Stylonectria wegeliniana?

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.409 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von bwergen.

  • Hallo zusammen,


    diese Pilze habe ich an einem abgefallenen Lindenast auf alten Pyrenomyceten ( keine Ahnung welche ) gefunden. Hierbei bin ich bei Stylonectria wegeliniana gelandet. Was mich daran etwas stört ist das Substrat! In den Fruchtkörpern habe ich leider keine intakte Schläuche gefunden sondern nur die Sporen. Die Sporen sind 1 x septiert, warzig und messen ca. 18 - 10 µ. Ich würde mich über einige Antworten freuen!


    LG Charlotte









  • Hallo Charlotte,


    zur Sache habe ich leider praktisch keine Ahnung :(
    Aber kennst du den Beitrag von Björn Wergen u.a. zur Stylonectria wegeliniana in https://www.pilzforum.eu/board…al-ulme-ulmus-minor-bitte ? Evt. kannst du vergleichen.


    Dein Problem ist vermutlich, das das Stylonectria wegeliniana auf Hapalocystis bicaudata lebt, und dieser nur auf Ulme ?
    Neugierig wie ich bin, habe ich nun etwas im Netz gestöbert.


    Etwas fand ich dort in https://www.zobodat.at/pdf/MittNatVerSt_142_0059-0098.pdf auf S. 73.
    "?Stylonectria aff. wegeliniana (Syn.: Cosmospora w., Nectria w.), auf Splanchospora ampullacea
    auf Tilia platyphyllos, Arboretum, 14.09.2002, leg. W. Jaklitsch. –“ Anm. (H. Voglmayr): St.
    wegeliniana ist nach heutigem Wissensstand auf ihren Typuswirt Hapalocystis bicaudata (auf
    Ulmus) beschränkt. Außerdem bleibt zu prüfen, ob die vorliegende Sippe auf Splanchospora
    tatsächlich zu Stylonectria zu stellen ist. Zum derzeitigen Umfang der Gattung Stylonectria
    siehe Gräfenhan & al. (2011)."
    Die Leute hatten wohl ein ähnliches Problem wie du.


    Lieber Gruß
    Günter

    Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben. (A. Gide)

    Einmal editiert, zuletzt von GünterS ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,


    ich kann nichts beitragen, außer dass ich komplett die Finger von Pyrenomyceten bewachsenden Nectriae s. l. lasse, bis da mal ordentlich geforscht wurde und vernünftige Trennungen einzelner Arten möglich sind. Im Zweifel schick Björn mal eine Mail, sofern er den Thread nicht selbst entdeckt. Eventuell hat er eine konkrete Idee, aber er hat meines Wissens auf jeden Fall den Kontakt zu jemandem, der sich gerade mit diesen Pilzen auseinandersetzt.


    LG, Jan-Arne


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  • Hallo,


    das ist schwierig (was zu erwarten war). Zunächst müsste man noch folgende Punkte abarbeiten:
    a) Um welche Art Kernpilz handelt es sich bei dem befallenen Pilz? Wirklich um Spl. ampullacea oder vielleicht Hercospora tiliae?
    b) Wie schauen die Asci und vor allem die Apikalapparate aus? Sind sie sichtbar in CB?
    c) Dünnschnitt anfertigen und gucken, ob die Perithezienwand über oder unter 20 µm breit ist.
    d) Perithezienwand in KOH prüfen (violett oder nicht) sowie auch in CB (gewöhnlich wird sie gelb).


    Bis das alles nicht geklärt ist, wage ich keine Aussage zu treffen, denke aber, dass es sich dabei um irgendwas "jenseits" von Stylonectria wegeliniana (an Hapalocystis) und Cosmospora rickii (an Xylariales) handelt, was man kultivieren und genetisch analysieren müsste (die Frage der Anamorphe: Acremonium oder Fusarium?).


    Du kannst mir wie immer das Teil auch zusenden, dann schau ich es mir genauer an, sofern es noch brauchbar ist.


    LG Björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • Hallo,


    ich greife meine Fragen nochmal auf:
    das ist schwierig (was zu erwarten war). Zunächst müsste man noch folgende Punkte abarbeiten:


    a) Um welche Art Kernpilz handelt es sich bei dem befallenen Pilz? Wirklich um Spl. ampullacea oder vielleicht Hercospora tiliae?
    b) Wie schauen die Asci und vor allem die Apikalapparate aus? Sind sie sichtbar in CB?
    c) Dünnschnitt anfertigen und gucken, ob die Perithezienwand über oder unter 20 µm breit ist.
    d) Perithezienwand in KOH prüfen (violett oder nicht) sowie auch in CB (gewöhnlich wird sie gelb).


    a. Cryptodiaporthe hranicensis oder Hercospora tiliae (Spl. ampullacea ist ausgeschlossen)
    b. leider keine mehr gesehen, die Fruchtkörper waren überaltert.
    c. Perithezienwand ist stellenweise über 20 µm (bis 27 µm).
    d. Perithezienwand ist KOH+ (violett) und CB+ (gelb).














    Sp 15,7-16,8-17,8x9,6-10,6-11,6 µm.



    Spricht alles für Stylonectria wegeliniana, allerdings sind die Sporen um etwa 2 µm breiter als bei der St. wegeliniana auf der Hapalocystis. Möglicherweise liegt das an dem überaltertem Zustand, möglicherweise könnte es aber auch etwas anderes sein, d.h. eine andere (unbeschriebene) Art.



    Sollte das Teil nochmal frisch kommen, unbedingt mal genauer untersuchen.



    LG Björn

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    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

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