Beiträge von Oehrling

    Hallo Bernd,

    beim Korkstacheling mag ich mich nicht zwischen H. concrescens und H. scrobiculatum entscheiden, da der Fruchtkörper noch sehr klein und noch nicht voll entwickelt ist. Die beiden Arten sind sich optisch sehr ähnlich und unterscheiden sich nur anhand der Oberfläche des voll entwickelten Hutes. Aber einer der beiden ist es, Hydnellum peckii kann hier dagegen aufgrund der Milde ausgeschlossen werden.

    FG

    Oehrling

    Hallo Bernd,


    für Phellodon niger ist dieses Exemplar sehr blass, der Längsschnitt zeigt normalerweise glänzend schwarzes Fleisch, auch die Oberfläche ist normalerweise schwarzblau gefärbt. Allerdings lässt der vorhandene Suppenwürzegeruch eigentlich keine andere Deutung zu. Zumindest sollte das Fleisch korkartig zäh sein.


    FG

    Oehrling

    Nr. 7 würde ich für einen Schleimfuß aus der Vibratilis-Gruppe halten.

    Nr. 12 ist wahrscheinlich was aus der Hinnuleus-Gruppe, der Geruch sollte aber nicht fruchtig, sondern staubig-erdig sein.

    Nr. 19 heißt Amanita ceciliae.

    Bei Nr. 24 staune ich, dass der mild sein soll. Er sieht jedenfalls exakt wie R. nobilis/mairei (Buchen-Speitäubling) aus. Da er aber angeblich mild ist, muss es was anderes sein, dann kommen einige so aussehende Arten in Betracht.

    FG

    Oehrling

    Hallo Tsgu,


    das mit der "Vorwarnliste" war scherzhaft gemeint, nämlich dass man da wo Krause Kraterellen wachsen, auch stark mit Totentrompeten und noch anderen essbaren Kraterellen/Kantharellen wie C. cinereus oder melanoxanthus oder Laubwald-Pfifferlingen rechnen kann, also sozusagen "vorgewarnt" wird. Bei der Krausen Kraterelle und den anderen Arten muss man allerdings genau hinschauen: wenn die Pilze zu schimmeln anfangen, dann oft vom Hutrand her.


    Freilich gibt es bei Kraterellen und Kantharellen aller Art (auch beim Pfifferling!) besondere Sammelbeschränkungen, zumindest ist das in Deutschland so.


    FG

    Oehrling

    Hallo Joana,


    das was Uwe schreibt, richtet sich auch an die Allgemeinheit. Deshalb hat er ja auch nicht mit Hallo Joana gegrüßt. Es ist grundsätzlich toll, wenn hier Ratschläge (nach bestem Gewissen und zudem gratis!) gegeben werden, man muss sich ja nicht jeden Schuh anziehen, der nicht passt. Die Alternative besteht darin, dass keine Ratschläge gegeben werden, denn man kann ja als Schreiber nicht vorher wissen, ob sie willkommen sind oder nicht.


    Für mich selber ist der Riesenbovist eher ein Kriegspilz für Hungerzeiten -. schon irgendwie essbar aber im Vergleich mit anderen Pilzen nicht wirklich lecker. Natürlich spielt beim Riesenbovist immer irgendwo Finderstolz mit rein. Den hier verwerteten Pilz fände ich zu alt. Ja, das Innere ist wie man sieht reinweiß, aber auch schon stark wattig. Riesenboviste sind am besten, wenn sie faust- bzw. kartoffelgroß sind.


    FG

    Oehrling

    dein "Ziegenbart" sieht mir ebenfalls nach Klebrigem Hörnling aus

    Hallo Öhrling,


    echt jetzt? Trotz der multiplen Verzweigungen an den Spitzen ?

    Hallo Radelfungus,


    entscheidend sind nicht die Verzweigungen an den Spitzen, sondern die gummiartige Konsistenz beim Verbiegen der Äste, und die unterirdische Basis des Pilzes, die nicht strunkartig, sondern ästig ist.


    FG

    Oehrling

    davon abgesehen, dass das mehr eine Laubwald-Art ist (entgegen der Info von Oehrling) :

    Hallo Harald,


    bei mir kommt T. filamentosum im Buchen-Tannen-Fichtenwald, da wo der Boden moosig aber nicht zu sauer.ist. Im Laubwald finde ich dagegen T. pardinum/pardalotum oder wie der aktuell heißt. Aber wahrscheinlich ist es so, dass die Art je nach Region unterschiedliche Habitate mag. Ich finde in meinen Wäldern z. B. auch manchmal T. sulfureum, der ja laut Literatur eigentlich ein Laubwaldpilz ist.


