Beiträge von Oehrling

    Hallo zusammen,


    falls der Perlpilz mal gentechnisch untersucht wird, kommt vermutlich heraus, dass es sich um ein Artenaggregat handelt, ähnlich wie beim Grauen Wulstling, beim Fliegenpilz oder beim Narzissengelben Wulstling, die alle morphologisch und ökologisch stark variabel sind und mit den unterschiedlichsten Partnern Mykorrhiza eingehen.


    FG

    Oehrling

    Hallo Björn,


    der Hinweis auf die rostbraunen Flecken in der Stielbasis von R. recondita ist gut und sehr zielführend. Denn auf dem letzten Foto erkennt man an der äußersten Stielbasis durchaus rostbraune Flecken. Da die Erde, die der Stielbasis anhaftet, mehr schwarzbraun ist, könnten die Flecken durchaus zum Pilz gehören. Meiner Meinung nach ist somit R. recondita Kandidat Nr. 1.


    Hallo Luca,


    könntest du mal etwas KOH auf die Stielbasis schmieren? Falls keine feuerrote Reaktion erfolgt, könnte man R. insignis ausschließen, und dann bleibt eigentlich nur R. recondita übrig.


    FG

    Oehrling

    ... vom Neuen Friedhof Weilimdorf. Hier ein paar Fotos von dem, was so herumstand:


    Stadtchampignon


    Spindeliger Rübling


    Hochgerippte Becherlorchel


    Ockerbrauner Trichterling


    einer der Erdritterlinge, der noch bestimmt werden muss; er riecht nach dem Zerkrümeln in der Hand nicht mehlig-ranzig, sondern leicht fruchtig, also genau wie Tricholoma terreum - Problem ist nur, dass am Fundort keine Kiefer stand, sondern nur Laubbäume (der hellgraue gehört nicht zu der Kollektion, das ist mit seinem mehlig-ranzigen Geruch wohl T. scalpturatum)

    Hier werden Namensvorschläge sehr gern genommen! Mich erinnert er aufgrund seiner sehr dunklen, filzig-feinschuppigen Hutoberfläche an T. orirubens.


    Insgesamt war es heute noch nicht so reichhaltig, aber der Boden ist gut durchfeuchtet, so dass es nächste Woche wahrscheinlich mehr geben wird.


    FG

    Oehrling

    Hallo Dani,

    auch ich meine den Grauen Wulstling und keinen Perlpilz su sehen. Der fragliche Pilz Nr. 1 hat erkennbar graubraune Lamellen und sieht mir stark nach einem Ackerling (Gattung Agrocybe) aus, für die genaue Art müsste man mikroskopieren. Wenn man Nelkenschwindlinge sammelt, muss man stets auf sehr blasse Lamellen, die auch noch entfernt stehen, achten, um keiner Verwechslung aufzusitzen, denn wie schon gesagt wurde, wachsen auf einer Wiese normalerweise verschiedene Arten durcheinander.

    FG

    Oehrling

    Hallo Schrumz,

    es ist noch wenig los, aber ein bisschen was gibt es schon. Halt noch nichts Spannendes, Goldröhrling, Schwefelkopf, Voreilender Ackerling, Becherlorchel und so Zeugs. Nachher wollte ich noch ein paar Fotos einstellen. Ich denke, es ist sinnvoll, noch eine Woche zu warten.

    FG

    Oehrling

    ... sollte damit auch etwas selber lernen!

    Sofern der Wunsch nach Lernen überhaupt vorhanden ist. Manche nutzen die Anfragen ja nur in der Hoffnung auf Essfreigaben, weil der Mumm fehlt, sich den Pilz im Vertrauen auf eigenen Kenntnisse in die Pfanne zu hauen. Kommt diese nicht, hört und liest man von den meisten Anfragenden nie wieder etwas. Falls man als Antwortender nicht sogar angepampt wird.


    Hallo Paulis,

    es war ein ganz junges Exemplar, in dem Stadium, in welchem man ihn leicht mit Pfifferlingen in einen Topf schmeißt.


    FG

    Oehrling

    Und wie gesagt, wer sich selbstgefundene Pilze aus Wald und Wiese reinziehen will, hat immer noch die Möglichkeit, sie zum Pilzberater zu tragen und dort begutachten zu lassen. Oder man ist mutig (verwegen?) und vertraut auf die eigenen Kenntnisse, versucht aber nicht, ein anderes Forumsmitglied als möglichen Sündenbock (für den Fall, dass es dann doch schiefgeht) mit reinzuziehen. Aber dass es auch ein gewisses Quantum Mut bzw. Gottvertrauen braucht, selbstgefundene Pilze zu essen, bleibt Fakt, ähnlich wie auch bei selbstgesammelten Kräutern, an denen man sich genauso vergiften kann wie an Pilzen. So etwas ist also nichts für notorische Bedenkenträger bzw. Angsthasen.


