Beiträge von Oehrling

    Aufgrund der Kammerung des Stiel wird es einer der Stinktäublinge sein. Da er geruchlos ist, ...

    Hmm, geruchloser Stinktäubling? Wüsste ich jetzt auf Anhieb keinen.

    Gekammerte Stiele können nicht nur bei Stinktäublingen, sondern auch bei Kammtäublingen vorkommen.

    FG

    Oehrling

    Geschmacksproben führe ich nicht durch; vor längerer Zeit habe ich hier im Forum diskutiert - ja-nein- Ich bin eben so.

    Chemie habe ich auch nicht Zuhause.

    Hallo Oskar,

    dann musst du dich damit abfinden, dass du trotz Sporenfarbtabelle keine Täublinge bestimmen wirst. Aber wie du schon sagtest, kriegst du das hin.

    FG

    Oehrling

    Hallo Andy,

    im Wald habe ich Amanita lividopallescens noch nie gefunden. In unserer Gegend wächst er dagegen sehr gerne in parkartigem Gelände. Urs-Peter schrieb von einem 15 cm hohen Stiel und einem 10 cm breiten Hut, es gibt nicht viele Scheidenstreiflinge, die so gross werden. Und A. crocea oder A. ceciliae, die auch so gross werden können, ist das wohl nicht. Es war von mir ja auch nur eine Idee, mit was man den Fund vergleichen könnte.

    FG

    Oehrling

    Hallo FBN,

    mich treiben angesichts deines Problems andere Fragen um:

    - wie alt sind denn die Kinder? Schon so alt, dass sie begreifen können und man ihnen erklären kann, dass man nicht etwas im Freien Gefundenes einfach so in den Mund steckt? Ich z. B. habe im Kindergartenalter gewusst, dass es giftige Pflanzen oder Pilze gibt, da man es mir gesagt hatte.

    - gibt es in deinem Garten anderes Zeugs (Beeren, Kräuter, Blumen?), an dem man sich genauso vergiften kann wie an Pilzen? Vielleicht ticken in deinem Garten noch andere Zeitbömbchen?


    FG

    Oehrling

    Hallo magicman,


    es geht um ein grundsätzliches Problem bei der Pilzbestimmung. Auch wenn ein vorliegender Pilz einer bestimmten Art angehören könnte, kann man ohne mikroskopische Untersuchung nicht sagen, welcher Art er angehört. Jedoch kann man bei der Pilzbestimmung nicht mit könnte und wäre vielleicht arbeiten, das ist mehr oder weniger unwissenschaftlich oder gar aussagelos. Auch kann dir bei solchen unzureichend dokumentierten, d. h. nicht mikroskopierten Funden niemand sagen, ob du mit deiner Namensvergabe richtig oder falsch liegst. Wenn ein Pilz beispielsweise "Kreuzsporiger Rötling" heißt, schreit das geradezu danach, die Sporen zu mikroskopieren, ob sie kreuzförmig sind. Und ein "Rabenschwarzer Rötling" sollte halt rabenschwarz und nicht graublau wie die hier gezeigten Exemplare sein.


    Dies muss für dich äußerst unbefriedigend sein, denn durch dein Vorgehen erwirbst du ja kein sicheres Wissen, sondern nur dass etwas sein könnte. Statt viele Pilze "möglicherweise" bzw. "vermutlich" zu kennen, ist es doch besser, nur wenige Pilze zu kennen, die aber dann richtig.


    Dann hätte ich noch etwas zu der Geruchsangabe "pilzig", dieser Geruch kommt bei Lepioten eigentlich nicht vor. Wichtig bei Lepioten ist, ob sie cristatoid oder fruchtartig riechen, oder vielleicht nach gar nichts. Du nennst deinen Pilz (aus deiner Sicht mit Berechtigung) Lepiota oreadiformis, ich würde ihn dagegen Lepiota clypeolaria nennen. Unnu? Jetzt müsstest du mit Argumenten kommen, die deinen Namensvorschlag stützen und von dem meinen wegführen.


