zwei mal Champignons

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 1.900 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo zusammen,


    vllt könnt ihr mir helfen diese Champignons einzugrenzen. Genaue Artbestimmung ist da ja anscheinend oft etwas tricky (ich les viel mit hier ;) )



    Nr.1:


    Fundort: Mischwald, sandiger Boden, eher nährstoffarm, pH weiß ich nicht - Stadtrand Berlin, also wahrscheinlich sauer, könnte aber auch Bauschutt drunter sein


    Größe: kleine Pilzlein, 4-6cm Höhe


    Geruch: Bittermandel (hat mich sehr an Amaretto erinnert)


    Der Rest ist hoffe ich gut auf den Bildern zu erkennen.


    1a: Am Fundort


    1b


    1c


    1d Gilben innen und außen (?)


    1e



    Nr.2:


    Fundort: In Kiefernnadelstreu am Wegrand, der Rest wie oben


    Größe: ca. 10cm Höhe


    Geruch: angenehm pilzartig, kein Anis-, Bittermandel- oder Karbolgeruch


    Verfärbung: im Hut leichte Rotverfärbung die nach ein paar Minuten wieder verschwindet und in der Knolle angedeutetes Gilben. Zumindest war das mein Eindruck (siehe Fotos)


    War leider nicht mehr blutjung und ein wenig trocken...


    2a


    2b


    2c


    2d


    2e Röten (Wo die Verfärbung ist hatte ich ein Stückchen frisch weggeschnitten)


    2f Gilben (der Teil rechts unten im Bild gehört zur anderen Art)



    Also beim ersten hab ich keine Ahnung. Glaube vor nicht allzu langer Zeit hat hier jmd ein Bild von einem ähnlich kleinen Anischampignon gezeigt. Vllt. gehts ja auch in diese Richtung...
    Beim zweiten hätte ich an einen schlank gewchsenen Zuchtchampignon gedacht (bei dem Gilben in der Knolle bin ich mir etwas unsicher...)


    Danke schonmal für Kommentare =)


    Grüße
    Peter

    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    War nicht Agaricus lutosus der mit dem fein haarschuppigen Hut? Und Agaricus semotus der mit dem glatten?
    Ich bringe die immer durcheinander... X/


    Ab einem gewissen Alter können tendenziell alle Champis im Schnitt über den Lamellen und in der Stielspitze etwas röten. Das hier ist keineswegs das "richtige" blutrotröten, wie man es zB bei Waldchampis oder beim Salzwiesenegerling vorfindet.
    Die fies gilbende Stielknolle ist zudem eindeutig, allerdings würde ich wegen dem schuppigen Hut und dem Habitus da auch ein Perlhuhn (Agaricus phaeolepidotus) nicht ausschließen.



    LG; Pablo.


  • Hallo Pablo,
    puh, da fragst Du mich jetzt zu viel :shy: Aber einer der beiden wird's wohl sein. Denke, beide haben Schüppchen - aber Du hast Recht, vielleicht passt A. lutosus besser.


    Danke für den lehrreichen Exkurs - an den Perlhuhn hab ich beim zweiten auch schon gedacht... :/

  • Schön, da hab ich meine Eingrenzung.



    Ab einem gewissen Alter können tendenziell alle Champis im Schnitt über den Lamellen und in der Stielspitze etwas röten. Das hier ist keineswegs das "richtige" blutrotröten, wie man es zB bei Waldchampis oder beim Salzwiesenegerling vorfindet.
    Die fies gilbende Stielknolle ist zudem eindeutig, allerdings würde ich wegen dem schuppigen Hut und dem Habitus da auch ein Perlhuhn (Agaricus phaeolepidotus) nicht ausschließen.


    Das mit dem (Schein)Röten werd ich mir merken. :thumbup:


    An Karbol bzw. Perlhuhn hätte ich ehrlich gesagt anfangs nicht gedacht wegen des fehlenden typischen Geruchs. In der Nähe gibts die Karbolchampignons zwar sehr häufig, allerdings (er)kenne ich die nur in jüngerem Zustand wenn sie noch weiß und stinkig sind. Das Gilben in der Knolle ist wohl das Kriterium nehm ich jetzt mal an.


    Danke für die Antworten!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Peter!


    bei Champis ist es wie bei den allermeisten Pilzen: Entscheidend ist die Summe aller merkmale. Man muss sich ein Gesamtbild von einem Fund maachen können, und dann entscheiden, ob das zur Variationsbreite einer Art passt oder nicht. Auch die gilbende Stielbasis wäre wieder nur ein Einzelmerkmal, wenn auch ein recht solides und ziemlich signifikantes (wenn vorhanden). Nur müsste man so einen Pilz ja auch irgendwie bestimmen und eingrenzen können, wenn die Stielbasis mal nicht erkennbar gilbt. Was bei allen Karbolchampi - Arten durchaus hin und wieder vorkommt.



    LG; Pablo.