Beiträge von Oehrling

    Hallo zusammen,

    aus meiner Sicht am ehesten Russula paludosa. Ein Sporenabwurfpräparat hilft hier nicht viel, da paludosa und decolorans sehr ähnlich gefärbtes Sporenpulver haben. Zielführend ist das Liegenlassen des Fruchtkörpers über Nacht, da müsste decolorans ziemlich grau werden, wie mit Recht gesagt wurde, paludosa dagegen nicht oder allenfalls ganz schwach. Für die ins Spiel gebrachte velenovskyi müsste am Fundort eine Birke gestanden haben. Typischen Fischgeruch bei velenovskyi kenne ich ebenfalls nicht.

    Jou, was gäbe es sonst noch zu sagen: ein juveniles Einzelexemplar, rothütig, keine Sporenpulverfarbe, keine Mikrodaten... da bleibt es bei Raterei.

    FG

    Oehrling

    Hallo zusammen,

    natürlich gönne ich jedem seine Erbsenstreulinge, ist ja gar keine Frage. Aus meiner persönlichen Sicht ist der Erbsenstreuling jedoch eher ein Färbe- als ein Würzpilz - das Aroma hält sich für meinen Gaumen doch in überschaubaren Grenzen, zumindest bei dem einen Exemplar, das ich letztes Jahr finden konnte und getrocknet habe. Der Exkursions- und Fundbericht an sich ist großes Kino :daumen: , besten Dank dafür. Aber vermutlich habt ihr zu viert nicht über 12 Kilo, sondern etwa 8 Kilo Erbsenstreulinge mitgenommen :saint: und habt noch viele stehen gelassen.

    FG

    Oehrling

    Hallo Bernd,

    ich würde das so zu lösen versuchen, dass ich zunächst ein relativ großes Huthautstück quellen lasse, anschließend den Schleim mit einem Zellstofftuch entferne (mit einer Täublingshuthaut muss man überhaupt nicht zimperlich umgehen; ich habe W. Jurkeit schon beim Mikroskopieren zugeguckt, der ist auch alles andere als zimperlich), anschließend das Hutfleisch abkratze und ein kleines Stück der Huthaut abzupfe und damit weitermache.

    FG

    Oehrling

    So lange du darauf achtest, dass die Lamellen grau, grauschwarz, graugrünlich oder ähnlich getönt sind, gibt es kein Problem. Die Lamellen dürfen halt nicht weiß, gelb, beige oder braun (vor allem rostbraun) sein. Da sollte man eine Kostprobe besser lassen, zumal sie da auch keine Erkenntnisse bringt.

    Ich hatte schon früher mal geschrieben, wann Kostproben sinnvoll sind:

    - milder Täubling versus scharfer Täubling

    - Brätling versus andere rotbraune Milchlinge

    - Pechschwarzer Milchling versus Mohrenkopfmilchling

    - Gallenröhrling versus Steinpilz/Marone

    - Rauchblättriger versus Grünblättriger Schwefelkopf

    - Fichten- versus Kiefern-Habichtspilz

    Versus heißt hier, dass man sich sicher ist, dass es einer von den beiden ist und sich über den Geschmack die letzte Sicherheit holen will, welcher der beiden es letztlich ist. In allen anderen Fällen halte ich Kostproben grundsätzlich für nicht sinnvoll, auch wenn die Beschreibung im Pilzbuch eine Geschmacksangabe enthält.

    FG

    Oehrling

    Hallo zusammen,

    wie fast immer bei der Pilzbestimmung macht es das Gesamtbild des Fundexemplars, wo diverse weichere und härtere Bestimmungsmerkmale gegeneinander abgewogen werden und man dann bestenfalls eine Wahrscheinlichkeit von 80, 95 oder vielleicht auch 99 % für eine Art bekommt. Bei der Online-Bestimmung kommt man über diese Wahrscheinlichkeiten nicht hinaus, das geht nur, wenn man die Pilze live vor sich hat und z. B. haptische oder olfaktorische Merkmale zusätzlich bewerten kann. Bei rotporigen Röhrlingen gibt es generell nicht DAS eine untrügliche Merkmal, das für die 100 % sorgt, dazu gibt es einfach zu viele verschiedene Arten. Bei den Suillellus-Arten ist die Bataille-Linie grundsätzlich schon da, nur ist der Röhrenboden manchmal so schwach rot pigmentiert, dass man sie mit dem menschlichen Auge nicht sehen kann.