    Und zum Täubling: Russula exalbicans kann sehr gut sein, aber ohne Spp und Chemoreaktionen ist das halt auch nur was aus der Rubrik könnte. Denn es gibt noch mehr rosahütige, nicht milde Täublingsarten unter Birke,. z. B. R. gracillima, oder R. betularum. Unnu?


    FG

    Oehrling

    FeSo4 zeigte bei mir nix Nennenswertes. In "Pilze MittelEuropas" steht "höchstens schwach hellgrün" - mit etwas Phantasie geh ich da mit ;O)

    Hallo Durnik,


    "nicht nennenswert" ist, wenn sich mit Eisensulfat eine blasse schmutzigrosa Verfärbung ergibt. Alles andere ist nennenswert, z. B. lachsorange, oder meergrün, oder eben auch keine Verfärbung.

    Bei Guajak ist nennenswert, wenn die Blauverfärbung ausbleibt oder erst nach über 30 Sekunden oder innerhalb der ersten 5 Sekunden erfolgt. Wenn das Guajak innerhalb von 10 bis 15 Sekunden nach blau umfärbt, ist das nicht nennenswert. Nennenswert wäre auch, wenn am gleichen Pilz Guajak auf der Stielrinde nicht umfärbt, wohl aber auf den Lamellenschneiden.

    Zur Ergänzung: bei Phenol ist nicht nennenswert, wenn es braun umfärbt, sondern nur wenn es violett umfärbt.

    Soll heißen, Chemoreaktionen bei Täublingen müssen anders interpretiert werden als man sich das so gemeinhin vorstellt.

    Edit: auch ist es so, dass die Intensität von Chemoreaktionen von der Durchfeuchtung des Pilzes abhängig ist und daher für sich genommen nicht zu 100 % verlässlich ist. Daher sollte man für sich und seine Bestimmungsarbeit eine Art Standard bezüglich der Durchfeuchtung einführen, also etwa Chemoreaktionen nur an trockenen (aber nicht an ausgetrockneten!) Exemplaren testen.


    Noch etwas zur Haltbarkeit von Guajak: je kühler und dunkler Guajak gelagert wird und je seltener man das Fläschchen öffnet, umso länger hält es. Guajak kann auch noch nach zwei Jahren nutzbar sein, wenn man darauf verzichtet, es direkt im Feld einzusetzen, sondern es erst bei der Bestimmungsarbeit in einem sonnenlichtfreien, kühleren Raum verwendet.


    FG

    Oehrling

    Hallo zusammen,


    ich trenne die beiden wie folgt:

    Laubwald-Appendiculatus:

    Huthaut angedrückt schuppig-filzig, kastanienbraun

    Blauverfärbung auf Druck an den Röhren sowie beim Durchschneiden oberhalb der Röhrenschicht

    Stiel +/- zylindrisch-walzenförmig

    Vorkommen im Edellaubwald über basisch-lehmigem Untergrund

    kaum je schimmelnd, wenig Madenbefall


    Nadelwald-Appendiculatus:

    Huthaut rosa, oft leicht silbrig bereift, nie schuppig (etwa wie Boletus fechtneri)

    selten Blauverfärbung am Stiel, Fruchtkörper oft ohne jedes Blau

    Stiel bauchig-keulig (Steinpilzhabitus)

    Vorkommen im sauren, moosigen, feuchten Nadelwald (Baumpartner wahrscheinlich Weisstanne, vielleicht Fichte)

    oft schnell schimmelnd, oft auffallend stark madig


    Fazit: mikroskopiert habe ich beide noch nicht, aber sie sehen zumindest in ihrer typischen Ausprägung schon sehr unterschiedlich aus.


    FG

    Oehrling

    Hallo zusammen,

    es ist richtig, dass (Butyri-)boletus (sub-)appendiculatus nach der Bundesartenschutzverordnung (dort wird er Boletus appendiculatus genannt) streng geschützt ist, also nicht gesammelt werden darf, nicht mal ein einziger. Zur ganzen Wahrheit gehört aber auch, dass diese Art etwa im Schwarzwald alles andere als selten ist, mit dem Steinpilz durchaus vergleichbar, da hat man also wahrlich keine botanische Rarität vernichtet. Zur ganzen Wahrheit gehört auch, dass Waldbesitzer oder Waldarbeiter, die das Myzel und damit den eigentlichen Hauptteil dieses Pilzes bei ihren Arbeiten zerstören, nicht belangt werden, denn es ist zwar verboten, manche Pilzarten zu sammeln, aber nicht, das Myzel ebendieser Pilzarten durch forstliche Maßnahmen zu vernichten..