    Jedenfalls steht für mich nach Ansicht der nachgereichten Bilder fest, dass das nicht T. filamentosum ist. Ach, könnte man doch nur über das Internet an dem Pilz riechen, der Geruch ist bei weißen Ritterlingen nun mal das A und O.


    FG

    Oehrling

    Die Huthautstruktur ist auf jeden Fall glatt bis maximal etwas feinfilzig. Ich würde sie aber eher als glatt und faserig beschreiben. Sie wirkt seidig.

    Dann ist es wohl tatsächlich T. columbetta (deutscher Name: Seidiger Ritterling!). T. filamentosum hätte filzige bis leicht schuppige Huthaut. Übrigens sind die blauen Flecken bei T. columbetta nur "Kann", aber kein "Muss". Lass den Pilz mal tagelang liegen, vielleicht tut sich verfärbungsmäßig noch was.


    FG

    Oehrling

    Uwes Idee ist sehr gut. Als Alternative fällt mir noch der Jodoformtäubling ein, der auch mal diese Hutfarbe haben kann.

    Wenn du mikroskopieren kannst: beide Arten haben inkrustierte Primordialhyphen in der Huthaut, R. postiana zusätzlich keulig-kopfige Haarendglieder.


    Für R. heterophylla passt hingegen das Habitat überhaupt nicht, das ist eine Art des Buchen-/Eichen-/Hainbuchenwaldes über Lehmboden.


    FG

    Oehrling

    Hallo Simon,


    ich teile deine Bedenken wegen T. inamoenum. Für diese Option passt vieles nicht - der eher angenehme Geruch, der fehlende Hutbuckel, die kalt weiße Farbe des Exemplars, T. inamoenum ist blass beige, nicht weiß.


    Welche Optionen bleiben? Erschwert wird die Auswahl durch die schlechte Qualität der Fotos, diese sind einfach zu unscharf, so dass man z. B. die Huthautstruktur (glatt, schuppig, feinfilzig, grobfilzig?) gar nicht beurteilen kann, was man hier aber müsste. Auch lässt sich der vorhandene Geruch nicht über das Internet transportieren, den braucht man aber hier sehr dringend. Wie groß deine Erfahrungen mit Ritterlingsgerüchen sind, kann ich nicht einschätzen. Und dann handelt es sich auch noch um ein Einzelexemplar.


    T. columbetta zeichnet sich dadurch aus, dass er blaue bzw. blaugrüne Flecken an der Stielbasis entwickelt. Schau mal genau nach, ob du da so etwas siehst. Eine weitere Idee wäre der Nadelwald-Tigerritterling (T. filamentosum), der die von dir erwähnten Schweinsohren und Schönfußröhrlinge begleiten kann. Dieser ist übrigens ein schlimmer Giftpilz, so dass es letztlich keine gute Idee war, eine Kostprobe zu nehmen.


    FG

    Oehrling

    geruchsarme Arten wie Täublinge


    Hallo Christopher,

    sorry wenn ich da eingrätsche, aber Täublinge gehören zu den geruchsdifferenziertesten Gattungen überhaupt. Daher ist der Geruch eines der wichtigsten Bestimmungsmerkmale bei Täublingen. Im Angebot wäre:

    - Heringsgeruch

    - Ölsardinengeruch

    - Fischbüchsengeruch

    - Pelargoniengeruch

    - Stachelbeergeruch

    - Senfsaucengeruch

    - Gummiweichmachergeruch

    - Fruchtmarmeladengeruch

    - Jodoformgeruch

    usw.

    Riech doch einfach mal direkt nach dem Aufnehmen am Täubling, wenn du wieder einen findest.

    FG

    Oehrling

    Hallo Suillus,


    makroskopisch kann das durchaus R. raoultii sein. Vielleicht gab es an der Fundstelle auch irgendeinen Laubbaum, auf dem Foto sieht man nicht nur Kiefern-Detritus.

