Umos aus dem Aaper Busch

Es gibt 20 Antworten in diesem Thema, welches 5.107 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ingo W.

  • Hallo Leute


    Ich war heute morgen kurz unterwegs. Ziel war eine Kompensationsfläche auf der Kiefern gefällt worden waren, um eine Laubholz-Gesellschaft (Eiche, Birke) aufzubauen. Oberflächlich-saurer Boden.
    Neben vielen vertrauten Pilzen gab es wie immer einige, die man nicht sofort ansprechen konnte. Ich hoffe, dass ihr mir anhand der Bilder weiterhelfen könnt.


    Wahrscheinlich sind das für euch alles häufige und bekannte Pilze aber auch hier gilt ja : Was man nicht kennt muss man mal kennenlernen.


    Pilz 1) auf vermosten, final-morschen Stubben; wahrscheinlich Kiefer:
    Sporenpulver: weiß


    1a)


    1b)


    1c)


    1d)


    Beim zweiten Pilz bin ich wirklich gespannt, was da wohl rauskommt. Falls noch irgendwelche Detaillaufnahmen benötigt werden, schau ich noch mal was möglich ist.


    Auch dieser wuchs auf Nadelholz bzw. Nadelstreu. Sporenabdruck dauert noch ... da scheint er ein gemütlicher zu sein.


    2a)


    2b)


    dann noch der dritte, bei dem mir nix einfiel: wuchs aus einem Kiefernstumpf heraus. Sporenpulver: olivbraun (umbra)


    3a)


    3b)


    3c)


    3d)


    3e)


    3f)


    3g)


    Die Mikro-Bilder bringen wahrscheinlich nix aber vielleicht können die Experten hier sagen, ob ich beim ersten Bild diesmal wenigstens die Fruchtschicht erwischt habe. Ich meine da Basidien zu sehen :/


    Vielen Dank für eure Hilfe!

  • Hallo Ralf,
    ich versuchs mal. Muss aber nicht stimmen. :)


    1 Butter-Rübling (Rhodocollybia butyracea)
    2 Falscher Pfifferling (Hygrophopopsis aurantiaca)
    3 Rauchblättriger Schwefelkopf (Hypholoma capnoides)


    Stimmt, auf deinem Bild kann man viersporige Basidien sehen. Ich finde Basidien irgendwie fast nie, wenn ich danach suche. :(
    Wie hast du das gemacht? Dünner Lamellenschnitt?


    Viele Grüße,
    Emil

  • Hallo Ralf !
    meine Vorschläge zur Überprüfüng
    Pilz 1 : Horngrauer Rübling ( Collybia butyracea var. asema )
    Pilz 2 : Falscher Pfifferling (Hygrophoropsis aurantiaca)
    Pilz 3: Rauchblättriger Schwefelkopf ( Hypholoma capnoides )
    Gruß Harry

    Essensfreigaben gibts nur beim Pilzsachverständigen vor Ort

    Chipcounter : 115

  • Hallo Ralf!


    Harrys (Emils) Vorschläge wären genau auch meine.
    Natürlich hast du dort die Fruchtschicht! Aber warum schaust du dir das nicht einfach in der Größe an, in der du links unten auf dem letzten Bild die Sporen zeigst?
    Bisschen mehr drücken noch, damit sich die Strukturen verflachen.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

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  • Hallo ihr beiden!


    Danke erst mal für eure Hilfe.. Dann ist 2 also doch falscher Pfifferling... im Sommer konnte ich den noch gut erkennen. Jetzt waren die Lamellen so blass-gelblich ausgeblichen und eher wellig ... na gut ... kannte ich so bisher noch nicht ...wird sich mein Vater freuen ... der hat nämlich richtig getippt...


    den H. capnoides kauf ich auch ohne weiteres. Hätte den aber nicht unbedingt einzeln an Kiefer erwartet. Ich sags ja immer: Die Pilze müssten mal anfangen die Bestimmungsbücher zu lesen. :D


    Beim Rübling guck ich morgen noch mal auf die Sporen .. aber optisch sieht das schon sehr gut aus... :thumbup:



    Zitat von "Emil"

    Stimmt, auf deinem Bild kann man viersporige Basidien sehen. Ich finde Basidien irgendwie fast nie, wenn ich danach suche. Sad
    Wie hast du das gemacht? Dünner Lamellenschnitt?


