Becherchen mit Klee(?)-Kontakt --> Sclerotinia trifoliorum (Kleekrebs)

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 1.596 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo Pilzfreunde ... Becherchenfreunde,


    ich habe so das Gefühl, dass man hier diese Pilzchen sogar makroskopisch eingrenzen könnte - oder irre ich mich?
    Im Kiesbiotop fand ich vor ein paar Tagen (Nov. 2015) diese bräunlichen lang gestielten Becherchen, Apothecien ca. 2-4 mm im Durchmesser, Stiel bis 2 cm lang, Außenfläche etwas kleiig.


    Mir kam es so vor, als stünden sie entweder in Verbindung mit dem (von mir nicht benennbaren) Moos oder mit den winzigen Schmetterlingsblütern da (wahrscheinlich handelt es sich um Trifolium dubium - oder Medicago lupulina - falls die Blättchen doch noch ein Spitzchen hätten, so genau habe ich die nicht fotografiert oder angeschaut).


    Die Form des Becherchens erinnerte mich an den Anemonen-Becherling (unbekannterweise), von dort aus bin ich zur Familie der Sclerotiniaceae gekommen und da auf Kleekrebs, Sclerotinia trifoliorum.


    Kann das sein? Ein Sklerotium habe ich allerings nicht gesehen ....


    a
     


    b (Ausschnitt)


    c


    d (Ausschnitt)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Abeja,


    mich erinnerte das gleich an den Anemonenbecherling, einen Sklerotienbecherling.


    Das hab ich zu der Idee gefunden: Sclerotinia trifoliorum, "Kleekrebs"


    Vielleicht passt es ja,


    liebe Grüße,
    Melanie


    edit schimpft: wenn ich richtig gelesen hätte, wäre mir aufgefallen, das du selber schon auf die gleiche Idee gekommen bist :haue::D

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    Einmal editiert, zuletzt von melanieoderimmer ()

  • Hallo Abeja,
    ich würde sagen, ja das ist Sclerotinia trifoliorum. Das ist eine Art die meist erst im Spätherbst erscheint.
    LG Ulla

    • Offizieller Beitrag

    Hallo miteinander!


    Wow, toller Pilz. Hatte ich noch nie was von gehört, jetzt will ich den auch finden. Wenn der nun gerade Saison hat, dann muss ich jetzt weg.
    Kannst du noch ein wenig was zum habitat schreiben, Abeja?



    LG; Pablo.

  • Hallo zusammen,
    danke Melanie, dass du zum gleichen Ergebnis gekommen bist ;) und danke Ulla für die Bestätigung.


    Hallo Pablo,
    der Pilz sollte dann eigentlich nicht selten sein, da er an ALLEN Klee- und Luzernearten und noch weiteren Schmetterlingsblütern sein kann.
    Und schädigend .... siehe bei Pflanzenkrankheiten.ch Sehr gute Darstellung dort!


    Es ist wahrcheinlich nur so, dass man die Apothecien im vielen Grün nicht sieht, sondern erst die Auswirkungen später.
    Hier in diesem Kiesbiotop (wie letztes Jahr hier) hatte ich wieder die Omphalina gesehen.
    Der Boden ist da kiesig, sandig (vermutlich auch kalkig) und hat wenig Bewuchs. Allgemein kommen da überwiegend Weiden, Pappeln (und Robinien und Sommerflieder) hoch. Die Gehölze werden aber immer abgeschnitten, das Gelände soll frei bleiben und sich eine "spannendere" Biotops-Geschichte entwickeln.
    Auf so nacktem Gelände (eher am Rand, da wo von einer Hügelkante vermutlich mehr Wasser herunterfließt und es bleibend etwas feuchter ist ) sieht man dann auch so "Minis", sowohl die Pilze als auch die Pflänzchen.


    Diese Kleeart (oder Luzernenart) ist auch gar nicht selten, sondern nur häufig übersehen. Nicht weit davon hatte ich sie auf einer Wiese auch im letzten Jahr blühend angetroffen. Dann sind die Blättchen natürlich auch etwas größer.


    Hier auf dieser guten Bestimmungseite ist auch dieser kleine Klee und diese kleine Luzerne gemeinsam in einem ähnlichen (kiesigen) Gebiet abgebildet.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Abeja!


    Danke für die Infos!
    ich werde die Augen mal offen halten in Habitaten, wo entsprechende Pflanzen vorkommen. Das ist wohl wieder so ein Pilz, nach dem man gucken muss, der nicht sofort ins Auge springt.



    LG, Pablo.