Jungfern-Schirmling?

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 2.682 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Oehrling.

  • Hallo zusammen,


    heute in Fichten-Lärchen-Mischwald auf basischem Basalt gefunden. Die Hutschuppen sind sehr leicht abzuwischen, der ganze Pilz wattig-weich. Ist das ein Jungfern-Schirmling?


    Grüße,


    Frank

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Frank!


    Mit dem genatterten Stiel sieht das trotz mehr oder weniger einfachem Ring eher aus wie eine Art aus dem Macrolepiota - procera - Komplex. Für einen "echten" Parasol im strengen Sinne sieht der ziemlich wunderlich aus, aber eine Art aus der Gruppe sollte das schon sein.



    LG, Pablo.


  • Hallo!


    Also M. procera habe ich schon oft gefunden. Bei meinen Kollektionen waren die Hutschuppen anders, der Stiel deutlich genattert, der Ring nicht so schwach ausgeprägt (ok, kann mittlerweile verfallen sein, Pilz schon etwas überständig).


    Aber es fehlt auch der typische nussartige Geruch.


    Manchmal frage ich mich, ob die Artabgrenzungen immer scharf sind oder sich teilweise überlappen können ...


    Grüße,


    Frank

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Frank!


    Oder - nach dem zweiten Blick bei Tageslicht: Eher was aus der Gruppe um Macrolepiota mastoidea (Zitzen - Riesenschirmling), auch da gibt es mehrere Arten.
    Was die Abgrenzungen betrifft: Das ist bei den europäischen Macrolepioten in manchen Gruppen wirklich reichlich verzwickt. Die Arten sind schon verschieden (genetisch, und dabei auch nicht kreuzbar), aber die morphologischen Unterschiede sind entweder nicht umfassend genug beobachtet oder tatsächlich so fließend, daß die Trennung im Feld bisweilen kaum möglich ist.
    Immerhin die Safranschirmlinge sind in Europa klar abgrenzbar und gut zu bestimmen.



    LG; Pablo.

  • Hallo Frank,
    wie groß war denn der Pilz überhaupt (Hutbreite, Stiellänge)?
    Ich frage das, weil der Jungfern-Schirmling nur so um die 7 - 8 cm hoch wird und eine Hutbreite von um die 6 cm hat, also eher ein Pilz in Schirmlingsgröße und nicht in Riesenschirmlingsgröße ist.
    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

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  • ich halte das für einen ganz normalen Parasol, der ziemlich verfallen ist. Die "Zitze" ist jetzt auch nicht ungewöhnlich. Was mich auf den ersten Blick eher gewundert hat, ist die undeutliche Natterung, aber wenn ich mir die Lamellen so ansehe, dann ist das Exemplar eben schon ziemlich hinüber.
    lg Joseph



  • Hallo!


    Der war schon recht groß, Hutdurchmesser ca. 15-20 cm und Stiellänge ca. 20 cm. Bist Du sicher, dass der Jungfern-Schirmling nicht größer werden kann? Vor ein paar Wochen hatte ich schonmal ein ähnliches Exemplar, das hat Pablo als Jungfern-Schirmling identifiziert.


    Grüße,


    Frank

  • Hallo Frank,
    laut Großpilze BW Band 4 beträgt die Hutbreite 5 bis 8 cm, die Stiellänge 5 bis 12 cm. Dein Pilz wäre demnach ziemlich zu groß. Weiter ist ebd. zu lesen, dass M. nympharum in Fichtenforsten und dort in Fichtennadelstreu-Polstern wächst (so kenne ich das auch von eigenen Funden!), was angesichts deines Standortfotos nicht ganz hinkommt.
    FG
    Oehrling

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  • Hallo Frank,
    laut Großpilze BW Band 4 beträgt die Hutbreite 5 bis 8 cm, die Stiellänge 5 bis 12 cm. Dein Pilz wäre demnach ziemlich zu groß. Weiter ist ebd. zu lesen, dass M. nympharum in Fichtenforsten und dort in Fichtennadelstreu-Polstern wächst (so kenne ich das auch von eigenen Funden!), was angesichts deines Standortfotos nicht ganz hinkommt.
    FG
    Oehrling


    Oha, dann war mein letzter Fund auch was anderes. Schau mal bitte hier:


    https://www.pilzforum.eu/board…ta?highlight=macrolepiota


    Dieses Exemplar war über 20 cm hoch! So groß wie ein "normaler" Riesenschirmpilz.


    Grüße,


    Frank

  • Hallo Frank,
    bei deiner damaligen Anfrage hattest du auch nicht dazugeschrieben, wie groß der Pilz ist. Auch hast du auf den Röte-Test beim Durchschneiden/Ankratzen verzichtet. Die Diagnose, die du damals erhalten hast (M. nympharum), hättest du vielleicht nicht erhalten, wenn die Leuts gewusst hätten, wie groß der Pilz ist. Dann hätte vielleicht auch einer Safranschirmling dazu gesagt.
    Letztlich können wir diesen Fall nicht mehr klären.
    Für die Zukunft könntest du dir merken, dass wenn man eine Lepiotaceae anfragt, dass man die Größe des Pilzes und ein eventuelles Rötungs- oder Bräunungsverhalten angeben sollte.
    Ich suche dir gleich noch ein selbstgemachtes Foto von M. nympharum raus.
    FG
    Oehrling