    Also die Methode kenn ich unter den Namen "Kammschnitt". Mit einer Rasierklinge schneidest du von der Unterseite des Pilzes durch die Lamellen bis zur Huthaut durch. Dann friemelst du das bisschen Pilz-Gewebe mit einer Federpinzette (normale geht auch denke ich) auf den Objekträger; das sollte dann wie ein Kamm aussehen .... Ist Fummelsarbeit.. habe heute zwei Anläufe gebraucht. Dünn schneiden .. das ist wohl hier das schwierigste.
    Wahrscheinlich kennen die Profis hier noch bessere Methoden...

  • Hallo Ralf,
    danke für deine hilfreichen Hinweise zur Mikroskopie.:) Kammschnitt kannte ich eigentlich auch schon, habe ich aber noch nie ausprobiert.


    Zitat

    den H. capnoides kauf ich auch ohne weiteres. Hätte den aber nicht unbedingt einzeln an Kiefer erwartet.


    Ja, einzeln kommt er nur manchmal vor. An Kiefer aber öfter.


    Viele Grüße,
    Emil

  • Hallo Ralf!


    Zitat


    Wahrscheinlich kennen die Profis hier noch bessere Methoden...


    Sehe mich zwar nicht als Profi, aber schon als einer mit Mikro.
    Also bei Mikro-Präparaten nimmt man immer nur so viel wie wirklich sein muss, um so weniger um so besser.


    Wenn ich also Basidien sehen will, verwende ich für mein Präparat nicht anderes als ein winziges Stück der Lamelle. Alles andere ist Quatsch und bringt nur ein Durcheinander, weil viel zu groß und zu komplex, deswegen hinderlich.


    Da es oft wichtig ist, wo welche Zystiden vorhanden sind, achte man beim Abschneiden des Lamellen-Präparats auch darauf genauestens.
    Cheilo-Zystiden: nur ein Stück der Lamellenschneide abschneiden!


    Pleuro-Zystiden: hier eine Lamelle auslösen, (Lamellenschneide wegschneiden!) und einen Querschnitt machen wie es Ralf oben beschrieben hat, aber nur auf die Lamelle bezogen.


    Ähm, die Basidien sind da dann sowieso dazwischen. Ein Färbemittelchen ist nie verkehrt, macht die Zellstrukturen deutlicher.


    VG Ingo W

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  • Hallo Ingo!


    Jetzt wird es ja richtig interessant für mich...


    Zitat von "Ingo W"

    Wenn ich also Basidien sehen will, verwende ich für mein Präparat nicht anderes als ein winziges Stück der Lamelle.


    Ist es denn dann wichtig, wie ich dieses winzige Stück auf den Objektträger lege? Ich meine, schneidest du (einfach) ein Stück aus der Lamelle und legst es flach auf den Objektträger und quetschst es dann? So hatte ich es vorher probiert, aber nichts erkennen können... Aber das mag auch andere Gründe haben.


    Zitat

    Cheilo-Zystiden: nur ein Stück der Lamellenschneide abschneiden!

    Sprich: Nur ein Stück des unteren Teils der Lamelle also die Schneide an sich?


    Zitat

    Ein Färbemittelchen ist nie verkehrt, macht die Zellstrukturen deutlicher.

    Welches würdest du für die genannten drei Fälle empfehlen`? Wonach kann man sich dabei richten? Gibt es spezielle Färbemittel für die verschiedenen Zystiden z.B.? Bliebe dann noch die Frage, worauf ich beim Einsatz dieser Mittel achten muss...


    Jedenfalls werde ich das morgen mal so versuchen, wie du es beschrieben hast, Ingo.


    Zitat von "Ingo W"

    Natürlich hast du dort die Fruchtschicht! Aber warum schaust du dir das nicht einfach in der Größe an, in der du links unten auf dem letzten Bild die Sporen zeigst?

    Der Ausschnitt auf dem letzten Bild ist ein Teil des Originalgroßen Hintergrundfotos. Das Hintergrundfoto musste ich ja auf 800 X 600pixel verkleinern. Die Mikroaufnahme an sich ist 400 fach. Meinst du jetzt diese Mikroaufnahme, oder das Foto?


