Und wieder 3 Baumpilzen

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.117 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ingo W.

  • Hallo Pilzfreunde noch mal habe ich 3 Baumpilze hier her zur Bestätigung als zur Bestimmung. Natürlich kann ich mich auch Irren, dann sind eure Bestimmungs Vorschläge herzlich Willkommen.
    Also los.


    1) Gemeine Violettporling (Trichaptum abietinum)



    Gefunden auf ein alten Fichtenast.


    2) Aschgrauer Zystidenrindenpilz (Peniophora cinerea)




    Gefunden auf Buche


    3) Reihige/Gelbe Braunfäuletramete (Antrodia serialis/xantha)




    Heute war ich mit den Uli/Erebus unterwegs (Bericht kommt noch) und da haben wir, an ein alten vermoderten kiefern Baumstumpf diese Pilze.


    Bin gespannt auf eure Antworten.

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

  • Hallo Mario,


    zu Deinem Pilz 1 fällt mir ein, dass ich erst kürzlich hier im Forum einen Beitrag verfasst und darin einen Trichaptum-Schlüssel ins Deutsche übersetzt hatte. Habe leider keine Zeit, Deinen Fall eingehender zu studieren. Pilz 2 passt: Aschgrauer Zystidenrindenpilz (P. cinerea). Auf Bild 3 meine ich Ähnlichkeiten mit der Grauweißen Nadelholztramete (Diplomitoporus lindbladii) zu erkennen.


    Alle Angaben wie immer ohne Gewehr. ;)


    Gruß, Andreas

  • Hallo Andreas, danke für deine Tipps, deine Schlüssel habe ich mir angeschaut und eigentlich bin ich damit auf Trichaptum fusco-violaceum gekommen, aber irgendwie ist der Habitus her von abietinum, die Stacheln sind mir nicht ausgeprägt genug, mal sehen.


    Diplomitoporus lindbladii kannte ich garnicht, bei den Bilder in Internet sieht man keine eindeutigen Hütchenbildung, her wächst die Porenschist in Stufen der PIlz von mir bildet so richtige Hüte.

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

  • Guten Morgen Mario,



    Diplomitoporus lindbladii kannte ich garnicht, bei den Bilder in Internet sieht man keine eindeutigen Hütchenbildung, her wächst die Porenschist in Stufen der PIlz von mir bildet so richtige Hüte.


    vergleiche mal diese Kollektion von Slavenka Wittmann und Andreas Staber mit Deinem Fund. Entscheidend ist als mikroskopisches Merkmal, dass sich die Skeletthypen unter der Zugabe von Kalilauge auflösen.


    Gruß, Andreas

  • Hallo Mario!


    Das ist jetzt nur meine Meinung und hat nichts mit der unbedingten Richtigkeit meines Vorschlags zu tun:


    Nr. 1: hier sehe ich am wahrscheinlichsten Trichaptum abietinum (Gemeiner Violettporling), man sollte aber eine bessere Aufnahme der Fruchtschicht machen, ich kann die Ausprägung der Fruchtschicht nicht genau einschätzen. Beschreiben tust du sie auch nicht.
    Aufgeschlitzte, beinahe stachelig wirkende Poren, würden mich nicht stören, soweit die porige Fruchtschicht an jungen Hüten oder an Jungteilen der Hüte zu sehen wäre.


    Nr. 2: genauso sieht P. cinerea aus (Aschgrauer Zystidenrindenpilz).
    Hier fehlt mir, wie so oft, die Beschreibung der Fundumstände.
    Der Pilz sollte eher locker gelegen haben oder an ansitzenden Ästen, keinesfalls mit länger ersichtlichem, direktem Bodenkontakt!


    Nr. 3: Soweit ich das einschätze, wächst Diplomitoporus lindbladii auf der Unterseite von liegenden Ästen (Link sagt was anderes).
    Mich erinnert dein Pilz an Antrodia xantha (Gelbe Braunfäule-Tramete), den ich nur von Bildern kenne. Diese Dreieckshüte sind aber schon sehr eigen (zumindest für einige Antrodia-Arten).
    http://aphyllopower.blogspot.d…be-braunfauletramete.html
    Antrodia serialis (Reihige Tramete) kann das nicht, dessen Hutreihen/Hutkantenreihen sind nicht selten zu großen Teilen waagerecht/reihig aneinandergefügt,......
    Bild 22 (ich hoffe, man erkennt, was ich meine!):
    http://www.pilzfreun.de/pilzgalerie/a/
    ...... wächst eigentlich auch nicht an Stümpfen, sondern mehr an Schnittflächen von dicken Holz (ohne Gewähr!) und die Oberseite der Hüte ist braun..


    Andreas`Link....
    http://forum.fungiworld.com/in…ic=4076.msg24215#msg24215
    .....zeigt ja die Einschätzung einiger Kollegen, die sich vorrangig mit Porlingen befassen.
    Weil ich in dieser Pilz-Region eher marginal unterwegs bin, würde ich die Bestimmung als D. lindbladii nicht daran festmachen wollen, wie das Auflösungsverhalten der Skeletthyphen in KOH von Anfragenden eingeschätzt wird (KOH löst so einiges auf, viele wissen nicht, was Skeletthyphen von anderen Hyphen unterscheidet!), sondern würde mir da auch ein paar Sporen anschauen wollen. Ich zweifele da!


