Unbekannter Pluteus -> Pluteus podospileus

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.044 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Karl W.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,


    hier ein Pluteus, bei dem ich (mit dem Gröger) zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis gelange. Leider sind die Pilzreste heute nur noch ein Häufchen Elend, weil schon gestern kaum Substanz da war. Daher kann ich leider keine Pleurozystiden-Bilder liefern.


    Makroskopisch:


    Gefunden am Wegrand zwischen Gräsern, in direkter Nachbarschaft von Scutellinias. Keine erkennbare Verbindung zu Holz. Reiner Laubwald.


    sehr schmächtig! (Hutdurchmesser knapp unter 1,5 cm)
    Lamellen sehr entfernt stehend (siehe Bilder)
    Körnige Huthaut, die sehr an P. umbrosus erinnerte, wobei die Adern fehlen und stattdessen eine Hutrandriefung zu erkennen war


    Geruch: unauffällig
    Geschmack: nicht getestet


    Mikroskopisch:


    Cheilozystiden rundlich
    Sporen fast rund - Durchschnitt: 5,39 x 4,73 µm / Werte: (4,98-)5,08-5,67(-6,04) x 4,23-5,02(-5,20)
    Basidien viersporig
    Huthaut mit großen bräunlichen birnenförmigen Elementen (brachte mich im Gröger-Schlüssel zum Teilschlüssel D) - war hier der Fehler?
    __________________________


    Optik:



    Huthaut mit großen bräunlichen birnenförmigen Elementen:



    Sporen (Größe siehe oben):



    Cheilozystiden:



    viersporige Basidien:



    Hat hier jemand eine Idee? Bin ich im Schlüssel falsch abgebogen? Leider passt mir nämlich keiner der zu den Mikros passenden Kandidaten aus dem Gröger-Schlüssel makroskopisch. Diese haben alle eine glattere Huthaut, die nicht so körnig ist.


    LG, Jan-Arne

  • Hi Jan-Arne,
    ich sehe in den HDS-Hyphen auch längliche Formen.

    Wenn das so ist --> Flockenstieliger Dachpilz (Pluteus podospileus) und Formas evtl. mal checken.
    Hab jetzt nicht in Gröger geschaut sondern mal grob geschossen.
    Beste Grüße
    Dieter

  • Hallo Jan-Arne


    Dieters Gedanke ist nicht von der Hand zu weisen, wenn man die Bildecke oben links genau betrachtet. Die Hutdeckschicht sollte für P. podospileus aber eine deutliche Mischung aus rundlichen und spindeligen Elementen besitzen.


    Hier Bilder von 3 verschiedenen Kollektionen.


    LG Karl

  • Hallo zusammen,


    die HDS-Struktur von P. podospileus ist nicht immer ganz leicht zu interpretieren. Kanns du hier mal vergleichen.
    Ich habe den auch schon mal terrestrisch (sogar im Sand!) gefunden. Hast du drauf geachtet, ob der Stiel bräunliche Schüppchen hatte (vielleicht nur ganz unten)?
    Die Huthaut würde makroskopisch schon passen, finde ich.


    Beste Grüße
    Hias

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,


    mal wieder ein Top-Service. Tausend Dank, natürlich liegt ihr richtig. Ich hab zu ungenau nachgesehen und bin im Schlüssel falsch abgebogen (Teilschlüssel d statt c). Nun gibt es auch eine Erklärung für die flockige Hutoberfläche, die zu keiner der Optionen bei d passte. Den Stiel habe ich mir leider nicht genauer angesehen, für mich erschien er auf den ersten Blick reinweiß. Beim nächsten Mal schaue ich genauer nach. :)





    LG, Jan-Arne


  • Schöne Ergänung Matthias


    Vakuoläres Pigment ist ja auf meinem ersten Bild auch zu sehen, ich hatte es aber nie so dominierend. Mit der HDS und (sub)globosen Sporen kann man eigentlich zu keinem anderen Ergenis kommen. Die braunen Schüppchen auf dem Stiel wären ein weiteres gutes Merkmal auch wenn sie in sehr unterschiedlicher Intensität vorkommen. Ich hab die bei einer Kollektion wo sie sehr deutlich waren mal mikroskopiert und Kaulozystiden gefunden, die den spindeligen Elementen in der HDS sehr ähnlich sind.


    LG Karl