    Ich würde ja gerne die 1000x Vergrößerung des Mikroskops nutzen - aber das möchte ich mir erst mal genau zeigen lassen... Der Björn hat das ja mal in seiner Anleitung für Mikroskopie schematisch dargestellt, aber so richtig weiß ich noch nicht was ich da genau machen muss. Wichtig ist ja dann auch die Reinigung des Objektivs hinterher. Ich bin da noch etwas zurückhaltend, weil ich mir die Optik nicht durch eigene Fehler beschädigen möchte.


    Jedenfalls vielen Dank dir, Ingo für deine Tipps zum mikroskopieren. Ich muss noch so viel lernen.

  • Hallo Ralf!


    Ich fange mal hinten an:


    Das ist nicht mehr so schlimm wie früher, dass man sein 1000-fach-Objektiv nach der Arbeit jedes Mal reinigen muss. Das Immersionsöl verdunstet nicht mehr, lässt es einfach im Tropfen drin auf dem Deckglas, dann passiert nichts.


    Ich weiß jetzt nichts über dein Mikroskop, aber normalerweise ist der Abstand des Immersions-Objektives schon so knapp voreingestellt, dass es mit den handelsüblichen Objektträgern + Deckglas vom Abstand her harmoniert.


    Also einfach mal Immersionsöl-Tropfen drauf auf das Deckglas und 1000-er einschwenken, dann siehst du ja, ob es schon funktioniert mit dem Abstand.


    Frage nach Färbemittel hatte ich neulich schon mal irgendwo beantwortet. Ich stehe da voll auf Kongorot-SDS (nicht Kongorot-NH3!). Das färbt die Zellwände deutlich und ist nicht so schnell tötend für Zellstrukturen und -inhalte wie andere Mittelchen.


    Was war ´s noch?

    Zitat


    Ist es denn dann wichtig, wie ich dieses winzige Stück auf den Objektträger lege? Ich meine, schneidest du (einfach) ein Stück aus der Lamelle und legst es flach auf den Objektträger und quetschst es dann?


    Klar. Am besten, das kleine Teilchen hat eine bestimmte Form, damit du unter dem Mikro noch weißt, wo oben und unten ist.


    Also stell dir vor, du willst Cheilo-Zystiden, also die Zystiden an der Lamellenschneide (bei Unklarheiten denke an Messerschneide oder an farbige Lamellenschneiden bei Helmlingen) untersuchen. Einfach nur die Schneiden abmachen und mikroskopieren, dann vermischt sich nichts mit den Elementen der Lamellenfläche.


    Naja, und bei den Pleurozystiden, also den Zystiden der Lamellenfläche, lässt du eben gerade dieses oben definierte Stück sicherheitshalber nicht mit unter das Mikro.


    Wenn du bei deinen bisherigen Versuchen nichts erkannt hast, lag es am zu dicken Präparat.
    Man kann sich da durchaus vorquetschen, also immer ein Stückchen mehr.
    Am Ende schwimmen die einzelnen Teile solo rum, macht ja nichts, kann man die schön ausmessen.


    VG Ingo W

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  • Hallo Ralf und Ingo,
    ich nehme Kongorot NH3. Das geht auch gut. Du bekommst es z.B. im Myko-Shop.


    Eine Ergänzung noch zu den Cheilozystiden:

    Zitat von Ingo W

    Einfach nur die Schneiden abmachen...


    Mir wurde gesagt, ich soll die Schneide gerade nicht dünn abschneiden, damit die Lamelle auf der Fläche zu liegen kommt. Man legt ein größeres Stück der Lamelle auf den Objektträger. Dann kann man einfach auf der Seite der Lamelle, wo die Schneide ist, die Cheilozytiden sehen und auf der anderen Seite, der Abschnittstelle, die Pleurozystiden. Hier findest du es noch mal besser beschrieben.
    Diese Methode hat bei mir hervorragend funktioniert.


    Viele Grüße,
    Emil

  • Hallo Emil!


    Da hat wohl jeder seine eigenen Rezepte.

    Zitat


    Mir wurde gesagt, ich soll die Schneide gerade nicht dünn abschneiden, damit die Lamelle auf der Fläche zu liegen kommt.


    Wen stört ´s, wie das Teil zu liegen kommt, wenn ich sowieso nur noch Zystiden bzw. die Schneide übrig habe. Diese Elemente von der restlichen Struktur, also den darunterliegenden Tramazellen zu unterscheiden müsste gut machbar sein und Basidien habe ich in den meisten Fällen so oder so.