    Weiter in Frage kommen R. farinipes, diese allerdings auch unter Laubbäumen, oder stark ausgeblasste Exemplare von Täublingen, die man eigentlich mit weinrotem Hut kennt. Z. B. findet man in R. sardonia-, R. sanguinaria, oder R. fragilis-Kollektionen immer mal wieder solche dazwischenstehenden Blässlinge. Hilfe bietet hier die Ermittlung der Sporenpulverfarbe, die bei den in Frage kommenden Arten sehr unterschiedlich ist, von weiß bis ockergelb.


    FG

    Oehrling

    Hallo Joana,

    beim Bestimmen von korallenartigen Pilzen ist es nützlich, die Fruchtkörper über Nacht auf einem weißen Blatt Papier aussporen zu lassen. Dazu muss man den Fruchtkörper einfach nur auf das Papier legen und das Ganze eventuell abdecken, dass kein Luftzug die Sporen wegweht. Korallen der Gattung Ramaria haben ockergelbes Sporenpulver, die anderen Koralloiden blasseres bis fast weißliches Sporenpulver.

    FG

    Oehrling

    Ohne eine Bestimmung durch einen Pilzsachverständigen oder Pilzberater würde ich jeden abraten selbst gesammelte Pilze zu verspeisen.

    "Die Familie behauptet......." ist schon mehr als fragwürdig, es sei denn sie sind geprüfte PSV/Pilzberater.


    Hört sich vielleicht meinerseits scharf an, jedoch ist die beschriebene Situation nicht als ungefährlich anzusehen!

    Ich finde, das liest sich ziemlich alarmistisch. Wieso muss angeblich "jedem" davon abgeraten werden, selbstgesammelte Pilze ohne Mitwirkung eines PSV zu verwerten?


    FG

    Oehrling

    Ich sehe da auch kein Problem. Die Familie von Ildanny hat doch alles richtig gemacht, indem sie die zweifelhaften Pilze aussortiert hat und sie dann sogar hier im Forum angefragt hat, um eine Einschätzung zu bekommen. Wie man daraus herleiten kann, dass die Gefährlichkeit von Pilzen nicht begriffen sein soll, ist für mich nicht nachvollziehbar und insgesamt unangemessen.


    FG

    Oehrling

    Hallo,

    der Täubling hat anscheinend gelbes Sporenpulver, da die Lamellen schon gelb sind. Damit ist der Speisetäubling raus aus der Verlosung. Ich würde den Pilz eher bei den Ledertäublingen suchen, z. B. der Kurzstielige Ledertäubling (Russula curtipes) kann so aussehen.

    FG

    Oehrling

    Hallo Ildanny,

    mMn ein Samtfußkrempling.

    Übrigens, eine ganz wilde Mischung, die ihr da auf dem Küchentisch habt. Der eine Täubling, rechts oben im Eck, hat braune Flecken auf den Lamellen, das ist ein Anzeichen für Schimmel. Als PSV würde ich den aussortieren. Ich hoffe, eure anderen Pilze sind besser in Schuss.

    <X

    FG

    Oehrling

    Hallo Schrumz,

    dein unbestimmter rothütiger Täubling könnte Russula olivacea sein, sofern er gelbe Lamellen hatte und mild war. Vor allem das obere Exemplar mit der aufgeplatzten Huthaut sieht danach aus. Die kleinen können aber durchaus was anderes sein.


    Und zum eigentlichen Threadthema:

    Nein, diese würde ich nicht essen. Niemand weiß, wie lange diese schon herumstand, bei trockenem Wetter können es mehrere Wochen sein. Am besten abwarten, bis man welche ohne braune Ränder findet. Dürfte nicht schwer fallen, es ist ja noch Saisonanfang, und Glucken kommen auch im Herbst.


    FG

    Oehrling

    Ich will noch nichts versprechen, aber es ist nicht ganz unmöglich, dass wir uns in diesem Herbst nochmal treffen können, und zwar an deinem Ritterlingsplatz. Ich LIEBE Ritterlinge, wie die meisten ja wissen, und würde für die hunderte Kilometer weit fahren..

    Hallo zusammen,

    mMn nicht Pleurocybella porrigens. Dieser wäre schneeweiß. Außerdem wächst er auf schon stark verrottetem Substrat, nicht an stehenden Stämmen.

    Das könnte eher ein Lungenseitling oder vielleicht sogar ein Austernseitling sein. Da ich kein Seitlingsspezialist bin, mag ich mich allerdings nicht weiter festlegen.

    FG

    Oehrling