Beitrag von Horst Schlüter: großflächig resupinat wachsender Pilz auf Weiden

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 3.140 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Horst Schlüter.

  • Am 29.03.2008 fand ich diesen resupinat wachsenden Pilz in einem Wäldchen des Steinbruchs Weiler zum Stein an Weide. Neben Weide wächst dort überwiegend Robinie und vereinzelt Kirsche. Auffällig war, daß ich ihn nur an Weiden gefunden habe.


    Es grüßt
    Horst Schlüter

  • Hallo Horst!


    Auf jeden Fall ein Phellinus (Feuerschwamm). Ich liebäugle ein bisschen mit Ph. conchatus (Muschelförmiger Feuerschwamm), die Hutbildung müsste aber intensiver sein. Das 5. Bild finde ich eigentlich ziemlich typisch, vorrausgesetzt an der Oberseite sind Hütchen.
    Natürlich triit conchatus auch nur resupinat auf, das aber stets an der Unterseite vom Substrat.


    Zum Vgl. ein sehr typischer conchatus, wie ich finde:
    Kein Text!


    Falls bei seitlichem Wachstum keine Hüte gebildet werden, ist es ein anderer Phellinus.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

    Link: Gnolmengalerie

    Link: APR 2023

    Link: Phalabstimmung 2023

    Link: Nanzen

  • Hallo Ingo,
    das ist schon ganz schön blöd, aber ich habe keinen Zugang zu den eingestellten Bildern, d.h. ich weiß nicht, welche meiner ausgewählten Bilder Gernot verwendet hat. Deshalb weiß ich auch nicht, was Bild 5 ist.
    Deshalb noch zur Hütchenbildung. Wenn Du damit hutähnliche Gebilde meinst, dann muß ich sagen, daß ich derartiges nicht gefunden habe, sonst hätte ich ein solches Bild gezeigt.
    Es grüßt
    Horst

  • Hallo Ingo,
    Phellinus scheint mir doch recht gut zun passen und ich habe nun mal darauhin die Literatur durchgestöbert und bin zu folgendem Ergebnis gekommen:
    Ich habe die Pilze an verschiedenen Weiden aufgenommen un deshalb habe ich den Eindruck, daß es sich dabei um zwei verschiedene Arten handeln könnte, ich aber wegen der Ähnlcihkeit im Feld, diese Idee nicht hatte.
    Der eine Pilz wuchs in einer riesigen Fläche an einer ziemlich alten dicken Weide. Da passen die Bilder in Ryman/Holmasen und Breitenbach/Kränzlin hervorragend zu Phellinus punctatus.


    Die anderen Pilze wuchsen an eher jüngeren und schwächelnden Weiden, da gab es am Rande auch eine Andeutung von Hut. Da könnte ich mir vorstellen, daß Phellinus conchatus paßt. Aber ich fürchte, das wird man am Photo letztendlich nicht entscheiden können.
    Trotzdem bin ich gespannt, ob noch weitere Meinungen dazukommen.


    Gruß
    Horst

  • Hallo Horst,


    zu den Pilzen kann ich nicht viel sagen, außer, dass ich ebenfalls alle für Phellinus und den letzten (Bilder 5 und 6, sofern sie den gleichen Pilz zeigen) für Phellinus conchatus halte. Bei den anderen Exemplaren dürfte es nur nach Bildern schwer bis unmöglich sein, zu sagen ob das jetzt resupinate, weil auf der Unterseite des Astes wachsende, Phellinus conchatus oder eigene, immer resupinate Phellinus sind.


    Zitat

    [...]aber ich habe keinen Zugang zu den eingestellten Bildern, d.h. ich weiß nicht, welche meiner ausgewählten Bilder Gernot verwendet hat.


    Ich habe alle Bilder gezeigt, die du mir geschickt hast, außer folgendem:

    Die Bilder habe ich auch alle in der Reihenfolge gezeigt, in der du mir sie geschickt hast, falls dir das bei der Zuordnung hilft. Das neue Bild oben wäre allerdings Nummer 5, die letzten beiden Bilder im ersten Beitrag sind dann Nummer 6 und 7.