    Mache ich das, wie dir das empfohlen wurde, laufe ich Gefahr die Elemente der Schneide mit denen der Fläche zu vermischen, denn das wird wahrscheinlich wenigstens teilweise passieren beim Quetschen. Und Quetschen muss ich, da die Lamelle an sich in den meisten Fällen viel zu dick ist um Elemente zu beurteilen.


    Aber wie gesagt, das kann man ja leicht ausprobieren, womit man am besten zurechtkommt.
    Die empfohlene Variante geht auch, aber hier sollte man sich nach und nach vorquetschen, also genau beobachten wo was hingehört, bevor es durcheinander kommt.


    Ich habe neulich, allerdings bei Bechern, neben verschiedenen Färbemittelchen auch Kongorot-NH3 ausprobiert: macht schnell tot und färbt m.E. nicht so gut an wie Kongorot-SDS. Im Myko-Shop gibt ´s beide Kongorot-Varianten.


    VG Ingo W

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  • Hallo Ingo...


    Also das mit den Pleurozystiden und den Cheilozystiden habe ich wohl soweit verstanden, hoffe ich... Danke für die Erklärungen...


    Zitat

    Frage nach Färbemittel hatte ich neulich schon mal irgendwo beantwortet. Ich stehe da voll auf Kongorot-SDS (nicht Kongorot-NH3!). Das färbt die Zellwände deutlich und ist nicht so schnell tötend für Zellstrukturen und -inhalte wie andere Mittelchen.


    Gut, da ich mir (aus Unwissenheit = *schäm*) beim Gminder im Sommer beides geholt habe, kann ich ja demnächst mal die Probe im Vergleich machen.:/ Zur Vorgehensweise noch einige Fragen:


    1) Mikroskopiert man dann nur im Färbemittel oder wie gewohnt erst Wasser und dann als Zugabe ins Wasser das Färbemittel? Wie lange dauert es dann ungefähr, bis die Farbe aufgenommen wird?


    2) Kann man Kongorot "universal" einsetzen, um bei den Pilzen die Zystiden (wenn vorhanden) sichtbarer zu machen? Wenn nicht:


    3) Welche Literatur kannst du mir empfehlen, um herauszufinden, welches Färbemittel ich bei den verschiedenen Gattungen einsetzen kann? Manchmal gibt es ja Hinweise auf Färbemittel z.B. bei den PdS. Aber nicht immer.

  • Soooo, hallo Leute!


    Habe jetzt mal versucht, die Sporen vom Butterrübling und als Vergleich dazu vom H. capnoides zu mikroskopieren....unter 1000x Vergrößerung mit Öl.


    Hier das (traurige) Ergebnis: ;)


    1) das hier ist der Butterrübling:


    Interessant: Bei Wikipedia steht: Sporen lanzettlich; da war ich etwas irritiert ... darunter stell ich mir was anderes vor :/
    PdS bd. 3 schreibt: elliptisch-tropfenförmig mit Tropfen! - das passt mir schon besser. Ob das jetzt C. butyracea var. asema oder var. butyracea ist kann ich nicht entscheiden. Da fehlt mir noch reichlich Erfahrung. Sporenmaße passen ja zu beiden. Sporenpulver war übrigens nicht weiß sondern mehr so rosa-lachsfarben.


    Im Vergleich dazu die von H. capnoides: dickwandig, glatt, länglich-ellipsoid, mit Keimporus.


    2)


    a)


    b)



    Was könnte man noch verbessern?

  • Hallo Ralf!

    Zitat


    Interessant: Bei Wikipedia steht: Sporen lanzettlich; da war ich etwas irritiert.... darunter stell ich mir was anderes vor


    Da hast du natürlich vollkommen recht. Das ist Blödsinn und was für Toffel zum Rausschmeißen.
    Der Beschreiber hat, denke ich, nicht viel mit Pilzen zu tun.


    Einen Rüblings-Hut mit "kissenförmig" zu beschreiben und die Lamellen als gekerbt zu bezeichnen, ist schon ein Stück entfernt von der gängigen Pilzbeschreibungs-Realität.