    Falls ich mich damit in die Nesseln setze, so sitze ich gern darin.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    145-15 (Teilnahme APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (Teilnahme APR 2024) = 133+5 Honorar APR = 138+8 (APR-Treppchenwette 2.Pl.) = 146+4 (APR-Früh-Joker-Bonus 1.Pl.) = 150+15 (Phalprämierung 2. + 5. Pl) = 165


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  • Guten Morgen Ingo,



    Weil ich in dieser Pilz-Region eher marginal unterwegs bin, würde ich die Bestimmung als D. lindbladii nicht daran festmachen wollen, wie das Auflösungsverhalten der Skeletthyphen in KOH von Anfragenden eingeschätzt wird (KOH löst so einiges auf, viele wissen nicht, was Skeletthyphen von anderen Hyphen unterscheidet!), sondern würde mir da auch ein paar Sporen anschauen wollen.


    wer Porlinge mikroskopiert und bestimmt, weiß auch Skeletthyphen von anderen Typen zu unterscheiden - einen Überblick liefert die Wikipedia.


    Mit dem Hinweis auf die Skeletthyphen, die bei Diplomitoporus lindbladii von KOH aufgelöst werden, wollte ich durch die Blume mitteilen, dass der Porling ohne mikroskopische Merkmale nicht bestimmt werden kann. Nichtsdestotrotz ist das Charakteristikum ein seltenes Phänomen und deshalb ein gutes Bestimmungsmerkmal.


    Zweifel halte ich generell für hilfreich, aber dann bitte mit etwas mehr Substanz als die verallgemeindernde Aussage "KOH löst so einiges auf" - das lasse ich nicht gelten, das ist mir zu schwammig.


    Wir können ja einen Nessel-Club gründen... :evil:


    Gruß, Andreas

  • Morgen Jungs,
    bevor ich mich den Hintern verbrenne ziehe mich einfach ein paar Hosen an, so kann ich mit ins Nessel Club sitzen, den ich finde diese Meinungs verschiedenheiten immer sehr Lehrreich. :thumbup:.


    Also zu Ingo,


    du weisst das deine critische Meinung hier immer willkommen ist und ich sie sehr schätze.


    Nr. 1: Leider sind mir alle Nahufnahme der Poren nicht gelungen, ein Bild kann ich noch nachreichen ist aber sehr Unscharf.



    Die Fruchtschicht werde ich mir das nächste mal besser ansehen kann ich jetzt nicht drüber sagen, ich habe wohl wieder geschlampt:shy:.


    Nr. 2: Der Ast lag auf den Boden aber der musste vor kurzen abgetrennt worden sein den der lag einfach so auf eine Wiese.


    Jetzt die 3. Andreas und Ingo


    Ich habe mir jetzt alle Link angeschaut un bin immer noch der Meinung das mein Fund mit Antrodia xantha anzusprechen ist (war auch mein aller ersten Gedanke), auch bei der Kollektion aus dein Link, Andreas, sehe ich bei Diplomitoporus lindbladii her Poren die Stufen bilden als richtige Hütchen, das is aber nur meine Sicht und ich möchte hier auch nicht erwähnt lassen das vor 6 Monaten ich sowas nichtmal betrachtet hätte.
    Die Bilder auf Aphillopower sehen dann schon sehr ähnlich, rein Makroskopisch hätte ich da keine Zweifel.
    Was die Mikroskopie angeht da bin ich erstmal auf anderen angewiesen, dafür muss ich natürlich den entsprechendes Material liefern.

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


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  • Hallo Andreas!


    Ich denke, du bist nicht sehr anders gestrickt als ich und siehst meine Zweifel mal nicht als Kritik an (mag ich hoffen!).

    Zitat


    wer Porlinge mikroskopiert und bestimmt, weiß auch Skeletthyphen von anderen Typen zu unterscheiden - einen Überblick liefert die Wikipedia.


    Das kann ich jetzt nicht gelten lassen. Es gibt schon auch Menschen, die versuchen Porlinge und Rindenpilze mikroskopisch zu bestimmen, und die vielleicht nicht alles richtig einschätzen. Ich zähle mich da gerne dazu.


    Auch sind in der Mykologie für mich bekannte Namen für bestimmte Pilz-Bereiche kein Argument für immer richtige Bestimmungen, ich bin da inzwischen völlig desillusioniert (obwohl natürlich die Vertrauenskurve bei einigen Fachleuten stark nach oben geht).


    Ich bleibe dabei, dass man im besprochenen Fall die Reaktion von KOH und das Bild, welches nach dem Einwirken entsteht, durchaus falsch interpretieren kann, wenn ein unbedarfter Pilzler das einzuschätzen versucht.
    Diplomitoporus lindbladii werde ich also zunächst als Bestimmung des Staber-Fundes in fungiworld nicht als 100%-ig akzeptieren, wenn da nicht weitere markante Mikro-Merkmale gezeigt werden.


    Natürlich kann sich meine Denkweise ändern, sollte ich Dipl. lindbl. selbst so hütig und ausgeprägt großflächig und offen wachsend an Kiefern- oder Lärchenstumpf finden.
    Bis dahin bleibe ich skeptisch und möchte dich wirklich durch nichts des von mir Geschriebenen auf irgend eine Art und Weise angreifen. Ich bin eben einfach anderer Meinung, ich finde das nicht schlimm!


    VG Ingo W

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