Beiträge von Oehrling

    Das Fleisch der Marone blaut nicht im Schnitt. Es blauen nur die Röhren und Poren.

    Hallo Werner,

    ein äußerst interessanter Einwand. Denn in fast allen gängigen Pilzbüchern, so z. B. BON/Pareys, GERHARDT, Der große Pilzführer, oder auch GUTHMANN/HAHN steht, dass das Fleisch der Marone blauen würde. Erst recht in der Armada der 20-Euro-Pilzbücher. Aber solch vertrauenswürdige Werke wie Funga Nordica oder MUNOZ, Fungi europaei, behaupten in der Tat das Gegenteil und stützen deine Theorie.

    Es hilft also alles nichts: bei der nächsten Marone, die ich finde, mache ich einen Skalpschnitt ohne Berührung der Röhren und schneide das dann klein. Ich bin jetzt echt mal gespannt, was da herauskommt, wenn sich schon die Ober-Experten nicht einig sind.

    FG

    Oehrling

    Hallo zusammen,

    im Zweifel lieber nicht freigeben. Es ist besser, einen Pilz zu wenig freizugeben als einen zuviel. In einer Prüfung darf man mMn bei diesem Pilz ruhig sagen: ich kenne den nicht genau genug, daher gebe ich ihn nicht frei. Jeder Prüfer wird das verstehen. Ein Sahnehäubchen wäre, wenn man auf diesen amoenolens hinweisen würde und dann noch der Begriff Acromelalga-Syndrom fällt.

    In der Praxis dann hm! So gut schmeckt Paralepista flaccida auch nicht (leicht bitterlich), dass man da groß was verpassen würde, das würde ich den Anfragenden so sagen, dann winken die schon von selber ab.

    FG

    Oehrling

    Hallo Bernd,

    mMn muss das nicht bei Pilz spec. bleiben, denn dem Foto nach sind das ganz typische Braune Büschelraslinge, zumindest die auf den letzten drei Fotos. Das büschelige Wachstum in Verbindung mit dem stämmigen Habitus ist ein Alleinstellungs(doppel-)merkmal. Ein korrekt vorgenommener Sporenpulverabwurf wäre zur letzten Sicherheit halt schon gut, vielleicht gelingt er noch.

    FG

    Oehrling

    Hallo Oskar,

    die Marone, vor allem wenn sie jung ist, braucht ein paar Minuten, bis sie schwach blau anläuft. Ist sie zudem noch trocken, kann es sein, dass das Blauen ganz ausbleibt.

    FG

    Oehrling

    Hallo Peter,

    den hätte ich aufgrund der lebhaft zimtbraunen Lamellen in die Gruppe privignus/laniger/solis-occasus eingeordnet. Natürlich kann der Farbeindruck auch trügen, bei Internet-Fotos ist das immer drin.

    FG

    Oehrling

    also die violaceus-Bestimmung ist sicher. Wenn ich den mal nicht mehr zugeordnet bekomme, muss ich mir glaube ich schwer Sorgen machen. Der war in der Tat schon älteren Semesters, dennoch hochgradig typisch bei Nähe betrachtet.

    Genau, du hast ihn live gesehen, ich nur das Foto, das bringt dir selbstverständlich einen großen Vorteil. Im übrigen habe ich keine Probleme damit, überstimmt zu werden, aber das hatte ich glaube ich schon geschrieben.

    FG

    Oehrling

    Bei uns in Hohenlohe gibt es Grünblättrige Schwefelköpfe, aber noch keine Hallimasch. Dafür aber sehr viele Täublinge und relativ viele Pfifferlinge und Gallenröhrlinge.

    FG

    Oehrling

    Nein, warum, ich lasse mich gerne von euch überstimmen, wenn es angesagt ist. Wenn Uwe was über einen Cortinarius sagt, ist das schon ein Pfund.

    Der Pilz entspricht zwar nicht meinem Bild vom Mitternachtspilz, aber was heißt das schon. Im übrigen wäre ich vielleicht zu einer anderen Meinung gekommen, wenn ich ihn live gesehen hätte.

    FG

    Oehrling

    Liebe Corinne,


    man müsste wissen, ob dein Fund ein Einzelexemplar war, oder ob noch andere drumherumstanden, die vielleicht typischer nach Habichtspilz aussahen. Zunächst einmal kommt mir der fotografierte Pilz sehr klein vor. Habichtspilze in diesem Entwicklungszustand kenne ich als Trümmer von ca. 12 bis 20 cm Hutdurchmesser. Auch finde ich wie gesagt die Hutoberfläche nicht wirklich typisch aussehend.