    Wunderbares Bild gleich wieder hier zu finden:
    http://www.123pilze.de/DreamHC…d/KastanienbraunerRu4.jpg
    Die Lamellenschneiden sind maximal ungleichmäßig wellig, aber nicht "fein gekerbt".


    So Ralf, jetzt zu deinen Sporenbildern:
    Ist doch wunderschön geworden beim Schwefelkopf. Kannst zur Not etwas mit der Blende am Mikro spielen.
    Warum sind jetzt die Rüblings-Sporen so schlecht geworden?
    Müssten doch fast genauso groß sein, oder?
    Übrigens, nicht alles, was so in einem Präparat rumschwimmt, gehört zum Pilz.


    VG Ingo W

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  • Hallo Ralf,


    ich will mal der Reihe nach auf deine Fragen eingehen, soweit ich es selber weiß.;)


    Zitat

    Gut, da ich mir (aus Unwissenheit = *schäm*) beim Gminder im Sommer beides geholt habe, kann ich ja demnächst mal die Probe im Vergleich machen.


    Ja mach das mal. Das würde mich interessieren.


    Zitat

    1) Mikroskopiert man dann nur im Färbemittel oder wie gewohnt erst Wasser und dann als Zugabe ins Wasser das Färbemittel? Wie lange dauert es dann ungefähr, bis die Farbe aufgenommen wird?


    2) Kann man Kongorot "universal" einsetzen, um bei den Pilzen die Zystiden (wenn vorhanden) sichtbarer zu machen? Wenn nicht:


    3) Welche Literatur kannst du mir empfehlen, um herauszufinden, welches Färbemittel ich bei den verschiedenen Gattungen einsetzen kann? Manchmal gibt es ja Hinweise auf Färbemittel z.B. bei den PdS. Aber nicht immer.


    Ich mache mische immer das Färbemittel mit Wasser. Also relativ wenig Färbemittel, viel Wasser. Dann mache ich das Deckgläschen drauf und sauge die Flüssigkeit an der Seite mit einem Küchentuch durch. Dazu einfach das Tuch an den Rand des Deckgläschens halten, es saugt dann das Färbemittel raus. Das Vogehen ist nötig, damit nicht das ganze Bild farbig ist, sondern nur die Zellen, die man sehen will.


    Kongorot kann man für alle Zellen bei Basidomyceten verwenden, es ist also universal einsetzbar. Sporen z.B. kann man aber nicht damit färben.
    Dazu sind bei Basidomyceten Baumwollblau und Melzers Reagenz da. Mit ihnen kann man Sporenoberflächen (z.B. warzig, glatt) färben und besser sichtbar machen. Aber nur bei bestimmten Arten lassen sich die Sporen anfärben, andere bleiben ungefärbt. Das ist dann auch ein Bestimmungsmerkmal.
    Wenn die Sporen mit Melzers Reagenz blau werden, heißt das "amyloid", wenn sie (wein)rot werden, heißt das "dextrinoid", wenn sich die Sporen gar nicht mit Melzers Reagenz anfärben lassen, heißt das "inamyloid".
    Bei Baumwollblau heißt das "cyanophil" (Sporen blau anfärbbar) oder "nicht cyanophil".
    Diese Anfärbbarkeit steht eigentlich in jedem besseren Pilzbuch.
    Kongorot dagegen hilft nur, die Zellstrukturen besser zu erkennen.


    So, ich hoffe, das war jetzt nicht zu lang und kompliziert.:)


    Deine Sporenbilder sind doch schon ganz gut! Die Unschärfe hat jetzt nichts mehr mit fehlerhafter Vorgehensweise zu tun. Das ist normal bei derartigen Vergrößerungen.:thumbup:


    Zitat

    Ob das jetzt C. butyracea var. asema oder var. butyracea ist kann ich nicht entscheiden. Da fehlt mir noch reichlich Erfahrung. Sporenmaße passen ja zu beiden.


    C. butyracea und C. asema werden ja höchstens noch als Formen voneinander getrennt. C. butyracea f. asema ist die mehr graubraune, f. bautyracea die mehr rötlich kastanienbraune Form.
    Diese Formen unterscheiden sich nur in ihrer Hutfarbe.


    Zitat

    Sporenpulver war übrigens nicht weiß sondern mehr so rosa-lachsfarben.


