Annulohypoxylon minutellum

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  • [font="Calibri"]Annulohypoxylon minutellum[/font]


    [font="Calibri"]Rogers+Candoussau[/font]


    [font="Calibri"]Zusammenfließende Eichenkohlenbeere[/font]


    [font="Calibri"] [/font]


    [font="Calibri"]Synonyme:[/font]


    [font="Calibri"]Annulohypoxylon cohaerens var. Microsporum[/font]


    [font="Calibri"] [/font]


    [font="Calibri"]Klasse: Ascomycetes[/font]


    [font="Calibri"]Familie: Xylariaceae[/font]


    [font="Calibri"]Gattung: Annulohypoxylon[/font]


    [font="Calibri"] [/font]


    [font="Calibri"]         Beschreibung makroskopisch:[/font]


    [font="Calibri"]Eine typische Erscheinungsform der zusammenfließenden Kohlenbeeren.[/font]


    [font="Calibri"]Jung mit einer hellbraunen, feinfilzigen Oberfläche, älter braun bis schwarz werdend.[/font]


    [font="Calibri"]Die Oberfläche besteht aus vielen zusammenfließenden und zusammengewachsenen Fruchtkörpern mit je einer einzelnen Papille.[/font]


    [font="Calibri"]Die Pilze bilden einen erhabenen, flächigen Überzug auf der Rinde von abgestorbenen Ästen der Eiche. Die Größe der Sammelfruchtkörper kann 2-8cm in der Länge und etwas weniger in der Breite betragen. Sie haben eine Höhe zwischen 2 und 12mm.[/font]


    [font="Calibri"]Die in KOH löslichen Pigmente zeigen ein kräftiges, dunkles Lila.[/font]


    [font="Calibri"] [/font]


    [font="Calibri"]Beschreibung mikroskopisch:[/font]


    [font="Calibri"]Asci achtsporig[/font]


    [font="Calibri"]Sporen: braun, ellipsoid bis leicht bohnenförmig[/font]


    [font="Calibri"]6,5-9 x 3,5-5 µm[/font]


    [font="Calibri"]Keimspalte erreicht nicht ganz Sporengesamtlänge[/font]


    [font="Calibri"]Mehrere kleine bis mittlere Öltropfen in den Sporen[/font]


    [font="Calibri"]Keine Ornamentation erkennbar[/font]


    [font="Calibri"] [/font]


    [font="Calibri"] [/font]


    [font="Calibri"]Vorkommen:[/font]


    [font="Calibri"]Die Art kommt bei mir ausschließlich an Eiche(Quercus spec.) vor.[/font]


    [font="Calibri"]In den Tropen und Südeuropa wohl auch an Kastanie und anderen Hölzern.[/font]


    [font="Calibri"]Sie erscheint ganzjährig auf der Rinde von abgestorbenen Teilen der Eiche, die Dicke des Substrates scheint keine Rolle zu spielen, ich habe sie auf dünnen Zweigen mit 2cm Dm genauso gefunden wie auf dicken Stämmen oder Stümpfen.[/font]


    [font="Calibri"] [/font]


    [font="Calibri"]Verbreitung:[/font]


    [font="Calibri"]Die Art kommt in den Tropen und in Teilen Europas vor.[/font]


    [font="Calibri"]Ich halte A. minutellum für eine häufige Art die bislang wahrscheinlich übersehen und dementsprechend wenig kartiert ist. Auch die makroskopische Übereinstimmung mit den anderen Arten der Gattung spielt hier wohl eine Rolle. Ich konnte sie in fast jeden Eichenbestand bei mir (Ruhrgebiet) nachweisen. Rein subjektiv und noch in Untersuchung befindlich scheint sie eine gewisse Affinität zur Roteiche (Quercus rubra) zu haben, jedenfalls habe ich sie hier deutlich öfter gefunden.[/font]


    [font="Calibri"] [/font]


    [font="Calibri"]Verwechslungen:[/font]


    [font="Calibri"]Die Art ist makroskopisch von Annulohypoxylon cohaerens und A. multiforme eigentlich nicht zu unterscheiden. Lediglich die recht strenge Substratbindung der Arten lässt eine erste Vorbestimmung im Feld zu.[/font]


    [font="Calibri"]Mikroskopisch und Chemisch unterscheidet sich A. minutellum von den anderen Arten durch kleinere Sporen und die violetten KOH-löslichen Pigmente.[/font]


    [font="Calibri"]Bemerkungen:[/font]


    [font="Calibri"]Ich selbst bin der Art zum ersten mal bei einer Exkursion im Depot (Brüggen/Bracht) begegnet und habe sie dort quasi im –žVorbeigehen–œ eingesammelt. Vorher war mir keine an Eiche vorkommende Kohlenbeere dieser Erscheinung bekannt.[/font]


