea und lepidicolor sein, aber weich, und ohne deutliche SV-Reaktion)

    Guía de Setas y Hongos de Navarra.: russula zvarae

    CARNE blanca, frágil y dulce, en todas sus partes y sin olor especial, no reacciona a la sulfovanilina de manera espectacular, ni al fenol que pasa a marrón al cabo de un buen rato. Con sulfato de hierro un rosa claro no característico.

    ESPORADA en masa blanca.



    "Indizien" (fehlender Geschmack, Sporenpulverfarbe, chem. Reaktionen mit GU und SV ... wenn ich die richtig interpretiere) könnten für R. lepidicolor sprechen.


    ---------------------------------------------------


    2. Akt


    Am Freitag war ich nochmal da (nebenbei fand ich die ersten Stockschwämmchen in diesem Jahr, ein paar zähe Lungenseitlinge, einen zähen Sklerotien-Stielporling, einen riesigen Dachpilz, einen frischen Grubigen Wurzelrübling und 4-5 diverse zerfallende Täublinge).


    Hier ein Bild vom "Wyhlengraben" (von oben, von St. Chrischona)



    Hier ein Bild von einem Bachtal (innerhalb des schluchtartigen Einschnittes sind rechts und links jeweils ein Bachlauf, der nochmal vertieft liegt.)

    Grenzsteinweg: rechts vom Grenzstein ist Schweiz, links ist Deutschland - etwas weiter vorn (auf ebenerem Gelände) befanden sich rechts (in der Schweiz) die Pilze.




    Was ich aber nicht fand, waren die abgelegten bzw. stehen gelassenen Reste von meinen harten Täublingen - kein Stückchen.


    Dafür stand da ein einzelne kleineres neues (madiges) Exemplar (Pilz 4)





    Bis auf die Hutfarbe (rosa, ausbleichend ... so waren bisher alle meine cf. rosea) identisch zu den ersten Pilzen.

    ABER:

    Geruch null (nichts zu machen).

    Geschmack erst nichts, nach längerem Einspeicheln anhaftend so, als hätte man nach dem Zähneputzen den Mund nicht gründlich ausgespült.

    Also Russula rosea/ lepida, dachte ich.


    Prima, da kann ich ja das Sporenpulver und die chemischen Reaktionen vergleichen.


    Sporenpulver: unfotografierbar wenig, aber identisch zu den ersten Pilzen, "Küchenrollenpapier-Weiß"


    chem. Reaktionen:

    mit Eisen-II_Sulfat: wieder so ein trübes Gelb-Grau

    GU: leichte Verzögerung, eventuell etwas schneller als die ersten Pilze, innerhalb von ca. 5 Sekunden schon dunkler, nach 30 Sekunden ausreagiert

    Phenol: minimal rötlicher

    KOH: wieder gelblich




    und SV:

    identisch, erst leuchtend johannisbeerrot, dann über violett in mehreren Minuten verblassend.

    Ich habe das jetzt mal dokumentiert:


    9:52


    9:53


    9:55


    9:57


    9:59


    10:13




    Und nun?




    Möglichkeit 1:

    Alles ist Russula lepidicolor (weil kein Geschmack bei den ersten Funden, wg. Sporenpulverfarbe und Chemie, die mir passend erscheint) - aber das würde bedeuten, dass diese Pilze ausnahmsweise auch mal "nach Zahnpasta" schmecken können. Das ist eher unwahrscheinlich - obwohl manchmal auch "auch leicht bitter" genannt wird.


    Möglichkeit 2:

    Alles ist Russula rosea/ lepida (weil der Zweitfund eindeutig den Geschmack hatte und die Chemie und Sporenpulverfarbe sich bei den Pilzen nicht unterscheiden - und der Geschmack ausnahmsweise nicht vorhanden gewesen sein könnte, witterungsbedingt) - aber das würde bedeuten, dass die Sporenpulverfarbe und chem. Reaktion , weil sie nicht exakt auf die Beschreibungen passen, entweder sehr variabel sind oder die Beschreibungen ungenau sind oder dass sie sehr unterschiedlich aufgefasst werden können.

    Dann wäre das, was man da sieht , SV-negativ. (!!??!!)


    Möglichkeit 3:

    Die ersten Pilze sind Russula lepidicolor und der zweite Fund ist Russula rosea/ lepida (wegen der Unterschiede im Geschmack) - aber das würde bedeuten, dass sich die beiden Arten kein bisschen in Sporenpulverfarbe und Chemie unterscheiden (aber das sollten sie ja).


    Stimme aus dem off:

    ... die unterscheiden sich u.a. in der HDS:

    Russula rosea/ lepida mit Pileozystiden - Russula lepidicolor ohne.


    Nun, ich denke, es ist wahrscheinlicher, dass alles Russula rosea/ lepida ist (schon wegen der Häufigkeit) und dass ich die chemische Reaktion nicht richtig interpretiere.

    Es kann für mich auch bei einer "Oder-Bestimmung" bleiben, das macht mir keine schlaflosen Nächte - wenn aber ein Täublings-Liebhaber/-kennenlernwilliger eigenes Interesse hat, da hätte ich getrocknete Hutfragmente von 4 Pilzen.