    Die Gattung Collybia wird ja jetzt in die Blasssporrüblinge (Gymnopus), die Zwergrüblinge (Collybia) und die Rosasporrüblinge (Rhodocollybia) eingeteilt. Der Butterrübling gehört zur Gattung Rhodocollybia und hat deshalb auch rosa Sporenpulver.


    Ich hoffe, ich konnte dir helfen. :)


    Viele Grüße,
    Emil

  • Hallo Ingo.


    Zitat von "Ingo W"

    Warum sind jetzt die Rüblings-Sporen so schlecht geworden?
    Müssten doch fast genauso groß sein, oder?


    Woran das gelegen hat, will ich ja noch herausfinden. Immerhin waren ja beide Sporenbilder bei 1000x vergrößert und trotzdem sind die Sporen vom Butterrübling so klein und undeutlich geworden... Sie sind ja in der Tat auch etwas kleiner als beim Schwefelkopf - dazu noch etwas unscheinbarer gefärbt. Aber der qualitative Unterscheid hat mich schon überrascht.


    Bei beiden Präparaten jeweils ein Tropfen Immersionsöl aufs Deckglas und vom Gefühl her, war das ok.


    Da hätte ich auch noch mal eine Frage an euch beide: wenn ihr mit Immersion gearbeitet hast: Deckt ihr dann das objektiv nach dem mikroskopieren ab, reinigt es mit Linsenpapier oder kann man das so "offen" belassen?


    Im Internet gibt es da recht unterschiedliche Angaben ... Manche lassen es so mit den Resten des Öls auf dem Objektiv - andere reinigen es nach jeder Anwendung mit Linsenpapier, wieder andere gehen da direkt mit Reinigungsmitteln dran, obwohl das Öl ja nicht mehr verharzt.


    Ich habe das Präparat jetzt erst mal auf dem Tisch gelassen und das 100x objektiv darauf eingeschwenkt. Kann man das so stehen lassen ... auch über mehrere Tage?


    Zitat von "EmilS"

    So, ich hoffe, das war jetzt nicht zu lang und kompliziert. :)


    Ganz im Gegenteil. Das war sehr gut erklärt. Schöne kurze Sätze mit den gewüschten Informationen. Die Begriffe sagen mir jetzt was, und das werde ich in den nächsten Tagen noch weiter prüfen. Ist immer gut, wenn man als Anfänger weiß was für ein Pilz das ist, und dann die Mikromerkmale in der Literatur mit dem, was man unter dem Mikroskop sieht, vergleicht. So lerne ich das, denke ich, am besten.


    Auf jeden Fall vielen Dank an euch für eure Hilfe.


    Zitat

    Diese Formen unterscheiden sich nur in ihrer Hutfarbe.

    Aha, in dem Fall wäre der auf dem Foto dann wohl eher diese rötliche Form...

  • Hallo Ralf!


    Zitat


    Aha, in dem Fall wäre der auf dem Foto dann wohl eher diese rötliche Form...


    Nein, du hast asema, also den Horngrauen.
    Der richtig "Butterige" ist seltener und hat Farben wie rotbraune Kastanien.


    Bei den Sporen vom Horngrauen reden wir immer noch aneinander vorbei.
    Meine Frage war:
    Nachdem die Schwefelkopf-Sporen sehr gut dargestellt sind im Beitrag 13 / Bild 2a,
    warum haben wir kein Sporenbild in der gleichen Vergrößerung für Rhodocollybia asema (Horngrauer RÜbling)?


    Lass dein 100-er Objektiv im Öl, da passiert nichts, das Öl verdunstet kaum


    VG Ingo W

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  • Zitat von "Ingo W"

    Meine Frage war:
    Nachdem die Schwefelkopf-Sporen sehr gut dargestellt sind im Beitrag 13 / Bild 2a,
    warum haben wir kein Sporenbild in der gleichen Vergrößerung für Rhodocollybia asema (Horngrauer RÜbling)?


    Dann liegts wohl an der Fotoaufnahme selbst. Man sieht ja, dass der Schlüsselloch-Effekt bei Rüblings-Bild größer ist als beim capnoides. Mikroskopisch beides auf 1000x vergrößert.


    Im Moment fotographiere ich wieder mit der Canon 600D durch das Okular.
    Die Bilder der Mikroskopkamera gefallen mir noch gar nicht. Da muss ich auch noch weiter tüfteln, wie ich das besser hinbekomme. Leider war keine Anleitung dabei weder auf Papier noch auf der Software-CD.