    Schöne Grüße
    Gernot

  • Hallo Forum,


    Horst hat mir letztens per E-Mail das hier geschrieben:


    Hallo Gernot,
    wegen der Problematik, daß ich nicht einmal weiß, ob meine
    Bildbezeichnungen im Netz zu erkennen sind, hier kurz ein Kommentar zu
    den Bildern.
    DSC 2867 und DSC 2869 [Anmerkung Gernot: Das sind die letzten beiden unten angehängten Bilder] sind die Bilder, die zu der dicken alten Weide
    gehören und von mir für für Phellinus punctatus gehalten werden,.
    Alle anderen Bilder würden dann zu conchatus gehören.


    Hier noch 2 weitere Bilder von punctatus? [Anmerkung Gernot: Die ersten beiden unten angehängten Bilder]


    Gruß
    Horst Schlüter

  • Hallo Horst!


    Schwierig! Die Fruchtkörper auf den neuen punctatus-Bilder könnten auch gut ferruginosus sein, finde ich.


    Aber das Rätsel ist so nach Bildern aufgrund verschiedener Beleuchtung und unterschiedlichem Alter, zumindest für mich, wohl nicht zufriedenstellend lösbar.
    Ph. punctatus hat übrigens keine Seten in der Fruchtschicht, vielleicht hilft dir das weiter.


    VG Ingo W

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  • Hallo Ingo,
    eigentlich gefällt mir optisch ferruginosus nicht schlecht, nur kämen verschieden für diese Art ungewöhnliche Phänomene zusammen:
    1. Weide ist ein eher uingewöhnliches Substrat
    2. Es handelt sich um einene sehr dicken Stamm einer alten, ziemlich dicken, lebenden Weide. Der Pilz lebt überwiegend an Totholz.
    Zählt man 1 und 2 zusammen, wie groß ist die Wahrscheinlichkeit?


    Ph. punctatus hat übrigens keine Seten in der Fruchtschicht. Da bin ich nun an einem Punkt, der mir nicht viel weiter hilft, oders anders ausgedrückt, woran erkenne ich Seten? Ich kenne mich zwar im Vergleich zum Durchnittsbürger ganz ordentlich mit Pilzen aus, aber mit diesen Feinheiten habe ich mich nie beschäftigt. Da brauche ich Nachhilfe.
    Als Vogelkundler, der auch über den Tellerrand schaut, habe ich da vorläufig gewisse Grenzen.


    Gruß
    Horst

  • Hallo Horst!


    "1. Weide ist ein eher ungewöhnliches Substrat"


    Ungewöhnlich vielleicht nicht, eher seltener als an anderem.


    Tja, Seten sind dickwandige, meist zugespitzte, sterile Elemente in Fruchtschicht, Trama oder Hyphenfilz. Einen Bilderverweis zu entsprechenden Bildern kann ich mir ja sparen, da du dir die Bilder ja nicht ansehen kannst.
    Bei Phellinus ferruginosus müsstest du die rotbraunen Stacheln bei günstigem Licht schon unter der Stereolupe innerhalb der Röhren sehen können.
    Sicherer wäre aber einer dünner Röhrenquerschnitt unter ´m richtigem Mikroskop. Ph. punctatus hat statt Seten in der Fruchtschicht Zystidiolen, welche basal bauchig und nach oben hin dünn und lang geschwänzt sind.


    Insgesamt gesehen denke ich aber, dass du mit punctatus recht haben wirst, denn auf einem der Bilder glaube ich gesehen zu haben, dass die jüngeren Zuwachsschichten die älteren Teile nicht bedecken.


    Vielleicht gibt ´s ja jemanden mit Mikroskop in deinem Umfeld, dann wäre die Bestimmung abgesichert. Auch anhand der Sporenform lässt sich bei Phellinus schon einiges klären.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

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  • Hallo Ingo,
    danke für die Ausführungen. Bei der Pilzkunde bin ich noch nicht so weit, mich selbst ans Mikroskopieren zu machen, das übersteigt meine zeitlichen Möglichkeiten als Anfänger. So bliebe nur Herr Kaiser, dem ich neulich schon einige Pilze hinterließ, bei denen er mir noch die Antwort schuldet. Da möchte ich erst einen neuen Anlauf für weitere Bestimmungen unternehmen, wenn die Altlasten aufgearbeitet sind.


    Es grüßt
    Horst