    Die Alpen sind ein Eldorado und Rückzugsgebiet für eine Vielzahl von Stachelingen der Gattungen Sarcodon und Bankera, manche möglicherweise noch unentdeckt oder unbeschrieben. Diese unterscheiden sich durch die Sporenpulverfarbe (Sarcodon schmutzig braun, Bankera weißlich mit angedeutetem Lilatouch). Man müsste also erstmal einen Sporenabwurf machen. Dann gibt es Arten, deren Stielbasis schmutzig graugrün ist (z. B. der Gallenstacheling), andere Arten (z. B. der Habichtspilz) haben das nicht. Und sie riechen auch unterschiedlich (manche Sarcodon stark mehlartig, z. B. der Gallenstacheling; andere suppenbrühwürfelartig, z. B. Bankera cinerea, andere banal pilzartig)


    Einen kleineren, nicht durch außerordentlich starke Hutschuppung/-felderung gekennzeichneten Stacheling näher anzuschauen lohnt fast immer.


    Liebe Grüße

    Oehrling

    Bist du dir sicher? Was soll das denn sonst sein?

    Hallo ibex,

    vielleicht einer der über hundert violetten Dickfüße, die es so gibt?

    Für C. violaceus oder hercynicus, oder wie er nun genannt werden mag, passt mir auch die relativ glatte Hutoberfläche nicht. Vielleicht ist das Foto nach einem Starkregen aufgenommen worden. Weiß ich alles nicht.

    Im Zusammenhang mit Fotobestimmung in der Gattung Cortinarius ist "sicher sein" generell nicht die richtige Ausdrucksweise. ;)

    FG

    Oehrling

    Hallo Helmut,

    aus meiner Sicht bist du mit Cortinarius schon mal in der richtigen Gattung (rostbraune Cortinafäden in der oberen Stielhälfte). So, jetzt: was genau war an diesem Pilz schleimig? Nur der Hut, oder Hut und Stiel, oder vielleicht weder Hut noch Stiel? So gelangt man in die richtige Untergattung. Für mich sieht das wie ein Dickfuß (Sericeocybe) aus: weder Hut noch Stiel schleimig, Huthaut seidig-glimmerig, aber nicht körnelig-rau, nicht hygrophan, mit bläulichen, aber keinen gelblich-grünlichen oder rötlich-orangefarbigen Tönen.

    FG

    Oehrling

    Könnte ein



    werden. Da war bestimmt noch ein Größerer nebendran gestanden.

    MMn ist links die Oberseite, rechts die Basis. Rechts unten ist beim Herauspopeln des Pilzes aus dem Waldboden ein kleines Stück abgebrochen.


    Ist ja nur ein Rätsel, kein Bestimmungsversuch.


    FG

    Oehrling

    Hier sieht man, dass Newbie-Anfragen durchaus gut gemacht sein können, und dass es nicht immer nur am mangelnden Können, sondern manchmal eben doch am fehlenden Willen liegt. Also von mir ein großes Lob für diese Anfrage. Da macht es einfach Spaß zu antworten. Etwas anderes als der Goldröhrling kommt hier mMn nicht in Frage.

    FG

    Oehrling

    Hallo Corinne,

    am Cortinarius bolarius kannst du das "vermutlich" wegnehmen, das ist er.

    Dein erster gezeigter Täubling, könnte das nicht mal wieder ein "Kurti" sein? Der ist in deiner Gegend anscheinend häufig zu sehen. Aber vielleicht ist es auch "nur" Russula integra, da müsste man mikroskopieren und sich die Sporen (Größe, Ornament) anschauen... Der zweite Täubling sollte R. olivacea sein, zwei davon haben tatsächlich einen olivfarbigen Hut, wie der wissenschaftliche Name nahelegt.

    Der Scheidenstreifling könnte, sofern die Volvahaut über Nacht weiß bleibt, Amanita pachyvolvata sein.

    Und die Habichtspilze, die ich kenne, haben eine viel mehr felderig aufgerissene Huthaut. Das könnte demnach etwas "Besseres" sein als "nur" ein Habichtspilz.