    Wenn jemand hier Bilder zeigen kann, die die Sporenpulverfarbe und chem. Reaktionen von Russula rosea/lepida zeigen, würde mich das auch sehr interessieren. ==Pilz26

  • Hallo abeja,

    genau wie dir passen mir zu viele Details nicht zum Hartfleischigen Zinnobertäubling (R. lepida) - der fehlende unangenehm-holzartige Geschmack, das mit 1b (das sehe ich in der gleichen Färbungskategorie wie du!) zu blasse Sporenpulver, das zu fröhlich-leuchtende Rot in der Huthaut...

    Aber das maßgeblichste und trennendste Kriterium von allen ist die magentarote SV-Reaktion auf der Stielrinde - das hier kann ohne jeden Zweifel nicht R. lepida sein!

    Mit der SV-Reaktion auf der Stielrinde bist du in der Sektion Roseinae (d. h. eben nicht in der Sektion Lepidinae), und da hast du dich nach EINHELLINGER (1985) und SARNARI (2005) zwischen R. rosea/velutipes, R. minutula und R. lepidicolor zu entscheiden. Ausschlaggebende Kriterien sind dabei (außerhalb der Mikroskopie) das auffallend harte Fleisch und die stark rötlich überhauchten Stiele (wie man sie ja auch von R. lepida kennt!), die für R. lepidicolor und gegen R. velutipes sprechen. R. minutula ist wegen der Größe der Fruchtkörper sowieso raus.

    Also kommt man nach EINHELLINGER und SARNARI tatsächlich bei R. lepidicolor raus, und dann kann man dir auch zum seltenen Fund gratulieren.

    FG

    Oehrling


    P. S.: im übrigen kann man dich zu dem treffenden Foto mit der vom Hutrand zurückgezogenen Huthaut beglückwünschen - dies für alle Leute, die in rothütigen Täublingen mit zurückgezogenem Hutrand immer R. vesca zu erkennen glauben. Dieses Merkmal haben andere Täublinge auch.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo Oehrling,

    vielen Dank, dass du dir die Bilder so genau angeschaut hast und den Abgleich mit den Fachbüchern.

    Dann "geht die SV-Reakton immer vor..." - und es ist auch normal, dass sie verblasst.

    (Ich habe damals, als ich mit der Chemie anfing, viele andere Täublinge auch damit traktiert - um zu sehen, was denn "negativ" ist . Vergleichsbilder kann ich noch mal heraussuchen und einstellen. Das ist für viele bestimmt ganz interessant)


    Trotzdem wundert mich etwas der Geschmack (nicht extrem stark, aber wahrnehmbar) vom letzten Pilz.

    Das macht mich sehr nachdenklich... denn ich hatte in den Vorjahren auch einen (unzureichend untersucht), der so schmeckte (kein Sporenpulver) und wo ich die chem. Rk im Wald am frischen Pilz gemacht habe (und die Teilstücke nur fotografierte und nicht mitnahm und keinen Pilzanteil trocknete). Da war mit SV ein "Hauch von Rosa" am Stiel (frisch!!!) und die Gu-Reaktion war langsam (und der ganze Pilz so ausgeblichen wie hier Nr. 4)

    So könnte es vielleicht sein, dass R. lepidicolor häufiger ist, als man denkt ... wenn der Zahnpasta-Geschmack auch minimal vorhanden sein kann ... und man nicht die ganzen Tests macht und sich im Weiteren nur auf die Härte des Fruchtkörpers stützt.

  • Hallo Täublingsfreunde,


    ein sehr interessanter Beitrag der mich im Hinblick auf meine eigene (mangelhaft) dokumentierte lepida/rosea nachdenklich macht. Warum mangelhaft? Weil dort wo die chemischen Reaktionen der lepida/rosea abgefragt werden ein "nicht getestet steht".

    Ich muss echt zugeben, dass ich das bei so einem "einfach" zu bestimmenden Pilz ignoriert habe. Einfach zu bestimmender Pilz?

    Gut, ich habe damals auf Dermatozystiden getestet und eine passende Sporenpulverfarbe gehabt, hätte ich das ignoriert wäre ich im schlimmsten Fall in einer anderen Sektion mit einer Fehlbestimmung gelandet. Eine zukünftige Sulfovanillin-Reaktion ist deshalb angesagt, es könnte ja auch was besseres herauskommen, siehe Beitrag.


    Bei der Bestimmung zugunsten Russula lepidicolor schliesse ich mich abeja und Oehrling voll an. Es gibt wegen der SV-Reaktion keine Alternative. Und dass die Sporenpulverfarbe von lepidicolor nicht zu lepida/rosea oder gar amarissima passt, hier die gewünschte Demo.


    Weisses Blatt Papier, Objektträger, das Sporenpulver von amarissima ist noch einen Tick dunkler...



    ROMAGNESI Farbtafel, lepida/rosea IIa - IIb, amarissima IIb - IIc, also weit entfernt von lepidicolor Ib



    Chemische Reaktionen sind bei mir nur bei amarissima dokumentiert, die SV-Reaktion ist hierbei leuchtend-rot bis weinrot, also sozusagen negativ.

    Russula lepida/rosea soll sich da genauso verhalten... das gilt es beim nächsten Fund herauszufinden.


    Grüsse

    claus

  • abeja

    Hat den Titel des Themas von „Russula, sehr rot, sehr hart ... aber ...“ zu „Russula, sehr rot, sehr hart ... aber ... --> R. lepidicolor (Falscher Zinnobertäubling)“ geändert.