    FG

    Oehrling

    Sind meiner Meinung nach auch grünblättrige Schwefelköpfe.

    Probiert hab ich die noch nicht, möchte ich auch nicht, wozu auch.

    Zum Beispiel, weil der ganz ähnlich aussehende, aber milde Rauchblättrige Schwefelkopf einer der leckersten Pilze überhaupt ist. Es lohnt sich sehr, den Grünblättrigen vom Rauchblättrigen unterscheiden zu können. Spätestens nach der zweiten, allerspätestens nach der dritten Kostprobe sollte dies freilich allein aufgrund des optischen Eindrucks gelingen.

    FG

    Oehrling

    Im Prinzip hast du recht, aber auf Hämolysine oder andere in rohen Pilzen vorhandenen Gifte sollte man natürlich schon achtgeben. Man isst ja auch keine rohen Bohnen wegen des Geschmackserlebnisses. Als PSV ist man verpflichtet, diesen Warnhinweis zu geben.

    FG

    Oehrling

    Hallo Frank,

    mir ist früher mal berichtet worden, dass da der Grüne Speisetäubling häufig wäre, außerdem sollen sich mit Glück Pfifferlinge finden lassen.

    FG

    Oehrling

    Hallo Oehrling,

    magst du kein Carpaccio mit Steinpilzen oder Grünfeldrigen Täublingen? (oder so man hat Kaiserlingen - von Alba-Tüffeln reden wir hier nicht)

    Zuchtchampignons zum Salat?

    Hallo Alis,

    nein, so etwas mag ich tatsächlich nicht. Das Aroma gebratener Steinpilze, Täublinge und Champignons sagt mir deutlich mehr zu als das roher Pilze. Kaiserlinge habe ich bisher nur gegart probiert, mir schmeckten sie ziemlich genau nach Perlpilzen (d. h. durchaus gut, aber durch Perlpilze perfekt ersetzbar), sind also in meinen Augen kulinarisch überschätzt. Auch das mit den rohen Pilzen im Salat halte ich nur für einen Hype.

    FG

    Oehrling

    Hallo zusammen,

    Pilze bitte grundsätzlich nur gut gegart verzehren. Wenn nach dem Garen die erwünschte Schärfe nicht gegeben ist, einfach Pfeffer verwenden. Was in so manchen Pilzbüchern über die Würzeigenschaften des Pfefferröhrlings steht, ist frei erfunden.

    FG

    Oehrling

    Hallo Rika,

    dann wette doch, wenn du dir so sicher bist. Auch Uwe58 ist dazu eingeladen. Ich selber setze 10 Chips auf Polyporus squamosus. Die Chance, dass das hier z. B. über den Geruch final aufgeklärt wird, ist sehr hoch. Wer führt eine Wettliste und berechnet die Gesamteinsätze?

    FG

    Oehrling

    Hallo zusammen,

    ich weiß nicht, ob es schon jemand geschrieben hat, aber hier hätte natürlich eine Geschmacksprobe gemacht werden sollen, um eine etwa vorhandene Bitterkeit festzustellen. So rein der Optik und den vorhandenen Fotos nach tue ich mich in der Tat schwer, mich für eine Option zu entscheiden. Die Röhrenmündungen sind ziemlich in der Mitte zwischen gelb und rot, die Stielrindenbekleidung auf Foto 2 scheint mir eher auf Schöni hinzudeuten, die auf Foto 3 dann wieder eher auf Netzi. Eine Bataille-Linie sehe ich persönlich nicht, aber es wurde das Hutstück auch nur abgebrochen und kein sauberer Schnitt gemacht. Auch kann der Schöni durchaus auch unter Laubbäumen vorkommen, das habe ich schon selber gesehen.

    Fazit: nach einer Geschmacksprobe wäre der Fall vermutlich klarer.

    FG

    Oehrling

    Ich weiß, ich weiß... Es würde auch schon helfen, wenn du einen Hut abschneidest, diesen aussporen lässt und schaust, ob das Sporenpulver reinweiß ist oder blass beigebräunlich mit olivgrünem Ton. Dann wäre der Fall schon ziemlich klar.

    FG

    Oehrling

    Hallo zusammen,

    der Pilz auf dem Foto Ama4 ist für mich aufgrund der kleinscholligen, leicht spitzigen Hutschuppen ein Einsiedlerwulstling (Amanita solitaria). Wie mein Vorschreiber Hongo meine auch ich auf den anderen Fotos keine reinweißen, sondern grünstichige Lamellen zu erkennen, was bei mir ebenfalls den Amanita-solitaria-Eindruck verstärkt. Als Amanita strobiliformis kann man die gezeigten Exemplare also aus meiner Sicht keineswegs durchwinken. Schade dass man auf diesen -ähem - Fotos das Äußere der Stielbasis absolut nicht erkennen kann, das hätte hier doch sehr weitergeholfen.