    Zum Beispiel: Capillitium und Sporen von Arcyria spec. bei 400x Vergrößerung... Wie man sieht, erkennt man nichts. Ich muss das Bild mal Ulla zeigen, die kann vllt sagen, ob man damit was anfangen kann.


    Hier könnte es auch noch daran liegen, dass ich wahrscheinlich viel zu viel Material auf dem Objektträger hatte.



    Naja... ich habe mir jetzt für den Urlaub jedenfalls vorgenommen, mit dem Mikroskopieren anzufangen. Anfangen zu lernen. Mit viel Zeit, Geduld und eurer guten Hilfe, werde ich das schon schaffen. ;)

  • Hallo Ralf!

    Zitat


    Dann liegts wohl an der Fotoaufnahme selbst. Man sieht ja, dass der Schlüsselloch-Effekt bei Rüblings-Bild größer ist als beim capnoides. Mikroskopisch beides auf 1000x vergrößert.


    Verstehe ich nicht. Warum soll sich die "Schlüssellochgröße" ändern, wenn du unter gleichen Umständen durch das Okular fotografierst? Dem Mikroskop und dem Fotoapparat ist es doch egal, was da für Sporen drunter liegen.


    Entweder Mikrobild 1 zeigt eine andere Vergrößerung als 2a oder dir ist was anderes durcheinandergekommen (eingestellte Maximal-Pixelanzahl vom Fotoapparat, beim Auschneiden, unabsichtliches Verkleinern, Zoom, anderes Okular etc.)


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

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  • Hallo Ingo!


    Zitat von "Ingo W"

    Entweder Mikrobild 1 zeigt eine andere Vergrößerung als 2a oder dir ist was anderes durcheinandergekommen (eingestellte Maximal-Pixelanzahl vom Fotoapparat, beim Auschneiden, unabsichtliches Verkleinern, Zoom, anderes Okular etc.)


    Wird dann am Zoom liegen. Ich versuche bei Fotographieren, diesen Schlüssellocheffekt zu minimieren. Das erreiche ich, wenn ich maximal "reinzoome". Damit vergrößert sich ja auch das Bild an sich ... zusätzlich zur Mikrosskopvergrößerung.


    Bei dem Bild mit der Fruchtschicht (Beitrag 1 Bild 3f) ist mir das wohl am besten gelungen, Beitrag 13 Bild 2a geht auch noch. Das Problem ist nur, dass das Kamera-Objektiv bei Maximal-Zoom nicht immer automatisch fokussieren kann. (rotes Fokus Viereck und Fotoauslöser blockiert.)


    Manchmal kann ich maximal ins Bild zoomen und das Objektiv fokussiert und ich kann prima fotographieren. Manchmal klappt das aber nicht ...


    Manuell zu fokussieren habe ich noch nicht probiert. Evtl. kann man damit noch was korrigieren. Das probier ich demnächst aus.


    Womöglich wird das Ergebnis auch besser sobald ich ein vernünftiges Makro-Objektiv für die Kamera habe. Das muss ich mir ohnehin noch kaufen.


    Langfristig setze ich aber auf die Mikroskop-Kamera. Die nächsten Mikrobilder mache ich mit der Mikroskop-Kamera und versuche noch die Einstellungen zu verbessern. Dann haben wir eine Vergleichsmöglichkeit.

  • Hallo Ralf!

    Zitat


    Womöglich wird das Ergebnis auch besser sobald ich ein vernünftiges Makro-Objektiv für die Kamera habe. Das muss ich mir ohnehin noch kaufen.


    Na gut, ist erst mal teuer und hat wahrscheinlich jetzt mit den Mikroskop-Aufnahmen weniger zu tun.


    Dein Sporenbild 2a ist schon gut, also sehr viel besser wirst du das nicht machen können. Dorthin musst du wieder kommen, dann passt das schon.
    Und klar, relativ hyaline Sporen wie z.B. vom Butterrübling, lassen sich halt noch eine Spur schlechter abbilden (deswegen ja der Vorschlag mit Anfärben), und wenn die dann nur so 6x2 sind, da bist du an der Grenze eines "normalen" mittelmäßigen Mikroskops bezüglich der guten Sichtbarkeit der Strukturen.


    VG Ingo W

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