unbekannter Pilz im Garten

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 2.932 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo Pilzfreunde,
    mein Name ist Frank,ich bin 38 Jahre alt und komme aus Thüringen. Ich habe seit 2 Jahren in meinem Garten einen Bereich, in dem ein Busch mit Wildkirschen stand, in dessen Umgebung jedes Jahr um diese Zeit immer wieder die selben Pilze sprießen. Bis dato hatte ich die Pilze immer entfernt da ich Angst hatte das unserer Hund da rangehen und sich evtl. vergiften könnte (Walnüsse und Äpfel verputzt er auch immer alle).


    Ich habe schon versucht die Pilze selbst zu bestimmen, mir sogar eines dieser Pilzführer Büchern besorgt, aber als Laie bin ich mit der schieren Anzahl an verschiedensten Pilzsorten schlichtweg überfordert und so kam mir heute die Idee das es doch bestimmt auch Foren für Pilzfreunde gibt und man vielleicht einfach mal dort nachfragen könnte.


    Im voraus schon einmal vielen Dank für die Hilfe und natürlich angehängt noch 2 Bilder der Pilze

  • Hallo


    Könnte ein keulenstieliger garten-safranschiermling sein.
    Oder LEUCOAGARICUS AMERICANUS büscheliger egerling Schiermling.


    Kommen auch noch ein paar andere in Frage.
    Aber da können die Experten dir sicher besser weiterhelfen.


    Vg Pilze Erding

  • Hallo Frank,


    das ist einer der Safran-Riesenschirmlinge. Unter denen gibt es gute Speisepilze, aber auch einen giftigen, der fast ausschließlich in Gärten und auf Kompost vorkommt - heißt auch bezeichnenderweise Gartenriesenschirmling. Um diesen eindeutig zu bestimmen braucht man die komplette Knolle, die leider bei deinem Exemplar abgeschnitten ist. Kannst ja nochmal einen vorsichtig rausdrehen und zeigen (auch wenn's der giftige ist, kannst du den natürlich anfassen, ist kein Kontaktgift sondern bereitet nur bei Verzehr Probleme).

  • Die letzten Bilder helfen jetzt nicht wirklich weiter. Rausdrehen ist vielleicht auch schlecht, mit einem Messer raushebeln wäre zielführender.
    Es kommen genau zwei Arten in Frage: Chlorophyllum rachodes oder brunneum, wobei ich zu ersterem tendiere.
    Leucoagaricus americanus ist das nicht!


    Übrigens, Grüne Knollenblätterpilze riechen auch lecker...


    Grüße
    Harald

  • Hallo Frank,


    das ist keine leichte Art, die man über ´s Bild bestimmen kann.
    abgesehen von der Knolle ist auch das Röten interessant.
    Einfaches Röten der Schnittstelle z. B. am Stiel könnte auf Chlorophylum venenantum hinweisen.
    Wird die Schnittselle zuerst rot, später braun: Chrlorophylum brunneum.
    Es kann aber auch ein anderer Schirmling sein.
    Du hast jedenfalls keinen sicher essbaren Parasol. D. h. du musst noch etwas Bestimmungarbeit leisten, wenn du es genau wissen willst.
    Der Geruch ist natürlich auch Kriterium.


    LG Joseph

  • ach, in der Zwischezeit sind neue Informationen dazu gekommen. Ja, wir sind fix :)
    [hr]
    Klar, ich bin jetzt nur vom Giftigsten ausgegangen, es kann auch ein Ch. Rachodes sein. Mir gefällt nur einfach der Stiel nicht, so grünlich/bräunlich je nach Bild und gedrungen bei dem kleinem Expemplar.

  • Hallo,
    vielleicht einigen wir uns so: es könnte (nicht: es muss) der Gift-Riesenschirmling sein, d. h. du isst ihn besser nicht. Das Risiko ist mMn zu groß, dass du ins Kloo greifst.
    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Auf einigen Seiten habe ich gelesen das Chlorophyllum brunneum einen unangenehmen Geruch hat, wenn das stimmt kann ich ihn schon mal ausschließen.


    Wenn ich vom Stiel eine Scheibe abschneide verfärbt sich diese zuerst von weiß zu Gelb dann zu Orange und wird dann Rot und schließlich Braun.

  • Hallo,
    mir ist die deutlich sternschuppige Hutmitte noch nicht genug gewürdigt worden, das ist doch auch ein Erkennungsmerkmal für C. brunneum.
    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Ja, das Märchen mit dem Geruch liest man immer wieder mal. Ist aber falsch: Junge, frische >Chlorophyllum brunneum< riechen angenehm pilzig - nussig.
    Alte Chlorophyllum brunneum riechen wie alle anderen Riesen- und Safranschirmlinge auch, wenn der Verwesungsprozess einsetzt: Muffig. ;)
    Eine Bestimmung kann ich hier auch nicht abgeben, weil der Blickwinkel auf die Stielbasis keine beurteilung zulässt, ob nun gerandet oder nicht. Und dann muss man auch immer das Gesamterscheinungsbild im Auge haben und vielleicht auch mal von zwei oder drei Exemplaren in der Gruppe die Stielabsis angucken.



    LG, Pablo.

  • da scheine ich ja wirklich einen schwierigen Kandidaten erwischt zu haben.


    Also Geruch hat nichts zu sagen. OK verstanden. Wird gestrichen :)
    über sternförmige Hutmitten konnte ich nichts finden


    Wenn ich das richtig verstanden habe ist wohl die Knolle und Stielbasis interessant. In dem von Pablo verlinkten Beitrag kann man das in dem Video recht gut erkennen, bei meinen Pilzen finde ich ist das schwierig zu sehen. Ich habe die beiden kleineren Exemplare, von denen ich die Knollenbilder gemacht habe, mal durchgeschnitten. Ich finde es aber nach wie vor nicht eindeutig.


    Ach so und keine Sorge ich habe nicht vor die Pilze zu essen, das Risiko ist mir schon aufgrund des Standortes zu hoch.

    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Ich finde, das sieht nun doch sehr "keulenstielig" aus.
    Ich wäre dennoch bei diesen Exemplaren vorsichtig, weil "Oehrling" da eben auch recht hat: Die Form und Verteilung der Hutschuppen deutet eigentlich in die andere Richtung. Aus meiner Sicht hast du da so einen irgendwie ungewöhnlichen Grenzfall, der nur sehr schwer zu beurteilen ist.



    LG, Pablo.