    FG

    Oehrling

    Hallo zusammen,

    zu Beitrag Nr. 10: zu dem Champignon kann ich nicht viel sagen, da die Stiele entweder abgeschnitten, vorgeputzt oder aus einem ungünstigen Winkel fotografiert sind. Ein Stadtchampignon scheint mir das nicht zu sein, eher vielleicht noch ein "Supermarkt"-Champignon (Agaricus bisporus), den es ja bekanntlich auch braunschuppig gibt. Aber den müsste man dann mikroskopieren im Hinblick auf die zweisporigen Basidien.

    FG

    Oehrling

    Ich muss dringend nach Pilzen suchen gehen...

    Hallo Tuppie,

    aber mach dir dabei keine zu großen Hoffnungen. Wenn hundert Leute nach Pilzen suchen und fünf davon welche finden und hier ins Forum einstellen, aber 95 still erfolglos bleiben, entsteht schnell der Eindruck, jetzt ganz schnell in den Wald zu müssen, weil man sonst einen Riesenschub verpassen würde. Ich gehöre zu den 95 stillen Anderen und möchte meinen, dass der aktuelle Pilzschub sehr, sehr regional beschränkt ist. Also zumindest in meiner Gegend ist mit Ausnahme von Voreilenden Ackerlingen in Mulchbeeten und Stadtchampignons am Straßenrand nichts los. Das Wetter bei uns ist momentan auch irgendwie nicht pilzträchtig.

    FG

    Oehrling

    Hallo Maria,


    nach meinem makroskopischen Eindruck ganz klar die Sektion Arvenses, vielleicht sogar Agaricus arvensis himself. Die Stielbasis hat kleine spitze Velumflöckchen, daher vielleicht auch Agaricus urinascens/macrocarpus. Über die Fruchtkörpergröße (z. B. Hutdurchmesser) hast du gar nichts geschrieben, diese Pilze sehen aber ziemlich groß bzw. sogar sehr groß aus.


    Den Wiesenchampignon kann man sicher ausschließen, wie Schupfnudel oben schon schrieb, außerdem die komplette Sektion Agaricus.

    Dass es ein Gilber und kein Röter ist, erkennt man nicht nur an den Gelbverfärbungen im Fleisch (z. B. Madengänge), sondern auch daran, dass die Lamellen mehr grau als braun sind. Bei Rötern würde sich die Lamellenfarbe von freudig rosarot hin zu lilabraun/schokoladenbraun verändern, bei Gilbern geht es von blassgrau über graubraun hin zu schwarzbraun. Den Nachweis für die Arvenses-Sektion führt man mit Chemikalien: Schaeffer-Test und KOH-Test auf der Hutoberfläche; beides muss positiv sein.


    Wenn du dich für Champignons und ihre Sektionen interessierst, sei dir der KIBBY (The Genus Agaricus In Britain) empfohlen, den gibt es für relativ wenig Geld im Literaturfachhandel (z. B. myko-service.de). Mithilfe dieses Buches - eigentlich eher ein Heft - blickt man bei Champignons ziemlich schnell ziemlich gut durch - halt auf semi-wissenschaftlichem Niveau, auf dem die meisten von uns sich bewegen. Ich selber finde das Buch jedenfalls echt hilfreich, da man damit wirklich oft zu einer zufriedenstellenden Bestimmung kommt.


    FG

    Oehrling

    Mit "total unangenehm" (vgl. Beitrag #8) ist gemeint: nach Kohlfurz/faulem Kohl. Würde ich hier nicht erwarten, die Kohlstinker sind im Farbton rötlicher.

    FG

    Oehrling

    An dem Hang wuchsen nur Buchen - kommen die auch als Mykorrhizapartner für H.engelii infrage?

    Hallo coröhrling,

    in der abgebildeten Laubschicht sind reichlich Eichenblätter vorhanden, also zumindest eine Eiche muss da gestanden haben.

    Der milde, gelbsporende Tä#ubling könnte dem Aussehen nach Russula carpini (Hainbuchentäubling) sein, aber natürlich nur, wenn dort auch eine Hainbuche stand.

    FG

    Oehrling