    FG

    Oehrling

    Hallo Luca,

    schöner Pilz, schöne Präsentation. Gegen R. amoena habe ich keine Bedenken, das ist er wohl.

    R. amoenicolor ist ein Mittelmeerpilz, als solchen habe ich ihn damals in Kroatien kennengelernt.

    R. violeipes wird am Hut nicht dermaßen schön violett, meist ist dessen Hutviolett durch den Gelb- bzw. Grünanteil trüb und verwaschen..

    FG

    Oehrling

    Hallo Frank,

    in den Wäldern am südlichen Rand der Norddeutschen Tiefebene gibt es viel Lehmboden und auch Eichen-Hainbuchen-Wald (in welchem freilich auch paar Buchen rumstehen). In solchen Wäldern kann man in der Tat den Gelbporigen Raufuß finden. Im Forum sind noch mehr Südniedersachsen, die haben ihn hier auch schon gezeigt.

    Toll, dass du Literatur hast, dann kann es nur heißen: schmökern schmökern. Und irgendwann steht das Teil dann live vor dir.

    FG

    Oehrling

    Hallo Sebastian,

    Nr. 9 sind aus meiner Sicht klare, typisch aussehende R. graveolens. Der andere, R., faginea, ist meiner Funderfahrung nach deutlich größer und nicht so dunkel gefärbt. Nr. 9b scheint eine Farbvariante von R. graveolens zu sein, welche ich aber persönlich mit dieser Färbung noch nicht gesehen habe. Von diesem Pilz sieht man halt nicht viel, da das Foto aus zu großer Entfernung gemacht wurde. Was mit dem Sporenpulver los ist, kann ich aus der Ferne nicht beurteilen. Es sollte der Vorschrift nach ungeachtet der Romagnesi-Klassierung ockergelb und nicht dottergelb oder goldgelb sein.

    Fazit: eher graveolens als faginea.

    FG

    Oehrling

    Edit: Nr. 13 ist kein Mitternachtspilz, der ist vor allem am Stiel viel zu blass gefärbt. Der Mitternachtspilz hat ein wirklich sattes, fettes Nachtviolett.

    Hallo Frank,

    hui, viele Fragen auf einmal! Ich versuchs mal der Reihe nach.

    Leccin(ell)um crocipodium ist ein Pilz des Eichen-Hainbuchen-Waldes über Lehmboden. Ob jetzt die Eiche oder die Hainbuche der Mykorrhizapartner ist, müsste ich nachschlagen, kannst du aber gerne auch. Der Eichen-Hainbuchen-Wald über kalkhaltigem Lehmboden ist in Deutschland nicht gar so häufig anzutreffen, aber im Südwesten doch immer mal vorhanden. Daher ist L. c. bei uns im Südwesten (nördliches Württemberg, Unterfranken) nicht wirklich selten, anderswo (z. B. in meiner alten Heimat Südhessen) gibt es ihn aber gar nicht.

    Bei Röhrlingen ist die Stieldicke nur dann ein relevantes Bestimmungsmerkmal, wenn sie extrem ausfällt. Zwei Zentimeter mehr oder weniger Stieldicke ist witterungsabhängige oder sonstige Variationsbreite. Hier wäre die sehr spezielle Stieloberfläche (körnelig rauh, kein Netz, keine Längsfasern/-rillen), die leuchtend gelbe Porenfarbe sowie die Grauverfärbung des Fleisches an der Luft bestimmungsrelevant.

    Und ganz grundsätzlich brauchst du natürlich ein Pilzbuch, in dem solche Pilze wie Leccinum crocipodium überhaupt gelistet und beschrieben sind. Das ist nämlich in fast allen Pilzbüchern der 20-/30-Euro-Klasse, die man sich so anschafft, nicht der Fall. Für deine Zwecke muss da schon ein besseres Pilzbuch her, so 1200 bis 1500 Arten sollten da schon drin sein.

    FG

    Oehrling.

    Hallo Juliane,

    der Pilz auf Bild 1 ist sehr wahrscheinlich ein Stachelschuppiger Wulstling, also dein Bestimmungsergebnis möchte ich unterstützen. Die anderen Bilder habe ich mir nicht angeschaut, weil mir das zu umständlich war. Daher mein Hinweis: wenn du den Beitrag erstellst, verwende doch die Fotoeinbindefunktion ("Dateianhänge", unterhalb des Textfeldes zu finden).

    FG

    Oehrling