    Selbstverständlich kann sich auch jeder, wenn das Verlangen nach Pilzgeschmack da ist, Pilze für teuer Geld beim Händler kaufen, was wohl insgesamt am ungefährlichsten sein dürfte, jedenfalls habe ich erst ein einziges Mal zwischen beim Händler angebotenen Pfifferlingen einen Spitzbuckligen Raukopf entdeckt.


    FG

    Oehrling

    Hallo zusammen,

    wenn es um die Frage geht, ob ein Bestimmling ein Perlpilz ist, ist das sicherste Merkmal die Rötung des Fleisches. Das macht keine andere Amanita, niemals. Andere Merkmale sind oft "Kann, muss aber nicht-Merkmale". Graue Wulstlinge und Pantherpilze sind dagegen nicht leicht zu unterscheiden. Daher sollte man von Grauen Wulstlingen besser die Finger lassen, wenn man sich nicht zu 100% sicher ist, was ja ganz oft der Fall ist.

    FG

    Oehrling

    ... möchte ich bei dieser Gelegenheit mal darauf hinweisen, dass das Thema "Verzehrfreigabe" in diesem Forum m.E. viel zu unscharf gehandhabt wird. Was genau soll das nämlich sein?

    Hallo Pilzfreund (und alle anderen die sich für diese Frage interessieren),


    mit einer sogenannten "Verzehrfreigabe" bekundet der Pilzsachverständige gegenüber einem Anfrager, dass er sich bei der angefragten Art so sicher ist, dass er die rechtliche Verantwortung dafür übernimmt, dass der Pilz ohne Probleme gegessen werden kann. Sie hat keinen spezialrechtlichen Charakter, sondern fällt in das allgemeine Haftungs- bzw. Schädigungsrecht. Wer eine "Verzehrfreigabe" erteilt, erklärt, dass er bereit ist, bei Irrtum eine entsprechende Schadensersatzklage gegen sich gelten zu lassen. Hierbei kommt es zum Konflikt zwischen dem allgemeinen Vertrauensschutz (da der "Freigebende" ja bekundet, geprüfter Pilzsachverständiger zu sein) und dem Prinzip der allgemeinen Vorsicht (wer ist denn das eigentlich, der mir die "Verzehrfreigabe" glaubt erteilen zu können? wie ist er bei der Pilzbestimmung methodisch vorgegangen? usw.). Strenggenommen müsste sich bei jeder Pilzberatung der Anfrager vergewissern, dass der Berater einen entsprechenden aktuellen Fachwissensstand hat, d. h. jeder Anfrager sollte sich erstmal den Ausweis des Beraters zeigen lassen, ob da auch alle Fortbildungen regelmäßig eingetragen sind. Macht aber auch in der Live-Beratung seltsamerweise keiner, da herrscht das Prinzip "wird schon gutgehen" in Kombination mit "kostet ja nix".


    Wird dagegen keine "Verzehrfreigabe" erteilt, bedeutet dies selbstverständlich kein rechtliches Verbot, den Pilz zu essen, nur erklärt der Pilzberater, in diesem Fall eben keine Verantwortung zu übernehmen und nicht als rechtlicher "Sündenbock" bereitzustehen, falls der Pilzverzehr irgendwelche körperlichen Ausfallreaktionen hervorruft.


    Es versteht sich von selbst, dass nur ein geprüfter Pilzsachverständiger eine solche Haftungsverantwortung übernehmen kann (nur er ist ja auch für solche Fälle haftpflichtversichert), und dass daher nur geprüfte PSV überhaupt "Verzehrfreigaben" erteilen können. Alle anderen können dies ruhigen Gewissens aus ihren Disclaimern streichen, denn für ihre Ratschläge gilt nur ein ganz schwacher Vertrauensschutz, der dann greift, wenn etwa so gesagt wird: "glaube mir, den kannste essen, ich sammle seit 50 Jahren Pilze, und es ist nie etwas vorgekommen!" und es dann doch ein Giftpilz ist. Freilich habe ich eine solche euphorische Großspurigkeit in diesem Forum noch nie wahrgenommen, sie soll aber etwa in Facebook-Gruppen durchaus vorkommen, wie mir zugetragen wurde.


