Auwald - Bonsai - Entoloma

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.010 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo miteinander!


    Der Regen der letzten Zeit lockt Rötlinge an.
    Da wäre einer aus einem kalssichen Bärlauch - Morchel - Auwald:

    Ohne Morcheln.


    Die Pilzchen sind klein, Hut beim Größeren keine 2cm breit.


    Die Hutoberfläche ist grau mit solbrigen FAsern belegt, sehr schwach hygrophan, Buckel ausgeprägt. Da ist nichts Olivfarbiges dran, wenn das auf dem Bild anders aussieht, dann liegt das an der künstlerischen Freiheit meiner Kamera beim Bilder machen im Grün des Auwaldes. An den Pilzen selbst ist kein grünlicher Farbton wahrzunehmen.


    Geruch ist unspezifisch, Fleisch zerbrechlich und braun.
    Mikroskopische Eckdaten:

    Huthaut eine Kutis aus liegenden Hyphen, Pigment auf jeden Fall inkrustiert, gelegentlich sehe ich aber auch Vakuolen.


    Stiel mit hyalinen "Haaren", auch an der Stielbasis farblos, dort maximal 2fach septiert, gelegentlich schwach inkrustiert.

    direkt unter dem Hut gelegentlicha uch mit büscheligen kaulozystiden.


    Sporen deutlich heterodiametrisch, Ecken meist gut ausgeprägt

    ~ 9-12x5-7,5 µm


    Basidien...
    Tja. Daß diese Knusprig anmutenden dunklen Basidien für die Sektion typisch sind, musste ich auch erstmal rausfinden. Ansonsten zwei- bis viersporig, ohne besondere Vorkommnisse.



    Cheilozystiden vorhanden, sehen meist irgendwie breit spindelig aus:


    Am gesamten Fruchtkörper (Stiel, Huthaut, Lamellen, Hymenium) nicht eine Schnalle zu finden.


    Das gehört in die Gruppe um Entoloma hirtum oder Entoloma versatile, richtig?
    Aber so ganz durchschaue ich die Artabgrenzungen da irgendwie nicht.
    Hat jemand von euch vielleicht einen Tip?



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo



    Schöner Fund....


    Kann es evtl. sein, das du nur die kleinen Sporen gemessen hast? ;)
    Denn dein Fund erinnert mich sehr stark an Entoloma araneosum, den wir vor fast genau einem Jahr in Dresden finden konnten...guckst du
    aber deine Sporen dürften gern noch bisschen grösser sein,
    unser Fund hatte Sporen von 9,07-10,11-12.26 x 6,01-7,15-9,1 µm.


    Mfg Sven

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Sven und Jürgen!


    Das sieht sehr gut aus, danke euch beiden! :thumbup:
    Ich hätte drauf kommen können, wegen den fehlenden Olivtönen (Ausschluss E. versatilis) und dem vakuolären Pigment (Ausschluss aller anderen Arten in der Gruppe).
    Bin ich aber nicht.
    Schön, daß es euch und das Forum gibt, daß einem kompetent auf die Sprünge geholfen wird. :thumbup:


    [hr]


    Nachtrag:
    Es ist schon nützlich, wenn man den Objektträger mit dem Sporenabwurf aufbewahrt.
    Du hast recht, Sven: Da sind durchaus auch breitere Sporen dabei, bis ~9 µm. Kommt immer ein wenig drauf an, wie man misst. Ob von Ecke zu Ecke oder von Delle zu Delle. ;)



    LG, Pablo.

  • Halllo Pablo,


    nur zur nochmaligen Bestätigung. Bei dem von Jürgen zitierten Fund hab ich Sporengrößen von 9,0 - 10,5 µm gemessen, auch etwas zu klein laut Literaturangaben, aber eindeutig auf Grund der makroskopischen Merkmale. Roch Dein Fund auch so penetrant mehlig?


    herzliche Grüße


    Birgit

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Birgit!


    Danke dir für dein Feedback. :thumbup:
    Mit den Sporen sollte es schon hinkommen, wenn ich da die maximale Ausdehnung nehme, komme ich ja auch auf Werte bis 12 µm.
    Das sollte schon in Ordnung gehen. Mittlerweile bin ich auch den Noorderloos (Fungi Europaei) noch mal durchgegangen, das haut auch hin. Auch wenn das Werk nicht mehr das Jüngste ist. Der Schlüssel in den GPBWs scheint sich auch weitestgehend daran zu orientieren und bezieht auch einige neuere Erkenntnisse mit ein, also in der Ergänzung passt das meist ganz gut.



    LG; pablo.