Hallo zusammen,
Den ganzen Tag experimentiere ich schon mit diesem gestern gefundenen Rötling rum , ohne (wegen mangelnder Literatur) auf einen grünen Zweig zu kommen.
Fund : Am Wegrand , unter sterbendem Holunder im feuchten Wald , Begleitbäume Ahorn , Weide , Kirsche.
Viele Brennnesseln und Brombeerranken dabei.
Hut : hellbraun , seidig glänzend , bis 5cm breit , Mitte kleiner Buckel , 2/3 fein durchscheinend gerieft.
Lamellen : weißlich , untermischt , gerade angewachsen.
Stiel : bis 10cm lang , 0,8cm dick , jung voll , später etwas hohl werdend.
Geruch : schwach , eher unauffällig , kann ich nicht definieren (alkalisch ?)
Hyphen der HDS 13-22 µ dick , 100-160 µ lang.
An der Lamellenschneide stehen die Basidien dicht an dicht , konnte keine sicheren Cheilozystiden entdecken.
Bevor ich weiter wild mikroskopiere stell ich den mal hier ein , vielleicht kennt den jemand "persönlich"
Grüße Norbert

Welcher Rötling ?
- Norbert.S
- Erledigt
Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.170 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Norbert.S.
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Hallo Norbert
Ohne Mikroskopie geht bei den Dingern meistens nicht. Zumindest Pigment in der Huthaut intrazellulär, inkrustiert oder gemischt, Sporengröße möglichst mit Quotient und Schnallenverhältnisse sollten bekannt sein. Auf jeden Fall eine Art aus der Untergattung Entoloma.
LG Karl
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Hallo Karl,
Mir fehlt halt immer noch die Übung , zu erkennen , was ich da im Mikro sehe. Und Sporenmaße gab ich nicht an , weil die Kollegen hier so unregelmäßig sind.
Hole ich hiermit nach :Sporen 7,7-9,3 X 6,9-8,3 µm. Q = 1,13
Die HDS habe ich auch , aber schwaches Bild , aber Pigment zu sehen.
Ist das nun Inkrustiert ?Was ist mit Schnallenverhältnis gemeint ?
Dank im Voraus und Gruß
Norbert -
Hallo, Norbert!
Schnallenverhältnis meint:
Ob Schnallen vorliegen, und wenn ja in welchen Geweben. manchmal findet man die bei Entoloma nur an der Basidienbasis (und auch das nur in Kongo und mit ordentlich Quetschgemetzel).Ob Hyphen der Huthaut inkrustiert sind oder nicht, ist auch schwierig zu sehen mitunter. Meistens sind es die etwas dünneren Hyphen, da ist außen um die Hyphen rum so ein zebraartiges Muster, das die Oberfläche der Zellen rau erscheinen lässt.
So wie hier links und mitte bei Entoloma sordidulum:Auf deinem Huthaut Bild glaube ich eher was intrazelluläres zu sehen, also das, was ich gerne als "schaumig" bezeichne.
Rechts neben den zwei zusammenklebenden Sporen auf dem selben Bild könnte eine Schnalle (an der Rückseite der Hyphensepte) zu sehen sein.Mein vager verdacht für deinen Fund wäre Entoloma rhodopolium s.l., aber ich bin alles andere als ein Rötlingsexperte.
LG; Pablo.
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Hallo,
Schnallen hat der durchaus...
Besonders an den komischen Hyphenenden (Kaulos ??) an der Stielspitze nicht zu übersehen.
Grüße Norbert -
Hallo, Norbert!
Ja, das sieht nach Kaulozystiden aus.
Ich habe keine Ahnung, ob Entoloma rhodopolium das haben darf, ist aber bei den arten dieser Sektion meist nicht bestimmungsrelevant, wenn ich das richtig im Kopf habe.
Was die Schnallenverhältnisse betrifft: Kann man hier klar als "Schnallen vorhanden" bezeichnen. So wie es aussieht in allen Geweben zu erkennen.LG, Pablo.
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Ich habe jetzt die Mikro-Merkmale nicht im Kopf aber warum nicht Entoloma sericatum (Weiden-Rötling) .
Den finde ich hier relativ oft und auch der Standort passt sehr gutLG,Eike
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Hallo Eike,
Danke für den Tip.
Allerdings habe ich die Rötlinge erstmal links liegen lassen , bis ich mit den HDS-Strukturen etwas erfahrener bin.
Ist nämlich frustrierend , nie auf ein sicheres Ergebnis zu kommen.
Gruß Norbert