    FG

    Oehrling

    Tricholoma terreum ist morphologisch äußerst vielgestaltig. Das wird wohl der Grund sein, weshalb man die ganzen Variationen wie myomyces, gausapatum usw. aufgestellt hat. Da man in diesem Formenkreis noch keine gentechnischen Untersuchungen vollzogen hat, bleibt (according to FNE4) alles, was nicht mehlig-ranzig riecht und ringlos ist, Tricholoma terreum, wobei diese Pilze ganz schwarzgrau bis ganz hellgrau bzw. weißlichgrau daherkommen können und sowohl mit Laub- als auch mit Nadelbäumen vergesellschaftet sein können. Nach dem Aussehen kann man da nicht wirklich gehen.


    FG

    Oehrling

    Hallo Sabrina,

    ich sags wirklich nicht gerne, aber in meinen Augen sind das olle Schlappen, die zu spät geerntet wurden. Die haben ja schon einen braunen Rand.

    Oder würdest du etwa sowas im Supermarkt für teuer Geld kaufen?

    FG

    Oehrling

    Hallo Tonio,


    Pilzmikroskopie ist eine Art Handwerkskunst, die man durch vormachen und nachmachen erlernen kann. Dazu brauchst du einen "Meister", der dir alles Relevante zeigt. Von diesen "Meistern" werden an den Pilzschulen buchbare Seminare angeboten. Das autodidaktische Erlernen mithilfe eines Lehrtextes ist zwar denkbar, aber die meisten Menschen sind keine guten Autodidakten und erzielen auf diese Weise keine vergleichbaren Lernerfolge. Die Erwartungen sollte man nicht zu hoch setzen, es braucht wie bei allen Handwerkskünsten in der Regel mehrere Jahre, bis es gut gelingt.


    FG

    Oehrling

    Hallo zusammen,

    trotzdem denke ich, dass die Koralle von Mareen Ramaria formosa sein könnte (Farbkombination gelb/lachsrosa). Für Ramaria aurea scheint mir die Farbe nicht zu passen (einheitlich goldgelb/dottergelb). Shrooms Koralle ist dagegen farblich deutlich anders (schwefelgelb ohne lachsrosa), damit gehört sie in die Sektion der Schwefelgelben. Es ist gut, bereits aufgrund der Makroskopie einen Verdacht zu haben, bevor man sich ans Mikroskop setzt.

    FG

    Oehrling .

    Hallo zusammen,


    ein weiteres sehr probates Merkmal, um P. squamosus von P. tuberaster zu unterscheiden, ist der Geruch. Squamosus riecht stark nach Mehl/Gurke, tuberaster banal pilzig.


    Insbesondere den gezeigten Scheidenstreifling mit seinem disjunkten Hutvelum halte ich für alles andere als trivial, und die "normale" Amanita vaginata ist das sicher nicht. Ich bin jetzt nicht wirklich ein Experte für Scheidenstreiflinge, aber meines Wissens hat A. vaginata nicht solche Hutvelumflocken.


    FG

    Oehrling

    Hallo zusammen,


    die Lösung zum Ritterling ist ganz banal. In FNE4 steht, dass T. terreum auch unter Laubbäumen auf Lehmboden vorkommen kann. Im RIVA (1988) ist auf S. 449 eine Abbildung dieser sehr dunklen Form. Auch FNE4 liefert unter der Rubrik T. terreum eine zu meinem Fund sehr zutreffende Abbildung. Das entscheidende Kriterium ist der auch nach dem Zerkrümeln fehlende Mehlgeruch, den die anderen Erdritterlinge alle haben.


    Und jetzt geht es noch auf einen anderen Friedhof, und zwar auf einen über Kalkboden in Schwäbisch Hall.


    FG

    Oehrling