    Jetzt kommt aber die andere Geschichte. Was macht ein Anfrager aus den Aussagen, die er im Forum bekommt? Leider findet man hier immer wieder Anfrager, die Pilze gefunden (und sogar schon vorgeputzt) haben, bei denen der Magen schon angefangen hat zu knurren, und die nun noch auf das letzte Okay von jemand anderem warten, bevor die Pilze in der Pfanne landen können. Jeder weiß, welche Art Anfrage ich meine. Hierbei lauert für einen Antwortenden eine gewisse Gefahr, denn er kann nicht wissen, ob der Anfrager vielleicht ein notorischer Prozesshansel ist, der später mit einer Schadensersatzklage herauskommt, wenn er in der Nieren-/Leber-Reha ist oder vielleicht auch nur eine Nacht auf dem Klo verbracht hat. Man sollte sich also dringend hüten, justiziable Aussagen zur Verzehrbarkeit zu treffen, wenn man die Pilze nicht live vor sich hat. Erfahrungsgemäß gibt es im Forum häufig Fehlbenennungen auch bei scheinbar klaren und einfachen Fällen. Die Antworten müssen also aus Vorsichtsgründen grundsätzlich recht vage bleiben und sollten, solange Zweifel an der Verständigkeit des Anfragers bestehen, mit Warnhinweisen versehen werden, damit dem Antwortenden hinterher nicht Unvorsichtigkeit unterstellt werden kann. Dies gilt insbesondere in Fällen wie diesem, wo objektiv Verzehrsabsicht vorliegt, auch wenn diese vom Anfrager im Nachhinein bestritten wird. Bei vorgeputzten Pilzen, die in großer Menge fein säuberlich nebeneinander auf einer Küchenarbeitsplatte liegen, ist der Fall absolut eindeutig, da braucht kein Anfrager später anzubringen, er sei missverstanden worden. Somit sind solche Warnhinweise von einem Anfrager vorbehaltlos zu akzeptieren, denn letztlich sind sie nur zu seinem Besten. Insbesondere gibt es nichts weiter herumzudiskutieren und zu -feilschen, denn wenn es der Anfrager doch besser weiß, warum hat er denn überhaupt angefragt?


    FG

    Oehrling

    Hallo Pilzfreund,

    du hast in deinem Beitrag gesagt, welcher Pilz es ist, das Zusatzwort "wahrscheinlich" wird erfahrungsgemäß von Anfragern immer mal gern ignoriert. Ohne die Warnhinweise trügest du jetzt möglicherweise die Verantwortung für alles, was weiters passiert. Auf diese Weise behält Euti die Verantwortung bei sich.

    FG

    Oehrling

    Hallo Mathias,

    Vielen Dank für dein Kommentar, darum geht es mir auch nicht.

    Hallo Heiko,

    abgeschnippelte, vorgeputzte Pilze auf einem Schneidebrett auf einer Küchenarbeitsfläche? Du musst zugeben, dass das sehr eindeutig aussieht ^^ .

    FG

    Oehrling

    Hallo zusammen,

    die stark bereifte Stielspitze auf dem letzten Foto ist ebenfalls ein gutes Indiz für Conocybe. Aber Sicherheit gibt es da nur durch Mikroskopieren. Es gibt halt hunderte Pilzarten, die makroskopisch so aussehen.

    FG

    Oehrling

    Eine konkrete Quelle habe ich gerade nicht parat, da müsste ich genauso googeln wie du.


    Edit: 123-Pilze, Wikipedia...

    Pholiota mutabilis als Synonym zu Kuehneromyces mutabilis

    Ob bei Pholiota mutabilis ein Autorenname steht, habe ich jetzt auf die Schnelle nicht recherchiert.

    Hallo,


    leider verdeckst du mit deinen Fingern das allerwichtigste Erkennungsmerkmal, nämlich die Beschaffenheit der Stieloberfläche (hellbraune Schüppchen). Auch ist diese unscharf fotografiert und daher kaum zu erahnen. Daher kann man auf Basis dieser Fotos kein Urteil abgeben. In Wahrheit willst du ja auch nicht wissen, ob es das Stockschwämmchen sein KÖNNTE, sondern ob es das Stockschwämmchen IST, denn bei den Pilzen sollte man nicht mit KÖNNTE arbeiten.


