Hallo Foristen,
ein Seitling bringt mich gerade zum Grübeln. Die Gruppe bestand aus etlichen Pilzen mit einer Größe von 5-10 cm Hutdurchmesser. Der Mitgenommene - in jedem Sinne des Wortes- stammt von einem Birkenstamm, ist über seine beste Zeit hinaus, hellbraun und war tiefgefroren, als ich ihn geerntet habe. Nach dem Auftauen roch er ganz angenehm. Er war typischerweise auch nicht matschig oder glasig sondern hatte ganz nach Austernseitlingsart noch recht festes Fleisch. Aufgrund seines fortgeschrittenen Alters, das man ihm ja ansehen kann, hätte ich ihn allerdings nicht essen mögen. Ich nahm ihn mit zum Mikroskopieren. Ein Sporenvergleich im Internet deutet auf Pleurotus ostreatus hin. Die Farbe passt nicht, aber das kann dem Alter geschuldet sein. Aber eins stört mich. Er schmeckt deutlich bitter.
Darf ein alter, fester angenehm riechender Austernseitling bitter schmecken? Ein Muschelseitling kann bitter sein, aber der passt gar nicht, wegen der Sporengröße. Vielleicht ist es ein Seitling der hellen Arten, aber die schmecken ja theoretisch auch nicht bitter. Muss nach diesem ominösen Seitlingsfund etwa die Seitlingsgeschichte neu geschrieben werden (Der Runzel-bräunliche Bitterseitling?)
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Hier ein paar Bilder von dem Methusalem: