Junghuhnia nitida oder doch nur sp?

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  • Hallo liebe Porlings Experten,


    beim Letzten MAB (Mykologisches Arbeitskreis Bergisches Land) Treffen hatte jemand ein interessanter Porling mit gebracht, auch wenn alle nur Augen für die grünen Span Becher die an den vermoderten Ast hatten stich mir der Porling direkt ins Auge. Meine anfängliche Idee von eine Ceriporia hatte mir Jan-Arne gleich umgeworfen und brachte Junghuhnia nitida ins Spiel.


    Ja zu mindestens die Gattung sollte stimmen. Bei der Farbe und die Poren Größe musste schon nitida sein, leider konnte ich keine Sporen finden, ich lasse den Porling in eine Dose rühren mit der Hoffnung das der doch noch ein paar Sporen abgibt.


    Hier erst mal ein paar Bilder





    Poren Größe 4-5 pro mm





    Was sagt ihr nun dazu?

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

  • Hallo Mario,


    Junghuhnia ist schon mal die richtige Gattung.
    Für J. nitida ist sie zwar etwas blass, aber die typische Pink-Färbung kommt auf Fotos oft nicht so deutlich hervor. Ich gehe davon aus, dass der morsche Ast Laubholz ist und da keine Rhizomorphen zu sehen sind, kommt J. lacera auch nicht in Frage. Es wäre schön, wenn du noch breit elliptische Sporen finden könntest. Als Junghuhnia cf. nitida kannst du sie auf jeden Fall erstmal herbariseren.


    Beste Grüße
    Frank

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Mario!


    verlass sich lieber nicht auf die Makroskopie für die gattungseinschätzung. Ich finde zB Schizopora flavipora mitunter makroskopisch sehr ähnlich. Das Abgefahrenste, was mir mit der Optik unter die Finger gekommen ist (passt auch von der Porengröße ganz gut) war Protomerulius caryae:

    der später mehr graulich als fleischfarben wird, und natürlich mikroskopisch total anders aussieht (ein dimitischer Heterobasidiomycet mit Poren).



    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo,


    Protomerulius caryae (=Aporpium caryae) ist übrigens eine amerikanische Art. Die europäischen Funde sind
    Aporpium canescens (P. Karst.) Bondartsev & Singer.
    Schizopora flavipora sieht J. nitida wirklich sehr ähnlich, aber Mario hat ja die schönen Zystiden der Gattung Junghuhnia gut fotografiert.


    Beste Grüße
    Frank

  • Hallo Frank und Hallo Pablo,


    danke euch für den Feedback und besonders dir Frank für die Bestätigung, ich weiß schon das Makroskopisch bei manche Porlingen nichts zu machen ist, deswegen versuche ich so gut es geht auch Mikroskopisch ab zu sichern.
    Bei dieser Porling hatte ich das Gefühl, was die Farbe angeht, Steccherinum ochraceum vor mir zu haben leider kommt diese schöne Orange rosa Ton nicht so durch auf den Bilder.


    Ich werde in ein paar Tage jedenfalls noch mal nach Sporen schauen mal sehen ob da sich was tut.

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Frank!


    Oh, das ist interessant. Das darf ich nicht vergessen an Ursula weiter zu geben, den hatten wir zusammen gefunden, sie kam letztlich auf die Lösung (also daß das kein "Porling mit Befall" ist, wie ich eigentlich dachte).
    Da muss ich noch mal den Artikel von Miettinen, Spirin & Niemelä durchlesen, vermutlich habe ich da was übersehen.



    LG; Pablo.


  • Hallo Pablo,


    es gibt zwar noch Aporpium macroporum mit größeren Poren, aber der ist extrem selten. A. canescens ersetzt fast alle Funde in Europa, die früher A. caryae hießen. Meinen Fund aus dem Saarland habe ich von Miettinen sequenzieren lassen. Ihr könnt ja mal eure Daten durchgeben, damit mein Punkt in "Pilze-Deutschland.de" nicht so einsam ist. :)


    Beste Grüße
    Frank

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Frank!


    Der kommt auf jeden Fall noch in die Kartierung (ich bin soooooooo langsam beim Mykis - Eintragen), muss mal Ursula fragen, ob sie den bei sich schon eingepflegt hat. Die Poren sind ziemlich winzig, bei einem kurzen Blick aufs Exsikat so bei 4-5/mm. Darum auch die Ähnlichkeit zu Junghuhnia nitida.



    LG; Pablo.