Langhalsiger Pyrenomycet

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 1.776 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Laufpilz.

  • Hallo Forum


    Ich plage mich gerade mit einem Beifang rum, der mir keine Ruhe lässt.


    Zunächst das Hauptobjekt der Begierde: ein trivialer Neobulgaria pura.


    Dann fielen mir die grünen Becherchen daneben auf, die ich als Flechten taxierte, aber auch nicht weiter kam. Falls jemand eine Idee hat, ich bitte darum.


    Auf der Rückseite der Rinde (Buche) war dieses knallgelbe Etwas, das nur aus runden, harten Zellen besteht. Ebenfalls rätselhaft.


    Nun zum akutesten meiner Probleme. Ebenfalls im gleichen Stück Rinde sassen diese kugeligen, langhalsigen Pyrenomyceten (Ich denke mal, es sind welche). Meine Nachforschungen blieben allerdings erfolglos. Der einzige Langhalsige, dem ich begegnete, war Peroneutypa scoparia. Der kann's aber aufgrund der Mikromerkmale nicht sein.


    Sporen in Wasser: (6.3) 7 - 8 (9) × (1.7) 1.9 - 2.4 (2.6) µm


    Asci in Lugol: (38.2) 39.4 - 45.2 (45.7) × (5.9) 6.1 - 7.5 (7.8) µm


    Vermutlich ist des Rätsels (der Rätsel) Lösung ein Einfaches. Ich zähle auf Euch.


    Lieber Gruss
    Marco

  • Hallo Irmtraud


    Vielen Dank für den Tipp. Ja, die Bilder sind nicht die Besten. Ich ging unter der Stereolupe, aufgrund der Bechergrösse von 0.2-0.7mm, relativ nahe ran. Die Lebermoose hab ich mir im Netz mal etwas angeschaut. Diese konnten mich aber nicht ganz überzeugen. Im Quetschpräparat waren zwar diverse Sporen, jedoch keine Asci mehr sichtbar. Vielleicht durch Trockenheit und Frost bereits arg gebeutelt. Ich stell Dir nochmals zwei Bilder des grünen Dings rein.




    Lieber Gruss
    Marco

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Marco,


    der Pyrenomycet könnte aus der Ecke Lentomitella cirrhosa / Ceratostomella rostrata sein. Der Komplex ist recht komplex, glaube ich. :) Der Hals ist allerdings schon sehr lang. Ob die Arten sowas können, vermag ich nicht zu beurteilen. Absolut nicht meine Baustelle.


    LG, Jan-Arne

                                                                               
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  • Hallo Jan-Arne


    Das sieht ja auf den ersten Blick sehr vielversprechend aus. Das bringt mich bestimmt weiter. Mindestens wieder einige Stunden Arbeit. Gottseidank kennst Du Dich auf fremden Baustellen so gut aus.


    Besten Dank und Gruss
    Marco


  • Hallo Jan-Arne


    Das sieht ja auf den ersten Blick sehr vielversprechend aus. Das bringt mich bestimmt weiter. Mindestens wieder einige Stunden Arbeit. Gottseidank kennst Du Dich auf fremden Baustellen so gut aus.


    Besten Dank und Gruss
    Marco


    Hallo Marco,
    da ich gerade über den Begriff "langhalsiger Pyrenomycet" gestolpert bin: Jan-Arne hat dich ja schon auf diese 'Baustelle' hingewiesen, die allerdings wirklich mehr als komplex ist. Lentomitella kanst du vergessen, weil die zylindrische bis subzylindrische Sporen hat, die zudem bei den meisten Arten noch leicht gestreift sind. Auf den ersten Blick sieht dein Fund ziemlich nach Ceratostomella aus, wovon ich aus eigener Erfahrung bislang nur C. rostrata kenne. Die hat allerdings suballantoide Sporen von 4,5-6 - 1,5-2. Eine Art mit den von dir angegebenen Sporenmaßen findet man in dem Schlüssel von Réblová leider nicht. Am besten machst du dir selbst ein Bild: Réblová, M.: Molecular systematics of Ceratostomella sensu lato and morphologically similar fungi.- Mycologia 98(1): 68-93 (2006). PDF habe ich davon leider keines, ist aber über http://www.cybertruffle.org.uk/cyberliber/ leicht zu finden.
    Schöne Grüße,
    Klaus

  • Hallo Klaus


    Vielen Dank für Deine Hinweise. Nun habe ich ja bereits einige Infos. Ich werde mich gespannt auf Recherche begeben. Hoffentlich heute noch. Wenn ich zu einem befriedigenden Resultat komme, werde ich Euch wieder informieren.


    Lieber Gruss
    Marco

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen!


    Sehr gut, Klaus war aufmerksam. :) Ich war schon kurz davor, ihn auf den Thread hinzuweisen bzw. dir den Kontakt zu Klaus zu raten. Ich fand mal einen ähnlichen Pyrenomyceten und Klaus hat mich auch seinerzeit auf die richtige Spur gebracht.


    LG, Jan-Arne

                                                                               
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  • So, ich glaube, nun die Lösung gefunden zu haben. Ich hab mir das Material nochmals angeschaut und da zeigten die Pilzchen deutlich ihre gestellten, braunen Nackenhaare (ob die wohl aggressiv sind?). Dank dem Hinweis von Klaus auf M. Réblová fand ich diese Arbeit von ihr. Hier kristallisierte sich Barbatosphaeria arboricola dann als wahrscheinlichste Art heraus. Die Sporenlänge ist zwar etwas zu kurz, aber doch zu lang für B. barbirostris. Breite, Form und Septierung passen.


    Hier noch die Haare:


    Lieber Gruss
    Marco