    [font="Calibri"]Mit Hilfe eines lieben Pilzfreundes (Strubbelkopfröhrling) wurde die Art bestimmt. [/font]


    [font="Calibri"]Sie ist in Deutschland bislang anscheinend unkartiert, was wohl auf mangelnder Kenntnis der Art beruht.[/font]


    [font="Calibri"] [/font]


    [font="Calibri"]Quellen:[/font]



    [font="Calibri"]Pilze der Schweiz Band 1[/font]



    Bilder:


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    Mein erstes Portrait :cool:
    Für Hinweise auf Fehler, Ergänzungen oder Verbesserungsvorschläge bin ich natürlich offen und dankbar :thumbup:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Björn,


    sehr schönes erstes Portrait danke dafür. :thumbup: Ich hab gerade mal meine so meine Funderfahrungen konsultiert. Bis auf Diatrypella quercina habe ich noch keine weiteren Pyrenos an Eiche gefunden. Hälst du es für möglich, dass wir in Sachsen diese Art nicht haben; zumindest im Dresdner Raum nicht. Uns fehlen da auch die großen Eichenbestände.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


  • Hallo Björn,


    sehr schönes erstes Portrait danke dafür. :thumbup: Ich hab gerade mal meine so meine Funderfahrungen konsultiert. Bis auf Diatrypella quercina habe ich noch keine weiteren Pyrenos an Eiche gefunden. Hälst du es für möglich, dass wir in Sachsen diese Art nicht haben; zumindest im Dresdner Raum nicht. Uns fehlen da auch die großen Eichenbestände.


    l.g.
    Stefan


    Hallo Stefan,


    nun, wirklich ausgeprägte Eichenbestände haben wir hier auch wenige, oftmals sind es eingestreute Gruppen in anderen Waldformen.
    Vielleicht versuchst du mal gezielt die Roteichen, so es sie denn bei euch gibt, anzusteuern. Quercus Rubra scheint für die Art ein bevorzugtes Substrat zu sein.

  • Hallo Björn


    Die Aufsammlung im NSG Brachter Wald war wohl der erste dokumentierte Fund in Deutschland. Zwischenzeitlich wurde die Art in die Hauptartenliste von Mykis aufgenommen es sind Eingaben möglich. In Pilze Deutschlands werden die Funde nach dem nächsten Update zu sehen sein. Deine Einschätzung, dass die Art wohl nicht so selten vorkommt, ist sicher richtig.


    Annulohypoxylon minutellum (Syd. & P. Syd.) Y.M. Ju, J.D. Rogers & H.M. Hsieh



    NW, Elmpt NSG Brachter Wald MTB 4702,2 28.12.2015
    Quercus sp., Ast,
    leg. Sontopski, Björn det. Ernst, Michael


    NW, Herten Katzenbusch MTB 4408,22 13.03.2016
    Quercus sp., Ast,
    leg. Kalveram, Thomas det. Ernst, Michael


    NW, Dorsten Schloss Lembeck MTB 4207,4 26.03.2016
    Quercus sp., Ast,
    leg. Ernst, Michael det. Ernst, Michael


    NW, Bottrop Köllnischer Wald MTB 4407,14 10.04.2016
    Quercus sp., Ast,
    leg. Ernst, Michael det. Ernst, Michael


    Glückwunsch zum Erstfund und zum Portrait :thumbup:


    LG Karl


  • Hallo Karl,
    danke für das Lob und die Infos :thumbup:
    Kleine Korrektur: Im Brachter Wald war die Aufsammlung nicht von einem Ast sondern von einem Stumpf und definitiv von Quercus rubra


    Hier noch ein paar weitere Funddaten:
    Bottrop Innenstadt, MTB 4407,34, 02.05.2016
    Quercus spec. Ast
    leg., det. Sontopski, Björn


    Gladbeck, Schlosspark Wittringen, MTB 4407,24 09.05.2016
    Quercus rubra, Ast
    leg., det. Sontopski, Björn


    Dinslaken, Wohnungsbusch, MTB 4406,14 26.05.2016
    Quercus rubra, Ast+Stumpf
    leg., det. Sontopski, Björn




    In der NRW-Liste von Hans Benders Seite fehlt die Art ebenfalls noch.


    Vielen Dank und liebe Grüße



    [hr]
    Hier noch zwei Bilder vom letztgenannten Fund:


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  • Hallo Björn


    Die Substratänderung für den Erstfund habe ich eingegeben.


    Über die Eingaben der weiteren Funde müssen wir bei Gelegenheit mal reden.


    Die NRW-Listen sind Ende 2015 aktuallisiert worden, da war Dein Fund noch nicht bekannt. Klaus Siepe hat den für das nächste Update ende 2016 vorgemerkt.


    LG Karl


  • Hallo Karl,
    super :thumbup: