Der Spaltblättling - überraschende Details

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.152 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von GünterS.

  • Hallo,



    eigentlich wollte ich nur nach einigen Jahren Kamera und Mikroskop mal wieder aus der Versenkung holen und versuchen, dies wieder in Betrieb zu nehmen.


    In dieser Jahreszeit fiel mir nichts besseres in die Hände als ein Allerweltspilz, ein halbvertrockneter Spaltblättling - Schizophyllum commune, von dem ich einen Schnitt unters Mikroskop legte. Ohne viel zu quetschen, ich wollte die Übersicht der gespaltenen Lamellen.


    Nun erstmal Bilder.



    #1 Übersicht - man sieht längere und kürzere Lamellen, mehr oder weniger stark gespalten




    #2 etwas dichter ran



    #3 die kurze Lamelle - reguläres Trama



    #4 inkrustierte Hyphen (aus dem Bereich der großen gespaltenen Lamelle)


    Da war ich teilweise doch überrascht, was man da sieht und stöberte ein wenig in der Literatur und im www.
    Insbesondere beim letzten Bild die inkrustierten Hyphen hatten mich interessiert.
    Dazu war in Pilze der Schweiz nichts zu finden, das reguläre Lamellentrame wurde dort immerhin auch erwähnt.


    Die Artenbeschreibung hier im Forum
    http://www.pilzforum.eu/board/…ling?pid=148022#pid148022 führte schon etwas weiter, durch links von nobi auf Artikel von Clemencon. Dort werden inkrustierte Hyphenenden erwähnt (und schöne Schnittbilder gezeigt).


    Richtig gut bezüglich der Mikromerkmale fand ich was in http://mushroomobserver.org/name/show_name_description/5972.
    Z.B nach Linder "abhymenial hairs stout, simple, hyaline, thick-walled, and often granular incrusted", wobei ich hier nicht ganz sicher bin, ob sich das auf S. commune bezieht.



    Diese meine Entdeckung der inkrustierten Hyphen hatte mich richtig gefesselt, und wollte ich euch nicht vorenthalten.
    Näher ran bin ich nicht, vor dem 100er und Öl scheue ich mich immer etwas.


    Grüße
    Günter

    Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben. (A. Gide)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Günter!


    Das sieht doch schon ganz gut aus. :thumbup:
    Vor allem der Schnitt ist dir ziemlich gut und dünn gelungen.
    Bisher hatte ich noch nie daran gedacht, diese Art unters Mikro zu legen, weil sie ja jederzeit schon sicher makroskopisch anzusprechen ist.
    Aber irgendwie machen die Bilder schon Lust...



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag


    Näher ran bin ich nicht, vor dem 100er und Öl scheue ich mich immer etwas.


    Hallo Günter,


    kurze Frage. Warum dies?


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo Stefan,


    beim 100er Öl bin ich mit meinen Ergebnissen oft nicht zufrieden. Das Bild erscheint mir oft flau, vielleicht bekomme ich das Objektiv nicht richtig sauber.
    Dann gelingen mir die Präparate oft nicht dünn genug, sodass ich mit der Schärfeebene Schwierigkeiten habe. Einfach ist das ganze ja noch bei Sporenpräparaten oder Quetschpräparaten von weichen Lamellenstücken. Mich interessiert sehr auch die Morphologie, der Aufbau der Pilze, sodass man dann schneiden muss und nicht komplett zerquetschen/zerreiben kann. Da komme ich wegen der Tiefenschärfe mit dem 40er besser zurecht. Habe auch noch ein 63er, das ist auch schon recht sensibel.
    Zu guter letzt, wenn mit Öl beträufelt, geht der Weg eine Vergrößerungsstufe zurück nicht mehr.
    Vielleicht fehlt mir nur ein wenig Routine mit dem 100er. Mal schauen.


    Grüße
    Günter

    Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben. (A. Gide)