    Das mit dem unangenehm modrigen Geruch beim Gifthäubling vergisst du am besten schnell wieder, das ist kein zuverlässiges Unterscheidungsmerkmal. Durchfeuchtete Pilze egal welcher Art riechen immer irgendwo modrig.


    Übrigens IST das Stockschwämmchen ein Schüppling bzw. wird aktuell in dieser Gattung gelistet (Pholiota mutabilis).


    FG

    Oehrling

    Hallo zusammen,

    es kann auch ein normaler Kronenbecherling sein, die violette Farbe auf der Innenseite entwickelt sich erst nach längerem Lichtkontakt.

    FG

    Oehrling

    ... wobei das nicht gesetzlich verboten ist. Wenn man so etwas macht, kratzt dies allerdings erheblich an der Seriosität bzw. am Ansehen. Ein Anfrager sollte sich dann genau fragen, wer das überhaupt ist, der online freigibt, nicht dass er auf einen selbstüberschätzenden Laberheinz hereinfällt.

    FG

    Oehrling

    Hallo Raphael,

    gibt es denn eine Sporenpulverfarbe? Und eine Untersuchung mit Melzers Reagens?

    Ich selber kenne keinen Schneckling, der so aussieht, dagegen gibt es in anderen Gattungen durchaus etwas, das so aussieht, ein Trichterling (Clitocybe) etwa, oder ein Tellerling (Rhodocybe), vielleicht auch ein Rasling/Schwärzling (Lyophyllum).

    FG

    Oehrling

    Genau, so wie die auf dem letzten Foto, die sind richtig. Solche in Scheiben geschnitten, mit Zwiebeln wie Bratkartoffeln zubereitet, das ist richtig lecker.

    FG

    Oehrling

    Hallo Steffen,

    es ist ähnlich wie beim Riesenbovist. Genauso wenig wie die fußballgroßen Riesenboviste noch schmecken, schmecken auch die plattformartigen Konsolen des Schwefel- (oder Riesen-)porlings, wie sie etwa im Eingangspost gezeigt werden. Man muss diese Pilze im absoluten Jungzustand verwerten, das bedeutet beim Riesenbovist das kartoffelgroße Stadium, beim Schwefel- oder Riesenporling das Bauschaum- bzw. Rührei-Stadium. In diesem Stadium schmecken alle drei schon recht gut.

    FG

    Oehrling

    Hallo zusammen,


    das lateinische Wort für Schwefel wird "sulfur" geschrieben, nicht "sulphur". Infolgedessen ist die Schreibweise "Laetiporus sulfureus" korrekt.

    Nur im Griechischen gibt es das Phonem "ph", das wie unser "f" ausgesprochen wird, aber nicht im Lateinischen. Schwefel heißt auf Griechisch freilich "thio" oder "theio".


    FG

    Oehrling, mal altsprachlich klugscheißend

    Ich war mier aber auch nicht sicher weil er auf Bildern imer Aussiet als were er flach und im jung Zustand wie bauschaum

    Hallo Pascal,

    die Fotografen wollen Pilze immer mit all ihren typischen optischen Merkmalen ablichten, und im "Bauschaum"-Stadium erkennt man kaum typische Merkmale. Daher nehmen sie immer ausgewachsene, plattformartige Exemplare zum Fotografieren. Diese schmecken aber längst nicht mehr so gut wie die "Bauschaum"-Teile und sind sehr faserig in der Konsistenz, ähnlich einem alten Suppenhuhn. Aber nochmal: wenn du solche "Bauschaum"-Teile verwenden willst, solltest du vorher einen Pilzberater drübergucken lassen und dich nicht mit Internet-Urteilen zufriedengeben, da hat Boletaceae.(Jan) schon recht.

    FG

    Oehrling

    Hallo,

    da zeigt jemand dürftige Fotos von Pilzgeschnetzeltem in einer Plastikdose und es wird ohne Restzweifel als Schwefelporling bestimmt? ?(


    FG

    Jan

    Wie kommst du denn darauf, dass die Bestimmung ohne Restzweifel erfolgte bzw. dass hier überhaupt eine Bestimmung erfolgte? Ich habe doch ausdrücklich geschrieben, dass Pascal mit dem Pilz zum Pilzberater soll, um eine Bestimmung (diese dann hoffentlich ohne Restzweifel) zu erhalten, was er hier bekommt, ist nur ein unverbindlicher Namensvorschlag.

    Hättest du denn einen Alternativvorschlag für den Namen, wenn du das Diskussionsfass aufmachst?

    FG

    Oehrling